Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Für die Erstlandung einer Tu-104 wurde auf die 2.600 m Piste des Militärflugplatzes Speerenberg ausgewichen. Zu dieser Zeit gab es die neue Piste 07/25 in Schönefeld noch nicht.
Mit der alten Piste 05/23 von ca. 2.000 m Länge wäre die Tu-104 nicht zurechtgekommen. Selbst die Il-14P benötigte bei maximaler Startmasse damals schon eine Pistenlänge von 1.800 m (nach dem originalen Startverfahren).
Die Piste 05/23 wurde zur Rollbahn Charlie umfunktioniert. Für eine Schnellabrollbahn ist sie zu nahe der Mitte der Piste 07/25 angeordnet und ihr fehlt auch der Übergangsbogen.
Mit der alten Piste 05/23 von ca. 2.000 m Länge wäre die Tu-104 nicht zurechtgekommen. Selbst die Il-14P benötigte bei maximaler Startmasse damals schon eine Pistenlänge von 1.800 m (nach dem originalen Startverfahren).
Die Piste 05/23 wurde zur Rollbahn Charlie umfunktioniert. Für eine Schnellabrollbahn ist sie zu nahe der Mitte der Piste 07/25 angeordnet und ihr fehlt auch der Übergangsbogen.
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Thomas
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Also ich würde sagen die ersten Tu-104 in der DDR sind in Brand gelandet.
Die Aussage das eine Tu-104 auf der alten Piste von SXF nicht operieren konnte ist wichtig. Was auch wichtig ist nämlich die Aussage mit den 1800 Meter und der Il-14. Weiter vorn in der Diskussion ging es um die Frage mit der nur zu dreivierteln nutzbaren Piste (2036 Meter). Ich finde das passt hier gerade wunderbar zusammen. Was unklar bleibt, das war auch die ursprüngliche Frage, warum war das verbliebene Viertel nicht nutzbar. Beim Start ist die zurückgesetzte Schwelle ja erstmal egal. Bei der Landung sieht es anders aus. Ich hatte 100 Meter weniger ausgemessen.
Die Aussage das eine Tu-104 auf der alten Piste von SXF nicht operieren konnte ist wichtig. Was auch wichtig ist nämlich die Aussage mit den 1800 Meter und der Il-14. Weiter vorn in der Diskussion ging es um die Frage mit der nur zu dreivierteln nutzbaren Piste (2036 Meter). Ich finde das passt hier gerade wunderbar zusammen. Was unklar bleibt, das war auch die ursprüngliche Frage, warum war das verbliebene Viertel nicht nutzbar. Beim Start ist die zurückgesetzte Schwelle ja erstmal egal. Bei der Landung sieht es anders aus. Ich hatte 100 Meter weniger ausgemessen.
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Gibt es eigentlich Informationen darüber sein wann Diepensee für die Abfertigung von Passagieren benutzt wurde?
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
In dem Buch "Berlin-Schönefeld" von Horst Materna heißt es auf Seite 71, daß seit dem 18. Mai 1954 Aeroflot, LOT, ČSA, und Mazsovlet den Flughafen anflogen. Auf Seite 70 schreibt er, daß die Arbeiten zur Einrichtung eines zivilen Flugbetriebes auf der Südseite des Flughafens (Diepensee) am 11. Mai 1955 begannen.
Es ist daher gut möglich, daß die Passagiere vorübergehend noch auf der Nordseite (Schönefeld) im sowjetischen "Aerowoksal" im Block A abgefertigt wurden.
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Thomas
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Es ist daher gut möglich, daß die Passagiere vorübergehend noch auf der Nordseite (Schönefeld) im sowjetischen "Aerowogsal" im Block A abgefertigt wurden.
Dieser Block A ist aber nicht dieses Gebäude was seit einigen Jahren von der Bundespolizei benutzt wird? Denn das war ja eigentlich mal das Regierungsterminal und sicherlich nicht für normale Passagier vorgesehen.
Es geht also um die Zeit 1945 bis 1955.
