Corona Krise vs. Atombomber

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heiko76
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Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon heiko76 » So 19. Apr 2020, 23:20

Ich muss mich für diese plumpe Überschrift entschuldigen aber eine aktuelle Meldung in den Medien macht mich sprachlos.
In Deutschland wird das öffentliche Leben auf unbestimmte Zeit stillgelegt,es kämpfen Firmen um ihr Überleben und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Familien leben von Kurzarbeitergeld ohne eine Gewissheit wie sie die Verdienstausfälle auffangen sollen.
Aber die Politik beabsichtigt neue Atomwaffenfähige - Bomber zu kaufen.
Sicherlich war die Überlegung schon vor der Corona - Krise im Gespräch aber wie kann man in Anbetracht der momentanen Situation ein solches Geschäft noch aufrecht erhalten wollen bzw. durchwinken. Unfassbar ...

Quelle: Spiegel

Kramp-Karrenbauer sagt Washington Kauf von US-Kampfjets zu
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bluemchen
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 20. Apr 2020, 11:06

heiko76 hat geschrieben:Unfassbar ...
Da frag mal Annegret selbst -
Im Windschatten von Merkel hatte sie schon mehrfache Vorstöße, sich ohne Konsens zu profiliieren - ich will es gar nicht aufführen, da wird mir nachträglich schlecht.
Da D aber ein überbordendes Parlament hat, auf das man mächtig stolz ist (darüber, daß es eine Menge kostet, will ich gar nicht reden), fragt man sich schon - hey, wo ist denn das Parlament mit seiner Entscheidungsmacht ...
Oder ist diese vielleicht nur fiktiv >frage<

Offenbar ist es bequemer, Politiker machen zu lassen - gerade weil Covid eben so schön ablenkt
>kratz<
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mo 20. Apr 2020, 20:09

Ich glaube, hier spielt ein wenig amerikanischer Protektionissmuss eine Rolle. Es geht ja im speziellen darum, innerhalb der atomaren Teilnahme umd die Fähigkeit der Bundeswehr, die im Extremfall für Deutschland bereitstehenden Atomwaffen verwenden zu koennen. Der auszumusternde Panavia PA-200 Tornado kann das. Der Airbus EF-2000 Typhon kann das wohl nicht. Es ist anzunehmen, das man diese Fähigkeit.bewusst den Deutschen/Europäern verweigert, um darauf abzuzielen, vor allem die Wirtschaft der USA zu stärken. Was mich stört, ist die Tatsache, das, wenn diese 50 Flugzeuge F/A-18 Super-Hornet irgendwann kommen, dann schon relativ veraltet sein werden.
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 20. Apr 2020, 22:25

Mich macht das grundsätzliche Problem fassungslos - nämlich, daß niemand mehr Anstoß daran nimmt, das ein deutscher Tornado überhaupt sich US-amerikanische Kernwaffen einklinken kann. Daran hat man sich, abgesehen von der marginalen Friedensbewegung, offenbar total gewöhnt, wie an Verpoorten Eierlikör.

Ein einziger Blick zurück, als die Sowjets nach der Pershing Stationierung der Amis ihre Mittelstreckenraketen in ostdeutsche Wälder brachten, ließ einen Sturm der Entrüstung zu diesem Teufelswerk heraufziehen.
-Die Sowjets sind weg, ihr Teufelswerk auch
-Die Amis sind noch da und ihr Teufelswerk in Büchel auch.

Und nun sollen deutsche Jagdbomberbesatzungen auch weit in die Zukunft dieses Teufelswerk einsetzen können, stellvertretend für die Supermacht.
Allein der Gedanke läßt frösteln - 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Der Traum vom Blauen Planeten steht sehr einsam da, wenn dem Irrsinn kein baldiges Ende bereitet wird.

"Atomare Teilhabe" klingt überwältigend softig und geht runter wie Schokopudding , man muß es oft genug wiederholen, damit der Mensch es verinnerlicht.
heiko76 hat geschrieben: Unfassbar ...
heiko muß sich für keine Überschrift entschuldigen, es ist der täglich Irrsinn, die Krise kann noch so groß sein
Leider
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 21. Apr 2020, 00:37

Ich bin mir nicht sicher, meine aber, das die MiG-29 (9.12) der NVA auch atomwaffenfähig war.
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 21. Apr 2020, 11:17

EA-Henning hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, meine aber, das die MiG-29 (9.12) der NVA auch atomwaffenfähig war.

Eine Bewaffnungsoption von konstruktiver Seite war 2xRN-24 (freifallende taktische 30 kt Bombe), die im WV ausgelieferten Maschinen sollen diese Aufhängungen nicht gehabt haben. Wozu auch. Sollten die Preschener Kollegen tiefere Einblicke haben, dann bitte kurz melden.

Es ist allerdings auch relativ Sülze, der Bestand wurde 2003 für 1 € pro Stück an Polen verkauft. Geblieben ist der Tornado.
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 21. Apr 2020, 11:34

Angesichts der Ernsthaftigkeit der Sache kann ich mir einen Nachsatz nicht verkneifen (auch im Bewußtsein, das die Diskussion dazu sehr politisch ist):

Gregor Gysi für die Linksfraktion im Bundestag

Im Augenblick diskutieren wir darüber, dass es dringend erforderlich ist, Pflegerinnen, Krankenschwestern, Verkäuferinnen, Kassiererinnen, Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen, aber auch die Beschäftigten in der Logistik deutlich besser zu bezahlen. Wir nehmen erhebliche Schulden auf, die irgendwann und irgendwie zurückgezahlt werden müssen.
Und was fällt dieser Dame ein? Milliarden für neue Kampfflugzeuge zu verschwenden, die Deutschland überhaupt nicht benötigt“


Daß der Bundestag dabei auch außen vor bleibt, ist ein weiteres markantes Merkmal von Demokratie Großdeutschlands.

