Hallo, habe mir die Dokumentation angesehen.
Es war für mich auch besonders interessant, da es um das berufliche Leben von vier Interflug-Stewardessen nach der Wende ging.Ich kenne alle vier aus meinem ersten Leben.Der Report war gut gemacht, sehr sensibel, die Frauen haben für sich gesprochen , kein Kommentator hat dazu was "erklärt".
Zusätzlich zu den Interviews wurden Ausschnitte aus "Treffpunkt Flughafen " und Aufnahmen vom Flugbetrieb in Schönefeld zu Interflug-Zeiten gezeigt,ach, wie schön------
Auch Herr Kallbach kam zu Wort, der Mann ist ein Phänomen.Im Osten wie im Westen erfolgreich, ein freundlicher ausgeglichener Mensch und passionierter Flieger.
Ja, und die netten Stewardessen der Interflug ? Die Karin hat richtig Karriere gemacht, wußte auch gleich zur Wende, daß
die Lufthansa für sie die einzige Option ist. Pragmatisch, praktisch, gut.(Andere haben da noch versucht, mit der Berline was zu reißen)Wie sie sagt, hat sie ja auch schlechte Erfahrungen gemacht (Zollvergehen?)Ein paar Sachen habe ich aus meinem Leben anders in Erinnerung als Karin.Die Arbeit als Stewardeß bei der Interflug war schon was Besonderes und da war bei meinen Eltern und Freunden sehr viel Stolz auf mich und Interesse an meinen Berichten, nicht vorherrschend "Traurigkeit", wie Karin sagte.
Die Erika hat als Flugbegleiterin bei der Lufthansa weitergemacht und ist nun in "Pension", lernt Chinesisch und hofft , daß sie dank der Sprache und ihrer Erfahrung ein Betätigungsfeld findet.
Die Sonja war Gruppenstewardeß und schon immer ein Paradiesvogel und ein bischen strange.Nun hat sie eine Boutique,
paßt zu ihr, macht sie sicher prima,aber..... sie träumt weiter vom Fliegen.....
Und die Heidi ist im Büro gelandet und nicht happy dabei.
Eine Sequenz im Film ging mir nahe. Da wurde das Vorfeld gezeigt, in der ersten Reihe fast nur TU 134, ein Platz ist noch frei und da schiebt sich langsam, die TU´s überragend, ein Airbus der Lufthansa in Parkposition, kein Kommentar.....
Bis bald--Sigrid
Fernsehbericht über die Interflug
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Genau so wars. Wer, ohne es Böse zu meinen, relativ Egoistisch und sowieso alleinstehend war, hat die Umorientierung ganz gut geschafft. Der überwiegende Teil aber ist heute meist der Verlierer. Ich habe die ganze Sache ähnlich selbst miterlebt, als AWE (Hersteller des Wartburg) starb und Opel kam. Mensch, was war das zuerst für eine Aufbruchstimmung....
Bis dann relativ schnell klar war, wo der Hase langläuft. Wenn Du heute als Leiharbeiter bei Opel vorbeischaust, da bist Du selbst gegenüber damaligen "Kollegen" 2, 3 Kasten (Wie in Indien) unter ihnen. Sowohl im "Lohn" als auch in der Achtung. Die paar Hanseln, Rund 1700 Mitarbeiter (AWE: 9980) mussten sich auch sehr anpassen. Entgegen landläufigen Pressemeldungen sind die allerwenigsten davon ehemalige AWE-Mitarbeiter. So haben viele ihre "kleine Interflug" erlebt. Ich glaube, andere Wege wären sich gangbar gewesen, nur war das gar nicht gwollt. Und das sößt mir heute sehr bitter auf. Für das, wofür man 1989 auf die Strasse gegangen war, ist das Ergebnis sehr mager. Und unterm Strich sind sehr viele Verlierer.
Ganz sicher ar nicht alles Gold in der DDR, aber ich habe gern in in meiner DDR gelebt. Beruflich siehts für mich jedenfalls äusserst Mau aus für die Zukunft.
Bis dann relativ schnell klar war, wo der Hase langläuft. Wenn Du heute als Leiharbeiter bei Opel vorbeischaust, da bist Du selbst gegenüber damaligen "Kollegen" 2, 3 Kasten (Wie in Indien) unter ihnen. Sowohl im "Lohn" als auch in der Achtung. Die paar Hanseln, Rund 1700 Mitarbeiter (AWE: 9980) mussten sich auch sehr anpassen. Entgegen landläufigen Pressemeldungen sind die allerwenigsten davon ehemalige AWE-Mitarbeiter. So haben viele ihre "kleine Interflug" erlebt. Ich glaube, andere Wege wären sich gangbar gewesen, nur war das gar nicht gwollt. Und das sößt mir heute sehr bitter auf. Für das, wofür man 1989 auf die Strasse gegangen war, ist das Ergebnis sehr mager. Und unterm Strich sind sehr viele Verlierer.
