>>> So interpretiere ich das auch. Folgend Abbruch des Vefahrens "südlicher Korridor" mit Linksschleife. Manöver zum nördlichen Korridor mit folgender Rechtsschleife zum Endanflug. Yapp.
Meine Frage wäre aber: War so ein Manöver vorher mit -GLI auch schon "erflogen" (und programmiert) oder hat der Computer diese Kombination sich selbst als logische Konsequenz zurechtgelegt / zurechtlegen können. Wenn offensichtlich -ja, Hut ab, aber Hut ab sowieso.
Was diesbezüglich den "Überraschungseffekt" bei der Bodencrew betrifft, meine ich, der war authentisch.
Radiocontrol - Die Kurve 8 ist der Realanflug
Rainer
Das sowjetische Raumfährenprogramm "Buran"
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Beide Anflugmöglichkeiten waren im Flugführungsprogramm vorgesehen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Orbiter den Einflug in den südlichen Heading Alignment Cylinder (HAC, in obiger Abb. grün) wählen würde, war vor dem Flug mit 97 Prozent kalkuliert worden. Während der Rückkehr vom ersten Orbital-Flug entschied sich der Buran-Orbiter in 20 km Höhe aufgrund "überschüssiger" Energie programmgemäß für den längeren und mit 3 Prozent weniger wahrscheinlichen Anflug über den nördlichen HAC.
So beschreibt es Dr. Kirpisсhikow in einem wissenschaftlichen Artikel über die "Flugbahn-Algorithmen des Automatischen Flugführungs- und Flugregelungssystems für Sinkflug und Landung des Buran-Orbiters".
Eine echte Überraschung war die Wahl dieser Flugbahn somit nicht, auch kein Abbruch des geplanten Anflugverfahrens.
So beschreibt es Dr. Kirpisсhikow in einem wissenschaftlichen Artikel über die "Flugbahn-Algorithmen des Automatischen Flugführungs- und Flugregelungssystems für Sinkflug und Landung des Buran-Orbiters".
Eine echte Überraschung war die Wahl dieser Flugbahn somit nicht, auch kein Abbruch des geplanten Anflugverfahrens.
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Thomas
Emissionsfreies Fliegen ist bereits vor mehr als 100 Jahren erfunden worden. Der Gummiseilstart von Gleitflugzeugen. Alle neueren Konzepte haben einen gemeinsamen Grundgedanken: Wunschdenken.
Emissionsfreies Fliegen ist bereits vor mehr als 100 Jahren erfunden worden. Der Gummiseilstart von Gleitflugzeugen. Alle neueren Konzepte haben einen gemeinsamen Grundgedanken: Wunschdenken.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Bei den Raumfähren hat man ja das Gefühl, dass sie "soeben" erst in Mode gekommen sind, auch wenn der erste Start einer Raumfähre, nämlich der Columbia, schon 1981 erfolgte und die Geräte allesamt bereits im Museum stehen. Aber, auch die Sowjets begannen schon wesentlich früher, als erst zum Ende der 1970er Jahre mit der Konzeption wiederverwendbarer flugzeugähnlichen Raumschiffen.
Beispielweise gab es ab etwa 1965 das Programm Spiral. Hier wurden vom OKB Mikojan kleine Raumfähren entwickelt: die MiG-105.
Ein vom OKB-Tupolew zu entwickelndes Überschallträgerflugzeug sollte die MiG-105, die selbst über eine Hilfsrakete verfügen sollte, auf dem Rumpfrücken transportieren und zum Start in eine Höhe von 20 bis bis 24 km bringen. Bei einer Geschwindigkeit von Mach 4 sollte die zweistufige Hilfsrakete der MiG-105 zünden und in einen niedrigen Orbit in rund 130 km Höhe bringen. Von dort aus sollte die MiG-105, die neben der Hilfsrakete mit einem Haupt- und einem Hilfstriebwerk ausgestattet war, in einen Orbit von etwa 200 km Höhe bringen. Nach seiner Weltraummission sollte die MiG-105 mit rund Mach 8 wieder in die Amosphäre der Erde eintreten und nach dem Herunterbremsen im antriebslosem Gleitflug landen können.
