Träger (Systeme)

Trägerraketen, Satelliten, Raumschiffe und Bodenanlagen
EA-Henning
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 4. Apr 2023, 22:41

Knausriger Branson.
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EA-Henning
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 20. Apr 2023, 16:45

Nun, das ging wohl daneben. "STARSHIP-ONE" explodierte kurz nach den Start.


https://www.spiegel.de/wissenschaft/wel ... 90487e593a
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bluemchen
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 20. Apr 2023, 19:07

hmmm, auf der einen Seite ja, auf der Anderen nicht ganz, warum:

Zunächst fallen 3 der 33 Raptor-TW beim Zünden aus (wird am Pad wohl länger festgehalten), dann freigegeben - damit zerbröselt einiges unter ihr;
Im Aufstieg fallen weitere Raptoren einseitig aus, Schubreduktion der jeweils Anderen, am Ende nicht mehr steuerbar und keine Trennung des eigentlichen Starship.
---> Was aber abgehoben hat ist gewaltig:
FuA6RUGXsAAk5Ia.jpg
Grafik: https://twitter.com/Grandpajoe42/status ... D18931.325
- Um ein Starship zu betanken, werden 243 Tanklaster gebraucht

---> Das Starship wäre mit 5000 Tonnen Startgewicht und 7590 Tonnen Schub die leistungsstärkste Rakete, die bislang den Weltraum erreicht hätte. Sie könnte mit zunächst 150 Tonnen Nutzlastkapazität über den Orbit hinaus die Transportkosten ins All signifikant senken. Weil sie wiederverwendbar sein und im All aufgetankt werden soll, könnte sie gar eine neue Ära in der Raumfahrt einleiten. Und sie ist zu einem großen Teil privat finanziert.

Nach diversen technischen Problemen hat die Rakete im Januar einen erfolgreichen Testlauf mit 4500 Tonnen Treibstoff absolviert. Bei einem Triebwerkstest im Februar fielen zwar zwei der 33 Raptoren-Antriebe aus. Es gebe "aber immer noch genug Triebwerke, um die Umlaufbahn zu erreichen!", twitterte Elon Musk daraufhin.
[Zitat. Süddeutsche https://www.sueddeutsche.de/wissen/star ... -1.5796909]

Soweit kurz eine Einordnung, was heute hätte fliegen sollen und damit "Hut ab"
R.
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 20. Apr 2023, 19:38

Twitter John Kraus: https://twitter.com/johnkrausphotos
Bild Mitte: Blick auf die TW-Sektion / Ausfälle (klick auf Bild zum Vergrößern)
Starship.png

Früher gab es mal eine N-1 mit ähnlicher TW Anordnung und ähnlichem Problem der Nichtsynchronität in diesem "Vulkan" ( viewtopic.php?f=178&t=2418&p=38091&hilit=N+1+Mondrakete#p38091 )
Man wird es in den Griff bekommen, sicher nicht morgen, und dann bleibt noch der eigentliche (eben heute nicht getestete) Starship
Der Visionär EM hatte durchaus einen Teilerfolg heute, das Unternehmen heute war mit 50% Weltraumerfolg prognostiziert, für die Startstufe heute sowieso keine Landung und damit als Verlustträger geplant.
R.

(heute wurde bestätigt, daß Träger und Raumschiff aufgrund Motorenausfalls in einer Höhe von ~ 39 Km gesprengt wurden. SpaceX-Eigentümer
Elon Musk kündigte den Neustart des Raumschiffs "Starship" an und nannte die Vergangenheit erstaunlich )
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Sa 22. Apr 2023, 15:50

Bei dieser extrem hohen Ausfallrate der Einzeltriebwerke nützt auch nicht die hohe Redundanz (Zahl der Triebwerke). Menschen wird man damit bis auf weiteres nicht befördern dürfen.

Ein totaler Fehlschlag wird von SpaceX und anderen als Erfolg gefeiert. Die gegenteilige Argumentation (Start zum Sammeln von Erfahrung) überzeugt einfach nicht. Es wurde viel Material und Kapital vernichtet. Diese Triebwerke sind noch nicht raumfahrttauglich.

