Historisches Kalenderblatt

Missionen, Sensoren, Experimente und Ergebnisse
Willi58
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon Willi58 » Mo 17. Okt 2022, 09:53

Also, ich habe mal versucht, etwas zu Wostok Tsch und Wostok Zh (eigentlich Sh) zu finden. Üppig ist es nicht.

Wostok Tsch (3KЧ = 3KTsch) war eine Ideenskizze aus dem Jahre 1961 für ein manövrierfähiges bemanntes Wostok-Raumschiff. Mit dieser manövrierfähigen Wostok wollte man mehrere Blöcke zu der ca. 15 Tonnen schwere Einheit Wostok Sh (3KЖ = 3KSh) zusammenzufügen.
Aber wie gesagt: Nur Ideenskizzen ohne Chance auf Verwirklichung.

Im Netz gibt es eine russische Website, die sich mit der bemannten Raumfahrt weltweit beschäftigt. Beim Durchklicken durch die Links findet man auch eine schöne Übersicht über alle geflogenen Wostok- und Woschod-Raumschiffe.

http://astronaut.ru/register/shedule01.htm
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bluemchen
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Re: Historisches Kalenderblatt - 24. Oktober

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 24. Okt 2022, 23:37

Der 24. Oktober - der Tag, an dem keine Raketenstarts durchgeführt werden - viewtopic.php?f=178&t=2418&p=34749&hilit=24.+Oktober+Nedelin#p34749

- in Erinnerung an zwei Katastrophen an diesem Tag und an alle Opfer in der Weltraumforschung

24. Oktober.png
Q.: vk/roscosmos von heute

Es gibt meines Erachtens erstmalig freigegebene Dokumente zu den tragischen Ereignissen -
vom Fernsehstudio Roskosmos Teil 1 : https://vk.com/away.php?to=https%3A%2F% ... EU&cc_key= / https://www.youtube.com/watch?v=dqT90VmYgEU

und Teil 2 : https://vk.com/away.php?to=https%3A%2F% ... aA&cc_key=

Zu der Nedelin-Katastrophe wurde schon ausführlich geschrieben - im Teil 1 etwa ab der 10. Minute Dokumentaraufnahmen zu diesem Ereignis
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bluemchen
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Re: Historisches Kalenderblatt - Wostok Programm

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 1. Nov 2022, 22:49

Um diese "Wostok"-Historie
Willi58 hat geschrieben:... Es gab folgende Wostok-Versionen:
- 1KP: Korabl Sputnik (P = prostjeschij = einfach),
- 1K: vier Korabl-Starts, zwei davon Fehlstarts,
- 3KA: Einsatzversion, zweimal als Korabl und sechsmal als Wostok geflogen,
mit dem überaus wichtigen Faktor "Mensch" zu erweitern,
sollte nicht unerwähnt bleiben, daß sich heute der Todestag von Oberst Pjotr Iwanowitsch Dolgow - (Mit)Konstrukteur des Wostok-Schleudersitzes, einer der wichtigsten Test/Erprobungsspringer, Weltrekordler ... zum 60. Mal jährt.
- Ein Testprogramm mit der Wostok-Kapsel am Stratosphärenballon am 01. November 1962 endete für ihn tragisch

Im Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Pjotr_Iwanowitsch_Dolgow
sind ein paar Rahmenfakten zu entnehmen,
es gibt aber eine überaus umfangreiche sachbezogene Recherche zu Dolgow mit Schwerpunkt im Wostok-Programm vom Autor Andreas Weise, der dabei auch die geheimnisumwobenen Legenden auseinander nimmt.
Er schreibt: "... Es muss also etwas Besonderes mit diesem Oberst Dolgow auf sich haben, wenn ein westliches Nachrichtenmagazin diesen Sowjetmenschen bemerkt und für erwähnenswert erachtet".

Für die Interessenten
verlinke ich seinen überaus lesenswerten Portalartikel im Raumfahrer.net https://www.raumfahrer.net/rueckblende- ... ch-dolgow/
(von vor 5 Jahren, mit Bezug auf seinen Vortrag im Wiener Naturhistorischen Museum)
und man sollte sich die Zeit nehmen.
Zudem ist in weiteren Portalverlinkungen viel zum Wostok-Projekt zu erfahren.

