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Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: So 25. Dez 2016, 09:48
von EA-Henning
Kurz nach dem Start in Sotschi nach Latakia in Syrien ist eine Tupolew TU-154B2 der russischen Luftwaffe über dem Schwarzen Meer abgestürtzt. An Bord war nach russischen Angaben das in Russland sehr berühmte Alexandrow Gesang- und Tanz-Ensemble sowie TV-Journalisten. Geplant war eine Teilnahme des Ensembles an der Neujahrsfeier auf dem russischen Militär-Stützpunkt Hmeimim. An Bord befanden sich 84 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder. Bei der verunfallten Maschine handelt es sich um die 1983 gebaute TU-154B2 mit dem Kennzeichen RA-85572. 6 km von der Küste entfernt wurden Flugzeugtrümmer gesichtet. Weitere Trümmer liegen in 50 bis 70 Meter Tiefe in eier Entfernung von 1,5 km von Sotschi entfernt. Mehr als 300 Rettungskräfte, 15 Schiffe und vier Hubschrauber suchen nach möglichen Überlebenden.

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Di 27. Dez 2016, 13:01
von bluemchen
Mysteriös

Abheben mit V norm. und dann überkritischer Steigwinkel? Das macht doch keine erfahren Crew, es sei denn, die hatten etwas vor dem Bug.
Nachtanken von minderwertigem KS? Die russischen TW sind doch keine Mimosen, Leistungsverlust dabei schon denkbar.
Wer oder was also hat das Heck runtergezogen?
Dann muß noch die zweite Box geborgen werden
Warten
R.

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Di 27. Dez 2016, 23:43
von bluemchen
Ein Hinweis noch ohne FDR -

„Verdammt, Landeklappen“ – sollen die letzte Worte von Tu-154-Pilot kurz vor Crash gewesen sein
Mehr: https://de.sputniknews.com/panorama/201 ... zte-worte/
Dann werden in der Ereigniskette die Klappen nicht das einzige Problem gewesen sein
sprachlos

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 28. Dez 2016, 11:07
von bluemchen
Um noch einmal weiterzudenken: Nicht auszuschließen ist, das der Anfang der Ereigniskette ein ganz trivialer war.

Für Ökologen ist das Gebiet Sotschi bekannt für riesige Vogelmigratonen und eine Zeit 05:40 Uhr spricht dafür. Der Airport selbst kennt aus dem Grunde auch tageweise Schließzeiten.
Wenn Vogelschlag der Anfang war, hatte die Crew vermutlich keine Sekunde Zeit, eine Luftnotlage zu melden. Wolkow wird hier menschenmögliches getan haben.
Ich meine, daß es immer wieder ätzend ist, wenn Journallien Pilotierungsfehler in eine Anfangsvermutung stellen.
# # #
R.

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 28. Dez 2016, 11:13
von EA-Henning
Man möchte auch glauben, das die Crew fähig war. Einer der Piloten war der Mann, der diese TU-154 in Moskau landete, welche diese seltsamen "Nickbewegungen" machte.

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 28. Dez 2016, 21:10
von bluemchen
Wenn Austrian mit Bezug auf russische Medien (welche ?? - Tacc nicht) der Ursache nahe sein sollte,
https://www.austrianwings.info/2016/12/ ... -versagen/

fände ich allerdings keine Worte mehr.
Auf jeden Fall - derzeit alles noch spekulativ und solange keine offizielle Bestätigung, ist alles mediale mit Vorsicht zu genießen.

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 28. Dez 2016, 22:31
von bluemchen
Eben in der "Iswestija" gefunden - wer der russichen Sprache mächtig ist
http://izvestia.ru/news/654979

Dort ist auch der "live" Link drin, auf den Austria Bezug nimmt
https://life.ru/t/%D0%BA%D1%80%D1%83%D1 ... zakrylkakh

Nur soweit zur Ergänzung
Es bleibt alles noch betont fragmentarisch!
Alle 3 Boxen sind geborgen (все три «черных ящика» Ту-154) , das ist die pos. Nachricht

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Do 29. Dez 2016, 12:31
von bluemchen
Erste PK heute am 29.12., alle Fragen offen

Der Verkehrsminister Sokolow erklärte, die Bordtechnik der über dem Schwarzen Meer abgestürzten Tu-154 hatte nicht richtig funktioniert -
- „Offenbar war es ein nicht ordnungsgemäßes Funktionieren der Technik. Wodurch das ausgelöst wurde, das werden die Experten herausfindenMehr: https://de.sputniknews.com/panorama/201 ... on-tu-154/

Zwei FS sind in der Auswertung, der dritte ist offenbar zerstört, ein Magnetband wurde separat geborgen.
Vier bereits genannte mögliche Ursachen sollen betrachtet werden: Bruch, KS, TW, Führungsfehler
Das ist der momentane Stand der Dinge

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 4. Jan 2017, 02:24
von WalterLeo
Selbst wenn ein Bedienungsfehler (Einfahren der Klappen statt des Fahrwerks) vorgefallen ist, wäre eine voll beladene Tu-154B2 nach dem Erreichen von 300 km/h nicht in den überzogenen Flugzustand gekommen. Nach dem Handbuch der Tu-154B2 ist die erlaubte Mindestgeschwindigkeit bei Klappen Null und 100 to Maximalem Startgewicht 300 km/h. In der PT-Tu-154B2 Simulation beschleunigt das Flugzeug aus dieser Situation heraus noch und verliert keine Höhe. Die Piloten haben das alles sicher besser gekonnt als ich. Es ist also mehr dahinter gewesen als ein einfacher Pilotenfehler.

RIP allen Opfern!

WalterLeo

Re: Russische TU-154 abgestürzt

Verfasst: Mi 4. Jan 2017, 11:22
von Kilo Mike Sierra
Interessantes Experiment.
Leider werden Effekte wie Aerodynamic Stall (Strömungsabriß) oder sogar Deep Stall vom Microsoft Flight Simulator überhaupt nicht korrekt wiedergegeben, von "großen" Flugsimulatoren übrigens auch nur sehr eingeschränkt.

Wie lange dauert es denn, bis die Landeklappen der Tu-154B aus der Startstellung eingefahren sind?
Das wird Project Tupolev ja recht genau modelliert haben.


Das Flugzeug soll eine Höhe von 820 ft und eine Geschwindigkeit von ca. 194 bis 200 kt erreicht haben, bevor es an Höhe verlor.
Im Anfangssteigflug hält der Pilot üblicherweise einen konstanten Längsneigungswinkel. Wenn nun die Klappen (vom Piloten unbemerkt) einfahren und sich dabei der Flugbahnwinkel verringert, wird dadurch der bereits relativ hohe Anstellwinkel noch weiter vergrößert.

Der Strömungsabriß hängt primär vom Anstellwinkel ab - die momentan anliegende Fluggeschwindigkeit ist dabei sekundär. Die in den Flughandbüchern angegebenen Überziehgeschwindigkeiten (Vs1g) gelten nur für stationäre Flugzugstände bei einem Lastvielfachen von 1,0, d.h. unter "Laborbedingungen".

Da die Tu-154 über ein T-Leitwerk verfügt, besteht bei ihr auch die Gefahr, in einen sogenannten Deep Stall Flugzustand zu geraten. Dabei wird das Höhenleitwerk aufgrund der vom Tragflügel ausgehenden Verwirbelungen nicht mehr richtig umströmt, was ein Ausleiten nahezu unmöglich macht.