Es gab von diesem Fluggerät 3 bekannte Exemplare:
105-11 – Prototyp für Atmosphärenflug bei Unterschallgeschwindigkeit (EPOS);
105-12 – Prototyp für Atmosphärenflug bei Unterschallgeschwindigkeit;
105-13 – Prototyp für Weltraumflug;
Der Prototyp MiG-105.11 steht heute im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation in Monino bei Moskau.
Die beiden weiteren Prototypen sind wahrscheinlich ebenfalls gefertigt worden. Der Verbleib ist aber unbekannt.
Fotos zur MiG-105
Videoclips zur MiG-105
Beispielweise gab es ab etwa 1965 das Programm Spiral. Hier wurden vom OKB Mikojan kleine Raumfähren entwickelt: die MiG-105.
Ein vom OKB-Tupolew zu entwickelndes Überschallträgerflugzeug sollte die MiG-105, die selbst über eine Hilfsrakete verfügen sollte, auf dem Rumpfrücken transportieren und zum Start in eine Höhe von 20 bis bis 24 km bringen. Bei einer Geschwindigkeit von Mach 4 sollte die zweistufige Hilfsrakete der MiG-105 zünden und in einen niedrigen Orbit in rund 130 km Höhe bringen. Von dort aus sollte die MiG-105, die neben der Hilfsrakete mit einem Haupt- und einem Hilfstriebwerk ausgestattet war, in einen Orbit von etwa 200 km Höhe bringen. Nach seiner Weltraummission sollte die MiG-105 mit rund Mach 8 wieder in die Amosphäre der Erde eintreten und nach dem Herunterbremsen im antriebslosem Gleitflug landen können.
Es gab von diesem Fluggerät 3 bekannte Exemplare:
105-11 – Prototyp für Atmosphärenflug bei Unterschallgeschwindigkeit (EPOS);
105-12 – Prototyp für Atmosphärenflug bei Unterschallgeschwindigkeit;
105-13 – Prototyp für Weltraumflug;
Der Prototyp MiG-105.11 steht heute im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation in Monino bei Moskau.
Die beiden weiteren Prototypen sind wahrscheinlich ebenfalls gefertigt worden. Der Verbleib ist aber unbekannt.
Fotos zur MiG-105
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Ja genau Spiral
Das Projekt Spiral wurde von 1965 bis etwa 1975 verfolgt. Dabei handelte es sich um einen kleinen Raumgleiter, der von einem Hyperschall-Flugzeug aus starten sollte. Das Projekt war seiner Zeit weit voraus.
Ein Konstrukteur an dem Projekt MIG-105 war damals Gleb Jewgenjewitsch Losino-Losinski, (2001 in Moskau verstorben). Er arbeitete, unter anderem, auch am Multi-purpose Reusable Aerospace System (MAKS).
http://www.russianspaceweb.com/spiral_development.html
Mitte der Neunziger wurde MAKS reaktiviert. Leider war Russland pleite und internationale Investoren fanden sich nicht.
Später gab es abgespeckte Nachfolgeprojekte wie Bizan, ASS, MAKS und ASP. Leider wurde keiner dieser kleinen Raumtransporter, die man heute gut gebrauchen könnte, gebaut. Bekanntermaßen entschied man sich für den Großtransporter Buran, der ja leider vom Erstflug ins Museum geschickt wurde. Das schnöde Geld aber auch.
Es wurde eine unheimliche Vorarbeit geleistet – alles in die Schublade.
Jetzt könnte die Zeit aber endlich reif dafür sein?
