Unbescholten wie K-M-S in der Aerophiletalie schmunzelt mich dieser interessante Beitrag an.
Ohne Sachkenntnis der örtlichen Umstände, das sei vorausgeschickt, möge der Historie ein klein wenig über die Schulter geblickt werden, ohne gleich die Spannung ganz rauszunehmen.
Zum Einen denke ich, könnte es sich bei dieser Strecke um einen Flug der "Silber-C" Bedingung "50 Km Streckenflug" als Flugauftrag gehandelt haben, bei dem der Aspirant durchaus einen "Umschlag" auf dem Zielflugplatz zu übergeben hatte. Das wäre dann a´priori tatsächlich ein kombinierter Segel-Post-Flug als Gag in dieser (Pionier)Postflugregion gewesen.
Erste Anmerkung:
Eine sogen "Notlandung, wie KMS schon andeutete, mit einem motorlosen Flieger ist wohl aufwertend der Situation außer Orts, also "abseits" des auf dem Flugauftrag festgelegten Landeortes zu bewerten ---> man hatte nicht irgendwo zu landen ,,,, sondern weisungsgemäß unter Einhaltung der Flugdisziplin!
Dem armen Piloten auf dem Weg zur Silber-C wird wahrscheinlich nur die Thermik etwas abhanden gekommen sein, was ein natürlicher Vorgang ist, und damit blieb ihm nur eine Außenlandung auf einem Feld / einer Wiese entsprechend den gelernten Verhaltensregeln.
Zweite Anmerkung:
Der aufstrebende Segelflugsport zu dieser Zeit flog durchaus schon mit dem Übungs-/Leistungsflugzeug seiner Zeit, der "Meise". Dabei handelte es sich aber um den Nachbau der
"Olympia-Meise" aus dem Waggonbau Gotha.
DIese hervorragende Konstruktion
Hans Jacobs aus dem Jahr 1939 der ehem. "Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug" wurde in den folgenden 20 Jahren in vielen Ländern gebaut, wie FR od. GB auch und eben mit Verbesserungen auch in der DDR im Waggonbau Gotha und zwar bis 1959.
(Das es zu keiner "Olympiade" damals wie geplant kam, war dem Ausbruch der II.WK geschuldet)
Diese Segler erfreuten die Herzen ganzer Generationen von Fliegern.
Kommen wir zur aerophiletalistischen "Lo-Meise": Diese heißt korrekt
"Lom-59 Lo-Meise", denn sie wurde in Lommatsch ab ´59 gebaut, allerdings nur in geringer Stückzahl.
(Ihre Vorzüge waren eine nach hinten aufklappbare Vollsichthaube, einer kurzen Kufe und Rad und ähnliche Flugeigenschaften des Doppelsitzers "Lehrmeister", was einen problemlosen Umstieg ermöglichte).
Mithin möge der Leser entscheiden, ob die DDR-2062 schon eine
Lommatscher oder doch eher noch eine
Gothaer seinerzeit war.
Zum Außenlandeplatz können vielleicht Heimatforscher aus alten Photos, die möglicherweise aufgrund des besonderen Vorfalls gemacht wurden (wie eben auch der magische Stempel) Hinweise geben.
Interessant allemal - Danke an K-M-S für das Ausgraben
VG
Mucha100