Ganz sicher ar nicht alles Gold in der DDR, aber ich habe gern in in meiner DDR gelebt. Beruflich siehts für mich jedenfalls äusserst Mau aus für die Zukunft.
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Flieger sterben nicht, sie fliegen nur höher!
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Ganz sicher ar nicht alles Gold in der DDR, aber ich habe gern in in meiner DDR gelebt.
Ja Henning , da hast Du bestimmt recht . Wer weiß , wievielen Leuten die damals auf die Strasse gingen heute der Wind in`s Gesicht bläst..... . Aber , so wie sich unser Leben in diesem System abspielt , das habe ich wirklich schon irgendwann mal im Staatsbürgerkundeunterricht vor sehr langer Zeit gelehrt bekommen . Nicht alles aber sehr viel ist heute traurige Wahrheit !
Zum Interflugbericht : Kann mir jemand eine Aufzeichnung davon anbieten ? Ich konnte den Bericht beruflich bedingt leider nicht schauen .
Oleg
Ja Henning , da hast Du bestimmt recht . Wer weiß , wievielen Leuten die damals auf die Strasse gingen heute der Wind in`s Gesicht bläst..... . Aber , so wie sich unser Leben in diesem System abspielt , das habe ich wirklich schon irgendwann mal im Staatsbürgerkundeunterricht vor sehr langer Zeit gelehrt bekommen . Nicht alles aber sehr viel ist heute traurige Wahrheit !
Zum Interflugbericht : Kann mir jemand eine Aufzeichnung davon anbieten ? Ich konnte den Bericht beruflich bedingt leider nicht schauen .
Oleg
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Hm, ich habe wohl mehr Abstand zur Vergangenheit.
Man sagt zwar, daß man die Unschönen Dinge schneller vergißt und das Angenehme
in Erinnerung bleibt ... kann ich aber nicht bestätigen.
Die ersten neuen Jahre waren verdammt schwer aber ich hatte Freude und Erfolg.
Mit 40 Jahren war ich noch gut genug in Form für eine neue Welt
Das paßt zu Sonja, kann ich mir gut vorstellen, sehe ich deutlich vor meinem inneren Auge !
Man sagt zwar, daß man die Unschönen Dinge schneller vergißt und das Angenehme
in Erinnerung bleibt ... kann ich aber nicht bestätigen.
Die ersten neuen Jahre waren verdammt schwer aber ich hatte Freude und Erfolg.
Mit 40 Jahren war ich noch gut genug in Form für eine neue Welt
Die Sonja war Gruppenstewardeß und schon immer ein Paradiesvogel und ein bischen strange.Nun hat sie eine Boutique, ...
Das paßt zu Sonja, kann ich mir gut vorstellen, sehe ich deutlich vor meinem inneren Auge !
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Ich habe den Bericht leider auch verpaßt, genauer gesagt vergessen.
Möge bald eine Wiederholung kommen.
Ich wußte gar nicht, daß die Lufthansa damals Stewardessen (direkt?) übernommen hat. Mit dem fliegenden Personal hatte sich die LH doch so extrem schwer getan - mit den Mitarbeitern aus der Flugtechnik (jedenfalls mit den jüngeren) dagegen nicht.
Am Fliegertraininsgzentrum (FTZ) der INTERFLUG etablierte man damals ein Auffanggesellschaft, die u.a die Flugbegleiter umschulen sollte. Dazu gehörte auch ein sogenanntes Bewerbungstraining. Das war vielleicht wirklich alles gut gemeint gewesen, stellenweise aber auch absurd - so als ob diese Kolleginnen keinen ordentlichen Beruf erlernt hätten. Ich habe damals viele Tränen gesehen. Es ist bestimmt auch nicht leicht, vom Fliegerleben unfreiwillig Abschied zu nehmen.
Möge bald eine Wiederholung kommen.
Ich wußte gar nicht, daß die Lufthansa damals Stewardessen (direkt?) übernommen hat. Mit dem fliegenden Personal hatte sich die LH doch so extrem schwer getan - mit den Mitarbeitern aus der Flugtechnik (jedenfalls mit den jüngeren) dagegen nicht.
