Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Wo sind die Flieger geblieben?
bluemchen
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 1. Okt 2017, 21:28

EA-Henning hat geschrieben:Auch in Deutschland gibts momentan wieder mediales Interesse:

http://www.bild.de/regional/leipzig/flu ... .bild.html
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Wirbe ... pzig-Halle

Was es heute nicht alles wie bei Aldi im Überfluß gibt und rumsteht - auch Airbusse ...
Erinnert an das Kindergarten Gesellschaftsspiel - mein linker linker Platz ist leer, ich wünsche mir die Pia her
>grins<
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Kilo Mike Sierra
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 2. Okt 2017, 15:54

Die deutschen Medien sollten weniger beim "Airport Leipzig", dafür lieber in Pakistan recherchieren.

Solange die gerichtliche Untersuchung dieses Falles nicht abgeschlossen ist, kann das Flugzeug ohnehin nicht verkauft werden. Wenn ich PIA-Chef wäre, würde ich das Flugzeug nach Pakistan zurückbringen, immerhin handelt es sich um ein Millionenobjekt, daß es zu sichern gilt.
Wie da beim Leipziger Flughafen jemand ernsthaft glauben oder behaupten konnte, dieser (flugtaugliche) Airbus sei ihnen geschenkt worden, ist mir unverständlich. Aber man hält dort ja auch eine mündlich zugesagte Einbahn-Flugverbindung aus Pakistan nach New York für eine große Sache.

An der Verschiebung(?) des Flugzeuges sollen neben dem deutschen ex Chef der PIA noch ein vorübergehend bei PIA angestellter EU-Bürger sowie ein bei PIA nicht mehr angestellter hochrangiger pakistanischer Militärangehöriger beteiligt gewesen sein. Das hat die PIA-interne Untersuchung des Falles ergeben. Beide EU-Bürger haben Pakistan verlassen.
Nicht minder interessant sind die Vorgänge um die Versteigerung der Ersatztriebwerke und der Gebotsverlauf. Da habe ich etwas nachgewühlt. Es hatten zwei Firmen mitgeboten. Beide Firmen kommen aus dem gleichen EU-Mitgliedsland und haben zwar verschiedene Namen, aber exakt die gleiche Straßenadresse und den gleichen Eigentümer. Dieser Eigentümer stand zum Zeitpunkt der Ereignisse in einem Angestelltenverhältnis mit PIA - und war ausgerechnet mit den Vorbereitungen zum Verkauf der A310-Flotte beauftragt. Da könnte man geneigt sein, an Korruption zu denken.
Und deshalb sollten die Medien wirklich ihre Informationen zuerst aus Pakistan beziehen und über den Verlauf der strafrechtlichen Untersuchung berichten.


Der Flughafen Leipzig besaß bis vor nicht all zu langer Zeit drei ausgemusterte Verkehrsflugzeuge: 1 x Il-62, 1 x Il-18, 1 x Tu-134. Wir alle wissen, was sie aus zwei der Flugzeuge gemacht haben.
Deshalb verstehe ich nicht, wieso man plötzlich so scharf auf diesen Airbus geworden ist. Ursprünglich sollte dieser optisch für die Präsenz von PIA in Deutschland werben, wie es am Anfang hieß. Das hätte seine Nutzung als Trainingsobjekt für die Flughafenfeuerwehr von vornherein ausgeschlossen.
Man glaubt sogar (jetzt immer noch), durch Vermietung an Filmstudios Einnahmen erzielen zu können. Wieviele Flugzeugfilme werden pro Jahr produziert? Wäre die Flughafengesellschaft denn bereit, das Flugzeug in einem solchen Zustand zu erhalten, daß Filmcrews es jederzeit ohne Atemschutz betreten könnten? Auch hier ist eine parallele Nutzung als Trainingsobjekt für die Feuerwehr ausgeschlossen.
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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mo 9. Okt 2017, 06:33

Die Leipzig - New York-Flüge sind endgültig vom Tisch, wobei, wenn man genau hinschaut, waren sie tatsächlich nie auf dem Tisch:

>>>Artikel zum Thema bei Bild-Leipzig<<<
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 9. Okt 2017, 14:38

Der Flughafen Leipzig wird sehr gut ohne diese (halbe) Flugverbindung nach New York auskommen.
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 9. Okt 2017, 23:03

Laut einer pakistanischen Zeitungsmeldung gilt die zur Zeit in Leipzig stehende A310 als abgeflogen, d.h., sie wäre dreißig Jahre alt und hätte ihre Grenznutzungsdauer erreicht. Unter diesen Umständen wäre eine Rückführung nach Pakistan nicht ökonomisch.

Nun ja, das Flugzeug ist nicht 30, sondern 25 Jahre alt, hat aber wirklich schon 76.009 Flugstunden und 24.570 Landungen auf dem Buckel.
Leider weiß ich nicht, wie die Grenznutzung einer A310 definiert ist.

Die Alternative wäre dann also, das Flugzeug auszuräumen (Sitze, Verkleidungen, Instrumente, Avionics usw.) und als Ersatzteile zu verkaufen - ebenso wie die beiden Triebwerke und die APU. Den Rest könnte man dem Flughafen Leipzig schenken - und spart sich die Verschrottungskosten.
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 17. Okt 2017, 16:29

Das Verwirrspiel um das Flugzeug geht weiter.