Hier gibt es übrigens eine ausführliche Webseite zu Projekten horizontal startender und landender Raumtransporter in der UdSSR bzw. in Russland.
http://www.buran-energia.com/documentat ... akeoff.php
Unter dem Punkt BOR findet man übrigens Infos über die Testflüge in den achtziger Jahren. Aber Achtung: Man kann da stundenlang schmökern. Es werden ziemlich detaillierte Infos dargestellt.
Bis hin zu BOR 5, dem 1:8 Funktionsmodell der Buran – Optimierung Hitzeschutz, Aerodynamik, Parameter Steuersysteme – mit 5 Flügen von Kapustin Jar.
Aber nicht zu vergessen:
Es gab auch das Eugen Sänger („Silbervogel“) Projekt (Junkers / MBB) mit allen Vorleistungen bis zum Demonstrator.
Dann kam Europa und es wurde beerdigt.
Es gab den französischen HERMES – beerdigt. Geld für die Schublade.
Ich komme noch darauf zurück.
R.
Das Projekt Spiral wurde von 1965 bis etwa 1975 verfolgt. Dabei handelte es sich um einen kleinen Raumgleiter, der von einem Hyperschall-Flugzeug aus starten sollte. Das Projekt war seiner Zeit weit voraus.
Ein Konstrukteur an dem Projekt MIG-105 war damals Gleb Jewgenjewitsch Losino-Losinski, (2001 in Moskau verstorben). Er arbeitete, unter anderem, auch am Multi-purpose Reusable Aerospace System (MAKS).
http://www.russianspaceweb.com/spiral_development.html
Mitte der Neunziger wurde MAKS reaktiviert. Leider war Russland pleite und internationale Investoren fanden sich nicht.
Später gab es abgespeckte Nachfolgeprojekte wie Bizan, ASS, MAKS und ASP. Leider wurde keiner dieser kleinen Raumtransporter, die man heute gut gebrauchen könnte, gebaut. Bekanntermaßen entschied man sich für den Großtransporter Buran, der ja leider vom Erstflug ins Museum geschickt wurde. Das schnöde Geld aber auch.
Es wurde eine unheimliche Vorarbeit geleistet – alles in die Schublade.
Jetzt könnte die Zeit aber endlich reif dafür sein?
Hier gibt es übrigens eine ausführliche Webseite zu Projekten horizontal startender und landender Raumtransporter in der UdSSR bzw. in Russland.
http://www.buran-energia.com/documentat ... akeoff.php
Unter dem Punkt BOR findet man übrigens Infos über die Testflüge in den achtziger Jahren. Aber Achtung: Man kann da stundenlang schmökern. Es werden ziemlich detaillierte Infos dargestellt.
Bis hin zu BOR 5, dem 1:8 Funktionsmodell der Buran – Optimierung Hitzeschutz, Aerodynamik, Parameter Steuersysteme – mit 5 Flügen von Kapustin Jar.
Aber nicht zu vergessen:
Es gab auch das Eugen Sänger („Silbervogel“) Projekt (Junkers / MBB) mit allen Vorleistungen bis zum Demonstrator.
Dann kam Europa und es wurde beerdigt.
Es gab den französischen HERMES – beerdigt. Geld für die Schublade.
Ich komme noch darauf zurück.
R.
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС ("Buran")
Einige Videos von der Erprobung der sowjetischen Raumfähren, vor allem vom Prototypen BTS-002 (OK-GLI). Alle Beisträge sind nicht in deutscher Sprache, aber trotzdem sehenswert.
Ton: Französisch.
Ton: Russisch.
Ton: Russisch.
Ton: Russisch.
Ton: Russisch.
Ton: Französisch.
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Ton: Russisch.
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Übersicht aller gefertigte Raumfähren
Übersicht über alle gefertigte Raumfähren МТКС OK-92 (Grau-Index: 11F35) der Sowjetunion.
Der Hersteller der sowjetischen Raumfähren ist die Maschinenbaufabrik Tuschino, später als NPO Mollnija bekannt.
