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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Fr 13. Jul 2018, 22:31

Genau das hier zitierte Dilemma für die amerikanische bemannte Raumfahrt ab 2019 ist eingetreten - siehe Seite 1: viewtopic.php?f=180&t=2569

… " Um den ISS-Betrieb unabhängig von den Fortschritten der amerikanischen bemannten Raumfahrt nach 2017/18/19 zu sichern, wurden die ob. erwähnten Modalitäten zu zusätzlichen Sojus-Plätzen zur ISS nun vertraglich gefaßt.
"SpaceNews" berichtet dazu: http://spacenews.com/nasa-signs-agreeme ... yuz-seats/

Demnach hat die NASA von Boeing fünf Plätze in russischen Sojus-Raumschiffen für Flüge von amerikanischen Astronauten zur ISS in den Jahren 2017-2019 erworben.
Je ein Flug soll Ende 2017 und Anfang 2018 stattfinden, die anderen drei Plätze würden in Reserve gehalten. Das Handelsvolumen soll den Angaben zufolge gute ~373 Millionen Dollar betragen.
Zum Hintergrund des Deals ist zu bemerken, daß Boeing zwei der Plätze als Kompensation für die Schulden des russischen Raumfahrtkonzerns RKK Energija im Zusammenhang mit der Insolvents des multinationalen Unternehmens Sea Launch erhalten hat.
(Meines Wissens beliefen sich die Boeing Anteile auf ~ 300 Mio am SeaLaunch, den Energija übernahm).
Zudem hatte Energija-Chef W. Solnzew mitgeteilt, sein Unternehmen habe mit Boeing auch eine Option für drei weitere Plätze für Ende 2018 und 2019 vereinbart - (falls SpaceX und Boeing nicht wie geplant aus der Hüfte kommen), wenngleich der Präsident Druck macht.
Warten wir ab"

- Die NASA ist deswegen in der Bredouille, weil die privaten bemannten US-Raumschiffe nicht rechtzeitig zertifiziert werden können
Grund: Zertifizierungs-Chaos bei der Behörde und alles war absehbar

Das heißt schlicht, aus den vorgesehenen Starts der privaten "Boeing" und "SpaceX" - Raumschiffe ab 2018 wird nichts. Auch Golem dazu: https://www.golem.de/news/raumfahrt-boe ... 35452.html
In dem Kontext hat
Roskosmos dazu verlauten lassen - http://tass.ru/kosmos/5367805 - "daß es keine Möglichkeit geben wird, weitere zusätzliche Plätze an US-Astronauten zu vergeben, denn dazu müßten zusätzliche Sojus-Kapseln in Auftrag gegeben werden, deren Herstellung drei Jahre benötigt. (Und die vollständig - d.h. Hardware und Flug - von US - Seite bezahlt werden müßten). ---> Hier gibt es schon im Mai einen Artikel dazu: https://sptnkne.ws/h7Gr

Die Fertigstellung wäre danach 2021 erst möglich und nicht im erforderlichen Zeitraum 2019/2020.
Als Freigabe der bemannten US-Raumschiffe wird der September 2020 genannt, somit gibt es eine Lücke von 9 Monaten (derzeit).

Roskosmos allerdings bietet auch nach 2019 eine Zusammenarbeit mit der NASA an, was den Astronautentransport zur ISS betrifft ... Fragezeichen, was immer das heißt

Nun sage jemand, es ist langweilig in dem Sektor
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(Irgendwann sind wir wieder online, bis dahin hätte ich es aber vergessen >grins< )
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 23. Aug 2018, 22:31

Gestern hat man es geschafft!

Moskau und Astana haben in Kubinka / Moskau auf einem Forum ihre Zusammenarbeit im "Baiterek"-Programm endlich besiegeln können. Erwähnenswert deswegen, da diese Verhandlungen bis ins Jahr 2004 zurückreichte.