Mit Dolgow aber verbindet sich Raum- wie Militärluftfahrt und auch aus diesem Grunde Interessant im Forum
# # #
R.
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon Willi58 » Mi 23. Nov 2022, 17:17

Heute vor 50 Jahren erfolgte der vierte und letzte Start der sowjetischen Mondrakete N1 (Nr. 7L) vom Platz 110L in Baikonur. Ebenso wie die drei vorangegangenen Starts wurde auch dieser Start ein Fehlschlag, da es 107 Sekunden nach dem Abheben zu einer Explosion des Triebwerks Nr. 4 und anschließendem Kontrollverlust der Rakete gekommen war.
Mit dem Absturz der letzten N1 war das bemannte sowjetische Mondprogramm endgültig beendet. Noch vorhandene Hardware des Programms musste im Anschluss auf Anordnung der politischen Führung der Sowjetunion vernichtet werden.
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 23. Nov 2022, 21:19

Interessant dabei ist der Umstand, daß man mach "nur"4 Fehlschlägen das Programm beendete. Offenbar hatte man wohl massive weitere Probleme.
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 23. Nov 2022, 22:20

Danke an Willi58 für diese Erinnerung
Willi58 hat geschrieben:Heute vor 50 Jahren erfolgte der vierte und letzte Start der sowjetischen Mondrakete N1 (Nr. 7L) vom Platz 110L in Baikonur ... .
Die Ursachenforschung zu diesem (erneuten) Fehlschlag erfolgte sehr akribisch unter Leitung von Boris Tschertok, dem inzwischen die Programmleitung - aufgrund der Ausfälle Mischin und Okhapkin - als alter Mitarbeiter von Koroljow, übertragen wurde.
Die Telemetriedaten soweit vorhanden wurden bis in die tausendstel Einheit gezoomt und am Ende kam man der oder den Ursachen offenbar sehr nahe, sodaß man, wie ich denke, gar nicht so pauschal sagen kann -
EA-Henning hat geschrieben: "... nur"4 Fehlschlägen das Programm beendete. Offenbar hatte man wohl massive weitere Probleme.
Es war der Kreml, Wochen vor Ende des Apollo-Mondprogramms ... Zitat aus Anatoly Zak´s (russianspaceweb.com) detailliertem Aufsatz "Failed swan song of the Soviet Moon rocket"

Ende des Programms
Vielleicht nicht zufällig erwies sich der vierte Start der N1-Rakete, der zufällig nur wenige Wochen vor der letzten Mondexpedition des Apollo-Programms stattfand, auch als der letzte Versuch, die sowjetische Mondrakete zu fliegen. Obwohl die Befürworter des N1-Projekts glaubten, dass sie der Lösung der Antriebsprobleme auf der ersten Stufe näher waren als je zuvor und die Arbeiten zur Fertigstellung des fünften flugfähigen Fahrzeugs, Nr. 8L, zügig voranschritten, hatte sich das politische Klima unumkehrbar verändert. Die Geduld des Kremls war schließlich zu Ende und die sowjetische Führung hatte beschlossen,...

pad_1.jpg
pad_1.jpg (49.61 KiB) 1612 mal betrachtet
Q.: A. Zak russioanwebspace.com

Zum Nachlesen des Programms des vierten Starts und der Auswertungen, für den technisch Interessierten 50 YEARS AGO TODA Soviet Moon rocket flies its last mission
FULL STORY: http://www.russianspaceweb.com/n1_7l.ht ... U8C5ZBcF0s (engl.)

Danke an Anatoly Zak an dieser Stelle für seinen hoch interessanten Insider-Bericht zu diesem historischen Ereignis
R.
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon Willi58 » Mi 23. Nov 2022, 23:04

EA-Henning hat geschrieben:Interessant dabei ist der Umstand, daß man mach "nur"4 Fehlschlägen das Programm beendete. Offenbar hatte man wohl massive weitere Probleme.

