Die Restaurierung der in Dresden gebauten Il-14P (DDR-SAM) des Deutschen Technikmuseums (DTMB) in Berlin macht große Fortschritte. Davon konnte ich mich kürzlich bei einem erneuten Besuch auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof überzeugen.
Dort trifft sich einmal pro Woche eine Gruppe überwiegend ehemaliger INTERFLUG-Mitarbeiter, um das Flugzeug fachgerecht wieder aufzuarbeiten. Den Mitgliedern der Gruppe ist ihr Enthusiasmus für das Projekt deutlich anzumerken. Während die meisten Mitglieder aus dem Bereich Flugtechnik der INTERFLUG stammen, finden sich unter ihnen aber auch ein ehemaliger Tu-134-Pilot der IF und ein Kfz-Meister. Sogar ein gelernter Flugzeugbauer aus den Junkers Flugzeugwerken war Teil der Gruppe, doch der als sehr umtriebig bekannte Arno Cwiertnia ist leider am 18. Januar im Alter von 83 Jahren verstorben.
Die schätzungsweise 20 ständige Mitarbeiter umfassende Gruppe nennt sich selbst
„Freunde der Il-14“, aber sie scheinen auch untereinander bestens befreundet zu sein.
Sachgerecht aufgebockter Rumpf by
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Die Aufarbeitung des durch Vandalismus schwer beschädigten Flugzeuges hat 2006 begonnen und wird auch im nächsten Jahr noch nicht vollendet sein. Dafür gibt es einfach noch viel zu viel zu tun. Während an Rumpf, Tragflügel-Mittelstück, Motorverkleidung, Fahrwerk sowie an Rudern und Klappen bereits sehr intensiv gearbeitet worden ist, so hat die richtige Arbeit an den Außentragfügeln und den Leitwerken noch gar nicht begonnen.
Die ehrenamtlichen Restauratoren des DTMB haben in all den Jahren kleine Wunder vollbracht, um das Flugzeug wieder in einen fast flugfähigen Zustand zu versetzen. Auf diese kleinen Wunder werde ich weiter unten noch einmal zurückkommen. Eine flugfähige Restauration der Maschine ist mit vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich. Einerseits fehlen verschiedene kaum noch beschaffbare Teile, andererseits hat auch die tragende Struktur der Flugzeugzelle bei der Demontage des Tragflügel-Mittelstücks etwas gelitten.
Was die Arbeiten am Rumpf betrifft, so sind inzwischen im Inneren die alten abgeblätterten Farbschichten mühevoll entfernt und frische Farbe aufgebracht worden.
Das Cockpit ist bereits fast vollständig wieder hergestellt worden, obgleich auch dort noch viel Detailarbeit zu leisten ist, z.B. die Erneuerung der grünen Dämmatten.
Die Toilette ist bereits komplett fertig und es brennt dort auch schon wieder Licht.
Erfreulicherweise wird auch das elektrische Bordnetz wieder instandgesetzt, zuerst einmal das 28 V Gleichspannungsnetz. Während die Kabel und ihre Isolation noch in einem guten Zustand sind, so sind die Kabelbäume an vielen Stellen einfach durchschnitten worden.
Hier noch weitere Bilder aus der Tempelhofer Flugzeugwerft:
Abgeblätterte Farbe, fehlende oder kaputte Teile - So sah es am Anfang überall aus. by
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Das überholte Bugfahrwerk wurde probehalber wieder eingebaut. by
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Hier sieht es aus wie bei einem D Check. by
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Bald kommt der Glaser. by
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Cockpit im Juli 2011 by
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Cockpit im Juni 2012 - Was für ein Unterschied! by
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Wie neu. Oder? by
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