Am Fliegertraininsgzentrum (FTZ) der INTERFLUG etablierte man damals ein Auffanggesellschaft, die u.a die Flugbegleiter umschulen sollte. Dazu gehörte auch ein sogenanntes Bewerbungstraining. Das war vielleicht wirklich alles gut gemeint gewesen, stellenweise aber auch absurd - so als ob diese Kolleginnen keinen ordentlichen Beruf erlernt hätten. Ich habe damals viele Tränen gesehen. Es ist bestimmt auch nicht leicht, vom Fliegerleben unfreiwillig Abschied zu nehmen.
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Thomas
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Ich kenne auch einige " DDR - Flugzeugführer " die sich nach der Wende bei der LH beworben hatten . Leider (fast) alle aussichtslos . Dabei waren die Jungs auch auf einem hohen Niveau ausgebildet worden . Aber na ja , der schlechte Osten musste ja abgewickelt werden . Es blieben ja auch nur etwa eine " Hand voll " Jagdflieger übrig die in die LW übernommen wurden . Lieber holte man die " Kameraden aus den alten Bundesländern " in den Osten , dann konnten die wenigstens mal `ne Mig fliegen . Ich darf schon überhaupt wieder nicht darüber nachdenken...................
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Es ist bestimmt auch nicht leicht, vom Fliegerleben unfreiwillig Abschied zu nehmen.
Stimmt, deshalb habe ich freiwillig alles geschmissen und bin ausgewandert.
Ich dachte je weiter desto besser, war nicht einfach meine Hübsche zu überzeugen.
Mein Gefühl sagte mir - nur weg hier, das läuft schief mit den blühenden Landschaften
und ich habe dann auch Vieles sterben sehen.
Nunja, ich hatte noch mal Glück ... Bernd
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Die Lufthansa hatte damals ihre ganz eigenen Auswahlkriterien (zum großen Teil auch heute noch) und stellte in der Regel nur Piloten ein, die sie selbst an der Lufthansa Verkehrsfliegerschule in Bremen ausgebildet hatte. Diese Nichtübernahme von IF-Piloten hat daher nichts mit speziellen Vorbehalten gegenüber den DDR-Piloten zu tun.
Natürlich war es ein Handicap, daß bis auf die wenigen A310-Piloten ansonsten kein IF-Pilot eine Typenlizenz für westliche Flugzeugmuster hatte. Somit hätte man in Transition-Kurse für ein entsprechendes Type-Rating investieren müssen. Das wäre noch nichts ungewöhnliches, kostet aber gehörig Geld. Weitere "kulturelle" Hindernisse waren der erforderliche Wechsel von einer Viermannbesatzung auf eine Zweimannbesatzung. Was früher der Flugingenieur und der Navigator für sie erledigt hatten, mussten die Piloten jetzt selbst beherrschen - bei gleichzeitigem Austausch der gewohnten deutsch-russischen gegen eine englische oder "denglische" Fachsprache. Dieser Übergang ist auch manchen A310-Piloten schwergefallen, vor allem beim Thema Navigation.
Der Gerechtigkeit halber muß man auch sagen, daß nach allen mir bekannten Aussagen von Lufthansa-Instrukteuren oder auch des LBA die fliegerischen Fähigkeiten der IF-Piloten (und auch Aeroflot-Piloten) als überdurchschnittlich oder sogar weit über dem Durchschnitt eingeschätzt wurden. Andere Fähigkeiten waren jedoch naturgemäß nicht im gewünschten Maße ausgebildet, weil sie bis dahin auch nicht erforderlich gewesen waren.
Es mag enttäuschend gewesen sein, aber aufgrund dieser Unterschiede waren unsere Piloten für die Lufthansa halt nicht erste Wahl und keine Kandidaten für eine sofortige Übernahme.
Diese Einschränkungen galten nur für eine gewisse Übergangszeit. Sofern die Piloten ihren Beruf bei anderen Fluggesellschaften weiter ausüben konnten, kamen die fehlenden Fertigkeiten (Glass Cockpit, Navigation, Crew Coordination im Zweimann-Cockpit usw.) innerhalb kurzer Zeit dazu. Die Piloten, denen die Fortsetzung ihrer fliegerischen Tätigkeit gelungen war, machten dann später Karriere bei einer Vielzahl von Fluggesellschaften - halt nur nicht bei Lufthansa und oft leider nur mit eheschädigenden, extrem weit entfernten Einsatzorten.
Wesentlich schwieriger war die Situation für die Flugingenieure und Navigatoren.
