Re: Fragen zur IL-18 Kalibiermaschine der Interflug.
Verfasst: Fr 3. Sep 2010, 12:14
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag.
Könnte die Il-18 DDR-STP nicht schon 1990 bei der GFMS in Klosterlechfeld zu Besuch gewesen sein?
Der graue Anstrich der Maschine war in der Tat wichtig für die korrekte Arbeit des automatischen Zielverfolgungsgerätes am Boden. Dieses bestand aus einer industriellen Fernsehkamera auf einer elektronisch geregelten Nachführplattform. Die Kamera behielt den speziellen Bugscheinwerfer der anfliegenden Meßmaschine im Blickfeld.
Damit keine Reflektionen des Sonnenlichtes den Scheinwerfer überstrahlen konnten, mußte die Maschine diesen mattgrauen Anstrich tragen. Zur weiteren Kontraststeigerung war außerdem vor dem Kameraobjektiv ein Rotfilter angeordnet. Ein roter Anstrich des Flugzeuges wäre somit recht unzweckmäßig gewesen.
Der per Telemtrie zum Flugzeug übermittelte Meßwert (Azimuth- oder Elevationswinkel) wurde automatisch aus dem Neigungswinkel der Plattform und der Rasterlinienposition des Scheinwerfers im Kamerabild ermittelt. Das war eine frühe (wenn auch vergleichsweise primitive) Anwendung der heute als automatische Bilderkennung bekannten Technologie.
In der Aufzeichnungsanlage an Bord der Tango Papa wurden die aktuellen Meßwerte der Kurs- oder Gleitwegabweichung mit den präzisen "Peilungen" des bodenseitigen Zielverfolgungsgerätes kombiniert. Daraus ließ sich eine genaue Aussage über den wahren räumlichen Verlauf des vom ILS abgestrahlten Kurs- und Gleitwegsignals ableiten.
Die gesamte Meßanlage erlaubte eine Winkelmessung mit einer Genauigkeit von +/- 0.02 Grad.
Leipzigradar hat völlig recht. Diese im eigenen Haus entwickelte Flugvermessungstechnik war schon mächtig gewaltig.
Könnte die Il-18 DDR-STP nicht schon 1990 bei der GFMS in Klosterlechfeld zu Besuch gewesen sein?
Der graue Anstrich der Maschine war in der Tat wichtig für die korrekte Arbeit des automatischen Zielverfolgungsgerätes am Boden. Dieses bestand aus einer industriellen Fernsehkamera auf einer elektronisch geregelten Nachführplattform. Die Kamera behielt den speziellen Bugscheinwerfer der anfliegenden Meßmaschine im Blickfeld.
Damit keine Reflektionen des Sonnenlichtes den Scheinwerfer überstrahlen konnten, mußte die Maschine diesen mattgrauen Anstrich tragen. Zur weiteren Kontraststeigerung war außerdem vor dem Kameraobjektiv ein Rotfilter angeordnet. Ein roter Anstrich des Flugzeuges wäre somit recht unzweckmäßig gewesen.
Der per Telemtrie zum Flugzeug übermittelte Meßwert (Azimuth- oder Elevationswinkel) wurde automatisch aus dem Neigungswinkel der Plattform und der Rasterlinienposition des Scheinwerfers im Kamerabild ermittelt. Das war eine frühe (wenn auch vergleichsweise primitive) Anwendung der heute als automatische Bilderkennung bekannten Technologie.
In der Aufzeichnungsanlage an Bord der Tango Papa wurden die aktuellen Meßwerte der Kurs- oder Gleitwegabweichung mit den präzisen "Peilungen" des bodenseitigen Zielverfolgungsgerätes kombiniert. Daraus ließ sich eine genaue Aussage über den wahren räumlichen Verlauf des vom ILS abgestrahlten Kurs- und Gleitwegsignals ableiten.
Die gesamte Meßanlage erlaubte eine Winkelmessung mit einer Genauigkeit von +/- 0.02 Grad.
Leipzigradar hat völlig recht. Diese im eigenen Haus entwickelte Flugvermessungstechnik war schon mächtig gewaltig.