Kosmodrom Baikonur

Trägerraketen, Satelliten, Raumschiffe und Bodenanlagen
Willi58
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Re: Kosmodrom Baikonur

Ungelesener Beitragvon Willi58 » Mi 3. Dez 2025, 23:49

Es steht mittlerweile bereits fest, dass die für den 21.12.2025 und den 25.03.2026 geplanten Starts der nächsten Versorgungsraumschiffe für die ISS, Progress MS-33 und MS-34, vom Platz 31 unmöglich stattfinden können. Selbst der nächste bemannte Start mit Sojus MS-29, geplant am 14.07.2026, steht in den Sternen. Damit ergibt sich die Frage, wie es mit der bemannten Raumfahrt in Russland überhaupt weitergehen wird. Derzeit sieht es sehr düster aus. Ein Ausweichen auf das Kosmodrom Wostotschnij ist ist für Progress-Missionen äußerst schwierig und für bemannte Flüge gänzlich unmöglich.
Um die Startrampe auf Platz 31 reparieren zu können, muss eine komplett neue Wartungsbühne gefertigt werden, was mit Sicherheit deutlich länger als ein halbes Jahr dauern wird. Als Alternative stände nur noch die Wartungsbühne der stillgelegten Rampe auf Platz 1 zur Verfügung, aber Platz 1 wurde meines Wissens nach an Kasachstan übergeben, sodass Roskosmos darauf keinen Zugriff mehr hat. Und ob die Wartungsbühnen der Startrampen absolut gleich sind und untereinander getauscht werden können, ist auch nicht sicher. Alles in allem also keine guten Neuigkeiten.
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EA-Henning
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Re: Kosmodrom Baikonur

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 4. Dez 2025, 05:17

Das ist eine absolut verfahrene Situation.
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bluemchen
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Re: Kosmodrom Baikonur

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Fr 5. Dez 2025, 18:18

Ja, leider ist es so, wie Willi es ob. dargestellt hat und lassen es so stehen -
aber trotzdem mal pragmatisch weitergedacht, stehen zwei Hauptprobleme bezgl. der ISS im Raum -
- a) die Gewährleistung der Lagekontrolle/-Regulierung der ISS, die das Sarya-Modul mittels Gyroskopen und Lage-TW realisiert - , dazu braucht es Treibstoff, den ausschließlich Progress liefert ... (für den Gesamtprozess mit Bahnkorrektur ~ 7.000Kg/p.a.)

Die Bahnkorrektur der Station ist etwas anderes, und anders als vlt. gedacht, auch nicht des Pudels Kern, denn - trotz der Sinkrate von
~ 2 Km/p.m. käme die Station erst etwa 2027/-28 auf der vormaligen Space-Shuttle -Bahnhöhe an, zumal die amerikanischen Partner inzwischen auch marginal Höhenkorrekturen realisieren (können)

- b) ausbleibende Versorgung des russ. Segments der Station, d.h. mit Betriebsmitteln und allen persönlichen Gütern für die Crew - die Vorräte dürften ausreichend bedacht sein, und jederzeit bestünde die Möglichkeit, zu Mutter Erde zurück zu kehren.

- c) die Reputation und Verschiebung im Cross-Over-Programm, das wäre eine andere Seite, wenn es so kommt

Die Instandsetzung jedenfalls ist eine Hammer Aufgabe (neben dem Gagarin-Start gäbe es in Kourou ja noch eine -mutmaßlich modernere- Servicebühne, aber die ist sicher sanktionsbedingt konfisziert, der Umbaustand für das Maja-Projekt ist unbekannt).
Nicht ganz außer acht lassen sollte man vlt. das Improvisationsvermögen der Russen, was den Europäern heutzutage abgeht, aber das stünde ganz am Ende der Skala
Auf jeden Fall dürften hier große Würfel gewürfelt werden,
wir werden sehen, mit allen guten Wünschen natürlich
R.
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*Träger der Roten Mainelke und des aberkannten Status GDR, gedient in Fremden Streitkräften*


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