Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Die voreilige Hetzjagd auf diesen "Amok-Piloten", die bislang weitgehend auf Vermutungen und voreiligen/unsicheren Annahmen beruht, ist ein grosser Presseskandal.
Das ist wahr. Allerdings liegen den Redaktionen manchmal auch "Leaks" vor. Oft mit Gleld erwirtschaftet oder von "willigen Quellen".
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Doch wer füttert die Presse mit diesen „Informationen“?
Viele der bislang bekannten „Fakten“ widersprechen sich vehement, sind also immer noch recht zweifelhaft. Einiges, was über den Inhalt des Cockpit Voice Recorders berichtet wurde, scheint auch falsch wiedergegeben oder sogar frei erfunden zu sein.
o hieß es zuerst wurde leise an die Tür geklopft, als keine Reaktion erfolgte, dann immer lauter ...
Problematisch ist hier unsere Gesellschaft. Umsätze machen nur Firmen, die das liefern, was der Kunde will. Da das von vielen gmeacht wird, muss man das Produkt aufpeppen. Dann kommt es zu Ausartungen, wie in diesem Fall. Die Sachlichkeit wird sehr oft von der Chefetage oder den Shareholdern zugunsten guter Ergebnisse zurückgestellt. Zum anderen will der kunde diese Art der Berichterstattung. Wir haben nun mal die menschliche Problematik, das Ausnahmen von der Normalität als Interessant empfunden werden. Grundsätzlich ist das auch nichts schlechtes, es ist nunmal menschlich - solange man keinen Behindert oder gar Hilfe unterlässt.
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Weiter hieß es, der Copilot hätte bis zum Schluß ruhig geatmet. Daraus wird vom französischen Staatsanwalt sogar die hirnrissige Schlussfolgerung gezogen, der Pilot müsse deshalb bei Bewusstsein gewesen sein. So wurde es jedenfalls in der deutschen Presse berichtet.
Naja, so abwegig ist das nicht. Man kann bestimmte Frequenzen ausfiltern. Ein Beispiel kennt wohl jeder, das Ausfiltern von Kratzern aus Schallplatten. Ausserdem schnarchen Männer oft bei Schlaf und Bewustlosigkeit. Trotzdem bleibt so ein Indiz ohne weitere Erkenntnisse natürlich vage.
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:So schlimm wie diese Sache ist, bei den jährlich drei bis vier Tausend Verkehrstoten in Deutschland reagiert die Gesellschaft nur mit einem kaum erkennbaren Achselzucken - wenn überhaupt. Da zündet keiner, der von der Sache nicht einmal im entferntesten betroffen ist, auch nur eine einzige öffentlich positionierte Grabkerze an.
Hier ist die geringere Zahl der Opfer wohl ausschlaggebend. Andererseits geht mir ein Unglück meiner Angehörigen näher, als eines mit eher fremden Personen.
Allerdings denkt bei PKW-Unfällen keiner mehr ueber Konsequenzen nach.