Für letztere waren die Aussichten auf Verbleib in ihrem Beruf besonders trübe, da es auf westlichen Flugzeugtypen diese Besatzungsfunktion bereits nicht mehr gab.
Für die Flugingenieure gab es immerhin eine kleine Anzahl von Jobs zu ergattern, z.B. auf den Lockheed L-1011 Tristar der LTU. Leider währte die Einsatzzeit der L-1011 auch nicht mehr lange und dann traf es mit etwas Verspätung auch diese Kollegen.
Ich erinnere mich zudem, daß genau in der heißen Phase der Übernahmediskussion dann auch noch die finanziell stark angeschlagene Pan Am (Europa) ins Spiel kam. Letzlich war deren innereuropäischen Streckenrechte der Lufthansa wichtiger als das Streckennetz der INTERFLUG.
Das mit der Pan Am war wirklich Pech aufgrund des schlechten Timings. Dadurch sank das Interesse der Lufthansa an den Resten der INTERFLUG noch weiter. Beide gleichzeitig zu übernehmen, wäre sicher auch eine unrealistische Erwartung gewesen.
Die Piloten der Pan Am flogen während einer Übergangszeit mit ihrem Pan Am Fluggerät (727, A310) für die Lufthansa. Soweit ich weiß, fanden sie später bei ihr jedoch auch keine Anstellung.
Welche generellen Chancen die IF-Flugbegleiter bei der Lufthansa hatten, ist mir nicht bekannt.
Stewardessen, die noch vor der Wende "rübergemacht" sind, wurden bei Eignung jedenfalls übernommen - aber das waren ja auch nur seltene Einzelfälle.
Übrigens haben Pan Am und INTERFLUG etwas gemeinsam: They are gone, but never forgotten.
Natürlich war es ein Handicap, daß bis auf die wenigen A310-Piloten ansonsten kein IF-Pilot eine Typenlizenz für westliche Flugzeugmuster hatte. Somit hätte man in Transition-Kurse für ein entsprechendes Type-Rating investieren müssen. Das wäre noch nichts ungewöhnliches, kostet aber gehörig Geld. Weitere "kulturelle" Hindernisse waren der erforderliche Wechsel von einer Viermannbesatzung auf eine Zweimannbesatzung. Was früher der Flugingenieur und der Navigator für sie erledigt hatten, mussten die Piloten jetzt selbst beherrschen - bei gleichzeitigem Austausch der gewohnten deutsch-russischen gegen eine englische oder "denglische" Fachsprache. Dieser Übergang ist auch manchen A310-Piloten schwergefallen, vor allem beim Thema Navigation.
Der Gerechtigkeit halber muß man auch sagen, daß nach allen mir bekannten Aussagen von Lufthansa-Instrukteuren oder auch des LBA die fliegerischen Fähigkeiten der IF-Piloten (und auch Aeroflot-Piloten) als überdurchschnittlich oder sogar weit über dem Durchschnitt eingeschätzt wurden. Andere Fähigkeiten waren jedoch naturgemäß nicht im gewünschten Maße ausgebildet, weil sie bis dahin auch nicht erforderlich gewesen waren.
Es mag enttäuschend gewesen sein, aber aufgrund dieser Unterschiede waren unsere Piloten für die Lufthansa halt nicht erste Wahl und keine Kandidaten für eine sofortige Übernahme.
Diese Einschränkungen galten nur für eine gewisse Übergangszeit. Sofern die Piloten ihren Beruf bei anderen Fluggesellschaften weiter ausüben konnten, kamen die fehlenden Fertigkeiten (Glass Cockpit, Navigation, Crew Coordination im Zweimann-Cockpit usw.) innerhalb kurzer Zeit dazu. Die Piloten, denen die Fortsetzung ihrer fliegerischen Tätigkeit gelungen war, machten dann später Karriere bei einer Vielzahl von Fluggesellschaften - halt nur nicht bei Lufthansa und oft leider nur mit eheschädigenden, extrem weit entfernten Einsatzorten.
Wesentlich schwieriger war die Situation für die Flugingenieure und Navigatoren.
Für letztere waren die Aussichten auf Verbleib in ihrem Beruf besonders trübe, da es auf westlichen Flugzeugtypen diese Besatzungsfunktion bereits nicht mehr gab.
Für die Flugingenieure gab es immerhin eine kleine Anzahl von Jobs zu ergattern, z.B. auf den Lockheed L-1011 Tristar der LTU. Leider währte die Einsatzzeit der L-1011 auch nicht mehr lange und dann traf es mit etwas Verspätung auch diese Kollegen.
