Verträge

Kilo Mike Sierra
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Do 12. Dez 2019, 21:20

Rainer, an Dir ist ein echter Reporter (wörtlich: Berichterstatter*) verloren gegangen.
Wenn ich Chefredakteur eines Magazins für Raumfahrt wäre, würde ich Dir ein Vertragsangebot machen.

Bitte weiter so. :-)

*) im Gegensatz zum heute weitverbreiteten Typus des Meinungsmachers oder "Einordners"
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Thomas

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старый мешок
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon старый мешок » Do 12. Dez 2019, 22:38

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Rainer, an Dir ist ein echter Reporter (wörtlich: Berichterstatter*) verloren gegangen.
Wenn ich Chefredakteur eines Magazins für Raumfahrt wäre, würde ich Dir ein Vertragsangebot machen.

Bitte weiter so. :-) "


Dieses Lob muss ich auch entlich mal dem Rainer aussprechen !!!
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bluemchen
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 19. Jan 2020, 21:27

Vor dem Hintergrund des heutigen erfolgreichen Flugtest (Rettungssystem) von SpaceX "Crew Dragon In Flight Abort Test" auf der "Falcon 9"
- in 20 Km Höhe wurde das "Puppen-bemannte" Raumschiff vom Träger abgesprengt, aktivierte seine acht Retro-TW und wasserte nach programmgemäßen Fallschirmauswurf etwa 30 Km vor Floridas Küste im Atlantik -

äußerte sich NASA -Chef Brydenstein in einer PK auf die Frage , ob der erfolgreiche Test des Raumschiffs Crew Dragon Unternehmen SpaceX, um die Beförderung von amerikanischen Astronauten zur ISS die russischen "Sojusplätze" aufzugeben: "Selbst mit dem Vertrauen in unser Team, das wir testen, halte ich es für unklug, diesen Weg zu gehen. Ich denke, es ist wichtig, die Bandbreite der Möglichkeiten, die wir haben, zu vergrößern und eine weitere amerikanische Präsenz auf der Internationalen Raumstation zu gewährleisten. Wir sind nicht bereit, an dieser Front irgendwelche Anpassungen vorzunehmen ...
(Tass von heute https://tass.ru/kosmos/7555499)
Diese Einstellung kann man sehr teilen, denn er machte zudem deutlich, "daß die NASA unter seiner Führung daran interessiert ist, die Zahl der amerikanischen Astronauten, die auf der ISS Wache halten, zu erhöhen. "Die zukünftige Besatzung wird die Vorbereitungen für einen vielleicht längeren Aufenthalt im All intensivieren müssen" ....

Auf der anderen Seite der ESA-Chef Wörner vorige Woche auf einer PK in Paris:
" Die künftigen Flüge der ESA-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS erfolgten zudem nicht mehr mit den russischen Sojus-Kapseln, sondern mit den neuen amerikanischen Raumschiffen.
Russische Technik werde nur noch für unbemannte Missionen gebucht."

… Da kann man sich so seine Gedanken machen, ob eben der russische Hinterhof noch zeitgemäß ist - für die Europäer :-joy:
Alexander Gerst wurde dazu sicher nicht gefragt …
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 28. Jan 2020, 14:27

2020 - TW-Exporte und was hat es mit Yuzhmasch/ Ukraine auf sich?

Wie an anderer Stelle schon mal diskutiert, gibt es unterhalb ukrainisch-regierungsamtlicher Restriktionen zwischen den ehemalig eng verbundenen Kombinaten der Sowjetrepubliken durchaus Verträge - natürlich nicht zum Selbstzweck.
Ein Beispiel:
Das ukrainische Maschinenbauwerk Makarow Süd hat erneut eine Vereinbarung (Mitte Januar) mit dem russischen Industrieportal ""Alfa Metall" über die Lieferung von Aluminium unterzeichnet. Der Zweck ist nicht offen gelegt, der Wert über 100 Mio Rub.

Man weiß aber, das "Yuzhmasch" Metall für die Herstellung der Hauptstruktur der ersten Stufe der (Zenit-) jetzt amerikanischen Trägerrakete "Antares" benötigt: Sie wird für Starts in den LOW-Orbit (eine niedrige Bahn) verwendet und
ist zudem mit russischen Flüssigtreibstoffmotoren RD-181 ausgestattet ...

Zur russischen Seite für den Überblick
NPO Energomash produziert:
das RD- 191 für die Angara-Rakete
das RD- 171MV für die neue Sojus 5
das RD- 180 für die amerikanische Atlas 5 Rakete
das RD- 181 für die amerikanische Antares Rakete.