Es gibt zum Sowjetischen Raumfährenprojekt mindestens 9 Prototypen.
Holzmodell (Mockup)
Nicht flugfähiges Holzmodell in Originalgröße, welches der Raumfähre Erzeugnis 0.02 "BTS-002/OK-GLI" (2M) entspricht.
Nicht mehr vorhanden.
Erzeugnis 0.01 "BTS-001/OK-M" (1M)
Nicht flugfähiger Prototyp für Festigkeitstests. Gewicht der Raumfähre: 50 t. Die Raumfähre steht heute im Gorky-Park in Moskau.Für die Restauration verwendete man den Hitzeschutz, die linke Tragfläche und die Fahrwerke des Prototypen OK-TWA (Artikel 0.05).
Erzeugnis 0.02 "BTS-002/OK-GLI" (2M)
Flugfähiger Prototyp für Atmosphärenflüge. 1984 fertiggestellt. Zusätzlich zu den 2 vorgesehenen Turbofantriebwerken Saturn AL-31/AL-31F der regulären Raumfähren sind 2 weitere Turbofantriebwerke diesen Typs installiert, womit dieser Prototyp wie ein normales Flugzeug fliegen kann und eigenstartfähig ist. 24 Flüge wurden mit diesem
Prototypen durchgeführt.
Erstflug: 10.11.1985, Flughöhe 1500 m, Höchstgeschwindigkeit: 480 km/h, Flugdauer 12 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.
Erste vollständig automatische Landung: 16.02.1987, Flughöhe 4000 m, Flugdauer 28 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.(10.Flug)
Letzter Flug: 15.04.1988 Flughöhe 4000 m, Flugdauer 19 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.(24.Flug)
Letzte Aktivität innerhalb des Projekts: 06.12.1990, Rollversuche zur Aufrechterhaltung der Flugbereitschaft.
Nach dem Ende des sowjetischen Raumfährenprogramms 1993 gelangte die Raumfähre via Leasing durch die Firma Gesellschaft Buran Space Corporation nach Australien zu einer Ausstellung im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele. Diese Firma ging Pleite und der Leasingvertrag wurde annuliert. Wegen Finanzproblemen stand aber die Raumfähre bis 2002 weiter in Australien. Anschliessend erwarb eine Firma aus Singapur die OK-GLI und brachte sie nach Bahrain. Dort stand OK-GLI einige Zeit inter freiem Himmel. 2008 erwarb das Technikmuseum Speyer das Space Shuttle für angeblich 10 Millionen Euro. Das Shuttle ist heute Teil der öffentlichen Ausstellung. In der Ladebucht des Orbiters befindet sich Kerosin-Tanks. Nach Angaben der russischen Wikipedia verfügt diese Raumfähre über keine Druckkabine.
Erzeugnis 0.03 "OK-KS" (3M)
Andere Bezeichnungen: OK-COP und COP-35. Nicht flugfähiger Prototyp für die Erprobung der Bordelektronik und Steuersoftware. Ausserdem verwendet zur Optimierung der Einrichtungen für den Lufttransport durch Mjassischtschew VM-T Atlant und Antonow AN-225.
Erzeugnis 0.04 "OK-ML1" (4M, 11F35 ML1)
Andere Bezeichnungen: OK-COP und COP-35. Nicht flugfähiger Prototyp aus dem Jahr 1983 für die Erprobung der Montage an der Trägerrakete Energieja.
Ausserdem verwendet zur Optimierung der Einrichtungen für den Lufttransport durch Mjassischtschew VM-T Atlant und Antonow AN-225.
Anschliessend war die Verwendung als Unterwasser-Kosmonautentraining geplant, aber nach Einstellung des Programms nicht verwirklicht.
Die Raumfähre steht heute im Museum des Kosmodrom Baikonur.