Worum geht es?
Im sogen. Baiterek-Programm wird Kasachstan in die Weltraumfahrt der RF direkt eingebunden (bisher war es ja "nur" Verpächter von Baikonur über 50 Jahre)
Ergo waren sehr viele Problemfelder zu lösen, die zusätzlich durch den Prioritäten-Schlingerkurs der Förderation nicht weniger wurden. Das ist aber fast ein eigenes Thema.
Zum Kern:
Es ist besiegelt, daß Kasachstan in Baikonur den Startkomplex für die neue "Sojus-5" errichten wird. Das ist durchaus ambitioniert, denn damit ist die Errichtung der gesamten Bodeninfrastruktur gemeint. Astana wird diese Finanzierung übernehmen.
Objekt des gemeinsamen Interesses ist der vorhandene Startkomplex für das Trägersystem "Zenith", der umgebaut werden muß.
Die vermutlich letzte ukrainische Zenith mit dem Angosat wurde vergangenes Jahr gestartet, ich hatte dazu berichtet. Damit ist der Komplex jetzt außer Betrieb.

Eine gewisse Anpassung ist aber gegeben, denn die "Baiterek" / "Sojus 5" basiert auf konstruktiven Merkmalen der Zenith (diese hatten wir an anderer Stelle als die Boosterstufe der ehem. Energija schon erwähnt, hat aber mit der Zenith aus ehem. ukrainischer Fertigung nichts mehr zu tun).
Mithin soll die Erststufe der neuen Sojus 5 - Oberflächenteil - komplett in den Startkomplex passen, wurde erwähnt.
Schwierige Problemfelder waren aber auch z.B. die Übertragung der gesamten Dokumentation auf Astana sowie die Ausbildung der Bodenmannschaften.

Nun geht man davon aus, daß die "Sojus 5" an das bemannte Programm angepasst wird, d.h., das neue Raumschiff "Federazija" wird von dort in den Orbit geschickt, so Rogosin.
Wir wissen, daß das ursprüngliche Programm von Wostotschny als den zentralen zivilen Weltraumzugang der RF ausging. Grundlage dort auf dem neuen Träger der "Angara"-Familie und Baikonur in seiner Bedeutung künftig auslaufen sollte.

Der Erststart im Baiterek-Programm ist für das Jahr 2022 geplant.
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(Zum Trägerkonzept der Sojus 5 vlt. später an anderer Stelle mehr).
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 2. Sep 2018, 14:16

Um das Thema "Angosat-1" ===> im Dez. ´17 auf "Zenith" gestartet - viewtopic.php?f=177&t=2359&p=31103&hilit=Angosat+1#p31103
abzurunden, noch diese Einfügung:

- Es gab zu Angosat ja kein Trägerproblem, es war schlicht ein Basisproblem des Satelliten selbst. Nach einigem Hin- und Her noch im Januar wurde der Satellit im April entgültig aufgegeben, es gelang nicht mehr, eine Verbindung herzustellen zu möglichen Fernoperationen. Damit ist Tatsache, es gibt ein Stück Weltraumschrott mehr.
Das war zugegebenermaßen ein gewisser Tiefschlag in den - sich aufbauenden - Beziehungen zu Afrika, namentlich über Angola.

Dieses Dilemma zu überwinden (auch im Bezug zur eigenen Raumflugsparte) und den Kunden zu behalten, wurde jetzt rahmenvertraglich folgendes unterschrieben:
- Der russische Vertragspartner wird Ersatz beschaffen und mit "Angosat-2", basierend auf modernen Technologien und maßgeblichen Einsatz russischer Komponenten, die Lücke füllen. Inzwischen wurde Angosat-2 (bei Reshetnew -kann noch mal nachsehen- ) auf das Band gelegt.
Finanziell werden die Kosten hälftig von versicherungstechnischer Seite aus dem Verlust getragen, die andere Hälfte geht auf Werkskosten des Herstellers. Dort müssen sie durch, damit bleibt aber der Afrika-Einstieg (über Angola) offen. Ist wohl die vernünftigste Lösung.
(Dazu gibt es einen aktuellen Tass-Artikel, kann ich nochmal raussuchen, wenn es interessiert)
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Gemeinsame ISS-Flüge Roskosmos/Nasa

