Wenn in der Vergangenheit Il-14 für den Straßentransport vorbereitet wurden, so war es oft unumgänglich, neben den vergleichsweise einfach abzubauenden Außenflügeln, auch das Flügelmittelstück und das Seitenleitwerk abzumontieren. Leider wurde hierbei in mehreren Fällen einfach die Säge angesetzt, wobei der Struktur des Flugzeuges großer Schaden zugefügt wurde.
Im Zusammenhang mit dem Transport einer Il-14 habe ich sogar den flotten Spruch gehört "Wo eine Flex ist, da ist auch ein Weg."
Eine derartige Behandlung bedeutet u.a. auch die endgültige(!) Fluguntauglichkeit des Flugzeuges, die auch nicht mehr herbei restauriert werden kann.
Für die Demontage dieser Bauteile gibt es jedoch eine Herstelleranweisung. Daraus geht hervor, daß Flügelmittelstück und Seitenleitwerk der Il-14 ohne Winkelschleifer oder Säge abgebaut werden können. Der Abbau erfolgt durch das Lösen von Schraubenbolzen sowie dem Aufbohren einiger Nieten.
Die Dokumentation zur Il-14 ist heute mit sehr geringem Rechercheaufwand zugänglich. (Selbst zur DDR-Zeit konnte man sie sich in der Bibliothek der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden einfach ausleihen und auch mit nach Hause nehmen.)
Ich habe das hier aufgeschrieben in der Hoffnung, daß dieser Fehler nicht mehr wiederholt wird und so noch weitere Il-14 auf diese Weise "transportfertig" gemacht werden.
Mein Aufruf "Lesen, statt sägen!" gilt sinngemäß auch für alle anderen Flugzeuge, die per Schwertransport ihren Standort wechseln müssen.
Iljuschin Il-14 - Demontage ohne Säge
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Iljuschin Il-14 - Demontage ohne Säge
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Thomas
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
Derzeit hört man ja von dem geplanten Transport der IL-62 DDR-SEF vom Flughafen Leipzig-Halle in die Leipziger Innenstadt. Laut diiverser Printmedien, wie etwa der Leipziger Volkszeitung oder auch BILD, soll das Flugzeug dafür Zerlegt werden. Es ging in den Berichten um die Länge des Flugzeuges, das Probleme macht. Ich sehe hier schon wieder die Lösung eigentlich unlösbarer Verbindungen.
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DDR-SEC als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.
In Merseburg steht ja die DDR-SEC (Am Rumpf steht sinnfreier Weise DM-SEC), die einige Zeit am Ausbildungszentrum der Interflug stand zum (nicht-) Besichtigen bzw. als nicht geöffnetes Restaurant.
Zum Transport nach Merseburg wurde das Rumpfende abgesägt. Nicht die feine Art, aber bis heute wurde noch nicht einmal versucht, die Stelle mit Farbe zu verdecken.....
Zum Transport nach Merseburg wurde das Rumpfende abgesägt. Nicht die feine Art, aber bis heute wurde noch nicht einmal versucht, die Stelle mit Farbe zu verdecken.....
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
Wie kommt man auf die so wenig geniale Idee, eine Il-62 in eine Innenstadt zu zwängen?
Eine gangbare Alternative wäre ja der Teilabriß der kritischen Straßenzüge (wurde ja vor Jahren bei Sinnlos-Telefon schon einmal sehr ernsthaftig vorgebracht).
Zu der Amputation der DDR-SEC wollte ich eigentlich keinen Kommentar abgeben.
Die Bilder sprechen für sich. Jeder möge sich selbst ein Urteil über das technische und handwerkliche Niveau dieser Arbeit bilden.
Ich kann nicht beurteilen, ob der Schnitt durch das Heckteil vermeidbar gewesen wäre. Man hätte aber vielleicht jemanden finden können, der etwas davon versteht. Insbesondere das Zusammenfügen der Rumpfsegmente hätte man gelernten Metallflugzeugbauern oder Flugzeugtechnikern mit Spezialgebiet Zelle überlassen sollen. Bei sachgerechter Ausführung würde das ungeübte Auge des Museumsbesuchers von diesem Eingriff heute nichts mehr sehen.
