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Verfasst: Fr 24. Mär 2006, 18:59
von Flieger Bernd
Hallo Gabi,
ich glaube nach 3 Einsätzen mit minimaler Ruhe gab es 24h Pause ? Und wenn man Pech hatte mußte man an diesem "Ruhetag" zur Parteiversammlung :evil:

Da hast Du eine schöne Erinnerung - meine ist eine andere:
Über Weihnachten nach Jugoslavien Gastwirte nach hause fliegen -
"das wird ganz toll, ihr werdet eingeladen in die Familien und alles wird gemütlich und schön ... macht das mal , wir suchen Freiwillige .... "(Ich war kein Freiwilliger, es war ein "normaler "Einsatz")
Wir haben im Hotel rumgehangen, den BordWhiskey gesoffen (spendiert von von den Gästen)und sehr doof geguckt. Ich hatte aus dem Park etwas Grünzeug geklaut und das Gemüse zum Weihnachtsbaum erklärt
Weihnachten ist mir nicht so von Bedeutung wie die Religion das
erfordert (ich wurde anders erzogen) aber dieses Weihnachten war
ein Elend :cry: Nicht nur wegen der Umstände sondern besonders wegen
der falschen Versprechen!

Gruß :-( FlieBe.

--edit--Gastwirte aus "Westberlin" --edit--

Verfasst: Sa 25. Mär 2006, 07:25
von SXF-Gabi
Hi Bernd,
Das stimmt schon - meine Erinnerung gehört zu den "schönen". Denn ich kann auch mit negativen Erinnerungen aufwarten und auch das Beispiel Weihnachten ist mir nicht fremd. Aber ich erinnere mich meist an die angenehmen Erlebnisse.
Dies ist auch aus der Kiste "Kuriositäten": Charterflug zum Austausch der Schiffsbesatzung irgendwo an der Nordwestküste Afrikas. Es war spät und weit und breit kein Hotel für die Besatzung. Der Käpt'n war clever und bot unserer Crew die Kojen seiner Seeleute an. Ich muß irgendwo noch ein Dia haben - mit den Stewardessen in ihren türkisfarbigen Kleidern, Absatzschuhen und Köfferchen in einem Schlauchboot übersetzen und dann ein Fallreep an der Bordwand hoch und das Schiff "entern". Mit einer anschließenden Führung habe ich noch mehr Hochachtung vor den Jungs gekriegt - denn der Job auf so einem Fischfang- und Verarbeitungsschiff war schon verdammt hart. Die Kojen übrigens auch und dass ich dort nicht den Tisch wegen Platzmangel wegschieben konnte - habe sogar ich dann kapiert. :lol:
Solche Erlebnisse hatte man meist auch nur bei Charterflügen. Normale Nachtflüge habe ich auch nicht geliebt (obwohl Frühaufsteher) besonders, weil viele Passagiere nach einer langen Anreise zum Flughafen schon reichlich genervt waren und ohne eine Platzreservierung der Kampf um gute Sitzplätze nicht lustig war. Die Stunde der toten Augen war auch beim "Hinterhaus" gefürchtet.
Schönes Wochenende an alle :-D

Verfasst: Sa 25. Mär 2006, 19:14
von Flieger Bernd
SXF-Gabi hat geschrieben:Hi Bernd ... Die Stunde der toten Augen war auch beim "Hinterhaus" gefürchtet.

Hallo Gabi,
eine tolle Story, hast Du nett geschrieben 8-)

Wußte ich noch nicht, das der Sonnenaufgang auch in der Pantry
seine Folgen hatte :wink:

Kannste mal sehen :-o Bernd

Ich hatte das alles schon vergessen, nur durch dieses Forum hier
werden diese Dinge wieder hochgespült. Ist es gut ... für das Forum
oder für mich ...

:?: FlieBe.

Verfasst: So 26. Mär 2006, 15:16
von DM-SMD
Flieger Bernd hat geschrieben:Ich hatte das alles schon vergessen, nur durch dieses Forum hier
werden diese Dinge wieder hochgespült. Ist es gut ... für das Forum
oder für mich ...

:?: FlieBe.


Für beide. Danke, weitermachen.

Re: Nachtflüge nach BOJ und VAR

Verfasst: Di 5. Feb 2013, 18:34
von Silbertablett
...was man beim Graben in alten Beiträgen so alles findet!
"Stunde der toten Augen - auch im Hinterhaus gefürchtet" - hier möchte ich mal anknüpfen. Im Film "Freifliegen" ist diese Formulierung auch gefallen, ich kriege bei der Erinnerung gleich das Gähnen und möchte mir die Glubscher reiben. Während unter den PAX gleichermaßen das kollektive Dösen und Hängen angesagt war (keine Sau hatte einen Wunsch) suchten wir Mädels uns immer irgendwie Beschäftigung. Im Ablöseverfahren gewissermaßen - damit jede mal eine Ecke lang auf Null schalten konnte. Sich eine Sitzreihe suchen und dort wegnicken - o.k., ist auch vorgekommen, ging aber nur, wenn innerhalb der crew Harmonie herrschte und man keinen Anschiss befürchten musste.
Wir holten zumeist die Container raus, breiteten Decken drüber (Sitzpolsterung) und lasen z.B. das NEUE DEUTSCHLAND (ausnahmsweise) von vorne bis hinten. Oder (das betraf nur ausgewählte Putzteufelinen) in der Pantry wurde mal richtig in den Ecken gewischt. Ich hatte z.B. immer Patience-Karten dabei, breitete sie auf den großflächigen Tischen in der Il-18 oder Il-62 aus und hielt so mein Hirn am Laufen. Nicht selten war ich so vertieft, dass ich nicht mal gemerkt habe, wenn ein Fluggast in die Küche geschlurft kam und mir über die Schulter schaute.
Gerne wurde auch "vorne" ein Extrabesuch abgestattet - und das hatte zwei Missionen: Sich selber munter halten und die Jungs auch. In der Regel klopfte man mit einem Überraschungstablett mit Leckerli und was glaubt Ihr wohl, wie schnell die Stimmung dann hinter dem Steuerhorn stieg...

Re: Nachtflüge nach BOJ und VAR

Verfasst: Mi 6. Feb 2013, 10:45
von Kilo Mike Sierra
Das war also ein Arbeitsplatz ganz ohne Frauenruheraum. ;-)

Gab es an Bord der Il-62 schon Servierwagen (wie bei A310) oder war noch der kilometerlange Stafettenlauf zwischen Pantry und der jeweils nächsten Sitzreihe erforderlich?

Re: Nachtflüge nach BOJ und VAR

Verfasst: Mi 6. Feb 2013, 14:18
von Silbertablett
Da muss man schauen, ab wann. Ich glaube, Anfang der Achtziger begann auch bei IF das Zeitalter des Servierwagens, wobei das Ding anfangs "Containerwagen" hieß, weil die mobilen Essencontainer in die Schiebedinger hinein- und am Ende wieder raus bugsiert wurden. Normalerweise standen die Container in den dafür vorgesehenen Stellagen in der Pantry. Ist ein Thema für sich - wobei mir so ist, als hätten wir (Gabi, Sigrid und Co.) uns darüber schon mal an anderer Stelle ausgelassen.
Fortsetzung folgt