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 17. Sep 2018, 18:06

Gemeinsame Flüge.png
Gemeinsame Flüge.png (791.68 KiB) 6739 mal betrachtet
Russland und die USA erwägen die Fortsetzung ihrer gemeinsamen Flüge zur ISS
Vergl.: Tass [Bild] http://tass.com/science/1021564 [engl.]

auch nach der künftigen Wiederaufnahme bemannter Flüge durch die USA. Seit 2011, der Einstellung der Shuttle-Flüge, bleibt Russland der einzige Akteur bemannter Flüge.
Die Zertifizierungsflüge der Raumkapseln Boeings und SpaceX sind zwar näher gerückt, aber ohne exakte Termine. Das "könnte" wird so gegen Mitte nächsten Jahres gelegt.
Man geht vernünftiger Weise davon aus, daß "gemischte" Besatzungen aller Anbieter auch nach wieder erlangtem unabhängigen Zugang zum All durch die USA die allgemeine Zuverlässigkeit erhöhen werden für den Fall, wenn Startverzögerungen einer Seite auftreten.
Wenn Trump der NASA nicht dazwischen funkt, kann es so laufen.
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 19. Feb 2019, 23:16

Wenn wir im Thread "Mond oder Mars" auch die Weltraum-Touristen-Flüge angeschnitten haben, liegt doch davor noch die ISS und auch angedacht das Projekt "Auf Gagarins Marschroute", was einen Hinweis auf rein orbitale Touristenflüge liefert.

Aktuell heute am Dienstag gab es einen Vertrag zwischen der State Corporation "Roscsmos" und dem amerikanischen Unternehmen Space Adventures
Worum geht es?
- Es ist ein Vertrag über die Umsetzung kurzfristiger Raumflüge zur Internationalen Raumstation ISS zweier unprofessioneller Astronauten >grins< - gemeinhin also Touristen - auf einem Raumschiff. Der Flug an Bord der Station wird bis zum Ende des Jahres 2021 stattfinden, so Roskosmos.
Und weiter - "es wurde bereits begonnen,
ein bemanntes Raumschiff Sojus MC und seinen Träger Sojus 2 für den Flug von Touristen ins All zu schaffen".
Hinzugefügt - die Erfüllung aller Arbeiten über die Schaffung von Raumfahrttechnik wird auf Kosten der Mittel der Weltraumtouristen erfolgen....

Im Rückblick: - Die russische Seite und Space Adventures schickten 2001 den ersten Touristen in den Orbit -Denis Tito damals.
Letzter Flug auf dem Programm war 2009, denn die für 2015 nominierte Sängerin Sarah Brightman weigerte sich bekanntermaßen (noch rechtzeitig) am Programm weiter teilunehmen
Insgesamt wurden 7 derartige Verträge absolviert.

Sehr schön und dennoch frage ich mich - ab 2019 wollten die Amerikaner doch aus ihrem Selbstverständnis wieder alles selbst machen. Na gut, für die Professionals, die Touris brauchen eingefahrenere Gleise, das ist verständlich
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 9. Mai 2019, 17:04

Jetzt ist es Vertraglich untergebracht - nach Sergej Krikaljow, amtierender Direktor der GK Roskosmos für bemannte Flüge,
werden die Amerikaner zwei weitere Plätze 2019 /20 zur ISS bekommen.

Betont wurde dabei, daß der auslaufende Beförderungsvertrag (wegen der Schaffung US-eigener Möglichkeiten) nicht nachverhandelt wurde, um zusätzlicher Sojus-Sitze zu erwerben, sondern lediglich verlängert wurde. Es gelten also die alten Vereinbarungen noch ein Stück weiter.
Dies sei auch schon vor dem mißlungenen Test mit der Kapsel "Crew Dragon" in CCAF (die bei der Aktivierung des Rettungssystems explodierte), verhandelt worden.
(Q.: https://tass.ru/kosmos/6415431 )
- Der erste Bemannte Testflug zur ISS sollte im Juli starten, wird vermutlich auf das Jahresende verschoben, ich tippe auf nächstes Jahr.

