JURI GAGARIN - Tragik und Gegenwart

bluemchen
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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 27. Mär 2018, 23:58

Es gibt dann doch noch ein verhaltenes Medienecho zum heutigen Nationalen Gedenktag
wie in der gazeta.ru:
Gagarin Memorial.png
https://www.gazeta.ru/science/2018/03/2 ... ml?updated

Translator: https://www.microsofttranslator.com/bv. ... 6905.shtml
(Es ist nicht die glücklichste Übersetzung) Ein paar offene und kritische Worte sind dennoch zu vernehmen.

Insgesamt hätte ich ein anderes Echo dieses Landes zu diesem Gedenktag erwartet. Schade. Das ist enttäuschend und nicht verständlich (aus unserer Sicht).
R.
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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mi 28. Mär 2018, 13:22

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Welches Programm sollte den geflogen werden?
Im Artikel fällt der Begriff Kunstflug (wofür die Zusatztanks nicht zugelassen waren), dann werden aber nur zwei Vollkreise geflogen, was überhaupt nicht nach Kunstflug aussieht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand ernsthaft erwägt, zwischen zwei geschlossenen Wolkendecken Kunstflug auszuführen ...
.

Diese Frage stellte sich mir schon vor ... 12 Jahren, als ich mich zeitlich mit der Tragödie beschäftigen konnte. Damals war auch noch online zugängig von Ria Novosti/Stimme Russlands eine mehrteilige Dokumentation (sechs oder sieben Teile) "Gagarins letzter Flug - ein nicht aufgedecktes Geheimnis". Um 2013 herum war diese Doku dann nicht mehr aufrufbar .

Welches Programm geflogen werden sollte, wird von keinem Autor, weder in Frage noch Antwort, angeführt. Was folgt daraus? War es nur eine "freie Kür" nach Ermessen des Geschwaderkommandeurs Serjogin, der die "zusätzliche" Beurteilung zum sowieso geplanten Alleinflug Juris
auf MiG-17 beinhaltete?
- Warum der vorzeitige Überprüfungs-Abbruch (Zeitdruck / ob Wetter- TTTT / RAPID , was durchaus naheliegt, denn man wurde nicht mit den Daten der Wettermaschine losgeschickt und Serjogin wird das blitzartig sehr wohl erkannt haben ... oder "Gagarin kann es ..." ?
- Und warum wurde nicht der -bestätigte- Steuerkurs 320° ausgeführt, sondern genau entgegengesetzt ein MK 180° eingestellt?

Siehe dazu auch das obige Gespräch G. Kowalskis im Sputnikstudio - ... kein Mensch weiß das ... !

In dem obigen Artikel der "gazeta.ru" meine ich herausgelesen zu haben, daß es durchaus sein kann, das die Zonengrenzen auch tolerant gehandhabt wurden. Vlt. erkannte Serjogin, daß man sich zu weit nördlich befand -nahe der anderen Zone 21- und er deswegen blitzartig noch den MK 180 eingestellt hat, aber offensichtlich war hier irgend etwas zu spät (steuertechnisch konnte er nicht eingreifen, wenn die Vermutung -kein Steuerknüppel- richtig ist)

Zum "Kunstflug" meine ich, der Vollkreis (einfach oder doppelt) mit Überleitung wird zum einfachen Kunstflug bei einer geflogenen Schräglage ab 60°. Fraglich, ob das hier vollzogen wurde, eher nicht. Eine exakte Ausführung der liegenden 8 ist dennoch anspruchsvoll.
Die Zusatztanks dürften aerodynamisch also eher eine beeinträchtigende Rolle gespielt haben bei den folgenden gewollt oder ungewollten krassen oder abnormen Flugzuständen, die nicht mehr rechtzeitig ausgeleitet werden konnten.
Das sie bewußt ausgeleitet wurden, dafür spricht in der Untersuchung sehr viel. Am Ende wurde geschätzt, fehlten um die ~ 300 Meter Höhe, was die Tragik vervollständigt.
R.
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Re: GAGARIN und "Das ungeschriebene Gesetz"

