AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Kilo Mike Sierra
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 6. Sep 2017, 21:08

Ja, das ist das Video, daß erkennbar werden läßt, daß das gleiche Programm wie am 16. September 2016 geflogen wurde.
Hier noch einmal beide mit annähernd gleicher Perspektive aufgenommenen Videos zum Vergleich.

16. September 2016


Unfallflug am 2. September 2017 (relevant ab Minute 02:18)
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Thomas

Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.

bluemchen
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 7. Sep 2017, 18:44

Kaum ist an mal nicht da, passiert es

Abgesehen davon, daß ich von solchen "Vorführungen" nichts halte - wer muß hier wem etwas beweisen >frage< , ist die individuelle Ausführung des Programms, wie schon ausgeführt wurde, an sich fragwürdig.
Hier fehlten dem FF schlicht wenige Meter, um dem Bodenkontakt zu entgehen. Nach Ruderversagen sieht es nicht aus.
Erinnert an Richthofen (oder war es Udet?) mit dem Manöver, mit dem Tragflächenende eine Fahne aufzunehmen.

Andere Frage: Wenn Sucharew 20 Tausend Fh im Buch zu stehen hat, wie alt wird man da sein? Ich denke, viele erreichen nicht diese Größenordnung.
Kann mir vorstellen, daß er vor der zivilen Profession eine Militärmaschine geflogen hat. Vielleicht kam die Erinnerung von der Jak-3 zurück. War nur ein kleiner abwegiger Gedanke.
Opfer sind trotzdem immer traurig, deswegen kann nicht genug dafür getan werden, diese zu vermeiden. Hat man das?

R.
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Kilo Mike Sierra
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Do 7. Sep 2017, 21:05

Dmitri Sucharew war mittleren Alters, würde ich sagen. Hauptberuflich flog er 747-400F und 747-8F bei Air Bridge Cargo, wo er auch als Fluglehrer fungierte.
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 10. Sep 2017, 17:37

Die russische Luftfahrtbehörde hat bekanntgegeben, daß die Betriebserlaubnis der An-2 RA-35171 im November 2012 abgelaufen war.
Keiner der beiden Piloten verfügte über eine An-2 Berechtigung im Schein.
Der Unfall sei das Ergebnis einer komplett verantwortungslosen Einstellung seitens des Veranstalters und der An-2 Besatzung gewesen. Hunderte von Zuschauern wären einem tödlichen Risiko ausgesetzt worden.

Ein vernichtendes Urteil.

...und andere Ausrichter von Flugveranstaltungen haben diesen An-2 Kunstflug ebenfalls geduldet.
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Thomas

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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 10. Sep 2017, 19:33

2012......

Ich sehe Paralellen....
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 10. Sep 2017, 22:36

Der Unfall auf dem Flugplatz Eisenach-Kindel?

----------------------

Würde eine Lebensversicherung bei dieser Lage der Dinge einen Rubel an die Hinterbliebenen auszahlen?

Es gibt inzwischen zwei Spendenkonten für die Familien der beiden Piloten, wobei es hier wohl erst einmal um Soforthilfe geht.
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 10. Sep 2017, 22:44

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Der Unfall auf dem Flugplatz Eisenach-Kindel?

----------------------

Würde eine Lebensversicherung bei dieser Lage der Dinge einen Rubel an die Hinterbliebenen auszahlen?

Es gibt inzwischen zwei Spendenkonten für die Familien der beiden Piloten, wobei es hier wohl erst einmal um Soforthilfe geht.


Ja, genau das meine ich. Hier war zwar das Flugzeug zugelassen und der Pilot durfte auch Z-37 fliegen. Er hatte jedoch keine Erfahrung im Wasserabwurf und schon gar nicht von Vorführungen mit Publikum. Und das wussten einige Leute durchaus. Und keiner griff ein.
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 10. Sep 2017, 23:00

Wenn diese An-2 seit fünf Jahren keine Betriebserlaubnis mehr hatte, dann ist sie in der Zeit auch nicht nachgeprüft worden.
Da kann sich die russische Luftfahrtbehörde gleich mit auf die Anklagebank setzen.
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Thomas

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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 10. Sep 2017, 23:02

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Wenn diese An-2 seit fünf Jahren keine Betriebserlaubnis mehr hatte, dann ist sie in der Zeit auch nicht nachgeprüft worden.
Da kann sich die russische Luftfahrtbehörde gleich mit auf die Anklagebank setzen.

Das ist durchaus ein Armutszeugnis für die russische Luftfahrtbehörde.
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Re: AN-2 Absturz bei Flugshow nahe Moskau

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 10. Sep 2017, 23:41

Die juristisch relevanten Rahmenbedingungen sind in der Tat sehr kritikwürdig, aber sie sind im technischen Sinne nicht ursächlich für den Unfall.
Der Unfall geschah nicht, weil auf irgend einem Papier irgend ein Stempel fehlte. Letztendlich war es ein Flugführungsproblem: Manövrieren mit zu großer Schräglage in Bodennähe.
Andererseits hätte das Einhalten der gesetzlichen Vorschriften den Unfall verhindert, weil der Flug gar nicht erst stattgefunden hätte.

Nach wie vor rätselhaft ist, warum es selbst im allerletzten Momen keinen sichtbaren Querruderausschlag zum Wiederaufrichten des Flugzeuges gab. Das hätte nicht nur den linken Flügel weg vom Boden gebracht, sondern ein Beenden des Sinkfluges (durch Ziehen am Höhenruder) erst ermöglicht.

Aus den beiden Fakten, daß die letzte Steilkurve deutlich zu tief eingeleitet worden und der rettende Querruderausschlag ausgeblieben ist, könnte man folgende einfache Schlußfolgerung ziehen. Dem Piloten war die gefährliche Nähe des Bodens überhaupt nicht bewußt.

Wo hat er hingeschaut?
War er abgelenkt?

Ob das die Untersuchung aufklären kann?
Vielleicht hat ja die Videokamera überlebt.
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