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Der Block A war das Verwaltungsgebäude der Henschel Flugzeugwerke, was von den sowjetischen Besatzungstruppen zum Aerowogsal (Passagierterminal) umfunktioniert wurde. Nach deren Abzug vom Flughafen Berlin-Schönefeld zog dort die Verwaltung der Deutschen Lufthansa(?), auf jeden Fall aber Verwaltung und Direktion der INTERFLUG ein. Auf dem Dach befand sich das Wetter-Radar des Meteorologischen Dienstes der DDR.
Das Gebäude ist nicht identisch mit der ehemaligen Regierungsabfertigung nahe der Ramp 2 im Sicherheitsbereich des Flughafens.
Hier ist mein letztes Foto vom Kopfbau des Block A.
Direktionsgebäude der INTERFLUG (Block A) by Thomas, on Flickr
In diesem Gebäude hatte Dr. Klaus Henkes sein Büro. Das Foyer war für DDR-Verhältnisse recht elegant und sogar stilvoll.
Links im Erdgeschoß befand sich das Personalbüro der INTERFLUG. An die Personalchefin Frau Meißner erinnere ich mich noch sehr gut. Sie hat mich damals eingestellt.
Das Gebäude ist nicht identisch mit der ehemaligen Regierungsabfertigung nahe der Ramp 2 im Sicherheitsbereich des Flughafens.
Hier ist mein letztes Foto vom Kopfbau des Block A.
Direktionsgebäude der INTERFLUG (Block A) by Thomas, on Flickr
In diesem Gebäude hatte Dr. Klaus Henkes sein Büro. Das Foyer war für DDR-Verhältnisse recht elegant und sogar stilvoll.
Links im Erdgeschoß befand sich das Personalbüro der INTERFLUG. An die Personalchefin Frau Meißner erinnere ich mich noch sehr gut. Sie hat mich damals eingestellt.
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Thomas
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Über dem Eingang des Block A Kopfbaus stand bis in die 50er Jahren in großen kyrillischen Buchstaben AEROWOKSAL. Die beiden Befestigungsstellen der Buchstaben-Konstruktion sind bis heute noch gut zu sehen - unter der linken und rechten Kante des großen Fensters des ersten Obergeschosses. Klinker kann man halt nicht verputzen, um alte Spuren zu verdecken.
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Thomas
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Das Bild vom Block A hatte mich eben auch berührt, denn mir kam Gleiches in den Gedanken zurück.
Ministerium für Verkehrswesen
Hauptabteilung Zivile Luftfahrt
Generaldirektor
- so das Gedächtnis und es war doch irgendwie stark bewegend, es war eine weitere Lebensentscheidung, die einem aber nicht leicht gemacht wurde zu der Zeit.
Ich hatte zwei Angebote - Dresden (FS) und Schönefeld (AF) , nahm am Ende die Einladung von Frau Meißner wahr (obwohl es mit zeitweiligem Ledigenwohnheim verknüpft war. Der 11-Geschosser hatte glaube ich auch einen Spitznamen u. der Adreßstempel -Bohnsdorfer Str.? tauchte archivarisch auch kurz auf.
Letztlich - was ja keiner ahnte - war es auch unbedeutend, über die Richtigkeit der getroffenen Entscheidung im Nachhinein zu sinnieren ...
Somit Danke, schöne Erinnerung
R.
Im Foyer als Wartebereich standen tiefe dunkle Ledersessel, am Eingang eine Messingtafel (bitte berichtigen)Kilo Mike Sierra hat geschrieben: An die Personalchefin Frau Meißner erinnere ich mich noch sehr gut. Sie hat mich damals eingestellt.
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- so das Gedächtnis und es war doch irgendwie stark bewegend, es war eine weitere Lebensentscheidung, die einem aber nicht leicht gemacht wurde zu der Zeit.
Ich hatte zwei Angebote - Dresden (FS) und Schönefeld (AF) , nahm am Ende die Einladung von Frau Meißner wahr (obwohl es mit zeitweiligem Ledigenwohnheim verknüpft war. Der 11-Geschosser hatte glaube ich auch einen Spitznamen u. der Adreßstempel -Bohnsdorfer Str.? tauchte archivarisch auch kurz auf.
