Auf einer englischsprachigen Homepage habe ich davon gelesen, dass in Anklam und Sellin (Insel Rügen) in den sechziger Jahren Zwischenlandeplätze auf dem Weg von Berlin-Schönefeld nach Heringsdorf mit der AN-2 waren.
Stimmt das?
Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Hm, nenn doch mal den Link dazu.
Eventuell handelt es sich um eine Fehluebersetzung oder Agrarflugplätze?
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Sellin diente in der Tat dem Luftverkehr, allerdings scheint die zeitliche Einordnung in die 60er Jahre falsch zu sein.
Von 1925 bis 1938 gab es in Sellin einen Wasserflugplatz. Angeboten wurden tägliche Flugverbindungen u.a. nach Swinemünde, Stralsund, Hiddensee, Stettin und Berlin. Dabei kamen Junkers F13 sowie eine einmotorige Variante der Junkers G24 zum Einsatz.
Von 1925 bis 1938 gab es in Sellin einen Wasserflugplatz. Angeboten wurden tägliche Flugverbindungen u.a. nach Swinemünde, Stralsund, Hiddensee, Stettin und Berlin. Dabei kamen Junkers F13 sowie eine einmotorige Variante der Junkers G24 zum Einsatz.
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Thomas
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Ich habe die von Joschie99 erwähnte Quelle bei http://www.avsim.com gefunden. Ein gewisser Mike Stevens schreibt dort in der Tat von einem sporadischen "Bäderverkehr" mit An-2 auf der Linie Barth-Sellin-Anklam-Heringsdorf. Dieser soll Ende der 50er Jahre begonnen haben und Anfang der 70er Jahre mit Außerdienstellung der An-2 (?!) sein Ende gefunden haben. Der Autor selbst weist darauf hin, daß es dafür kaum noch Belege gibt, außer kurzen Erwähnungen in verschiedenen Büchern.
...da ist Joschie99 in der Tat auf etwas sehr interessantes gestoßen.
Der Autor hat nach eigenen Angaben einige Jahre in der DDR gelebt und verfügt daher über sehr weitreichende Kenntnisse über die Verhältnisse im Lande, speziell über die Luftfahrt. Dennoch ist nicht alles korrekt, was er in seinen Texten darstellt. So scheint er sich auf das sowjetische Landesystem SP-50 regelrecht eingeschossen zu haben. Er wird nicht müde immer wieder zu behaupten, das sowjetische ILS sei primitiv und hätte eine Reichweite von nur 1,5 km. Ersteres kann ich nicht beurteilen und ist sicher auch Ansichtssache, aber letzteres würde das System im höchsten Maße unbrauchbar erscheinen lassen.
Vielleicht kann Flieger Bernd hierzu mehr sagen. Das SP-50 war vor meiner Zeit in Gebrauch.
...da ist Joschie99 in der Tat auf etwas sehr interessantes gestoßen.
Der Autor hat nach eigenen Angaben einige Jahre in der DDR gelebt und verfügt daher über sehr weitreichende Kenntnisse über die Verhältnisse im Lande, speziell über die Luftfahrt. Dennoch ist nicht alles korrekt, was er in seinen Texten darstellt. So scheint er sich auf das sowjetische Landesystem SP-50 regelrecht eingeschossen zu haben. Er wird nicht müde immer wieder zu behaupten, das sowjetische ILS sei primitiv und hätte eine Reichweite von nur 1,5 km. Ersteres kann ich nicht beurteilen und ist sicher auch Ansichtssache, aber letzteres würde das System im höchsten Maße unbrauchbar erscheinen lassen.
Vielleicht kann Flieger Bernd hierzu mehr sagen. Das SP-50 war vor meiner Zeit in Gebrauch.
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Thomas
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Das SP-50 soll nach meinen Informationen grundsätzlich ähnlich zum Marconi ILS sein, jedoch auf anderen Frequenzen arbeiten und somit inkompatibel zum weatlichen/imperialen ILS. Das SP-70 wiederum soll Voll ILS-Kompatibel sein.
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Zur ILS-Kompatibilität kann ich leider nichts sagen.
Aber stimmt der Text war von Mike Stevens. Ich hatte ihm beim Herunterladen von Flugplatzszenerien für den "FS 2004" auf http://www.calclassic.com gefunden.
Am Rande bemerkt: [Die versprochenen Flughafengebäude der DDR des Jahres 1963 erschienen leider nicht im Hauptmenü.] - auch wenn das jetzt ein Bisschen Off-Topic ist.
Aber stimmt der Text war von Mike Stevens. Ich hatte ihm beim Herunterladen von Flugplatzszenerien für den "FS 2004" auf http://www.calclassic.com gefunden.