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Sa 31. Mär 2018, 23:40

Zu dem Thema hat sich Gerhard Kowalski - siehe Interview Seite 1 - noch einmal mit einer Nachbetrachtung " Im Osten leider nichts Neues"
zu Wort gemeldet:

http://www.gerhardkowalski.com/

Geschuldet der auch nach 50 Jahren nicht aufgeklärten Tragödie und der Erwartung der internationelen Raumfahrtgemeinde, aus dem, wenngleich traurigen Anlaß, sodoch endlich mehr Licht in das Dunkel zu bringen.
Kowalski schreibt: ... Doch weit gefehlt. Es gab nicht einmal eine zentrale Gedenkfeier.
... und endet:
Auch nach dem traurigen Gagarin-Jubiläum steht somit weiterhin die Forderung nach einer neuen, umfassenden und möglichst internationalen Untersuchung im Raum. Das sind wir dem Kosmospionier, seiner Familie und der internationalen Raumfahrtgemeinde schuldig

Und weil das so ist, wird das nicht der letzte Artikel in dem Zusammenhang sein
R.
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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 15. Apr 2018, 00:09

Einladung von Gerhard Kowalski an die Berliner Luft- und Raumfahrtgemeinde (und Gäste der Stadt natürlich)

"Zur Erinnerung"
G. K. Einladung 16.04..png
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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 20. Aug 2018, 01:13

Ich wußte gar nicht, daß Juri Gagarin so ein flottes Auto hatte - ein Geschenk aus Frankreich.
Ist mehr darüber bekannt?

Bild
Yuri Gagarin with his Matra Bonnet Djet VS coupe by Olga, on Flickr
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Thomas

Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.

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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Mo 20. Aug 2018, 16:04

Das ist dann wohl eher der "Unbekannte Gagarin". Vollkommen unbekannt. Und findet sich tatsächlich in https://www.flickr.com/photos/22155693@ ... 0865/page3 auf der Seite 3. Kein Fake.

Erinnert mich aber seltsamerweise an Marylin Monroe mit ihrer Ukulele >grins< , weiß nicht. Was eine Bildkomposition so alles hergeben kann.
- Welchem Teil des Startschubes der Sojus brachte denn dieses Spaßmobil auf die Straße? Das muß Juri wahrlich amüsiert haben.
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Re: GAGARIN zum 50. Todestag

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 20. Aug 2018, 16:45

Dieses "Farbfoto" ist das Ergebnis einer digitalen Nachbearbeitung.
Hier ist das Schwarzweißfoto in geringerer Auflösung. Die Dreckspritzer auf der Tür sind vielleicht eine Fehlinterpretation. Auf dem S/W-Foto sehe ich dort Streifen, die sich bis in die linke untere Bildecke fortsetzen.

Bild
Yuri and his Matra Djet Car by Allen, on Flickr
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Re: JURI GAGARIN zum Andenken

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 11. Feb 2020, 22:52

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Ich wußte gar nicht, daß Juri Gagarin so ein flottes Auto hatte - ein Geschenk aus Frankreich.
Ist mehr darüber bekannt?
Ja Thomas, es ist fast nicht zu glauben,
aber Franz - ISS83 https://www.facebook.com/internationals ... nf&__xts__

hat tatsächlich diese Historie ausgegraben und dokumentiert:
"Gagarine et sa Djet !!!
En 1964, la société aéronautique Matra, dirigée par Marcel Chassagny et Jean-Luc Lagardère, fait l'acquisition du constructeur automobile René Bonnet, lequel a sorti en 1962 un petit coupé sport en composite remarquablement élégant : la Djet.
Dans l'espoir de marchés spatiaux, et aussi par admiration pour l'homme, Matra décide en 1965 d'offrir à Youri Gagarine un coupé Djet, rebaptisé pour l'occasion : René- Bonnet - Matra Djet .
En effet en 1965 Youri Gagarine a visité l'usine Renault de Flin et c'est Renault qui motorise la Djet avec le bloc de la R8 Gordini !"

Gagarin und sein Djet !!!

1964 erwarb das Luftfahrtunternehmen Matra unter der Leitung von Marcel Chassagny und Jean-Luc Lagardère den Autohersteller René Bonnet, der 1962 ein kleines, bemerkenswert elegantes Sportcoupé aus Verbundwerkstoffen herausbrachte - den Djet.

In der Hoffnung auf Weltraummärkte und auch aus Bewunderung für den Menschen[Gagarin] beschloss Matra 1965, Youri Gagarin ein Djet-Coupé anzubieten, das zu diesem Anlass umbenannt wurde: René Bonnet - Matra Djet .

Tatsächlich besuchte Youri Gagarine 1965 das Renault-Werk in Flin, und es war Renault, das den Djet mit dem Block des R8 Gordini angetrieben hat!

