Astronavigation

Der Betrieb Verkehrsflug der INTERFLUG GmbH war die eigentliche Fluggesellschaft der DDR.

Moderator: Kilo Mike Sierra

Kilo Mike Sierra
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Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » So 10. Jan 2010, 17:49

Welche Rolle spielte früher die Astronavigation (mit Sextant oder Astrokompass) bei der INTERFLUG?
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » So 10. Jan 2010, 19:34

Die letzte Astrokuppel gab es bei der IL-14.
Schon lange nicht mehr brauchbar auch nicht bei Longrange (z.B. Atlantikflüge).
Bei Flügen über Land hat man die "Landstütze", über Wasser waren es die Kreisel.
Selbst für die Seefahrt zu ungenau (und umständlich)!
Wird zwar noch gelehrt aber mehr als Info.
Es gibt Computerprogramme für Astronavigation mit den benötigten Daten
für viele Jahre -- aber die Messung mit Sextant muß man doch selber machen.
Habe ich mal bei Kameraden gelernt, nun hängt mein Sextant über dem Kamin :lol:

Das ist nur noch Hobby 8-) FlieBe


http://www.suchoj.com/andere/IL-14/riss ... %29_02.jpg
http://b747-400.info/downloads/Band%201 ... ndbuch.pdf
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 11. Jan 2010, 18:50

Die Il-18 soll doch (im Lieferzustand) über einen Astrokompass verfügt haben. Wurde der bei INTERFLUG also nicht genutzt? Die Il-18 ist ja wirklich nur sehr selten über den Atlantik geflogen.

Ich habe mir vor ein paar Jahren auch einmal den Umgang mit einem Sextanten beigebracht. Am Ende ist es mir gelungen, mit dem Bausatz-Sextanten von Astromedia meinen Standort auf 2 km genau zu bestimmen. Wie man die gleiche Genauigkeit vom wellenbewegten Peildeck eines Schiffes oder aus einem schnell fliegenden Flugzeug bewerkstelligt, ist mir jedoch immer noch rätselhaft. :-P
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » Mo 11. Jan 2010, 19:34

Joschie hat eine Seite gefunden
>> http://www.suchoj.com/galerie/index.htm
linker Bildrand > Iljuschin > IL-14
wer weiß wo man hingucken muß kann bei der IL-14 die Astrokuppel finden :lol:
bei IL-18 kenne ich keine
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 12. Jan 2010, 12:05

In einem sehr vergilbten kyrillischen Buch habe ich hierzu folgendes gefunden:

Die Il-18 verfügte über einen Astrokompaß vom Typ DAK-DB-5, der als wahlweise aufschaltbarer Astrokorrektor für das Kurssystem KS-6 fungierte.
Wenn ich den russischen Text richtig interpretiere, so war der zugehörige Geber DKU auf Rumpfoberseite zwischen den Spanten 41 und 42 montiert. Da hier auch die Rede von zwei Fotoelementen sowie dem vorwiegenden Einsatz bei Tageslicht ist, nehme ich an, daß der Astrokompaß automatisch die Sonne anpeilen konnte. Als Genauigkeit der Messung wird ±2° angegeben. Da kann ich wieder nur sagen "Mächtig gewaltig!"

Jedenfalls ist mir jetzt halbwegs klar, warum der Astrokompaß keine Astrokuppel benötigt hat.

Fliebe, hast Du von diesem DAK-DB-5 noch etwas gehört oder war er zu Deiner Zeit schon ersetzt worden?
(Immerhin wurde die Bordausrüstung der Il-18 während ihrer 30 Einsatzjahre bei INTERFLUG zweimal modernisiert.)
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » Di 12. Jan 2010, 16:24

Ich kam 1972 auf die IL-18 und da war nix mit Astrokompaß ... eine der letzten Funkertasten habe ich noch gesehen,
wurde aber dann auch bald ausgebaut.
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 12. Jan 2010, 16:48

Flieger Bernd hat geschrieben:... eine der letzten Funkertasten habe ich noch gesehen,
wurde aber dann auch bald ausgebaut.

Jedes Gramm Gewicht zählt am Ende. :-P

Ich habe noch 1984 eine Morsetaste in der DM-STK gesehen (oder war es doch in einer Il-62?)...aber da war schon lange keiner mehr da, der sie bedienen konnte. Eigentlich schade, denn mit Morsetelgraphie konnte man deutlich größere Reichweiten erzielen als mit Kurzwellen-Sprechfunk.

Mit der ständigen Verbesserung der Funkgeräte wurde ihre Bedienung immer einfacher, so daß man irgendwann nicht mehr auf die Spezialkenntnisse eines gelernten Funkers angewiesen war. Allerdings ging mit dem Funker auch die Fähigkeit zum Morsen von Bord - und der langsame Tod der Morsetelegrafie setzte ein.

Im Seefunk spielte sich übrigens das gleiche Funkersterben ab - auch bei den großen Seefunkstellen an Land.
Viele werden es gar nicht mitbekommen haben: Rügen Radio und auch Norddeich Radio sind 1998 für immer verstummt.
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 12. Jan 2010, 17:47

Im Seefunk spielte sich übrigens das gleiche Funkersterben ab - auch bei den großen Seefunkstellen an Land.
Viele werden es gar nicht mitbekommen haben: Rügen Radio und auch Norddeich Radio sind 1998 für immer verstummt.

Nun, dabei und auch auf anderen Gebieten habe ich Angst, das mal irgendwann der "Ernstfall" eintritt. Dann ist nämlich nix mehr mit Detektor-Empfänger und dergleichen. Das Leben wird immer Technik-Abhängiger.

Klar, unsere Heizung im Haus bis 1993 hatte dicke Rohre, etwa 5 cm Durchmesser. Aber, es war eine Schwerkraftheizung. Unabhängig vom Strom. Gut, ist ein blödes Beispiel, aber irgendwann wird sich das rächen.
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon Flieger Bernd » Di 12. Jan 2010, 18:06

Ich habe mal "morsen" gelernt -- 60 konnte ich lesen und 90 geben :lol:
"Gefunkt" wird heute noch, diese Technik ist unverwüstlich nur -- das merkt
garkeiner, der Computer übersetzt Texte in Morsezeichen, die werden gesendet
und der Empfangscomputer setzt die Morsezeichen gleich wieder um und
schreibt den Klartext aus 8-)
Mein Ausbilder auf der IL-18 hat nebenbei (er war auch Funkamateur) mal so
zur Übung eine Runde getastet. War eine "moderne" Profitaste, Anschlag seitwärts.

Stimmt mit den Seefunkstellen - kostet alles Geld.
UKW wird vom FreizeitKpt. auch kaum noch genutz - alles über Handy.
Die Konditionen für UKW-Funk/Amateur sind aber auch ein Elend !
Da würde ich gern mal richtig reinhauen ...

Mit meiner ProfiFlugfunklizenz darf ich nicht die alberne UKW-Funke
auf meinem Boot in Betrieb nehmen - aber da pfeife ich drauf ! :-x
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Re: Astronavigation

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 12. Jan 2010, 18:36

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