Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Ich habe mir noch einmal den Beitrag zum Unfall der Tu-134 DM-SCD auf http://www.interflug.biz durchgelesen. Diesem ausgezeichneten Bericht ist wirklich nichts hinzuzufügen.
Nachdem ich mich kürzlich noch einmal mit dieser Tragödie beschäftigt habe, bohrt nun dennoch eine neue Frage in mir.
Die DM-SCD befand sich bei der Kollision mit dem LMM der Landebahn 29 von Leipzig-Schkeuditz (1.125 m vor der Landebahn) mindestens 60 m unter der Sollhöhe. Wie ist es nur möglich gewesen, daß diese extreme Abweichung dem PAR-Anfluglotsen nicht aufgefallen ist? Wo hatte er seine Augen?
Es erscheint mir logisch, daß der PAR-Lotse unterhalb der Entscheidungshöhe von 60 m (im Normalfall also etwa ab der LMM-Position) nicht mehr "mitredet", da die Piloten spätestens ab da ausreichende Bodensicht haben und deshalb den Anflug nach Sicht fortsetzen dürfen, oder anderenfalls den Fehlanflug einleiten.
Doch müßte er doch warnen, wenn er das Flugzeug deutlich unterhalb des Soll-Gleitweges sieht, was hier ohne jeden Zweifel der Fall gewesen ist.
Wie gut war so ein Präzisionsanflugradar vom Typ RSP-7?
Dieser Unfall hat vom technischen Ablauf her einiges mit dem Absturz des polnischen Regierungsflugzeuges beim Anflug auf Smolensk gemeinsam. Da gab es auch einen PAR-Anfluglotsen, der die sich anbahnende Gefahr nicht gesehen zu haben schien.
LMM - Locator (beacon) / Middle Marker
PAR - Precision Approach Radar