Stölln89 hat geschrieben:...
Er selbst wird beim dritten Versuch schon gemerkt haben, daß es bei dem Nebel unmöglich ist.
...
Diese Darstellung, es hätte drei oder sogar vier Anflugversuche gegeben, beruht bestimmt auch nur auf einem weiteren Übersetzungsfehler der superschnellen Sensationsverbreiter. Es wurden lediglich die dritte und die vierte KURVE über Funk gemeldet.
Seriöse Quellen haben von Anfang an berichtet, daß der Absturz gleich beim ersten Anflug geschah. Dazu braucht man nicht einmal die Flugschreiber, sondern nur den Tower von Smolensk oder die Besatzung der früher gelandeten Jak-40 zu fragen, die sich ebenfalls in den Funkverkehr mit aktuellen Wettermeldungen eingeschaltet hatte.
Inzwischen wurde von der Untersuchungskommission bekanntgegeben, daß während des Anfluges die Cockpit-Tür offenstand und anhand der Stimmen Personen im Cockpit identifiziert werden konnten, die nicht der Besatzung zuzuordnen sind. Namen oder Hinweise auf die Art der Gespräche wurden bislang nicht veröffentlicht.
Vor der Landebahn 26 befindet sich ein recht tiefer Geländeeinschnitt, in den die Tu-154 aus bislang unbekannten Gründen bis zu 15 m unter das Höhenniveau der Landebahn "eingetaucht" war. Das EGPWS generierte daraufhin eine Warnung "Terrain Ahead" (18 Sekunden vor dem Unfall), auf die die Besatzung leider erst 13 Sekunden später (5 Sekunden vor dem Aufschlag) mit der Einleitung des Fehlanfluges reagierte. Für ein Entkommen war es jedoch zu spät und das Flugzeug kollidierte in 11 m Höhe mit einem Baum. Nach 260 m kam es zur Kollision mit einem zweiten Baum, wobei ein Teil der linken Tragfläche abriß und sich das Flugzeug daraufhin auf den Rücken drehte und nach weiteren 340 m völlig zerstört liegenblieb.
Das Landeminimum für die Tu-154 beim Anflug auf die Landebahn 26 betrug 1.000 m Landebahnsichtweite bei einer Entscheidungshöhe von 100 m über dem Landebahnniveau. 16 Minuten vor dem Unfall waren jedoch nur 400 m Landebahnsichtweite und eine Vertikalsicht von 50 m übermittelt worden. Die Jak-40 Besatzung übermittelte vier Minuten vor dem Unfall eine Sichtweite von nur 200 m an die Besatzung.
EGPWS - Enhanced Ground Proximity Warning System
Dieses System warnt mit optischen und akustischen Signalen vor gefährlichen Annäherungen an den Boden oder an Hindernisse (Türme, Masten, Hochhäuser usw.).