Die oben angesprochenen "Gästeflüge" werden wohl weiter auf sich warten lassen, ich meine nur - da hilft auch die Frühbuchung bei TUI/Thomas Cook nichts >grins<
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Do 20. Jun 2019, 11:33

NPO Energomasch - Liefervertrag für die RD-180 Motoren - lt. Pressecenter News http://engine.space/press/pressnews/292 ... t8FPfQwzrM

- Die Abnahme der nächsten Charge von RD-180-Motoren der NGO Energomasch durch den Kunden wurde erfolgreich abgeschlossen.

Im Juni unterzeichneten Vertreter von Pratt'Whitney, United Launch Alliance, AMROSS RD Formulare für drei kommerzielle Triebwerke.
Zwei Wochen lang führten Vertreter dieser Unternehmen eine externe Inspektion der Motoren, … und der Inspektion der Begleitunterlagen durch.
Diese Abnahme ist die erste im Jahr 2019, jetzt werden die Motoren auf den Versand vorbereitet.

Der Flüssigkeits- Raketenmotor RD-180 wurde von NPO Energomash entwickelt und hergestellt. Es wird als Teil der Atlas-Familie von US-Trägerraketen verwendet (Starttriebwerk der ersten Stufe). Foto: https://www.facebook.com/Roscosmos/phot ... =3&theater
safe_image.jpg
safe_image.jpg (59.44 KiB) 6352 mal betrachtet
Das Pentagon wird grummeln, noch ist man aber mit der Eigenentwicklung nicht soweit. Außerdem ist doch
die Globalisierung das westliche Zauberwort, was also muß die Politik in der Wirtschaft immer rumfuhrwerken
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 18. Nov 2019, 15:39

Nachgehakt
zu den Triebwerken RD-180 und RD-181 (den leistungsstärksten ihrer Kategorie auf dem Markt) für die US-Kunden: "Sie werden trotz Sanktionen, einschließlich der Sektoralen, bereitwillig gekauft”

Daß die russischen Raketentriebwerke in die USA exportiert werden, ist natürlich ein gegenseitig vorteilhaftes Projekt. Nach D. Rogosin ist die hohe Qualität der russischen RD-180-Triebwerke durch ihre unfallfreien Einsätze in der Vergangenheit eindeutig bestätigt. Darüber hinaus hätten sie eine Zertifizierung für bemannte Starts in den USA erhalten :-)
( Neben den TW vom Typ RD-180 liefert Russland auch Raketentriebwerke "RD-181" an Washington. Diese werden von der russischen Firma Energomasch im Rahmen des im Dezember 2014 mit dem amerikanischen Unternehmen Orbital ATK unterschriebenen Vertrags hergestellt. Diese TW werden auf den amerikanischen Trägern Antares - Erststufe als Starttriebwerk verwendet).

- Wenn darüber geredet wird - sie hätten das beste Preis-Leistungsverhältnis und dies sei „der Hauptgrund für die Wahl der amerikanischen Kollegen“, wie Rogosin meint, hoffe ich nur, daß sich die russischen Kollegen den Wert ihrer Arbeit trotzdem ordentlich bezahlen lassen.

Mitte Oktober haben Vertreter von Pratt & Whitney, United Launch Alliance, RD Amross die Formulare für drei Motoren "RD-180" einer weiteren Charge (Bestimmung für die "Atlas"-Familie) unterschrieben. Q.: http://engine.space/press/pressnews/308 ... DtOY8vqLYU
RD-180 .jpg
RD-180 .jpg (73.29 KiB) 5402 mal betrachtet

Nach der gründlichen 14-tägigen Abnahme durch eine gemeinsame technische Kommission ​. wurden die RD-180 TW für die Lieferung vorbereitet und am 29 Oktober an den Kunden in den USA versandt.

Das mal als ein Nachtrag (bevor es wieder von der Tischkante fällt)
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Re: Verträge - russisch / indische ZA

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 18. Nov 2019, 18:37

Heute, am Montag , gab es auf der Dubai Airshow 2019 (die russ. Zivilluftfahrt ist da wohl nicht vertreten) vom Generaldirektor Glavkosmos (Teil der Roskosmos State Corporation) D. Loskutow eine Ansage zum Thema "Russisch - Indische Raumfahrt-zusammenarbeit".