Erzeugnis 0.05 "OK-TWA" (5M)
Nicht flugfähiger Prototyp für Strukturtests im Tsagi. Für die Restauration der Raumfähre Erzeugnis 0.01 "BTS-001/OK-M" (1M) verwendete man den Hitzeschutz, die linke Tragfläche und die Fahrwerke von OK-TWA. Die Raumfähre wurde verschrottet.
Erzeugnis 0.06 "OK-TWI" (6M)
Nicht flugfähiger Prototyp Tragflächen und Seitenleitwerk für Strukturtests und Wärmeerprobung. Reste der Raumfähre befinden sich im Testzentrum der russischen
Raumfahrtagentur NIICHIMMASH in Peresvet, Moskau.
Erzeugnis 0.15 "OK-MT" (4MT, 11F35 MT)
Nicht flugfähiger Prototyp aus dem Jahr 1984 für das Training zur Montage an die Trägerrakete Energieja und für Betankungstests. Die Raumfähre befindet sich im
Kosmodrom Baikonur auf dem Gelände der Halle 112A.
Erzeugnis 0.08 (8M)
Bugsektion einer Raumfähre mit Pilotenkanzel zur Prüfung der Zuverlässigkeit der Schleudersitze. Das Gerät befindet sich heute auf dem Gebiet eines Krankenhauses in Moskau.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Es gibt zum Sowjetischen Raumfährenprojekt mindestens 5 Raumfähren in unterschiedlichen Fertigstellungszuständen.
Serie 1
Die Serie 1 der sowjetischen Raumfähren sind genaugenommen wie ihre Vorgänger der Serie 0 ebenfalls noch Prototypen. So sind sie nur für kurze Raumflüge von maximal einem Tag ausgelegt. Sie verfügen auch nicht ueber die zusätzlichen Turbofan-Triebwerke für den Atmosphährenflug
Erzeugnis 1.01 "Buran" (11F35 K1)
erste weltraumfähige Raumfähre der Sowjetunion. Diese Raumfähre führte den einzigen Raumflug im gesamten sowjetischen Raumfährenprojekt durch.
Am 12.12.2002 wurde die Raumfähre, die zu dieser Zeit an einem Mockup der Trägerrakete "Energieja" montiert war, bei einem Halleneinsturz (Halle 112 Baikonur) zerstört.
Erzeugnis 1.02 "Burja" (11F35 K2)
zweite Raumfähre der ersten Serie. Fertiggestellt zu 95 - 97 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen).
Erste geplanter Start 1992. Bemannter Flug. Geplant waren das Andocken an die Weltraumstation MIR und die anschliessende Landung auf dem Flughafen Jubilar im nördlichen Teil des Weltraumbahnhofs Baikunur. Jahrelang am sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur in der Halle 112A gelagert. Bis 22.11.204 im Besitz der Firma RKK Energieja. Anschliessend veräussert an die Firma Infrakos. Seit 07.06.2007 im Besitz der Firma Aelita. Kein freier Zugang.
--------------------------------------------
Serie 2
Die Serie 2 des sowjetischen Raumfährenprogramms sind die eigentlichen Einsatzsysteme für den regulären Weltraumeinsatz.Sie verfügen ueber die notwendigen Systeme für mehrtätgige Weltraumeinsätze.
Erzeugnis 2.01 "Baikal" (11F35 K3)
erste Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu 30 - 50 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen). In der Pilotenkanzel sind zwei zwei Schleudersitze K-36RB installiert. Der erste geplante Flug sollte 1994 erfolgen. Dabei waren folgende Dinge geplant: Flugdauer 24 Stunden, Besatzung 2 Kosmonauten.
Vorgesehene Piloten: Igors Wolka (Kommandant) und Alexander Iwantschenkowa (Bordingenieurs). Bis 2004 in der Maschinenfabrik Tuschino gelagert, ab 2004 im Khimki Reservoir nordwestlich Moskaus abgestellt. Seit 2011 vermutlich dauerhaft auf dem Flughafen Shukowski bei Moskau abgestellt. Öffentliche Ausstellung zur MAKS 2001.