Bevor es nach Leipzig kam, war das Flugzeug für zehn Tage für 210.000 US-Dollar an eine britische Firma verliehen worden, um in Malta für eine israelische Filmproduktion verwendet zu werden. Eine entsprechenden Zahlungseingang konnte man bei PIA jedoch nicht feststellen. Zur Zeit laufen in Pakistan zwei Untersuchungen der Vorgänge, die unter anderem die Frage klären sollen, an wen diese Zahlung gegangen ist.
Weiterhin wird immer wieder die Erklärung zitiert, daß Flugzeug sei danach an ein Luftfahrtmuseum in Leipzig verkauft worden. Daher wird sich die pakistanische Untersuchung auch mit der Frage beschäftigen, ob der Flughafen Leipzig ein Luftfahrtmuseum ist oder ob auch das nur ein Täuschungsmanöver gewesen ist.
Inzwischen wird auch untersucht, wer den ex PIA-Chef von der "Fahndungsliste" (Exit Control List) gestrichen hat.

Ob diese Untersuchungen jemals zu einem Ergebnis führen werden, daran haben Mitglieder eines pakistanischen Luftfahrtforums erhebliche Zweifel ("aus Erfahrung").
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 27. Nov 2017, 16:35

Vor wenigen Tagen hat der pakistanische Fernsehsender AMAA TV ein sehr langes Interview mit Bernd Hildenbrand geführt (in englischer Sprache). Das Interview beginnt bei 07:55.
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Re: Airbus 310-304 von PIA für Museum in Deutschland?

Ungelesener Beitragvon Leipzig-Air » Fr 8. Dez 2017, 08:22

In Pakistan hat in dieser Woche zum x-mal ein Untersuchungsausschuss wegen des A310 getagt. Dabei wurde zum x-mal erklärt, dass die Maschine zum Schrottpreis (45.000€) verkauft worden sei und der Leipzig-Halle-Airport mittlerweile über 200.000 € Parkgebühren einfordert. Das Geld für den Verkauf hat PIA nicht erhalten, weil das Flugzeug zu Marketingzwecken für die Verbindung nach New York herhalten sollte. Nun stellt sich die Frage, wer den Airbus gekauft hat. Der Flughafen kann es nach dieser Version ja nicht sein, weil er dann ja keine Parkgebühren verlangen kann!?
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Ungelesener Beitragvon bluemchen » Fr 8. Dez 2017, 20:17

... Nun stellt sich die Frage, wer den Airbus gekauft hat.

Nu ja, u.a. liegt auch dort der Hund begraben, weil es vermutlich nach Treu und Glauben nicht verkauft ist, mithin PIA weiterhin als Eigner betrachtet wird und demzufolge in Leipzig die entsprechenden Parkgebühren weiter anfallen werden.
Keine Angst, die werden sich noch weiter aufstocken, genauso wie sie keiner begleichen wird und das juristische stochern im Tau kein Ende finden wird.
XY - (bleibt) ungelöst
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Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 12. Dez 2017, 01:34

Das Flugzeug gehört nach wie vor PIA. Vorgestern hat PIA Anzeigen für den Verkauf des Flugzeuges (Zelle, Fahrwerk, Kabinenausstattung, Avionik) geschaltet und auf ihrer Website ein Verkaufsangebot veröffentlicht. Für die beiden Triebwerke und die APU wurde schon vorher ebenfalls ein Verkaufsangebot publiziert.

Die pakistanische Regierungskommission zur Untersuchung des Falles hat nun bestätigt, daß nicht nur auf die Ersatztriebwerke ausschließlich von "Insidern" geboten wurde, sondern daß es ganz genauso für dieses Flugzeug gelaufen sei. Der für PIA tätige externe Berater, der die Verkäufe durchgeführt hat, wäre ein Mitarbeiter der gleichen Firma, die das Flugzeug für 45.000 € (!) gekauft hat.
Das müsste somit die gleiche Person gewesen sein, die mir bei meinen eigenen Recherchen schon früher aufgefallen war.
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:...
Nicht minder interessant sind die Vorgänge um die Versteigerung der Ersatztriebwerke und der Gebotsverlauf. Da habe ich etwas nachgewühlt. Es hatten zwei Firmen mitgeboten. Beide Firmen kommen aus dem gleichen EU-Mitgliedsland und haben zwar verschiedene Namen, aber exakt die gleiche Straßenadresse und den gleichen Eigentümer. Dieser Eigentümer stand zum Zeitpunkt der Ereignisse in einem Angestelltenverhältnis mit PIA - und war ausgerechnet mit den Vorbereitungen zum Verkauf der A310-Flotte beauftragt. Da könnte man geneigt sein, an Korruption zu denken.
...

Dieser Österreicher müsste demzufolge auch "Mitarbeiter" eines Leipziger "Luftfahrtmuseums" gewesen sein. Ein solches Museum ist mir bis heute nicht bekannt.
Da PIA sich noch als Eigentümer des Flugzeuges sieht, dürfte dieser Verkauf an das "Museum" für den geradezu lächerlich niedrigen Preis von 45.000 € nicht rechtswirksam zustande gekommen sein.
Interessant finde ich auch, daß sich der Flughafen Leipzig nie öffentlich als Eigentümer des Flugzeuges dargestellt hat, trotzdem immer wieder Pläne für seine Nutzung geschmiedet hat.
Um die laut Gebührenordnung des Flughafen Leipzig angefallenen Standgebühren für das Flugzeug* vollzieht man einen leicht merkwürdigen Eiertanz, indem man das Vorhandensein dieser Gebühren nur andeutet, sie aber niemandem in Rechnung stellt.
Ursprünglich hieß es ja sogar, der (an ein Leipziger Luftfahrtmuseum verkaufte) Airbus wäre ein Geschenk an den Flughafen Leipzig. Da kann und soll wohl auch niemand schlau draus werden.

*) 368,95 € pro Tag, 11.222,23 € pro Monat, 134.666,75 € pro Jahr (sofern nicht per Mietvertrag anders bestimmt)
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