Zum Lieferstand transatlantisch: Vormals wurde ein Vertrag über 109 Triebwerke mit einem Vertragswert ~ 1 Mrd. Dollar geschlossen, was ein lecker Preis war, der dafür oft in der Kritik stand.
Geliefert wurden inzwischen 119 Triebwerke und für 2020 ließ "NRO Energomasch" die Strecke zum Flughafen Scheremetjewo für ein weiteres Jahr versichern, denn
die Energomash Research and Production Association (Teil von Roskosmos) plant, noch in diesem Jahr sechs RD-180-Motoren für den Einsatz in Atlas-5-Trägerraketen in die USA zu "verschiffen", also gewissermaßen mit Luftschiffen >grins<
VDA hat sie ja
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 3. Feb 2020, 15:40

Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA hat wohl für ihre privaten Auftragnehmer SpaceX und Boeing in der bemannten US-Raumfahrt ein wenig den Druck aus dem Kessel genommen.

Die gegenwärtigen Vorbereitungen zur Zertifizierung ihrer Raumschiffe sind zwar im Gange, es ist aber keineswegs gewiss, ob der Zeitrahmen eingehalten werden kann.
Das würde ich als Hintergrund sehen, daß die NASA auch im Herbst (dieses Jahres) einen Platz in einem Sojus-Raumschiff erhält (die Russen hatten ja die Flugpläne schon umgestellt). Anwärter wird vermutlich der Amerikaner Steven Bowen sein.
Bereits zuvor wurde für das Frühjahr (dieses Jahres) der Amerikaner Chris Cassidy nominiert und bestätigt.

Bemerkenswert ist,
daß die NASA inzwischen um einen weiteren Platz für diesen Herbst und das Frühjahr 2021 gebeten hat. Damit will man sicherstellen, dass sich zumindest ein US-Astronaut auf der ISS befindet, wenn es zu Problemen bei den Starts der neuen amerikanischen kommerziellen Raumschiffe kommen sollte.
Die Verhandlungen dazu laufen aber noch . Es ist ja durchaus zu klären, was wird mit den Tickets im oberen zweistelligen Mio-Bereich, wenn es bei den Amerikanern besser laufen sollte, als erwartet. Oder anders gesagt, was wird mit den Plätzen, wenn sie nicht benötigt würden.
Das ist deswegen von Bedeutung, da jeder Aspirant einen vorgeschriebenen (Vorbereitungs)Vorlauf braucht.
# # #
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P.S.: Der diesjährige Crewstart zur ISS ist für den 09. April und 14. Oktober geplant.
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 10. Feb 2020, 19:23

bluemchen hat geschrieben: … wer Indien bis jetzt nicht auf den Schirm hatte - da kommt noch was

Vier Inder haben heute am Montag im ZPK "Juri Gagarin" (Ausbildungszentrum) im Sternenstädtchen bei Moskau die Schulung / Training für einen Raumflug aufgenommen. Die Dauer wird nicht unter einem Jahr liegen. Alle vier Kandidaten sind Piloten der indischen Luftwaffe.
Die entsprechende Vereinbarung teilte die indischen Raumfahrtagentur ISRO mit lt. dem ZPK .

Diese Ausbildung geht zurück auf einen Vertrag vom 01. Juli 2019, den Glavkosmos und das Zentrum für bemannte Raumflüge der indischen Weltraumforschungsorganisation über die beratende Unterstützung bei der Auswahl, medizinischen Untersuchung und Ausbildung indischer Astronauten unterzeichnet haben.
Ende 2021 soll anläßlich des 75. Jahrestag der Unabhängigkeit der bemannte Flug stattfinden, zwei unbemannte Starts werden dem vorausgehen.


Erinnerung: Im Rahmen des damaligen Interkosmos-Programms flog der erste Inder, Testpilot der LSK, 1984 mit dem Raumschiff Sojus T-11 für eine Woche zur Raumstation Salut-7.
# # #
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Re: Verträge / International Launch Service

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Fr 13. Mär 2020, 18:34

Mal was positives aus den Staaten:

Das dem GK Roskosmos nachgeordnete "Zentrum Chrunitschew" darf jetzt nach RIAN über seine amerikanische Tochter "International Launch Service"" (ILS) als Startdienstleister neben den "Proton" und "Angara" auch die "Sojus"- Mittelklasse-Träger in den USA kommerziell vermarkten.
Nach Anmerkung von ILS sollte das incl. für den Weltraumtourismus gelten ...
>sup<
R.

