Mit hat am Buran-Konzept imponiert, daß er sowohl bemannt als auch unbemannt eingesetzt werden konnte. Für die letztere Einsatzvariante verfügte der Orbiter über ein Autoland-System, ähnlich wie in der Verkehrsluftfahrt. Dieses ermöglichte autonome voll-automatische Landungen, was auch mehrfach demonstriert werden konnte (u.a. zum Abschluß des ersten und leider einzigen Orbitalfluges).
Irgendwo habe ich gelesen, daß der Buran-Autopilot nicht nur automatisch landen konnte, sondern auch intelligent genug war, um bei Bedarf ein Fehlanflug-Manöver ("Durchstarten") einzuleiten. Dies geschah bei einem der atmosphärischen Testflüge mit dem OK-GLI Prototypen, als der Autopilot-Computer im Endanflug feststellte, daß die Seitenwindkomponente für eine automatische Landung zu hoch war. OK-GLI hatte ja vier Turbojet-Triebwerke (s.o.). Ob das auch mit den zwei Triebwerken der Serienausführung funktioniert hätte, weiß ich nicht.
Kann jemand bestätigen, daß die Bordcomputer des Buran von IBM gewesen sind?
Das sowjetische Raumfährenprogramm "Buran"
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
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Thomas
Emissionsfreies Fliegen ist bereits vor mehr als 100 Jahren erfunden worden. Der Gummiseilstart von Gleitflugzeugen. Alle neueren Konzepte haben einen gemeinsamen Grundgedanken: Wunschdenken.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Für die Entwicklung eines automatischen Landeverfahrens für den Buran sowie wohl auch zum Besatzungstraining wurden ingesamt 3 (Dimitri Komissarov) Tu-154LL verwendet. Die Tupolew TU-154 wurde ausgewählt, weil sie in Sachen Gewicht und Abmessungen in etwa dem MTKC-System entspricht.
Im Cockpit war der rechte Pilotenplatz mit den Bedienelementen des Burans ausgerüstet. Zwei Maschinen verfügten über das vollständige Landessystem des Burans und waren in der Lage, vollautomatische Landungen durchzuführen.
Im Gesamtprogramm "Buran" wurden auf der Tu-154LL Flotte rund 200 Flüge durchgeführt.
Die TU-154LL ist kein bestimmter Serientyp, auch wenn das diverse Quellen sugerieren, und es kann sich dabei um jede TU-154-Variante handeln. "LL" steht für "Letayuschchaya Laboratoriya", was soviel wie fliegendes Labor bedeutet, mit dem man Erprobungen von Komponenten oder Verfahren durchführt.
Im Cockpit war der rechte Pilotenplatz mit den Bedienelementen des Burans ausgerüstet. Zwei Maschinen verfügten über das vollständige Landessystem des Burans und waren in der Lage, vollautomatische Landungen durchzuführen.
Im Gesamtprogramm "Buran" wurden auf der Tu-154LL Flotte rund 200 Flüge durchgeführt.
Die TU-154LL ist kein bestimmter Serientyp, auch wenn das diverse Quellen sugerieren, und es kann sich dabei um jede TU-154-Variante handeln. "LL" steht für "Letayuschchaya Laboratoriya", was soviel wie fliegendes Labor bedeutet, mit dem man Erprobungen von Komponenten oder Verfahren durchführt.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
EA-Henning hat geschrieben:Für die Entwicklung eines automatischen Landeverfahrens für den Buran sowie wohl auch zum Besatzungstraining wurden ingesamt 5 Tu-154LL verwendet.
Die Tupolew TU-154 wurde ausgewählt, weil sie in Sachen Gewicht und Abmessungen in etwa dem MTKC-System entspricht.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
EA-Henning hat geschrieben:Für die Entwicklung eines automatischen Landeverfahrens für den Buran sowie wohl auch zum Besatzungstraining wurden ingesamt 5 Tu-154LL verwendet.
...
LL ist eigentlich keine Typenbezeichnung, sondern ein Verwendungszweck. Die Literatur ist jedoch voll davon.
Im Verlaufe des Buran-Programmes wurden drei Serien-Tu-154 der Aeroflot zu fliegenden Flugsimulatoren und Avionics-Erprobungsträgern umgerüstet:
- Tu-154B CCCP-85024
- Tu-154B CCCP-85083
- Tu-154B-1 CCCP-85108
Quelle: Dmitriy Komissarow, "Tupolev Tu-154 - The USSR's Medium-Range Jet Liner", 2007
Fliegender Flugsimulator bedeutet hier, daß diese Flugzeuge mit einem elektronischen Flugsteuerungssystem ("Fly-by-Wire") ausgestattet waren, das den Tu-154 auf Knopfdruck annähernd das Flugverhalten des Buran-Orbiters verleihen konnte. Um den steilen Sinkflug des Buran-Orbiters zu ermöglichen, flogen diese Tu-154 mit teilweise ausgefahrener Schubumkehr.
Zum Training der STS-Astronauten verwendete die NASA Geschäftsreiseflugzeuge vom Typ Grumman Gulfstream II, die ebenfalls zu fliegenden Flugsimulatoren umgebaute worden waren und als sogenannte Shuttle Training Aircraft (SCA) auch mit aktivierter Schubumkehr flogen.
Mit Hilfe der Tu-154 wurden 16 Varianten des Anflug- und Landesystems erprobt (ALS). Sieben davon wurden schließlich auf dem Buran-Prototypen OK-GLI (der mit den vier AL-31/AL-31F Marschtriebwerken) getestet. Die endgültige Variante des ALS wurde dann mit Hilfe der Tu-154 Versuchsflugzeuge perfektioniert.
