DDR-STE in Schwierigkeiten

Inklusive der Unterversionen IL-20, IL-22 und IL-18.
Moschi
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DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Moschi » So 18. Jul 2010, 18:41

Hallo zusammen,

mich erreichte eben ein Notruf von der DDR-STE in Borkheide. (habe hier noch kein Thema dazu gefunden und hoffe auch mal wieder das richtige Board getroffen zu haben ;))

Infos:
http://if-interflug.de/Deutsch/news/inc ... .php?id=49

Bitte weitersagen und henning, dich würde ich bitten die Sachen auch auf ddr-interflug.de zu veröffentlichen, solltest du Sie nicht auch schon per Mail erhalten haben.

...und Diskussionen übers Geld sind fehl am Platze - der Rosinenbomber wartet und auch diese alte Dame...soll jeder selbst entscheiden welches Objekt ihm wichtiger ist.

Ich wünsche dem Unternehmen gutes Gelingen.

Guten Start in die Woche,
Moschi
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EA-Henning
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 18. Jul 2010, 20:00

@ Moschi,

nein, Post hatte ich nicht, werde das aber morgen auf Luftfahrt-Eisenach bringen. Tino kann den Artikel für DDR-Interflug übernehmen.

Wenn Du Leute vom Verein kennst, würde ich Dich bitten, um den Flyer benutzen zu dürfen.
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Moschi
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Moschi » So 18. Jul 2010, 21:49

Der Flyer ist selbstverständlich zur Bekanntmachung freigegeben, also schön verteilen sonst wird das nichts.
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jm213
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon jm213 » So 18. Jul 2010, 23:02

Mein Vorschlag:

Was wiegt so ne IL 18? Verschrottet das Teil und führt den Erlös dem Museum zu ,was sich um so mehr so seinem Anspruch,der Darstellung des Lebens und Schaffens von HANS GRADE widmen könnte.

Konzentriert euch auf das Wesentliche, als dem Erhalt von DDR Relikten die mit Verlaub keinen groß hinter dem Ofen hervor locken,denn sonst würden die Einnahmen ja ausreichen ,um den Erhalt zu finanzieren.

Weder ne IL 18 ,egal wie sie nach Borkheide gekommen ist ,noch irgendwelche DDR Agrarflughinterlassenschaften habe nichts aber auch gar nichts mit der Person HANS GRADE zu tun.

Dieser Beitrag soll provozieren,das gebe ich zu.

Aber man muss sich Gedanken machen ,ob wirklich ALLES erhalten werden muss.
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Volker
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Volker » Mo 19. Jul 2010, 07:11

jm213 hat geschrieben:Weder ne IL 18 ,egal wie sie nach Borkheide gekommen ist ,noch irgendwelche DDR Agrarflughinterlassenschaften habe nichts aber auch gar nichts mit der Person HANS GRADE zu tun.


jedenfalls nicht unmittelbar. Aber:
Solche attraktiven Exponate, sind aber der Aufhänger um Menschen für etwas zu interessieren und zum Museum zu "locken". Ebenso wie die "Luftbrücke" Anlass bietet, museales Fluggerät flugfähig zu erhalten. Ich halte z.B. sehr wenig vom poltischen Rummel um die Luftbrücke; nehme ihn aber hin, weil er auch dem Erhalt von Flugzeugen nutzt.

Wenn wir Menschen immer nur in Schrottkategorien denken, können folgende Generationen, alte Flugzeuge nicht mal mehr im Museum, sondern nur noch auf Bildern sehen. Schlimm genug, das Erhalt von kulturellem und technischem Erbe der Menscheit immer mehr auf Privatinitiativen beschränkt wird. Eine Schande!

Volker
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mo 19. Jul 2010, 12:58

Ich schliesse mich da ganz Volkers Meinung an. Sicher, alles um jeden Preis muss man ganz sicher nicht aufheben. Aber speziell die DDR-STE wurde zu Ehren Hans Grades, der Name wird den allermeisten Nicht-Flugbegeisterten gar nicht bekannt sein, dort gelandet. Das ist in meinen Augen großartig. Ich glaube auch weiter, das sich wegen eines "Heimatmuseums" (das ist keineswegsabwertend gemeint) nicht so sehr viele Menschen dahin verirren, aber wegen eines "richtigen" Flugzeugs ganz sicher.