Erzeugnis 2.02 "ohne Namen" (11F35 K4)
zweite Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu 10 - 20 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen).
Wahrscheinlich in der Maschinenfabrik Tuschino abgestellt.
Erzeugnis 2.03 "ohne Namen" (11F35 K5)
dritte Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu ? %. Wahrscheinlich in der Maschinenfabrik Tuschino verschrottet.
Der Hersteller der sowjetischen Raumfähren ist die Maschinenbaufabrik Tuschino, später als NPO Mollnija bekannt.
Es gibt zum Sowjetischen Raumfährenprojekt mindestens 9 Prototypen.
Holzmodell (Mockup)
Nicht flugfähiges Holzmodell in Originalgröße, welches der Raumfähre Erzeugnis 0.02 "BTS-002/OK-GLI" (2M) entspricht.
Nicht mehr vorhanden.
Erzeugnis 0.01 "BTS-001/OK-M" (1M)
Nicht flugfähiger Prototyp für Festigkeitstests. Gewicht der Raumfähre: 50 t. Die Raumfähre steht heute im Gorky-Park in Moskau.Für die Restauration verwendete man den Hitzeschutz, die linke Tragfläche und die Fahrwerke des Prototypen OK-TWA (Artikel 0.05).
Erzeugnis 0.02 "BTS-002/OK-GLI" (2M)
Flugfähiger Prototyp für Atmosphärenflüge. 1984 fertiggestellt. Zusätzlich zu den 2 vorgesehenen Turbofantriebwerken Saturn AL-31/AL-31F der regulären Raumfähren sind 2 weitere Turbofantriebwerke diesen Typs installiert, womit dieser Prototyp wie ein normales Flugzeug fliegen kann und eigenstartfähig ist. 24 Flüge wurden mit diesem
Prototypen durchgeführt.
Erstflug: 10.11.1985, Flughöhe 1500 m, Höchstgeschwindigkeit: 480 km/h, Flugdauer 12 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.
Erste vollständig automatische Landung: 16.02.1987, Flughöhe 4000 m, Flugdauer 28 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.(10.Flug)
Letzter Flug: 15.04.1988 Flughöhe 4000 m, Flugdauer 19 Minuten, Besatzung: Igor Wolk & Rimantas Stankjawitschjus.(24.Flug)
Letzte Aktivität innerhalb des Projekts: 06.12.1990, Rollversuche zur Aufrechterhaltung der Flugbereitschaft.
Nach dem Ende des sowjetischen Raumfährenprogramms 1993 gelangte die Raumfähre via Leasing durch die Firma Gesellschaft Buran Space Corporation nach Australien zu einer Ausstellung im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele. Diese Firma ging Pleite und der Leasingvertrag wurde annuliert. Wegen Finanzproblemen stand aber die Raumfähre bis 2002 weiter in Australien. Anschliessend erwarb eine Firma aus Singapur die OK-GLI und brachte sie nach Bahrain. Dort stand OK-GLI einige Zeit inter freiem Himmel. 2008 erwarb das Technikmuseum Speyer das Space Shuttle für angeblich 10 Millionen Euro. Das Shuttle ist heute Teil der öffentlichen Ausstellung. In der Ladebucht des Orbiters befindet sich Kerosin-Tanks. Nach Angaben der russischen Wikipedia verfügt diese Raumfähre über keine Druckkabine.
Erzeugnis 0.03 "OK-KS" (3M)
Andere Bezeichnungen: OK-COP und COP-35. Nicht flugfähiger Prototyp für die Erprobung der Bordelektronik und Steuersoftware. Ausserdem verwendet zur Optimierung der Einrichtungen für den Lufttransport durch Mjassischtschew VM-T Atlant und Antonow AN-225.