-( Aber einer wird sich wie verrückt freuen, Donald Trump. Er kann sich wieder rühmen, den US-Rüstungskonzernen Aufträge verschafft zu haben und so von seinem Unvermögen ablenken. Und das (auch) dank Annegret K.-K..“)

Ich wollte mich eigentlich nicht aufregen
klappt nicht
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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 21. Apr 2020, 18:02

Bei Gregor Gysis öffentlichen Einlassungen geht mir auch immer der Hut hoch.
Wo war er denn vorher? Die Pflegekräfte und Lehrer werden doch nicht erst seit März schlecht bezahlt. Seine Partei hat doch die Arbeiterklasse - aka Arbeitnehmer - schon lange verraten und dient sich stattdessen mit Nachdruck dem früher als Imperialismus bekämpften Globalismus an.

Es gibt keinen sachlichen Zusammenhang zwischen der Beschaffung von militärischem Gerät und der von der WHO deklarierten Pandemie oder der schlechten Bezahlung von Berufsgruppen. Es ist ein ganz alter Trick der Meinungsmanipulation, zwei Dinge moralisierend gegeneinander in Stellung zu bringen, die nichts miteinander zu tun haben.
Die Tornado-Nachfolge wird in Deutschland schon so lange diskutiert, daß man rein technisch eher erfreut sein müßte, daß nach so vielen Jahren endlich eine Entscheidung getroffen werden konnte.
Es hat früher auch niemanden interessiert, ob sich ein US-Präsident über ein Geschäft von Boeing freut oder nicht - jetzt gilt das plötzlich als moralisches Bewertungskriterium für Entscheidungen in diesem Land.
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Thomas

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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 22. Apr 2020, 10:34

In der Tat, und da hat Thomas recht, sind das zwei Latschen - mit eine Gemeinsamkeit, daß sie Geld kosten.

Der Linke von beiden prallt seit Jahr und Tag an der Arroganz des Systems ab und es bedarf erst einer Pandemie, daß man es überhaupt ernsthafter zur Kenntnis nimmt.
Der andere von beiden hingegen schwimmt seit Jahr und Tag auf einer Welle von Lobbyismus und -wie ein Blick in das vormals Laien-Ministerium zeigt, ist Geld ohne Ende zum Verschwenden in der Steuerkasse. Wenn Berater mit Stundensätzen über hunderte von Euro sich kreuzweise verdingen konnten, bleiben Fragen offen, die aber systemrelevant sicher nie geklärt werden.
Das ist aber Schnee von gestern.
Heute geht es um kernwaffenfähige Bomber für die Zukunft und die Frage sei erlaubt, ob man denn nie Sicherheit auch neu denken könnte

Der sogenannte "Kalte Krieg" soll seit 30 Jahren vorrüber sein, der eine Block -WV genannt- wurde eliminiert, der andere als Nato ins Leben gerufen, feiert eine Blüte nach der anderen.
Wozu also braucht eine BuWe zur Verteidigung (das war ihr Auftrag, um es nicht zu vergessen) kernwaffenfähige Bomber, 30 Stück an der Zahl (+ 15 mit Eloka-Bestimmung), US-amerikanischer Herkunft, die zudem immer in US-amerikanischer Wartung bleiben.
Das war Gysis Frage in einer Zeit, wo Milliarden nur aus Schuldenaufnahmen kommen können - die irgendwann und irgendwie zurückgezahlt werden müssen.
Da tönt mir immer noch in den Ohren (z.B.in der Rentendebatte) - was alles wollen wir unseren Folgegenerationen aufbürden ... Inzwischen kommen also Atombomber dazu für eine fragwürdige Sicherheit.

Wie abwegig ist also die Frage - Sicherheit auch mal neu zu denken >frage<
Das sie scheitern wird, ist selbstredend programmiert, in diesem Lobbysystem, Finanzsystem incl. der Hedgefonds.

Und dazu kommt eine GroKo mit einer katastrophalen Kommunikation. Eine Annegret stand aber meist schon darüber. Ob das eine saarländische Eigenschaft ist, weiß ich nicht.

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Re: Corona Krise vs. Atombomber

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Do 23. Apr 2020, 13:41

Ja, Rainer. Genauso ist es mit diesen beiden "Latschen".

Erst gestern habe ich zufällig darüber nachgedacht, ob der Kalte Krieg nun zu Ende ist oder nicht, oder wer es warum nicht bemerkt haben könnte oder wollte.
Am Ende kam mir sogar folgender Gedanke: 'Im Vergleich zu dem, was seit ein paar Jahren (wohl seit 2001) hier abläuft, war der Kalte Krieg ein Projekt der Vernunft.'

Das schöne ist, daß es trotzdem Dinge gibt, die nicht nur während des Kalten Krieges, sondern auch jetzt kontinuierlich über der Politik zu stehen scheinen. Eines ist die Internationale Raumstation ISS.
Doch nützt uns das? Ich glaube nicht, da es "nur" ein Vorzeigeprojekt ist. Die dort erfolgreich angewandte Vernunft müßte nachdrücklich auf alle anderen Bereiche ausgedehnt werden.

A propos Vernunft. Die hat es leider auch zunehmend schwerer - weil der Zeitgeist schwer krank ist.


Seit Erich Honecker tummeln sich auffallend viele Saarländer in der Politik. Die frappierende Ähnlichkeit zwischen Erich Honecker, Heiko Maas und Annegret Kramp-Karrenbauer läßt mir einfach keine Ruhe. Den Sozialismus in seinem Lauf ... ???
:wind:
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Thomas

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