Am Rande bemerkt: [Die versprochenen Flughafengebäude der DDR des Jahres 1963 erschienen leider nicht im Hauptmenü.] - auch wenn das jetzt ein Bisschen Off-Topic ist.
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
EDGE-Henning hat geschrieben:Das SP-50 soll nach meinen Informationen grundsätzlich ähnlich zum Marconi ILS sein, jedoch auf anderen Frequenzen arbeiten und somit inkompatibel zum weatlichen/imperialen ILS. Das SP-70 wiederum soll Voll ILS-Kompatibel sein.
Da ich keine technische Beschreibung zur Hand hatte, wollte ich mich nicht gleich so weit aus dem Fenster lehnen. Aber es stimmt. Beide Landesysteme (ILS und SP-50) arbeiten sogar exakt im gleichen Frequenzband: der Kurswegsender auf 108.0 MHz ... 111.95 MHz, die VOR-Frequenzen ausgenommen), das Frequenzband des Gleitwegsenders konnte ich mir bis heute nicht merken. Lediglich die Modulationsfrequenzen sind wohl anders (invertierte Zuordnung).
Die mir bekannten sowjetischen Bordanlagen waren zudem kompatibel mit beiden Systemen ICAO-konformes ILS und SP-50. Es gab am Bediengerät einen Umschalter "ILS --- SP-50". Ob die westlichen ILS-Empfänger die SP-50-Signale dekodieren konnten, weiß ich leider nicht.
Ich hoffe, daß Flieger Bernd die wesentlichen Unterschiede zwischen ILS und SP-50 erklären kann.
Ein Kommentar zur angeblichen Reichweite des SP-50 von nur 1,5 km wäre auch interessant.
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Thomas
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:EDGE-Henning hat geschrieben:Das SP-50 soll nach meinen Informationen grundsätzlich ähnlich zum Marconi ILS sein, jedoch auf anderen Frequenzen arbeiten und somit inkompatibel zum weatlichen/imperialen ILS. Das SP-70 wiederum soll Voll ILS-Kompatibel sein.
Da ich keine technische Beschreibung zur Hand hatte, wollte ich mich nicht gleich so weit aus dem Fenster lehnen. Aber es stimmt. Beide Landesysteme (ILS und SP-50) arbeiten sogar exakt im gleichen Frequenzband: der Kurswegsender auf 108.0 MHz ... 111.95 MHz, die VOR-Frequenzen ausgenommen), das Frequenzband des Gleitwegsenders konnte ich mir bis heute nicht merken. Lediglich die Modulationsfrequenzen sind wohl anders (invertierte Zuordnung).
Die mir bekannten sowjetischen Bordanlagen waren zudem kompatibel mit beiden Systemen ICAO-konformes ILS und SP-50. Es gab am Bediengerät einen Umschalter "ILS --- SP-50". Ob die westlichen ILS-Empfänger die SP-50-Signale dekodieren konnten, weiß ich leider nicht.
Ich hoffe, daß Flieger Bernd die wesentlichen Unterschiede zwischen ILS und SP-50 erklären kann.
Ein Kommentar zur angeblichen Reichweite des SP-50 von nur 1,5 km wäre auch interessant.
Damit ist das mit dem ILS geklärt. Aber noch lange nicht das, weshalb ich dieses Unterforum aufgemacht habe!
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Der Flugplatz auf Rügen in der Nähe von Sellin hat sich gemeldet.
Diese wussten Nichts von solchen Flügen!
http://www.flugplatz-ruegen.de
Die Antwort von Anklam steht leider noch aus!
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Die Antwort von Anklam steht leider noch aus!
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Re: Anklam und Sellin im Inlandflugnetz
Ich erlaube mir, die Verwirrung fortzusetzen.
In der englischen Luftfahrtzeitschrift "Flight International" vom 8. Juni 1967 steht ein dreiseitiger Bericht über die INTERFLUG. Auf Seite 946 wird neben den uns bekannten DDR-Flughäfen auch "Rügen" genannt. Sogar Magdeburg fehlt nicht in der Aufzählung, dafür vermisse ich allerdings Leipzig-Mockau und Barth. Zum Flughafen auf Rügen wird noch erwähnt, daß er vom sowjetischen Militär übernommen worden sei. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, daß das der Grasplatz in Sellin gewesen sein soll.
In der englischen Luftfahrtzeitschrift "Flight International" vom 8. Juni 1967 steht ein dreiseitiger Bericht über die INTERFLUG. Auf Seite 946 wird neben den uns bekannten DDR-Flughäfen auch "Rügen" genannt. Sogar Magdeburg fehlt nicht in der Aufzählung, dafür vermisse ich allerdings Leipzig-Mockau und Barth. Zum Flughafen auf Rügen wird noch erwähnt, daß er vom sowjetischen Militär übernommen worden sei. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, daß das der Grasplatz in Sellin gewesen sein soll.
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