Irgenwo hier im Forum existiert auch ein Link in das Bundesarchiv. Dort sind auch Akten zu Flugunfällen in der DDR gelistet. Wie die Kostenlage dort ist, weiss ich allerdings nicht.
Dann gab es die MDR-Reportage: "Messeflug..." , den gesammten namen habe ich vergessen.
Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Das war doch 1975 der Absturz der DM-SCD unmittelbar nach dem Start in Leipzig-Schkeuditz nach Stuttgart.
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jrjr
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
joschie99 hat geschrieben:Das war doch 1975 der Absturz der DM-SCD unmittelbar nach dem Start in Leipzig-Schkeuditz nach Stuttgart.
Nein, das Unglück passierte beim Landeanflug in Leipzig.
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
trompek hat geschrieben:
Nein, das Unglück passierte beim Landeanflug in Leipzig.
Ooh, dass habe ich verwechselt! Ist einfach schon zu lange her, dass ich die MDR-Reportage "Messejet 1107" gesehen habe.
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jrjr
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
In irgendeiner Tageschronik, die von sehr vielen Websites übernommen wird, steht leider genau dieser Fehler, d.h. die Landung wurde mit dem Start verwechselt. Dort heißt es auch, die Maschine sei mit dem Middle Marker kollidiert, was ebenfalls falsch ist. Daher ist diese ganze Verwirrung überhaupt nicht verwunderlich.
Der Unfallhergang gleicht übrigens dem sogenannten Barschel-Unfall von 1987 in Lübeck-Blankensee. Beim Instrumentenanflug sinkt das Flugzeug unter die zulässige Höhe und kollidiert im Nebel mit der Antenne des Platzfunkfeuers (LM).
Es hieß, daß die beiden Piloten und ein Fluglotse von Leipzig Approach zu Gefängnisstrafen von jeweils fünf, drei und einem Jahr verurteilt worden seien, die später immerhin zur Bewährung ausgesetzt wurden. Mir erscheint diese Form der Bestrafung von Unfallverursachern durch Kriminalisierung allerdings höchst fragwürdig. Wollte man sie damit etwa "resozialisieren"?
Die Rettungsaktion wurde durch Mißverständnisse, Nebel und unwegsames Gelände verzögert. Aus diesen Fehlern wurden allerdings Konsequenzen gezogen. Danach wurde in der DDR die schnelle Erreichbarkeit der sogenannten 1.000-m-Punkte vor jeder Landebahn durch Anlage befestigter Zufahrtswege für die Rettungskräfte sichergestellt.
Der Kapitän des Fluges hat später sehr engagiert bei der Flugsicherung als Prozessleiter im Berlin-Schönefeld ATCC gearbeitet, wozu auch das Berlin-Schönefeld Rescue Coordination Center (RCC) gehörte.
Ich habe es mir damals verkniffen, ihm irgendwelche Fragen zu dem Unfall zu stellen. Es hat mir gereicht, mich in seine Lage zu versetzen.
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Der Unfallhergang gleicht übrigens dem sogenannten Barschel-Unfall von 1987 in Lübeck-Blankensee. Beim Instrumentenanflug sinkt das Flugzeug unter die zulässige Höhe und kollidiert im Nebel mit der Antenne des Platzfunkfeuers (LM).
Es hieß, daß die beiden Piloten und ein Fluglotse von Leipzig Approach zu Gefängnisstrafen von jeweils fünf, drei und einem Jahr verurteilt worden seien, die später immerhin zur Bewährung ausgesetzt wurden. Mir erscheint diese Form der Bestrafung von Unfallverursachern durch Kriminalisierung allerdings höchst fragwürdig. Wollte man sie damit etwa "resozialisieren"?
Die Rettungsaktion wurde durch Mißverständnisse, Nebel und unwegsames Gelände verzögert. Aus diesen Fehlern wurden allerdings Konsequenzen gezogen. Danach wurde in der DDR die schnelle Erreichbarkeit der sogenannten 1.000-m-Punkte vor jeder Landebahn durch Anlage befestigter Zufahrtswege für die Rettungskräfte sichergestellt.
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Thomas
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
In Leipzig hat es sicher Konsequenzen gegeben. Allerdings ist für mich -bisher- unklar, warum es 1989 im Juni mit der DDR-SEW nicht geklappt hat, die Rettungskräfte rechtzeitig an die Maschine heranzuführen. Gut, ich habe bisher nur Presseberichte im Nachhinein gelesen. Eventuell habe ich auch fehlinterpretierte Artikel gelesen. Jedenfalls sprachen di davon, das erst nach 20 Minuten hilfe zur Stelle waren, sowie, das Busfahrer verletzte Personen ins Krankenhaus fuhren. Wie hast Du damals diese Situation erlebt?
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Ich kann mir das gut vorstellen, ähnlich war das ja auch am Flugplatz-Eisenach, als die Z-37 Bruch machte. Zeit kann eben tatsächlich sehr relativ empfunden werden.
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Kilo Mike Sierra hat geschrieben: Es hat mir gereicht, mich in seine Lage zu versetzen.
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War bestimmt "keine schöne Aufgabe"!
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jrjr
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Das war keine schwere Aufgabe. Es erschien mir einfach taktlos und unsensibel, einem derartig direkt Betroffenen aus reiner Neugierde ein Pausengespräch über das grösste und sicherlich immer noch unverarbeitete Trauma in seinem Leben aufzudrängen. Ausserdem wussten die Interflug-Mitarbeiter über die Unglücksfälle ohnehin weit besser Bescheid, als in den rosaroten Zeitungsartikeln stand oder über Mundpropaganda völlig verfälscht im Umlauf war (z.B. der angebliche Einflug der Il-62 DM-SEA in ihre eigene "Spritwolke").
Ich habe mir noch einmal den Beitrag zum Unfall der Tu-134 DM-SCD auf http://www.interflug.biz durchgelesen. Diesem ausgezeichneten Bericht ist wirklich nichts hinzuzufügen.
Bei allem was hier aus flugbetrieblicher oder technischer Sicht geäussert wird, dürfen wir nicht vergessen, dass das gleiche Geschehen von den Opfern oder Hinterbliebenen ganz anders wahrgenommen wird.
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Thomas
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Re: Akten zum Absturz von Flugzeugen in der DDR
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Ich habe mir noch einmal den Beitrag zum Unfall der Tu-134 DM-SCD auf http://www.interflug.biz durchgelesen. Diesem ausgezeichneten Bericht ist wirklich nichts hinzuzufügen.
Ich muss mir den entsprechenden Bericht, noch mal in Ruhe durchlesen!
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