Jedenfall weitaus besser, als eine Phantasiebemalung und der Vermerktung als Honni-Flugzeug mit Stasisitz......
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 19. Jul 2010, 19:31

jm213 hat geschrieben:...
Konzentriert euch auf das Wesentliche, als dem Erhalt von DDR Relikten die mit Verlaub keinen groß hinter dem Ofen hervor locken,denn sonst würden die Einnahmen ja ausreichen ,um den Erhalt zu finanzieren.
...
Aber man muss sich Gedanken machen ,ob wirklich ALLES erhalten werden muss.

Es geht gar nicht um ein spezielles DDR-Relikt oder nur um die Tango Echo.
Die Situation für große Museumsflugzeuge aus Ost und West ist besorgniserregend, nicht nur in Deutschland. Ihre "museale" Aufbewahrung im Freien erlaubt einfach keine dauerhafte Bewahrung. Die Verschrottung ist nun lediglich eine schleichende. Die äussere und innere Korrosion kann durch frische Farbe nur vorübergehend verborgen, aber nicht aufgehalten werden.

jm213 hat geschrieben:...
Weder ne IL 18 ,egal wie sie nach Borkheide gekommen ist ,noch irgendwelche DDR Agrarflughinterlassenschaften habe nichts aber auch gar nichts mit der Person HANS GRADE zu tun.
...

An diesem Typ von Museumskonzept mit einem völlig deplazierten Großflugzeug auf der Wiese habe ich auch so meine Zweifel.

Die Il-18 in Borkheide erdrückt Hans Grade, genauso wie die Il-62 in Stölln keinen Raum für ein Nachdenken über Otto Lilienthal läßt. In beiden Fällen hätte man auch eine 747 oder gleich die Concorde auf der Wiese parken können. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Wirken von Hans Grade und einer Il-18. Dazwischen fehlen einfach 50 Jahre, die im Museumskonzept auch nicht vorkommen.
Die Besucher kommen hauptsächlich, weil der "Gate Keeper" so groß und interessant ist. Läßt man ihn weg, bleibt ein auf ein vernünftiges Normalmaß geschrumpftes "Heimatmuseum" übrig. Jetzt ist das kleine Museum davon bedroht, von den Instandhaltungskosten für sein Aushängeschild aufgefressen zu werden. Daran muß doch etwas falsch sein.

In Deutschland gibt es leider keine nationale Luftfahrtsammlung, die in der Lage ist, erhaltenswerte Objekte der Luftfahrtgeschichte zu bewahren. Die auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof jahrzehntelang vorhandenen räumlichen Möglichkeiten wurden leider nicht genutzt. Als sie schließlich doch noch durch das Deutsche Technikmuseum Berlin "entdeckt" worden sind, wurde diese wirklich vielversprechende Chance einer "Wald- und Wiesenmesse" geopfert, die immerhin grassierenden Leerstand garantiert.

Die zahlreichen, aber leider völlig unkoordiniert agierenden Initiativen, Fördervereine, Museen, Stiftungen, Flugbetriebe, Sammler und historischen Gesellschaften müssen endlich ihre Zersplitterung überwinden und gemeinsam ein nachhaltiges Konzept entwickeln, welches den Erhalt ihrer historischen Schätze auf Dauer ermöglicht. Anstatt permanent und jeder für sich gegen die im Freien ohnehin unbesiegbare Korrosion zu kämpfen, müssen endlich geeignete Voraussetzungen für die Bewahrung von Zeugnissen der Luftfahrtgeschichte geschaffen werden.

Es dürfte in Deutschland für ein solches Vorhaben kaum ein geeigneteres Objekt als den Flughafen Berlin-Tempelhof geben. Die existierenden baulichen Anlagen, das riesige Vorfeld, das Vorhandensein einer Landebahn, die exzellente Lage und Erreichbarkeit sowie das grosse Einzugsgebiet sprechen dafür. Berlin könnte eine weitere und weltweit einzigartige Attraktion dazugewinnen.
Die bereits etablierten Museen könnten daran partizipieren, indem sie in den Hangars von Tempelhof eigene Außenstellen einrichten, in denen sie besonders wertvolle Großexponate als Dauerleigaben präsentieren, natürlich unter Beteiligung an den Einnahmen.