(Anm.: ILS ist nicht mit der ULS/ULA - United Launch Alliance - zu verwechseln,, die vermarkten Atlas und Delta)
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Fr 13. Mär 2020, 22:02

Nutzlastadapter und Trennsysteme für Sojus-Träger von RUAG

Am 11. März 2020 unterzeichneten Glavkosmos Launch Services (Teil der Roskosmos State Corporation), Anbieter kommerzieller Starts von Sojus-2-Trägerraketen und die RUAG Space, ein führender unabhängiger Anbieter von Raumfahrtprodukten, einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Nutzlastadaptern und Trennsystemen für Sojus-2-Raketen.
Die RUAG-Produkte werden in einem Raumfahrtwerk von RUAG Space in Linköping (Schweden) hergestellt.

adapteri.jpg
Foto: Roskosmos - Beispiel Adapter- und Trennsysteme
- Die von RUAG gefertigten Trennsysteme gewährleisten eine zuverlässige Fixierung des Satelliten auf der Rakete während des Starts in den Weltraum und trennen dann die Nutzlasten im Orbit mit hoher Genauigkeit.
- Mit RUAG-Systemen wurden rund 700 Trennungen durchgeführt bei mit 100%-igem Erfolg.

(RUAG Space ist ein führender Zulieferer für die Raumfahrtindustrie in Europa und baut seine Präsenz in den Vereinigten Staaten aus. Es gehört zu dem Schweizer Techologiekonzern RUAG International , der sich auf die Luft- und Raumfahrttechnik spezialisiert hat.
Das Unternehmen mit Sitz in Zürich führt Produktionsstätten in 14 Ländern. Mit einem strategischen Fokus auf die Luft- und Raumfahrtindustrie wird das Unternehmen mittelfristig in zwei Segmenten tätig sein: Aerostructures und Space Systems).

Eine internationale Zusammenarbeit die funktioniert
A. Serkin - Generaldirektor der Glavkosmos und P. Guggenbach, Executive Vice President von RUAG Space würdigten diesen Abschluß
:-)
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Fr 13. Mär 2020, 23:16

Rainer, Deine Informationen möchte ich auch haben.
Aber wir haben ja Dich.

Ich wußte gar nicht, daß es unabhängige Anbieter von Raumfahrtprodukten gibt.
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Re: Verträge

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 23. Aug 2020, 19:44

Beziehungen RF / Kasachstan Das "Baiterek-Projekt"

Mit einem Vertrag Ende Juli wurden die Beziehungen beider Länder auf eine neue Stufe gehoben, konkret wird Astana / Nursultan vom reinen Verpächter- zum mitwirkenden Technologie-Partner (Baikonur).
Das hatte sich angedeutet, als nach einer "Proton" Havarie deren Starts aus Umweltgründen untersagt werden sollten. Auch wenn diese sowieso auslaufend sind (es gibt noch ~ 6 ... gefertigte Proton-M bei Chrunitschew zum Verschuß ), hat der Vertrag auch geopolitische Bedeutung meine ich.
_zGeHqF9IZA.jpg
Q.: https://vk.com/wall-148737401_8585?z=ph ... 37401_8585

Worum geht es:
In der Weiterentwicklung der "Sojus" als moderner Mittelklasseträger hat man als Sojus-5 eine Wasserstoff Korr.: LNG=Methan-Motoren Technologie langfristig entwickelt.
- Kurzfristig (2023) aber praktisch nicht realisierbar, wurde es in "Sojus-7" umbenannt und verschoben und die (jetzige) Sojus-5 Version in bekannter Technologie Kerosin [RP1]/LOX mit dem starken und nochmal modifizierten RD-171 in der Startstufe favorisiert.
Außer dem Namen hat dieser Träger dann eigentlich nichts mehr mit der bekannten Sojus zu tun, es ist dann eher eine gewisse "Zenit"- Modifikation

Als Startplatz demzufolge bot sich ohne Neubau eine frühere Zenit-Startanlage an und diese wird rekonstruiert mit Astana im Boot.
Es ist das
Baiterek-Projekt mit der Schaffung des Baiterek-Raketenkomplexes auf der Grundlage der bodengestützten Raumfahrtinfrastruktur Zenit-M auf dem Baikonur-Kosmodrom, um eine vielversprechende Sojus-5-Trägerrakete der Mittelklasse zu starten.
Konkret geht es mit dem JV "Baiterek" (Joint Venture) um die Erbringung von Dienstleistungen für die Schaffung eines Raumfahrt-Raketensystems - im Einzelnen hier nicht genannt, es ist die Rahmenvereinbarung.
Auch:
https://www.roscosmos.ru/28901/
Drei Jahre sind eine Herausforderung, wir werden sehen.
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