Il-14 Kabinenaufteilung

[Kilo Mike Sierra]

Cabin of Ilyushin Il-14P by Thomas, on Flickr

[Kilo Mike Sierra]

Il-14P Passagierkabine by Thomas, on Flickr

[Kilo Mike Sierra]

So sah die Kabine der in der Sowjetunion produzierten Il-14P bei der Deutschen Lufthansa aus (DM-SBx). Sie hatte nur 18 Passagiersitze.


Steffi - 1956 - 2 by Thomas, on Flickr

An der asymmetrischen Anordnung der Tür zur Anrichte ist erkennbar, daß die russische Il-14P ab Werk für die 2+1 Sitzanordnung ausgelegt war. Bei der Dresdnerin war die Tür in der Mitte und die Trennwand nach vorn versetzt. Beide Veränderungen führten zu einer Verkleinerung der Anrichte und des vorderen Gepäckraumes. Bei der Neugestaltung der Anrichte hat man sich deshalb doppelt Mühe gegeben.

[historienquax]

Quelle: "Ilyushin IL-12 and Il-14 - Successors to the Li-2" von Jefim Gordon und Dmitri Komissarow, Midland Publishing, 2005

Das ist das mit Abstand beste Buch zu Il-12 und Il-14 außerhalb Russlands.

Diese Publikation kannte ich noch nicht, ich danke dir für den Hinweis und die Verlinkung!

Kann jemand die rot markierten Bereiche erklären? Die vielen runden Dinger sind vermutlich die Küche.

[Kilo Mike Sierra]

Die runden "Dinger" sind Installationen im Hydraulikraum. Das große Teil auf er linken Seite ist der Behälter für die Hydraulikflüssigkeit. Dahinter an der Bordwand befinden sich drei Hydraulikdruckspeicher, zwei für das Hauptnetz, einer für die Bremsanlage. Die Behälter rechts enthalten Löschmittel für die Triebwerke.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das "Avionikregal" mit den Funkgeräten für Kommunikation und Navigation sowie die zugehörigen Umformer montiert in vier Etagen.

Hier ein Foto von der nicht hydraulischen Seite des Hydraulikraumes.


Ilyushin Il-14P (DDR-SAM) by Thomas, on Flickr

Vor dem Hydraulikraum befindet sich der Funkraum. Der Funker hat seinen Platz auf der rechten Seite an der Kurzwellen-Nachrichtenstation. Auf der linken Seite befindet sich bei den sowjetischen Il-14 der Arbeitsplatz des Navigators, bei den Dresdner Maschinen befinden sich dort die Geräte der Kurzwellen-Kommandostation.

Hinter dem Hydraulikraum befindet sich auf der rechten Seite die Bordküche, wobei sie bei manchen Kabinenvarianten zugunsten von mehr Sitzplätzen auch entfallen ist. Auf der linken Seite befindet sich bei den meisten Versionen der vordere Gepäckraum. Bei den Salon-Versionen gibt es ihn jedoch nicht.

[Kilo Mike Sierra]

Bei den originalen sowjetischen Il-14P gab es in der Anrichte keine Kaffeemaschine. Bei der Deutschen Lufthansa wurde daher der Kaffee in Thermosflaschen mit an Bord genommen.


Bärbel Dochow und Steffi - 1956 - 4 by Thomas, on Flickr

Wie bereits oben erwähnt, verfügten die Dresdner Il-14P in der neuen Anrichte über eine Maschine, um frischen Kaffee zu brühen.

[historienquax]

Die runden "Dinger" sind Installationen im Hydraulikraum. Das große Teil auf er linken Seite ist der Behälter für die Hydraulikflüssigkeit. Dahinter an der Bordwand befinden sich drei Hydraulikdruckspeicher, zwei für das Hauptnetz, einer für die Bremsanlage. Die Behälter rechts enthalten Löschmittel für die Triebwerke.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das "Avionikregal" mit den Funkgeräten für Kommunikation und Navigation sowie die zugehörigen Umformer montiert in vier Etagen.

Vor dem Hydraulikraum befindet sich der Funkraum. Der Funker hat seinen Platz auf der rechten Seite an der Kurzwellen-Nachrichtenstation. Auf der linken Seite befindet sich bei den sowjetischen Il-14 der Arbeitsplatz des Navigators, bei den Dresdner Maschinen befinden sich dort die Geräte der Kurzwellen-Kommandostation.

Hinter dem Hydraulikraum befindet sich auf der rechten Seite die Bordküche, wobei sie bei manchen Kabinenvarianten zugunsten von mehr Sitzplätzen auch entfallen ist. Auf der linken Seite befindet sich bei den meisten Versionen der vordere Gepäckraum. Bei den Salon-Versionen gibt es ihn jedoch nicht.

Um sicher zu gehen das alles richtig zugeordnet wird möchte ich das mal bildlich zuordnen. Danke dir erstmal für deine Erläuterungen! Kannst du den Wegfall des Navigators näher erklären, brauchen deutsche Il-14 keinen Navigator?

[Kilo Mike Sierra]

Die Antwort ist nicht ganz eindeutig zu geben.

Bei den sowjetischen Il-14 gab es auf der linken Seite des Funkraums einen Arbeitsplatz für den Navigator, der mit zusätzlichen Bediengeräten für die beiden Funkkompasse (ARK-5), den zugehörigen Peilanzeigen sowie weiteren Geräten wie Geschwindigkeitsmesser, Höhenmesser Variometer und Borduhr ausgestattet war. Bei den militärischen Versionen bekam der Navigator anstelle des Standardfensters ein nach außen gewölbtes Fenster ("Blister"), das auch den Blick senkrecht nach unten ermöglichte.

Ob die Deutsche Lufthansa (DLH) ihre sowjetischen Il-14P anfangs auch mit Navigator flog, weiß ich nicht. Die in Dresden gebauten Il-14P der DLH hatten jedenfalls diese Navigationsausstattung im Funkerraum nicht. Dort befand sich auf dem Arbeitstisch die Kurzwellen-Kommandofunkstation. Die DLH flog die Il-14P mit einer Cockpit-Besatzung von vier Personen: Kommandant (entspricht Kapitän), Copilot, Bordwart/Bordmechaniker und Funker.

Der Verzicht auf den Navigator war wahrscheinlich möglich, weil die DLH auf Flugstrecken operierte, auf denen ausreichend Streckenfunkfeuer vom Typ NDB zur Verfügung standen. Über den großen Weiten der Sowjetunion mußte man auch ohne die Unterstützung von Funkfeuern seinen Weg finden. Dort war der Navigator daher unabdingbar - für das Militär sowieso. Für den Navigator besaß die Il-14 auch die Astrokuppel, um mit Hilfe eines Sextanten die Position oder durch Sternenbeobachtung die genaue Flugrichtung bestimmen zu können. (Bei vielen der Dresdner Il-14P wurde die Astrokuppel später entfernt.)

NDB - Non-directional (Radio) Beacon, ungerichtetes Funkfeuer

[Kilo Mike Sierra]

Hier der Sitzplan für die Il-14P der INTERFLUG mit 32 Sitzplätzen.


Il-14P - Sitzplan 32 by Thomas, on Flickr

[historienquax]

Interessante Darstellung vom Sitzplan. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben und noch weitere Informationen gleich mitgeliefert.