Danach soll die Schulung und Ausbildung indischer Raumfahrer im Russian Cosmonaut Training Center (CTC, auch CPC -von "podgotowka") im nächsten Jahr 2020 beginnen.
Glavkosmos und das Centre for Manned Space Flight der Indian Space Research Organization hatten zuvor, im Sommer wohl schon, einen Vertrag zur Unterstützung der Auswahl, medizinischen Untersuchung und Ausbildung indischer Kosmonauten unterzeichnet.
Das erinnert doch glatt an INTERKOSMOS vergangener Jahre …

"Die Ausbildung der Gaganauten - nee, das ist kein Treppenwitz - sondern eine der Varianten des Namens der künftigen indischen Raumfahrer, im CPC hängt aber weitgehend von den Ergebnissen der medizinischen Auswahl und dem Zeitpunkt der Entscheidungsfindung durch die indische Seite ab, wen sie schließlich auswählen und zur Ausbildung in die RF schicken werden", so Loskutow.

Des weiteren wird Glavkosmos im ersten Quartal 2020 die Forschungsergebnisse über die Möglichkeit der Verwendung russischer Fluggeräte auf dem indischen bemannten Schiff "Gaganyan" an die indische Kunden weitergeben. (===> Ich denke, hier haben wir die Anlehnung der künftigen Raumfahrerbezeichnung Indiens gefunden :wind: )
In diesem ebenfalls zuvor unterzeichneten Vertrag (der Seiten wie ob.) zur Bewertung einer Reihe russischer Systeme für den Einsatz auf indischen bemannten Raumfahrzeugen geht es hauptsächlich um den Einsatz von russischer Flugausrüstung in den Lebenserhaltungs- und Thermoregulierungssystemen des indischen bemannten Raumfahrzeugs, wie herauszulesen war.
Nach den
erforderlichen Genehmigungen durch die Behörden sollen die Arbeitsergebnisse im ersten Quartal 2020 an die Kunden mit einer Präsentation für sie in Indien übertragen werden

Somit bleibt auch das interessant und … wer Indien bis jetzt nicht auf den Schirm hatte - da kommt noch was
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 11. Dez 2019, 22:50

Zum Jahresende - genau wie voriges Jahr am 14.12. - gibt es noch eine Vertragserfüllung obendrauf:

Bei NPO " Energomasch " (Teil der Roskosmos State Corporation) haben am 06. Dezember Vertreter der amerikanischen Firma " Orbital Sciences Corporation " die Dokumente für die nächste Charge von vier Motoren RD-181 unterzeichnet.

Mit einer straffen Inspektion durch die Vertreter des Kunden von drei Tagen wurden die Qualität, Ersatzteile, Werkzeuge und Zubehör sowie die Vollständigkeit der Dokumentation vor dem Transfer der Motoren durchgeführt.

Diese Charge von RD-181 Triebwerken ist die zweite in diesem Jahr (neben den RD-180 Triebwerken - siehe vorstehenden Beitrag)

In Kürze werden dann die Motoren für den Versand vorbereitet. Es wäre eine Aufgabe, zumindest naheliegend, für Volga-Dnepr, allerdings war dazu bisher wenig, eher nichts, zu erfahren

(Der Vertrag RD-181 wurde von NPO " Energomasch " im Dezember 2014 mit der " Orbital Sciences Corporation " abgeschlossen für die Verwendung der Triebwerke speziell für die amerikanischen "Antares" - Raketen in der Erststufe).
79091195_1222383234613571_6735195515463401472_o.jpg
Q.: https://www.facebook.com/RussianSpaceNe ... 5480998680
Der Apparat ist absolut beeindruckend - wie die anderen natürlich auch. Was mich dabei immer wieder zum Nachdenken bringt, ist dessen Verwendung an einem Verlustträger … . Aber das ist ein anderes Thema.
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