Die IL-62 in der DDR

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Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 15. Okt 2013, 09:20

Dieses Thema soll dazu dienen, zu reflektieren, wie die IL-62 und ihre Weiterentwicklungen in der DDR propagiert wurden und wie Aviaexport* versuchte, das Produkt bei der INTERFLUG und der NVA anzupreisen.

* Aviaexport war der Generalexporteur der Luftfahrtindustrie der UdSSR. Alle zivilen Flugzeuge und Ersatzteile mussten Betreiber von sowjetischen Flugzeugen von dieser staatlichen Firma erwerben.
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EA-Henning
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 15. Okt 2013, 09:32

Am Freitag, dem 05.09.1969 war Aviaexport unter der Leitung seines Vizepräsidenten Wassili Studenikin mit einer IL-62 in Berlin-Schönefeld zu einer Werbepräsentation. Die Maschine trug die Aeroflot-Lackierung. Das Kennzeichen ist unbekannt.
Um 16:00 Uhr startete die Maschine zu einem Demonstrationsflug nach Leipzig. An Bord waren der stellvertretende Verkehrsminister der DDR, Paul Wilpert, Fachleute der Interflug und Vertreter von Presse, Rundfunk & Fernsehen. Der Pilot des Flugzeugs war ein Herr Pawlow, der bereits in der Entstehungsphase der DDR-Luftfahrt an der Pilotenausbildung beteiligt war. Aviaexport bot damals 2 Versionen der IL-62 an: 168 oder 114 Sitzplätze.

Es stellen sich mehrere Fragen:
1.welches Kennzeichen hatte das Flugzeug, war es ein Prototyp, ein Exemplar der Vorserie oder gar eine normale Serienversion?
2. landete man in Leipzig, oder bezog sich Rundflug tatsächlich auf Start und Landung in Berlin-Schönefeld mit Überflug von Leipzig?


Unter der Signatur: Bild 183-H0905-0043-001 ist im Bundesbildarchiv ein Bild zu finden.

Das Neue Deutschland vom 06.09.1969 schreib hierzu:

IL 62 flog von Berlin nach Leipxig
Die Maschine steigt 30 Meter je Sekunde Reichweite 9000 Kilometer


Über den Wolken schien die Sonne. Ein riesiger silberner Pfeil schoß am Freitag um 16 Uhr über der Hauptstadt in den Himmel: die IL 62. Sie gehört zu den größten Turbinenverkehrsflugzeugen der Welt: Tragflächenspannweite 43,3 Meter, Länge 53,12 Meter. Das Leitwerk ist zwölf Meter hoch. Der Vizepräsident des sowjetischen Außenhandelsunternehmens AVIAEXPORT, Wassili Studenikin, hatte die Presse zu einem Flug mit dieser Maschine eingeladen ...

Übrigens: wer ein Abo dieser Zeitung besitzt, kann auch den ganzen Text lesen.
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 13. Apr 2014, 11:21

Die IL-62M war ja als Variante selbst schon sehr früh verfügbar. Ab 1971 zeigte man diese schon auf dieversen Messen. Weiss jemand, ab wann der Typ bei IF publik gemacht wurde?
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 14. Apr 2014, 16:55

Diese frühe, auf Messen gezeigte Il-62M war die Il-62M200, die einen kleinen Irrweg darstellte, wie zuvor auch schon die Il-62M250 mit verlängertem Rumpf. Die Zahl von 198 Passagieren der M200 erwies sich als zu hoch gegriffen und so dauerte es noch bis zum 15. Februar 1972 bis zum Erstflug der ersten Il-62M Serienmaschine mit 168 Plätzen. Der erste Einsatz einer Il-62M im Passagierdienst fand am 8. Januar 1974 statt.

Quelle: il-62.ru
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 15. Apr 2014, 06:31

Wobei sich aber die IL-62M200 von der IL-62M lediglich durch eine andere Kabinenaufteilung unterscheidet.
Michael O’Leary hätte da bestimmt 250 Leute reingesetzt.
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 15. Apr 2014, 15:20

Die Il-62M200 unterschied sich stark von der Il-62M, wie wir sie kennen. Sie besaß umfangreiche Modifikationen, die bei der späteren Il-62M Serienvariante größtenteils wieder rückkgängig gemacht wurden.
So wurde bei der M200 die Garderobe weggelassen sowie die mittlere und die beiden hinteren Toiletten noch weiter nach hinten versetzt. Das erforderte erhebliche Veränderungen bei den Rohrleitungen und Tanks, da diese Toiletten noch keine (fast) frei verschieblichen Kabinen wie heute waren. Im Heck gab es zudem einen Raum für Catering-Trolleys, aber offenbar keine Service-Tür in der Nähe. Die Anordnung der Notausstiege über den Tragflächen war ebenfalls anders. Außerdem war für die M200 ein automatisiertes(?) Gepäck-Containersystem in den beiden Hauptfrachträumen auf dem Unterdeck vorgesehen (ähnlich wie bei der Tu-154, die 1971 ebenfalls in Paris gezeigt wurde).
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Re: Die IL-62 in der DDR

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 1. Jun 2014, 22:06

EA-Henning hat geschrieben:Am Freitag, dem 05.09.1969 war Aviaexport unter der Leitung seines Vizepräsidenten Wassili Studenikin mit einer IL-62 in Berlin-Schönefeld zu einer Werbepräsentation.
...
Um 16:00 Uhr startete die Maschine zu einem Demonstrationsflug nach Leipzig. An Bord waren der stellvertretende Verkehrsminister der DDR, Paul Wilpert, Fachleute der Interflug und Vertreter von Presse, Rundfunk & Fernsehen.
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Zeitzeugen der INTERFLUG haben überliefert, daß überraschenderweise auch der SFB-Reporter Matthias Walden an Bord war (entweder bei diesem Flug nach Leipzig oder auf dem Rückflug nach Moskau).
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