Die Tragflächen sind für einen Flug im hohen Unterschallbereich stark gepfeilt und weisen eine negative V-Stellung auf, um die unerwünscht hohe Richtungsstabilität des Pfeilflügels herabzusetzen. Dies führt jedoch zu einer relativ geringen Bodenfreiheit und schränkt Starts und Landungen bei starkem Seitenwind ein.
Ausgerechnet die Tu-134 soll bei Seitenwind besonders beschränkt sein. Ich kenne kein sowjetisches Verkehrsflugzeug, das ein höheres Limit für Seitenwind bei Start und Landung hat als die Tu-134.
Bei trockener Bahn sind es ganze 39 kt (20 m/s). Da ächzt sogar die eher windunempfindliche 747-8, für die eine maximale Seitenwindkomponente von 30 kt als Begrenzung empfohlen wird.
Die Tu-154 ist deutlich abgeschlagen auf 33 kt (17 m/s) limitiert. Jak-40, Jak-42 und Il-62 folgen mit 29 kt (15 m/s).
Wo hat also die Tu-134 ein Problem mit Seitenwind?!
Mangels eigener Erfahrung kann ich nicht beurteilen, ob eine Tu-134 bei Seitenwind einfach oder schwierig zu starten oder landen ist. Dem Flugzeug eine besondere Beschränkung anzudichten, ist jedoch reine Theoriefindung, um einmal das gängige Wikipedia-Edit-War-Vokabular zu benutzen.
Vielleicht hat ja jemand den geometrisch ungünstigsten Fall konstruiert.
Wenn man die Tu-134 mit 12 Grad Längsneigung und so hart aufsetzt, daß das Hauptfahrwerk bis zum Anschlag einfedert, dann hat man bei der Querneigung nur drei Grad Spielraum, bis die Außentragfläche den Boden berührt.
Nur wer landet so ein Flugzeug?
Im Bereich normaler Längsneigungswinkel ist bei der Tu-134 die Bodenfreiheit der Außenflügel (trotz negativer V-Form) sogar größer als bei der vergleichbaren DC-9/MD-80.
Das liegt an der größeren Höhe und Spurweite des Fahrwerkes.