Letztlich - was ja keiner ahnte - war es auch unbedeutend, über die Richtigkeit der getroffenen Entscheidung im Nachhinein zu sinnieren ...
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R.
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Re: Zentralflughafen Berlin-Schönefeld 1959
Das INTERFLUG-Wohnheim befand sich in "Steintal" im Schwalbenweg 17 und 18 (die Hausnummern inzwischen ohne Gewähr). 11 Geschosse stimmt. Ich habe da auch recht lange gewohnt, ungefähr bis Ende 1990. Die Zahnärztin Frau Dr. Lucas(?) hatte unten im Gebäude ihre Praxis, was nicht immer schmerzfrei, aber sehr bequem war.
Dieses Foto aus "Steintal", Nähe S-Bahnhof Grünbergallee, zeigt ein baugleiches Haus gegenüber. Es zeigt auch anschaulich, warum diese Bohnsdorfer Wohnsiedlung den Spitznamen "Steintal" bekommen hat. Sogar die Tischtennisplatten waren aus Stein. Fred Feuerstein hätte seine Freude daran gehabt.
Steintal by Thomas, on Flickr
Später hat B. Rawolle (Abt. RESI) aus dem IF-Wohnheim ein Hotel gemacht. Ich glaube es war ein Apart-Hotel und später wurde daraus ein Leonardo-Hotel. Nachdem wir nicht mehr in Berlin gewohnt haben, habe ich in späteren Jahren dort noch mindestens viermal übernachtet, z.T. auch mit Familie. Zum einen aus nostalgischen Gründen, zum anderen weil die Preise sehr moderat waren - und im Gegensatz zu früher gab es dort Wernesgrüner Bier.
Zuletzt habe ich gehört, daß das Leonardo-Hotel ca. 2015 für die Allgemeinheit geschlossen wurde, um fortan als Wohnheim für Einwanderer zu dienen.
Zum Schluß noch vier Fotos, die ich am 26. August 2009 in den Fluren des IF-Wohnheims - äh Leonard-Hotels gemacht habe. Daß diese Bilder dort noch hängen duften, fand ich herzerwärmend.
(Wegen irgendeiner neuen Beschränkung im Forum, muß ich daraus neue Beiträge machen. Einen für jedes Foto.)
Dieses Foto aus "Steintal", Nähe S-Bahnhof Grünbergallee, zeigt ein baugleiches Haus gegenüber. Es zeigt auch anschaulich, warum diese Bohnsdorfer Wohnsiedlung den Spitznamen "Steintal" bekommen hat. Sogar die Tischtennisplatten waren aus Stein. Fred Feuerstein hätte seine Freude daran gehabt.
Steintal by Thomas, on Flickr
Später hat B. Rawolle (Abt. RESI) aus dem IF-Wohnheim ein Hotel gemacht. Ich glaube es war ein Apart-Hotel und später wurde daraus ein Leonardo-Hotel. Nachdem wir nicht mehr in Berlin gewohnt haben, habe ich in späteren Jahren dort noch mindestens viermal übernachtet, z.T. auch mit Familie. Zum einen aus nostalgischen Gründen, zum anderen weil die Preise sehr moderat waren - und im Gegensatz zu früher gab es dort Wernesgrüner Bier.
Zuletzt habe ich gehört, daß das Leonardo-Hotel ca. 2015 für die Allgemeinheit geschlossen wurde, um fortan als Wohnheim für Einwanderer zu dienen.
Zum Schluß noch vier Fotos, die ich am 26. August 2009 in den Fluren des IF-Wohnheims - äh Leonard-Hotels gemacht habe. Daß diese Bilder dort noch hängen duften, fand ich herzerwärmend.
(Wegen irgendeiner neuen Beschränkung im Forum, muß ich daraus neue Beiträge machen. Einen für jedes Foto.)
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