Das Flugzeug gehört nach wie vor PIA. Vorgestern hat PIA Anzeigen für den Verkauf des Flugzeuges (Zelle, Fahrwerk, Kabinenausstattung, Avionik) geschaltet und auf ihrer Website ein
Verkaufsangebot veröffentlicht. Für die beiden Triebwerke und die APU wurde schon vorher ebenfalls ein Verkaufsangebot publiziert.
Die pakistanische Regierungskommission zur Untersuchung des Falles hat nun bestätigt, daß nicht nur auf die Ersatztriebwerke ausschließlich von "Insidern" geboten wurde, sondern daß es ganz genauso für dieses Flugzeug gelaufen sei. Der für PIA tätige externe Berater, der die Verkäufe durchgeführt hat, wäre ein Mitarbeiter der gleichen Firma, die das Flugzeug für 45.000 € (!) gekauft hat.
Das müsste somit die gleiche Person gewesen sein, die mir bei meinen eigenen Recherchen schon früher aufgefallen war.
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:...
Nicht minder interessant sind die Vorgänge um die Versteigerung der Ersatztriebwerke und der Gebotsverlauf. Da habe ich etwas nachgewühlt. Es hatten zwei Firmen mitgeboten. Beide Firmen kommen aus dem gleichen EU-Mitgliedsland und haben zwar verschiedene Namen, aber exakt die gleiche Straßenadresse und den gleichen Eigentümer. Dieser Eigentümer stand zum Zeitpunkt der Ereignisse in einem Angestelltenverhältnis mit PIA - und war ausgerechnet mit den Vorbereitungen zum Verkauf der A310-Flotte beauftragt. Da könnte man geneigt sein, an Korruption zu denken.
...
Dieser Österreicher müsste demzufolge auch "Mitarbeiter" eines Leipziger "Luftfahrtmuseums" gewesen sein. Ein solches Museum ist mir bis heute nicht bekannt.
Da PIA sich noch als Eigentümer des Flugzeuges sieht, dürfte dieser Verkauf an das "Museum" für den geradezu lächerlich niedrigen Preis von 45.000 € nicht rechtswirksam zustande gekommen sein.
Interessant finde ich auch, daß sich der Flughafen Leipzig nie öffentlich als Eigentümer des Flugzeuges dargestellt hat, trotzdem immer wieder Pläne für seine Nutzung geschmiedet hat.
Um die laut Gebührenordnung des Flughafen Leipzig angefallenen Standgebühren für das Flugzeug* vollzieht man einen leicht merkwürdigen Eiertanz, indem man das Vorhandensein dieser Gebühren nur andeutet, sie aber niemandem in Rechnung stellt.
Ursprünglich hieß es ja sogar, der (an ein Leipziger Luftfahrtmuseum verkaufte) Airbus wäre ein Geschenk an den Flughafen Leipzig. Da kann und soll wohl auch niemand schlau draus werden.
*) 368,95 € pro Tag, 11.222,23 € pro Monat, 134.666,75 € pro Jahr (sofern nicht per Mietvertrag anders bestimmt)