Insgesamt hat es mehr als 280 Buran-Testflüge mit den drei Tu-154 gegeben.
Drei weitere Tu-154 dienten ebenfalls als Versuchsflugzeuge zur Erprobung neuer Konzepte, hatten aber mit dem Buran-Programm nichts zu tun:
- Tu-154A CCCP-85055
- Tu-154B-1 CCCP-85119
- Tu-154M CCCP-85317
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Thomas
Emissionsfreies Fliegen ist bereits vor mehr als 100 Jahren erfunden worden. Der Gummiseilstart von Gleitflugzeugen. Alle neueren Konzepte haben einen gemeinsamen Grundgedanken: Wunschdenken.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Zu der aufgeworfenen Frage / Vermutung "IBM" Rechner im Buran hatte ich mich mal umgehört.
„Jura“ vom raumfahrer.net schreibt dazu:
An Bord des Buran war "Biser-4" Rechner mit 370 000 Operationen/s und einer Bitbreite von 32 Bit, Busbreite von 36 Bit, Stromverbrauch von 270 Watt und hatte ein Gewicht von 34 kg. Die Architektur war so ausgelegt, das auch eine Landung bei einen nuklearen Krieg möglich war. Die Dokumente (Anforderungen) stehen in TZ der Militärs.
Die Programmierung wurde im Keldysch Zentrum gemacht, dazu wurde die DRAKON Sprache (Дружелюбный Русский Алгоритмический язык, Который Обеспечивает Наглядность) entwickelt.
Die Buran Steuerung umfasste mehr als 30.000 Befehle, der Speicher als auch die Busübertragungsrate waren grösser als beim Space Shuttle.
Soweit Jura von raumfahrer.net
>>> damit wird deutlich. daß maßgeblich die Militärs das Programm führten >>> nukleare Auseinandersetzung heißt ja -uneingeschränkte Funktion unter dem Einfluß des Elektromagnetischen Impulses. Dieses Problem mußte man schon beherrschen. (Das war bei allen unseren Raketen in der LV auch gegeben, es sprach blos keiner drüber - mußte ja auch nicht).
Besten Gruß
Rainer
„Jura“ vom raumfahrer.net schreibt dazu:
An Bord des Buran war "Biser-4" Rechner mit 370 000 Operationen/s und einer Bitbreite von 32 Bit, Busbreite von 36 Bit, Stromverbrauch von 270 Watt und hatte ein Gewicht von 34 kg. Die Architektur war so ausgelegt, das auch eine Landung bei einen nuklearen Krieg möglich war. Die Dokumente (Anforderungen) stehen in TZ der Militärs.
Die Programmierung wurde im Keldysch Zentrum gemacht, dazu wurde die DRAKON Sprache (Дружелюбный Русский Алгоритмический язык, Который Обеспечивает Наглядность) entwickelt.
Die Buran Steuerung umfasste mehr als 30.000 Befehle, der Speicher als auch die Busübertragungsrate waren grösser als beim Space Shuttle.
Soweit Jura von raumfahrer.net
>>> damit wird deutlich. daß maßgeblich die Militärs das Programm führten >>> nukleare Auseinandersetzung heißt ja -uneingeschränkte Funktion unter dem Einfluß des Elektromagnetischen Impulses. Dieses Problem mußte man schon beherrschen. (Das war bei allen unseren Raketen in der LV auch gegeben, es sprach blos keiner drüber - mußte ja auch nicht).
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Rainer
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Buran in Schukowski im August 2012
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
bluemchen hat geschrieben:...Die Programmierung wurde im Keldysch Zentrum gemacht, dazu wurde die DRAKON Sprache (Дружелюбный Русский Алгоритмический язык, Который Обеспечивает Наглядность) entwickelt.
...
Die Biser-4 Computer des Buran-Orbiters wurden u.a. mit Hilfe der Echtzeit-Programmiersprache PROL-2 (basierend auf SAPO Prolog) programmiert.
DRAKON sollte PROL-2 sowie weitere für das Buran-Energia-Projekt verwendete Programmiersprachen ersetzen (z.B. LAKS und DIPOL). Die Entwicklung von DRAKON wurde aber erst 1996 abgeschlossen, d.h. Jahre zu spät für Buran und Co.
Es ist nicht nur um den Buran schade, sondern auch um DRAKON. Diese Sprache und ihr Entwicklungssystem halte ich für einen Meilenstein der Software-Entwicklung.
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Thomas
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
bluemchen hat geschrieben:...
Übrigens flog in Shukowskije über der Buran zur Tarnung immer eine TU-134, daneben MiGs oder Suchojs. Scheint funktioniert zu haben.
...
Wie funktionierte diese Art von Tarnung?
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Thomas
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:...
Es ist nicht nur um den Buran schade, sondern auch um DRAKON. Diese Sprache und ihr Entwicklungssystem halte ich für einen Meilenstein der Software-Entwicklung.
Gute Nachricht am Rande.
DRAKON ist überhaupt nicht tot, sondern wird heute noch verwendet - zum Beispiel für die Trägerrakete "Proton", die Sojus-Oberstufe "Fregat" und die Trägerrakete "Angara".
Außerdem ist DRAKON inzwischen für jedermann zugänglich, d.h. es gibt frei verfügbare Entwicklungssysteme und Editoren (z.B. hier).
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Thomas
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
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