Ich erinnere mich zudem, daß genau in der heißen Phase der Übernahmediskussion dann auch noch die finanziell stark angeschlagene Pan Am (Europa) ins Spiel kam. Letzlich war deren innereuropäischen Streckenrechte der Lufthansa wichtiger als das Streckennetz der INTERFLUG.
Das mit der Pan Am war wirklich Pech aufgrund des schlechten Timings. Dadurch sank das Interesse der Lufthansa an den Resten der INTERFLUG noch weiter. Beide gleichzeitig zu übernehmen, wäre sicher auch eine unrealistische Erwartung gewesen.
Die Piloten der Pan Am flogen während einer Übergangszeit mit ihrem Pan Am Fluggerät (727, A310) für die Lufthansa. Soweit ich weiß, fanden sie später bei ihr jedoch auch keine Anstellung.
Welche generellen Chancen die IF-Flugbegleiter bei der Lufthansa hatten, ist mir nicht bekannt.
Stewardessen, die noch vor der Wende "rübergemacht" sind, wurden bei Eignung jedenfalls übernommen - aber das waren ja auch nur seltene Einzelfälle.
Übrigens haben Pan Am und INTERFLUG etwas gemeinsam: They are gone, but never forgotten.
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Thomas
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Hallo, KMS,
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, Mann, Du erschlägst uns ja mit Deinem immensen Wissen auf allen Gebieten.Hast Du ein Archiv zu Hause?
Noch mal zu den Flugbegleiterinnen. Die Stewardessen der Interflug konnten meines Wissens schon weiterfliegen, auch wenn sie nicht vor der Wende rübergemacht sind(waren glaub ich nur 2) Allerdings war das mit Konsequenzen verbunden, Umzug in den Westen (Nähe Frankfurt /Main) oder zeitraubendes, familienfeindliches Shuttlen nach Frankfurt/Main vor und nach jedem Flug.Und bei der Seniorität mußten sie sich auch hinten anstellen,egal wie lange sie schon geflogen waren.
Habe bei dem Treffen 50 Jahre Interflug voriges Jahr einige gesprochen, die auch heute noch fliegen. Viele (ich glaube, die meisten ) haben jedoch eine Umschulung zur Reiseverkehrsfrau gemacht und heute auch in diesem Beruf schlechte Karten.
Insgesamt hat es die Cockpit Mannschaften viel härter getroffen.Abgesehen von dem , was KMS schreibt,wollte sie auch keiner.
Und da wir ja wissen , daß die Fliegerei eine Passion ist und nicht nur eine Möglichkeit des Geldverdienens- um so schlimmer.
Bis bald.....
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, Mann, Du erschlägst uns ja mit Deinem immensen Wissen auf allen Gebieten.Hast Du ein Archiv zu Hause?
Noch mal zu den Flugbegleiterinnen. Die Stewardessen der Interflug konnten meines Wissens schon weiterfliegen, auch wenn sie nicht vor der Wende rübergemacht sind(waren glaub ich nur 2) Allerdings war das mit Konsequenzen verbunden, Umzug in den Westen (Nähe Frankfurt /Main) oder zeitraubendes, familienfeindliches Shuttlen nach Frankfurt/Main vor und nach jedem Flug.Und bei der Seniorität mußten sie sich auch hinten anstellen,egal wie lange sie schon geflogen waren.
Habe bei dem Treffen 50 Jahre Interflug voriges Jahr einige gesprochen, die auch heute noch fliegen. Viele (ich glaube, die meisten ) haben jedoch eine Umschulung zur Reiseverkehrsfrau gemacht und heute auch in diesem Beruf schlechte Karten.
Insgesamt hat es die Cockpit Mannschaften viel härter getroffen.Abgesehen von dem , was KMS schreibt,wollte sie auch keiner.
Und da wir ja wissen , daß die Fliegerei eine Passion ist und nicht nur eine Möglichkeit des Geldverdienens- um so schlimmer.
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Re: Fernsehbericht über die Interflug
Hallo,
wer heute Abend noch wach ist, auf dem Sender Hessen, "Von Schönefeld in alle Welt", eine Doku zur Geschichte der Interflug.
Ist meiner Meinung nach eine Wiederholung.
Trotzdem, viel Spaß beim Schauen.
Gruß Marco
wer heute Abend noch wach ist, auf dem Sender Hessen, "Von Schönefeld in alle Welt", eine Doku zur Geschichte der Interflug.
Ist meiner Meinung nach eine Wiederholung.
Trotzdem, viel Spaß beim Schauen.
Gruß Marco
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