Handwerk bleibt eben Handwerk - auch wenn die Baumärkte immer etwas anderes propagieren.
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Ich kann nicht beurteilen, ob der Schnitt durch das Heckteil vermeidbar gewesen wäre. Man hätte aber vielleicht jemanden finden können, der etwas davon versteht. Insbesondere das Zusammenfügen der Rumpfsegmente hätte man gelernten Metallflugzeugbauern oder Flugzeugtechnikern mit Spezialgebiet Zelle überlassen sollen. Bei sachgerechter Ausführung würde das ungeübte Auge des Museumsbesuchers von diesem Eingriff heute nichts mehr sehen.
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Thomas
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Re: DDR-SEC als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.
EDGE-Henning hat geschrieben:In Merseburg steht ja die DDR-SEC ..., die einige Zeit am Ausbildungszentrum der Interflug stand zum (nicht-) Besichtigen bzw. als nicht geöffnetes Restaurant.
...
Als die SEC noch neben dem Fliegertrainingszentrum der INTERFLUG stand, konnte sie besichtigt werden - allerdings nur auf Anfrage und vorzugsweise für Gruppen. (Ich habe selbst mehrere Besichtigungen durchgeführt.)
Als Restaurant hat sie dort meines Wissens nie gedient. Es gab ja auch gar keine Küche in der Nähe und Party-Service war zu der Zeit auch noch nicht etabliert. Es ist aber gut möglich, daß an Bord zu besonderen Anlässen Sekt oder ähnliches gereicht worden ist. Da war ich wohl wieder nicht eingeladen.
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Thomas
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
Da habe ich mich dumm ausgedrückt.
Als Restaurant war sie vorgesehen in Klein-Machnow sowie in Merseburg.
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
EDGE-Henning hat geschrieben:Da habe ich mich dumm ausgedrückt.
Als Restaurant war sie vorgesehen in Klein-Machnow sowie in Merseburg.
Was heist vorgesehen? Sie war in Klein Machnow und ist jetzt auch noch Restaurant. In Merseburg war ich schon zweimal drinn, mit Bar, alles recht nett gemacht.
Auf Anfrage oder für besondere Anlässe kann man das Restaurant mieten.
Noch ein Wort zur Nietung am Heck. Für einen Baumarktspezi ist das nichtmal schlecht gemacht. Und wenn da ein wenig Farbe daruf wäre, kaum einer würde es merken.
Achso, ich dachte es geht hier um Il-14?
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MFG Flugi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Exupéry
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Re: Iljuschin Il-14 - Demontage ohne Säge
Ja, eigentlich gings schon um die IL14, aber ich fand das Beispiel an Hand der IL-62 ganz passend.
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
Flugi hat geschrieben:...
Und wenn da ein wenig Farbe daruf wäre, kaum einer würde es merken.
...
Ja, Flugi. Farbe würde hier ganz gewaltig helfen, auch um mich etwas versöhnlicher zu stimmen.
Es liegt vielleicht daran, daß ich einmal bei dieser Firma gearbeitet habe. Es bereitet mir immer große Schmerzen, wenn an unseren ehemaligen Flugzeugen "gesündigt" wird.
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Thomas
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Re: Flugzeug-Demontage ohne Trennschleifer
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Ich kann nicht beurteilen, ob der Schnitt durch das Heckteil vermeidbar gewesen wäre. Man hätte aber vielleicht jemanden finden können, der etwas davon versteht. Insbesondere das Zusammenfügen der Rumpfsegmente hätte man gelernten Metallflugzeugbauern oder Flugzeugtechnikern mit Spezialgebiet Zelle überlassen sollen.
kostet Geld und Mühe.
Volker
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