Rettungsflüge - Organtransporte

Der Betrieb Verkehrsflug der INTERFLUG GmbH war die eigentliche Fluggesellschaft der DDR.

Moderator: Kilo Mike Sierra

joschie99
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Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Di 8. Apr 2008, 18:40

Anbei möchte ich ein noch kaum (oder noch gar nicht) besprochenes Thema anschneiden:

Hat es bereits zu DDR-Zeiten Transport auf dem Luftweg von menschlichen Organen gegeben? Seitens der Interflug, der LSK/LV, der GST oder der Volkspolizei. Wenn ja, gibt es konkrete Beispiele hierfür?!
Zuletzt geändert von joschie99 am Di 10. Jun 2008, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Kilo Mike Sierra
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 9. Apr 2008, 09:27

Die Interflug hat Organe als Frachtsendungen an Bord von Linienmaschinen befördert. Das war nichts aussergewöhnliches. Auf dem Airwaybill (Luftfrachtbrief) und dem Cargo-Manifest war diese besondere Fracht mit dem Code HUM (human organs) gekennzeichnet und wurde natürlich mit sehr hoher Priorität befördert.
Als Student habe ich zwischen 1982 und 1986 hin und wieder auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld beim Ladedienst (Gepäck und Cargo) ausgeholfen und dabei gelegentlich auch selbst Behälter mit Organen am Flugzeug ein- oder ausgeladen. An mehr Details, z.B. woher oder wohin, erinnere ich mich allerdings nicht mehr.
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Thomas

Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.

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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Mi 9. Apr 2008, 15:49

Vieleich kommen ja noch Details hinzu?
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joschie99
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Fr 11. Apr 2008, 18:50

Wie sah es denn speziell ab 1980 der Einstellung des Inlandflugverkehrs in der DDR aus? Wenn z. B. in Halle eine Niere zur Verfügung stand und in Berlin ein passender Empfänger auf sie wartete. Erfolgte dann der Transportdienst mittels Hubschrauber der NVA oder von der "Zentralen Hubschrauberstaffel der VP" in Berlin-Diepensee?
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 12. Apr 2008, 10:46

Ich nehme an, was gerade zur Verfügung stand und was sich in der Nähebefand und was geeignet ist. Im wesentlichen ist das ja auch noch heute so.
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Sa 12. Apr 2008, 21:05

Ich habe mich heute mal durchgegoogelt:

Laut zweier wissenschaftlichen Desertationen (Unis Halle und Jena) habe es keinen Lufttransporte von Organen innerhalb der DDR gegeben. Zumindest bei Nierentransplantationen!!!
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 12. Apr 2008, 21:20

Naja, ob sich das immer Zweifelsfrei nachvolziehen lässt?
Nach ein paar Jahren sind über einen bestimmten Flug so gut wie nie mehr Daten vorhanden. Und wer erninnert sich schon nach vielen Jahren an Details?
Zum Beispiel, um das mal zu verdeutlichen:
In Thüringen werden keine Organe mit dem Flugzeug transportiert. Aber ich WEISS, das es anders ist. Weil eines solcher Flugzeuge hier stationiert ist und auch Zwischenlandungen, z.B. zum Crewwechsel, durchgeführt werden....
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon joschie99 » Sa 12. Apr 2008, 21:43

In der einen Desertation wird von Transporten von bis 600 Kilometern von Erfurt nach Rostock vom Empfänger als auch der Spenderniere mit Krankenwagen, Deutscher Reichsbahn oder mit der Funkstreife berichtet.

Für mich selbst kaum nachvollziehbar!
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 12. Apr 2008, 21:55

Nunja, auch ein Kostenfaktor und auch heute noch Üblich. Liegt an den Gegebenheiten zu jedem Einzelfall.
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Re: Rettungsflüge - Organtransporte

Ungelesener Beitragvon Flugi » So 13. Apr 2008, 18:12

Außer Henning kann ich hier altermäßig keinen der Diskutanten einschätzen.
Warum soll es Organtransportflüge zu Zeiten der DDR gegeben haben? Denkt doch mal ein bisschen weiter. Es geht hier um den Zeitraum von vor über 20 Jahren und mehr. Wie weit war den die Transplantationstechnik zu Zeiten des realexistierenden Sozialismus? Es gab nur zwei oder drei Zentren (Rostock, Berlin und Leipzig?) wo ansatzweise Kapazitäten vorhanden waren, die das hätten machen können. Zu ddr Zeiten und im kalten Krieg gab es auch noch kein Eurotranzplant? Patienten, die für diese OP´s vorgesehen waren, wurden rechtzeitig stätionär aufgenommen und Vorbehandelt. Macht Euch mal frei von dem Gedanken, so wie das heute funktioniert, so war das damals nicht. Es bestand nicht die Notwendigkeit, solche Patienten oder entsprechende Organe zu fliegen.
Das soll aber nicht heisen, das es keine Notfallflüge gegeben hat. Es gab sie mit Mi-4 und mit Mi-8 aber nur mit entsprechender Voranmeldung, ausgesuchten Landeplätzen und mit Sichtflugwetter. War das Wetter mist, hatte der Patient Pech gehabt, so hart wie sich das anhört. Ist heute auch nicht viel anders. :wink:
Zuletzt geändert von Flugi am So 13. Apr 2008, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
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