Erzeugnis 0.04 "OK-ML1" (4M, 11F35 ML1)
Andere Bezeichnungen: OK-COP und COP-35. Nicht flugfähiger Prototyp aus dem Jahr 1983 für die Erprobung der Montage an der Trägerrakete Energieja.
Ausserdem verwendet zur Optimierung der Einrichtungen für den Lufttransport durch Mjassischtschew VM-T Atlant und Antonow AN-225.
Anschliessend war die Verwendung als Unterwasser-Kosmonautentraining geplant, aber nach Einstellung des Programms nicht verwirklicht.
Die Raumfähre steht heute im Museum des Kosmodrom Baikonur.
Erzeugnis 0.05 "OK-TWA" (5M)
Nicht flugfähiger Prototyp für Strukturtests im Tsagi. Für die Restauration der Raumfähre Erzeugnis 0.01 "BTS-001/OK-M" (1M) verwendete man den Hitzeschutz, die linke Tragfläche und die Fahrwerke von OK-TWA. Die Raumfähre wurde verschrottet.
Erzeugnis 0.06 "OK-TWI" (6M)
Nicht flugfähiger Prototyp Tragflächen und Seitenleitwerk für Strukturtests und Wärmeerprobung. Reste der Raumfähre befinden sich im Testzentrum der russischen
Raumfahrtagentur NIICHIMMASH in Peresvet, Moskau.
Erzeugnis 0.15 "OK-MT" (4MT, 11F35 MT)
Nicht flugfähiger Prototyp aus dem Jahr 1984 für das Training zur Montage an die Trägerrakete Energieja und für Betankungstests. Die Raumfähre befindet sich im
Kosmodrom Baikonur auf dem Gelände der Halle 112A.
Erzeugnis 0.08 (8M)
Bugsektion einer Raumfähre mit Pilotenkanzel zur Prüfung der Zuverlässigkeit der Schleudersitze. Das Gerät befindet sich heute auf dem Gebiet eines Krankenhauses in Moskau.
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Es gibt zum Sowjetischen Raumfährenprojekt mindestens 5 Raumfähren in unterschiedlichen Fertigstellungszuständen.
Serie 1
Die Serie 1 der sowjetischen Raumfähren sind genaugenommen wie ihre Vorgänger der Serie 0 ebenfalls noch Prototypen. So sind sie nur für kurze Raumflüge von maximal einem Tag ausgelegt. Sie verfügen auch nicht ueber die zusätzlichen Turbofan-Triebwerke für den Atmosphährenflug
Erzeugnis 1.01 "Buran" (11F35 K1)
erste weltraumfähige Raumfähre der Sowjetunion. Diese Raumfähre führte den einzigen Raumflug im gesamten sowjetischen Raumfährenprojekt durch.
Am 12.12.2002 wurde die Raumfähre, die zu dieser Zeit an einem Mockup der Trägerrakete "Energieja" montiert war, bei einem Halleneinsturz (Halle 112 Baikonur) zerstört.
Erzeugnis 1.02 "Burja" (11F35 K2)
zweite Raumfähre der ersten Serie. Fertiggestellt zu 95 - 97 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen).
Erste geplanter Start 1992. Bemannter Flug. Geplant waren das Andocken an die Weltraumstation MIR und die anschliessende Landung auf dem Flughafen Jubilar im nördlichen Teil des Weltraumbahnhofs Baikunur. Jahrelang am sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur in der Halle 112A gelagert. Bis 22.11.204 im Besitz der Firma RKK Energieja. Anschliessend veräussert an die Firma Infrakos. Seit 07.06.2007 im Besitz der Firma Aelita. Kein freier Zugang.
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Serie 2
Die Serie 2 des sowjetischen Raumfährenprogramms sind die eigentlichen Einsatzsysteme für den regulären Weltraumeinsatz.Sie verfügen ueber die notwendigen Systeme für mehrtätgige Weltraumeinsätze.
