Flugplatzmuseum Cottbus

Wo sind die Flieger geblieben?
DM-SMD
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Flugplatzmuseum Cottbus

Ungelesener Beitragvon DM-SMD » Di 11. Mär 2008, 20:58

Die Mitglieder des Flugplatzmuseum Cottbus betreiben auch ein Forum.

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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:40

Wie ich ja schon an anderer Stelle schrieb, das Peenemünder Museum will sich von all den Exponaten trennen, die nicht aus der Zeit von 1933- 1945 stammen. Was auf der einen Seite sicher etwas traurig für die erwartungsfrohen Besucher an der Spitze der Insel Usedom ist, gerät zu einem wunderbaren Glücksfall für so manch ein anderes Museum in unseren Landen. So hat das Flugplatzmuseum Cottbus im Flugzeugverteilungsbingo die Lose für die MiG-21 PF 821 und die MiG-23MF 584 in die Hände bekommen. Tja, und da sich die Flieger in ihrem eigentlichen Element nicht mehr so richtig wohlfühlen, gilt es, sie auf beinahe unwürdige Weise sie auf dem Lande zu transportieren. Sie dazu vorzubereiten, trafen sich am Montag dieser Woche vier Aktivisten des Museums und ich am frühen Mittag an der Mündung des Peenestromes, um die Flieger für ihren Weg in die Flugzeugheilanstalt vorzubereiten.

Während die MiG-23 schon seit einigen Jahren ihrer (Außern-)flügel und Höhenruder beraubt im Abstellbereich des Museums stand, verweilte die MiG-21 noch als fast letztes Exponat der fliegenden Zunft im öffentlichen Ausstellungsbereich.
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So stand sie Im Besucherbereich
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:41

Auch wenn das gute Vögelchen als relativ klein gilt, sind 7,15 m Spannweite doch ein wenig zu viel für einen kompletten Landtransport. Also stand uns die Aufgabe bevor, die Maschine ihrer Höheruder und ihrer Flächen zu "berauben". Da das Maschinchen ihren aktiven Dienst schon 1986 quittierte und danach bereits als "Schein-DHS" einer ehrenvollen Aufgabe nachging, haben 26 Jahre in der freien, salzhaltigen Seeluft ihre Spuren auf Verkleidungen, Schrauben und Bolzen hinterlassen. Dies vorausahnend, war der Werkzeugumfang nicht gerade gering, anbei eine kleine Auswahl...

Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:43

Zur Schonung stand die MiG nicht mehr auf ihrern Rädern, sondern auf recht stabilen Halterungen. Im Laufe der Zeit sind auch diese schon relativ innige korrosive Verbindungen mit dem Flugzeug eingegangen, so daß zur Trennung bereits die bewährten, aus der sowjetischen Werkzeugtechnik bekannten Hilfsmittel "Bello" und "Brechhebel" zum Einsatz kommen mußten.

Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:43

Das Bugrad hat aber die Zeit trotzdem nicht ganz unbeschadet überstanden, nicht nur, daß der Luftdruck zu wünschen übrig ließ (was ja eine läßliche Sünde wäre), nein, auch der Mantel des Reifens hätte jedem Zellemenschen nicht zur Ehre gereicht (der Zahn der Zeit halt...) Auch von der automatischen Radentbremsung sind nur noch Ansätze zu erkennen....


Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:45

Wie aber auf den vorgehenden Bildern zu erkennen, stand die Maschine auf dem Rasen. Dies jedoch ist ein denkbar ungünstiger Platz zum Demontieren, also müssen die Räder, so platt sie auch sind, noch einmal ihrer Funktion nachkommen. Ein "Aggi" war natürlich nicht zur Hand, aber eingedenk des Herstellerlandes kamen Gedanken an Бурлаки на Волге von Илья́ Ефи́мович Ре́пин ("Die Wolgatreidler" von Ilja Repin ) auf....


Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:46

Allein, der Trainingszustand der Treidler ließ etwas zu wünschen übrig, so kam doch schwerere Technik zum Einsatz.
Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:47

Mit festem Boden unter den Füßen konnten auch die hydraulischen Hebeböcke in Stellung gebracht werden, um neben der Standsicherheit auch eine gewisse Bodenfreiheit zum Demontieren unter den Tragflächen zu schaffen.

Nein, wir haben keinen schiefen Blick, nur der Stoßdämpfer des rechten Hauptfahrwerkes ist aufgrund akuten Stickstoff- (und wahrscheinlich Hydraulikflüssigkeits-) mangels bis zum Anschlag eingefahren.

Axel
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Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:48

An der Verbindungsstelle zwischen Tragflächen und Rumpf sind zwecks aerodynamischer Qualität Verkleidungsbleche (die Spaltverkleidungen) mittels vieler Schrauben angebracht, die ausnahmslos alle entfernt werden müssen. Genau dies erwies sich dank des Einflusses der vier Hauptfeinde des Allwetterjagdflugzeuges (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) als tagesfüllende Aufgabe. Hier zeigt sich der allererste, wenn auch kleine Erfolg, die erste Verkleidung ist ab. Aber viele weitere müssen ihr noch folgen....

Axel
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Re: Flugplatzmuseum Cottbus

Ungelesener Beitragvon DDA » Di 24. Aug 2010, 12:48

Andere Leute- andere Aufgaben. Auch der Stabilisator (sprich, das Höhenruder ) muß ab. Wenn wir uns noch erinnern könnten, wo die Sicherungsschraube durch die Bolzen geht... hier ist der Zelletechniker noch auf der Suche.

Übrigens, auch ich habe in den Zeiten "zwischen den Bildern" mitgeschraubt, so zum Beispiel den Stabi auf der anderen Seite, nur ist das auf meinen Bildern nicht so recht zu sehen.

Axel
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