Ungelesener Beitragvon Silbertablett » So 11. Feb 2018, 14:35
DDR Mobil hat inzwischen drei Folgen ausgestrahlt.
Eine über den Straßenverkehr der DDR, rund um Wartburg, Trabi und Co. Dann eine über die Reichsbahn (was mich als Lokführers Tochter auch ziemlich interessierte) und nun die Luftfahrt. Die Seefahrt soll irgendwann in der Zukunft drankommen, hörte ich es raunen.
Die Tonart, das Verflechten von Kommentation und Augenzeugenbericht, geht für meinen Geschmack in Ordnung. Neben dem sicherlich wichtigen historischen Bezug soll das gewiss am Ende Unterhaltung bleiben. Deshalb kann man, wie ich denke, Ungenauigkeiten verschmerzen, Missverstandenes belächeln und pseudopolitische Übergriffe aushalten. Es ist halt ein vielschichtiges Thema; Filmemacher müssen damit ihre Brötchen verdienen und die Sender sprechen immer ein Wörtchen mit, was rüberkommen soll und was nicht. Erinnern ist, wie wir ja alle wissen, nicht immer eindeutig.
Und deshalb ist auch der jeweilige Neuigkeitswert für den Zuschauer höchst individuell.
In der Tat stößt auf, dass sich nun (nach gefühlten vier Produktionen rund um IF) Wiederholungen einschleichen. Dies registrieren in erster Linie die Insider und so vermisst man von Mal zu Mal mehr diejenigen Informationen, die halt nicht eingeblendet, nicht eingesprochen und von den Protagonisten nicht erinnert werden.
Bemerkenswerterweise ist erneut Ex-Personal aus dem Verkehrsflug mit seinem Blick in die Vergangenheit dominierend. Will, wollte sich denn keiner von der Abfertigung vor die Kamera begeben? Wo ist der Ladedienst? Wo die Hubschrauberpiloten von einst? Ich war begeistert, endlich mal einen "Hummel-Flieger" bei der Rückschau zu erleben!
Im großen TV-Zuschauerkreis variiert der (Vor-)Kenntnisstand und damit die Erwartungshaltung, weil eben nicht wirklich jeder DDR-Bürger ins Ausland reiste und noch weniger mit IF, MALEV, CSA, LOT, TAROM etc. unterwegs waren. Da verschmelzen beim Beschau einer IF-Reportage die TV-Szenen von "Treffpunkt Flughafen" mit dem, was ansonsten - im Osten wie im Westen - über Fliegerei an Filmen über Leinwände und Bildschirme flimmerte einschließlich aller Klischees, über die wir Praktiker schon lange nur noch müde lächeln...
Wenn ich noch was raten darf: Den Streifen mehrmals anschauen. Ohr und Auge sind leider nicht immer fix genug, die Botschaft der jeweiligen Szene sofort zu raffen. Auch der Schnitt, das Hintereinander von Aussagen und Bildern - letztlich das filmische Handwerk - sind wichtig, wenn man sich auf das Thema einlassen möchte. Und es wäre doch schade, wenn man einen Schmunzler verpasste ...
;-))
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Es grüßt das Silbertablett