Zeit, daß sich was dreht.
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Thomas

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Volker
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Volker » Mo 19. Jul 2010, 21:03

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:In Deutschland gibt es leider keine nationale Luftfahrtsammlung, die in der Lage ist, erhaltenswerte Objekte der Luftfahrtgeschichte zu bewahren.


und das würde auch die Nutzung des Flughafens Tempelhof nicht verändern. Leider. Denn Kultur (Museen kann man dieser wohl zurechnen) rechnet sich nicht. Und das ist nun mal einziger Maßstab, nicht nur in D.

Volker
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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 19. Jul 2010, 23:19

Museen mit Schautafeln, verstaubten Modellen, Glasvitrinen und "Berühren verboten" Schildern sind langweilig und wirklich von gestern.

Ich kenne verschiedene "ordentliche" Luftfahrtmuseen (leider nur im Ausland), denen man bei jedem Wetter die Bude einrennt, weil dort immer etwas los ist.
Es gibt dort etwas für die ganze Familie zu erleben.
Hierzu eine ungeordnete Aufzählung von Beispielen:
Flugzeuge, die man auch innen betreten kann, Zustand original und fast fabrikneu, Hinsetzen erlaubt, Präsentation im zeitlichen Kontext mit vielen originalen Requisiten, Bordnetz und Belüftungsanlage in Betrieb, ein- und ausfahrende Fahrwerke, täglich wechselnde Fototermine, zu denen bestimmte Flugzeuge vor die Halle gezogen werden, manchmal auch Anlassen der Motoren, Simulatoren aller Art, Themen-Restaurants, Animateure in passender Kostümierung, Kleinkindbetreuung, Museumsflugbetrieb, Rundflüge, Spielplatz mit echten Flugzeugen, Kinder-Cockpit mit realistischen Soundeffekten und einigen funktionierenden Schaltern, RC-Modellflug zum selbst Ausprobieren, Radar-Arbeitsplätze, Flugfunk zum Mithören (nicht verboten), Aussicht vom Tower, Einblick in die aktuellen Restaurierungsprojekte, Flugzeuge mit teilweise entfernter Außenhaut, um die Funktion des Innenlebens (z.B. Flugsteuerung) erkennbar zu machen, Pilotencamp für Kinder, intensive und phantasievolle Öffentlichkeitsarbeit, bestens sortierter Luftfahrtladen (kein Souvenirshop) mit dem wohl ein großer Teil der Einnahmen erwirtschaftet wird.

Manche Museen haben für jedes größeres Flugzeug eine Crew. Diese fliegt nicht, sondern ist für den Zustand und die Präsentation des Flugzeuges verantwortlich. Daneben helfen sie auch bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungen im Museum. Die Crew-Mitglieder sind überwiegend ehrenamtliche Museumsmitarbeiter, die diese Arbeit aus Begeisterung tun - und das merkt man ihnen auch an.

Ansonsten scheint auch bei der Ausstellung von Flugzeugen zu gelten, daß Klasse mehr bedeutet als Masse.
Der große Clou bei den überdachten Luftfahrtmuseen ist zudem, daß nicht jedes mühevoll aufgearbeitete Stück alle 10 bis 15 Jahre erneut vor dem Zerfall "gerettet" werden muß.
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Thomas

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Re: DDR-STE in Schwierigkeiten

Ungelesener Beitragvon Moschi » Mo 19. Jul 2010, 23:33

Da kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

Anfang des Jahres war ich im Royal Airforce Museum in London. Wie fast alle Museen dort kostenlos und vom Staat gestützt. Der Zustand derder Flugzeuge war ein Traum, man konnte glauben die Bomber wurden am Vortag abgestellt. Und alles überdacht - ein super Beispiel... aber soweit werden wir nie kommen.
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