jm213 hat geschrieben:...
Konzentriert euch auf das Wesentliche, als dem Erhalt von DDR Relikten die mit Verlaub keinen groß hinter dem Ofen hervor locken,denn sonst würden die Einnahmen ja ausreichen ,um den Erhalt zu finanzieren.
...
Aber man muss sich Gedanken machen ,ob wirklich ALLES erhalten werden muss.
Es geht gar nicht um ein spezielles DDR-Relikt oder nur um die Tango Echo.
Die Situation für große Museumsflugzeuge aus Ost und West ist besorgniserregend, nicht nur in Deutschland. Ihre "museale" Aufbewahrung im Freien erlaubt einfach keine dauerhafte Bewahrung. Die Verschrottung ist nun lediglich eine schleichende. Die äussere und innere Korrosion kann durch frische Farbe nur vorübergehend verborgen, aber nicht aufgehalten werden.
jm213 hat geschrieben:...
Weder ne IL 18 ,egal wie sie nach Borkheide gekommen ist ,noch irgendwelche DDR Agrarflughinterlassenschaften habe nichts aber auch gar nichts mit der Person HANS GRADE zu tun.
...
An diesem Typ von Museumskonzept mit einem völlig deplazierten Großflugzeug auf der Wiese habe ich auch so meine Zweifel.
Die Il-18 in Borkheide erdrückt Hans Grade, genauso wie die Il-62 in Stölln keinen Raum für ein Nachdenken über Otto Lilienthal läßt. In beiden Fällen hätte man auch eine 747 oder gleich die Concorde auf der Wiese parken können. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Wirken von Hans Grade und einer Il-18. Dazwischen fehlen einfach 50 Jahre, die im Museumskonzept auch nicht vorkommen.
Die Besucher kommen hauptsächlich, weil der "Gate Keeper" so groß und interessant ist. Läßt man ihn weg, bleibt ein auf ein vernünftiges Normalmaß geschrumpftes "Heimatmuseum" übrig. Jetzt ist das kleine Museum davon bedroht, von den Instandhaltungskosten für sein Aushängeschild aufgefressen zu werden. Daran muß doch etwas falsch sein.
In Deutschland gibt es leider keine nationale Luftfahrtsammlung, die in der Lage ist, erhaltenswerte Objekte der Luftfahrtgeschichte zu bewahren. Die auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof jahrzehntelang vorhandenen räumlichen Möglichkeiten wurden leider nicht genutzt. Als sie schließlich doch noch durch das Deutsche Technikmuseum Berlin "entdeckt" worden sind, wurde diese wirklich vielversprechende Chance einer "Wald- und Wiesenmesse" geopfert, die immerhin grassierenden Leerstand garantiert.
Die zahlreichen, aber leider völlig unkoordiniert agierenden Initiativen, Fördervereine, Museen, Stiftungen, Flugbetriebe, Sammler und historischen Gesellschaften müssen endlich ihre Zersplitterung überwinden und gemeinsam ein nachhaltiges Konzept entwickeln, welches den Erhalt ihrer historischen Schätze auf Dauer ermöglicht. Anstatt permanent und jeder für sich gegen die im Freien ohnehin unbesiegbare Korrosion zu kämpfen, müssen endlich geeignete Voraussetzungen für die Bewahrung von Zeugnissen der Luftfahrtgeschichte geschaffen werden.
Es dürfte in Deutschland für ein solches Vorhaben kaum ein geeigneteres Objekt als den Flughafen Berlin-Tempelhof geben. Die existierenden baulichen Anlagen, das riesige Vorfeld, das Vorhandensein einer Landebahn, die exzellente Lage und Erreichbarkeit sowie das grosse Einzugsgebiet sprechen dafür. Berlin könnte eine weitere und weltweit einzigartige Attraktion dazugewinnen.
Die bereits etablierten Museen könnten daran partizipieren, indem sie in den Hangars von Tempelhof eigene Außenstellen einrichten, in denen sie besonders wertvolle Großexponate als Dauerleigaben präsentieren, natürlich unter Beteiligung an den Einnahmen.
Zeit, daß sich was dreht.