Textcredit: Bertrand Villeret
und diese Bilddokumente beigefügt
- Vor der Moskauer Lomonossow Uni https://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5EBC2095
- ohne Text https://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5EFF2D64
- ohne Text https://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5ED4B6FE
- ohne Text https://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5EBD638D
- Das Zoll Borderau für das Djet-Cupé https://scontent-dus1-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5EC75E3F
Textanmerkung hier:
"Laut diesem Zollzettel wurde das Fahrzeug an den Empfänger "Juri Gagarin (Kosmonaut)" geliefert. Der neue Wagen, administrativ als "Matra Bonnet MBD" bezeichnet, kostete damals 14.200 neue Francs, fast doppelt so viel wie der Renault 16, der gerade das Werk in Flin verlassen hatte, und ein Viertel eines Jaguar Typ E."
Foto Copyright Matra - Lagardère, 1965.
Courtesy - Club René Bonnet - Matra

Mit freundlichem Dank zurück an den Club René Bonnet-Matra >sup<
Diese Überraschung ist gelungen !
Viele Grüße
R.
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Re: JURI GAGARIN zum Andenken

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Di 17. Mär 2020, 19:46

Aus aktuellem Anlaß ergänzend

Heute am 17.März verstarb Valentina Iwanowna Gagarina, Juris Witwe, im Alter von 85 Jahren. Sie arbeitete 30 Jahre im Flugleitzentrum in der medizinischen Abteilung vor ihrem Ruhestand und immer noch in ihrer alten Wohnung im Sternenstädtchen lebend.

Nach dem tragischen Tod ihres Mannes trug Valentina Gagarina zur Schaffung des Museums des ZPK bei, das nach dem ersten Kosmonauten benannt wurde.
Der Generaldirektor von Roskosmos, Dmitri Rogosin, und die Mitarbeiter der Raketen- und Raumfahrtindustrie haben der Familie, den Freunden und Kollegen von Valentina Iwanowna Gagarin ihr Beileid ausgesprochen!

Gagarins hinterlassen zwei Töchter - Jelena Gagarina ist Leiterin/Chefin der Kreml-Museen, Galina Gagarina ist Ökonomie-Professorin.
Auch unser herzliches Beileid
R.

Eine kleine Erinnerung auf tw.: https://twitter.com/katlinegrey/status/ ... 69/photo/1

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Wie GK Roskosmos mitteilt wurde
Walentina heute, am 20. März 2020, auf dem Föderalen Militärgedenkfriedhof in Mytischtschi bei Moskau beigesetzt.

Dmitri Rogosin, CEO von Roscosmos; Sergej Krikaljow, Exekutivdirektor für bemannte Programme; Pawel Vlasow, Leiter des Kosmonauten-Trainingszentrums, sowie die Kosmonauten Valentina Tereschkowa, Boris Wolynov, Alexej Jeliseew und Fjodor Jurchikhin kamen, um sich von ihr zu verabschieden.

(Unausgesprochen steht im Raum, das Juri von der Kremlmauer an ihre Seite gebettet werden sollte)
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Re: JURI GAGARIN zum Andenken

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Sa 27. Mär 2021, 16:38

Im Museum des Kosmonauten-Ausbildungszentrums (ZPK/CPC) ist eine separate Ausstellung dem tragischen Ereignis gewidmet, das das Leben von Juri Gagarin und seinem Instruktor, dem Testpiloten Vladimir Seregin, beendete : https://www.roscosmos.ru/30506/

Im März 1968 starben sie bei einem Flugzeugabsturz während eines Trainingsfluges mit einem MiG-15UTI-Flugzeug in der Nähe des Dorfes Nowoselowo im Bezirk Kirzhach / Oblast Wladimir
(auf der Seite 1 sind die bekannten Umstände/Details erörtert - nach wie vor ohne endgültigen Abschluß)

- Die am Ort des Todes der Besatzung gefundenen Objekte wurden restauriert und sind seit 1971 Teil der Ausstellung des CPC-Museums. Ein Teil des Standes ist dem Helden der Sowjetunion, Wladimir Sergejewitsch Serjogin, gewidmet.
...
2575227799.jpg
...

(Lt. der Leiterin, N. Talanova, hat die Ausstellung, die dem Gedenken an Juri Gagarin und Vladimir Serjogin gewidmet ist, nur einmal die Wände des CPC-Museums verlassen:
- 1997 wurde sie Teil der Ausstellung "For the First time in space" in der amerikanischen Stadt Nassau Bay - neben dem Lyndon Johnson Space Center)

Eine Bildstrecke von der Gedenkstätte im Dorf Nowoselolov heute : https://www.roscosmos.ru/30513/

# # #
R.
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