Erzeugnis 2.01 "Baikal" (11F35 K3)
erste Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu 30 - 50 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen). In der Pilotenkanzel sind zwei zwei Schleudersitze K-36RB installiert. Der erste geplante Flug sollte 1994 erfolgen. Dabei waren folgende Dinge geplant: Flugdauer 24 Stunden, Besatzung 2 Kosmonauten.
Vorgesehene Piloten: Igors Wolka (Kommandant) und Alexander Iwantschenkowa (Bordingenieurs). Bis 2004 in der Maschinenfabrik Tuschino gelagert, ab 2004 im Khimki Reservoir nordwestlich Moskaus abgestellt. Seit 2011 vermutlich dauerhaft auf dem Flughafen Shukowski bei Moskau abgestellt. Öffentliche Ausstellung zur MAKS 2001.
Erzeugnis 2.02 "ohne Namen" (11F35 K4)
zweite Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu 10 - 20 % (Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Quellen).
Wahrscheinlich in der Maschinenfabrik Tuschino abgestellt.
Erzeugnis 2.03 "ohne Namen" (11F35 K5)
dritte Raumfähre der zweiten Serie. Fertiggestellt zu ? %. Wahrscheinlich in der Maschinenfabrik Tuschino verschrottet.
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2.01
Zum Moskauer Aerosalon MAKS 2011 war die Raumfähre Erzeugnis 2.01 "Baikal" (11F35 K3) zu sehen.
Der Benutzer DDA war vor Ort und konnte ein paar Fotos schiessen.
Ein paar Detailsfotos:
Der Benutzer DDA war vor Ort und konnte ein paar Fotos schiessen.
Ein paar Detailsfotos:
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС OK-92 ("Buran") 11F35 K1
Liebe Freunde der Technik!
Es gibt eine Petition zur Erhaltung musealer sowjetischer Technik des BURAN - Programms
hier:
https://www.change.org/p/russian-goverm ... e_petition
Macht es Euch zu Eigen mit Eurer Unterschrift
Rainer
Es gibt eine Petition zur Erhaltung musealer sowjetischer Technik des BURAN - Programms
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https://www.change.org/p/russian-goverm ... e_petition
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС OK-92 ("Buran") 11F35 K1
Außerdem hat "Heise online" das Thema aufgegriffen
hier:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 33735.html
R.
hier:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 33735.html
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*Träger der Roten Mainelke und des aberkannten Status GDR, gedient in Fremden Streitkräften*
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Re: Die sowjetische Raumfähre МТКС OK-92 ("Buran") 11F35 K1
Nochmal PETITON:
Im Zusammenhang mit "60 Jahre Baikonur" wurde von Ralph Mirebs eine beeindruckende Bildserie erstellt.
https://ralphmirebs.livejournal.com/219949.html
Sie zeigt die eingelagerten zwei Buran im Montage- / Betankunskompex 112A. Obwohl riesig, ist es die Kleinere, die Große stürzte ja ein.
Bei den eingelagerten Buran soll es sich um die 2K 11F35 "Burja" ? 1.02 Zweites Flugmuster und
die 4MT 11F35MT OK-MT 0.15? Technologisches Modell für die Abarbeitung der Startvorbereitung
handeln.
Wirklich beeindruckend und zugleich bedrückend, weil hier nichts getan wird.
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Im Zusammenhang mit "60 Jahre Baikonur" wurde von Ralph Mirebs eine beeindruckende Bildserie erstellt.
https://ralphmirebs.livejournal.com/219949.html
Sie zeigt die eingelagerten zwei Buran im Montage- / Betankunskompex 112A. Obwohl riesig, ist es die Kleinere, die Große stürzte ja ein.
Bei den eingelagerten Buran soll es sich um die 2K 11F35 "Burja" ? 1.02 Zweites Flugmuster und
die 4MT 11F35MT OK-MT 0.15? Technologisches Modell für die Abarbeitung der Startvorbereitung
handeln.
Wirklich beeindruckend und zugleich bedrückend, weil hier nichts getan wird.
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