Wieso wurde dieser Testflug überhaupt ausgeführt, wenn man die Erfolgswahrscheinlichkeit bei nur 50 Prozent gesehen hat?
Bei diesen Aussichten hätte die NASA die Rakete nicht einmal aus der Halle gezogen, sondern die Arbeit der Herstellerfirma auf den Motorenprüfständen intensivieren lassen.
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 23. Apr 2023, 14:53

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:... Menschen wird man damit bis auf weiteres nicht befördern dürfen.
Das ist unbestritten und steht zu allerletzt im Focus - hier ging es um den ersten echten Startversuch überhaupt. Die Jungs haben die 5.000 t vom Pad hochbekommen, ohne das es das Ding zerlegt hat - von reparablen Schäden abgesehen und dürfen sich freuen.

Worauf die Raptorausfälle zurückzuführen sind, muß man herausbekommen. Je mehr TW zusammengefaßt werden, umso komplizierter wird es, soweit wissen wir das auch und die realen physikalischen Startbedingungen mit der möglichen gegenseitigen Beeinflussung (vlt. zusätzlich Steinschlag vom Boden) sind schwer zu simulieren.

Auf der anderen Seite wirft der überbordende Energieeinsatz auch Fragen auf ... z.B im grünen Ümweltgedankenpool Groß-D´s, aber das ist OT.

Was die Methantechnologie betrifft, forscht man -wenn ich nicht falsch liege-, auch schon seit Sowjetzeiten, mit mehr oder weniger greifbaren Erfolgen.
Aber transatlantisch hängt der Geldbeutel vermutlich auch etwas lockerer und der nächste Versuch war schon (zumindest gedanklich) angekündigt.
# # #
R.
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 24. Apr 2023, 13:44

50 Prozent selbst prognostizierte Erfolgsaussicht heißt ‚Wir probieren es einfach ´mal. ´Mal sehen was passiert. Vielleicht klappt es ja.‘
SpaceX dürfte weltweit die einzige Firma sein, die so arbeitet.
In der Vergangenheit wurden solche Starts mit Explosion auf der Startrampe oder vorsorglicher Selbstzerstörung im Flug als Fehlschläge bezeichnet. Immer. Ausnahmslos.
SpaceX betreibt Realitätsverweigerung.
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 25. Apr 2023, 16:34

Boca Chica - was hier zertöppert wurde ...

https://www.youtube.com/watch?v=bm3ILLwhGSQ (Quelle.: @AliveAgain im Raumfahrtforum)

---> so ab der 2. Minute beeindruckende Nahaufnahmen des Ausmaßes zur Analyse und damit
bin ich geneigt, das in Frage zu stellen ...
bluemchen hat geschrieben: ... von reparablen Schäden abgesehen

- Auf die Sowjets / Russen wurde eigentlich gern von oben herab gesehen, ob ihrer (zumindest augenscheinlich) überdimensionierten Flammengräben an den massiven Starttischen seit der R-7 ...
:wind:
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Fr 28. Apr 2023, 00:00

Sieht man davon ab, daß der Startkomplex wohl nicht mehr wiederverwendbar ist, so erscheint er doch seltsam konzipiert. Hat SpaceX vorher nicht andere Starteinrichtungen (Kennedy Space Center, Baikonur, Kourou) studiert?
Mit Ausnahme des soliden Versorgungsturms sieht alles provisorisch, fast gebastelt und nachträglich mehrfach verändert aus.
Für die Ableitung des Abgasstrahles hatte man irgendwie gar nichts handfestes vorgesehen. Die großen "Sandsäcke" hatten jedenfalls nicht den gewünschten Effekt.

Es erscheint auch wie ein Wunder, daß ihnen nicht der ganze Laden um die Ohren geflogen ist. Die ersten Druckbehälter befinden sich nur ca. 60 m von der Startrampe entfernt und sind allesamt stark lädiert. Die wird man nicht wieder befüllen können.
Beim NASA-Startkomplex LC-39B für den Space Shuttle, den ich einmal aus der Nähe sehen durfte und der nicht wie Spielzeug aussieht, beträgt die Entfernung zu den LOX- und LH2-Tanks schätzungsweise 400 bis 500 m. Man wird wohl gewußt haben, warum man diese großen Abstände einhält.
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Re: Träger (Systeme)

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Fr 28. Apr 2023, 04:48

Ich glaube, der Hype um Elon Musk und seine Aktivitäten lässt die Leute beim FAA wohl alle Augen geschlossen. Ich denke, die Startanlagen wären bei uns nicht zugelassen worden.
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