Chefkonstrukteur Wassili Mischin, ein Befürworter des Mondprogramms, hatte nach den vier N1-Fehlstarts einen schweren Stand bei der politischen Führung. Man lastete ihm auch noch weitere Fehlschläge und Katastrophen an, darunter den Tod der Kosmonauten von Sojus-11. Außerdem war aus dem bemannten Mondprogramm nach den Apollo-Mondlandungen kaum noch politisches Kapital zu schlagen. Letztlich wurde Mischin von seiner Funktion als Chefkonstrukteur der ZKBEM entbunden und durch Walentin Gluschko ersetzt.
Gluschko war ein erklärter Gegner des Mondprogramms und setzte alles daran, das Programm zu beenden. Stattdessen setzte er das von ihm favorisierte Projekt Energija/Buran auf die Agenda und konnte sich damit durchsetzen. Das Projekt war als Gegenstück zum amerikanischen Space Shuttle gedacht.
Das, und die nach wie vor bestehenden immensen technischen Probleme waren die Gründe für den Abbruch des N1-Projekts.
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 24. Nov 2022, 20:48

Ich nehme mal diese Notiz von Willi58
Willi58 hat geschrieben:... Man lastete ihm [Mischin] auch noch weitere Fehlschläge und Katastrophen an, darunter den Tod der Kosmonauten von Sojus-11. ...
zum Anlaß, auch den 50.Todestag der Kosmonauten Wladislaw Wolkow, Georgi Dobrowolski und Viktor Pazajew vom 30. Juni in Erinnerung zu rufen.
Eine Kurznotiz ist hier im Kalender enthalten: viewtopic.php?f=178&t=2418&p=28492#p28492

Am damaligen Landeort der Abstiegskapsel Sojus 11, etwa 200 Km östl. Dscheskasgan/Kasachstan, wurde am 07.07.2016 dieses Denkmal
"Drei Helden" enthüllt
Mamorial S. 11.png
Mamorial S. 11.png (96.93 KiB) 1562 mal betrachtet
Zum Abkoppeln der Sojus-11 von der Raumstation "Saljut", den Geschehnissen um den Abstieg und die Landung wie der Untersuchung der Tragödie gibt es auch hier einen ausführlichen Artikel, recherchiert von Anatoly Zak (russianspaceweb.com): http://www.russianspaceweb.com/soyuz11-accident.html (engl.)
# # #
R.
(Eine Randbemerkung:
Wenn Jahrzehnte nach Sojus-11 Außenaufnahmen der Raumstation "Saljut" auftauchen, die letztlich diesen drei Helden zugeordnet werden -nach dem Abdocken als Manöveraufgabe-, hat man Vorstellungen vom Verschlußgrad aller Dinge)
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Re: Historisches Kalenderblatt

Ungelesener Beitragvon Willi58 » So 14. Mai 2023, 22:45

Heute vor 50 Jahren erfolgte der Start der amerikanischen Raumstation Skylab. Trotz anfänglicher Probleme wurde die Station letztendlich zu einem vollen Erfolg. Während dreier Crewperioden von 28, 59 und 84 Tagen Dauer hielten sich insgesamt neun Astronauten in der Skylab auf.
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Re: Historisches Kalenderblatt - 60 Jahre Raumflug Tereschkowa

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 12. Jun 2023, 22:42

Am 19. Juni
jährt sich zum 60. Mal der Tag, an dem Walentina Tereschkowa und Waleri Bykowski zur Erde zurückkehrten!
Zu diesem Ereignis von 1963 gibt es ein einzigartiges Foto mit dem Chefdesigner Koroljow (im Vordergrund rechts Walentina) , welches unter Verschluß gehalten wurde und dem damaligen Korrespondenten der Zeitung "Für das Vaterland" und Fotografen Viktor Lyashenko erst 1990 wieder ausgehändigt wurde (Sergej Koroljow hatte ja den Status "unsichtbar" zu bleiben / bleiben zu müssen)
DxfpyuH69G0.jpg
Foto: Виктор Ляшенко Q.: vk.com/roscosmos v. 5. Juni
- Das Bild entstand auf dem Werksflugplatz, wo die Kosmonauten von tausenden Mitarbeitern des Unternehmens empfangen wurden. Augenzeugen zufolge soll die Atmosphäre fantastisch gewesen sein und viele verglichen es mit Gagarins Treffen!

Heute ist das berühmte Foto im Museum für Geschichte des RKZ "Progress" ausgestellt, wie vk schreibt.
# # #
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