DDR-Luftfahrtforum !

Tu-104, Bericht in INTERAVIA von 1956

Diesen meiner Meinung nach sehr lesenswerten Bericht zur Tu-104 möchte ich hiermit als Reproduktionsfoto hochladen.
Zum Grund des Besuches, es ging um Abstimmungen von Sicherheitsvorkehrungen für einen zukünftigen Besuch von Chruschtschow und Bulganin.

@historienquax - ließe sich die -104 auf einen Scanner legen für ein PDF z.B. o.ä.? Das ältere Auge hat schon bischen Probleme mit den Parallaxen

R.

Besten Dank für die gelieferten Einblicke aus der Sicht des Westens in jener Zeit.

Wie wir heute wissen, handelte es sich in der Tat um den Prototypen der Tu-104, der dort ausgiebig betrachtet werden konnte. Zweifellos ein Meilenstein der Technik und durchaus mit allen damaligen Vergleichstypen des Westens vergleichbar (viele waren es ja nicht).
Schmunzeln musste ich über die Aussage, dass die Triebwerke ziemlich leise gewesen sind. Habe ich ganz anders in Erinnerung. Lauter war nur die Comet IV und die hatte immerhin 4 Triebwerke!
Die anstehende Entwicklung der Tu-110 wurde angedeutet (welche sich letztlich als Flop herausstellte) und die Weiterentwicklung der "Bison" zum Passagierjet hat auch nicht stattgefunden.

In dem Zusammenhang könnte man trefflich darüber sinnieren, ob die Suchoi T-4 einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der Tu-144 gehabt hat. Immerhin sind einige äußerliche Details durchaus vergleichbar. Könnte aber Thema in einem neu zu erstellenden Beitrag sein.

Beste Grüße
Rainer

Hab diese Ausgabe nur zufällig für ein paar Sekunden in den Händen halten können. Und diese Seite mit einem Telefon abfotografiert.

etbstwr1 hat geschrieben:Wie wir heute wissen, handelte es sich in der Tat um den Prototypen der Tu-104, der dort ausgiebig betrachtet werden konnte.

Dieser Flug nimmt drei Seiten im folgenden Buch ein:
viewtopic.php?f=97&t=2833
- der Hinflug ging über 11 Stunden und 35 Minuten
- Route Witebsk-Vilnius-Berlin-Amsterdam-London
- Höhe 10500 Meter bei 800 km/H
- Rückflug am 25. März

Hier nun der Bericht von diesem Flug (?) in der Kaliningradskaja Prawda vom 30.3.1956:
http://mizar2.kantiana.ru/sph.php?id=gazeta.view.6419

Man beachte auch die Schreibweise: "TU-104"

Vielleicht kann man - wenn das tatsächlich der gleiche Flug ist - das Thema entsprechend anpassen?

Da ich eine gewisse Hinwendung -neben der -134 auch zur TU-104 - nicht verleugnen will, kann ich diese interessante Historie mal mit einer heute veröffentlichten Betrachtung ergnzen:
"Erzeugte die Wirkung von UFOs" - Wie der sowjetische Passagier-Liner TU-104 startete -

- Dmitry Khazanov über die Entwicklung, Implementierung und Entwicklung der Tu-104 am Tag ihres ersten regulären Fluges,
der vor 65 Jahren stattfand, am 15. September 1956.
Tass https://tass.ru/opinions/12377753?from=teaser

Der Autor spannt aus seiner Sicht den Bogen von den ersten Gedanken bis zur Produktion - zuerst im Werk Nr. 135 in Charkow, wenig später - in der Nr. 166 in Omsk, 1957 wechselten beide Unternehmen zu einer 70-sitzigen Modifikation der Tu-104A und danach im Werk Nr. 22 in Kasan zur Massenproduktion -
über den Auftritt der Maschinen in Heathrow und Einführung des Turbojet "Tupolew" in den späten 1950er Jahren erstmals mit dem in unserer Zeit üblichen Servicestandards für Menschen an Bord des Flugzeuges. 100 Mio Beförderte sind schon eine Ansage.
# # #
R.
Anm.
Die bekannten Übersetzer kommen mit dem Text gut zurecht (- z.B. https://www.deepl.com/translator)

In einem Artikel mit der Erinnerung an die Katastrophe vom 07. Februar 1981 Raum Leningrad, demzufolge ursächlich Überlastung/Lastverteilung nach dem Start im 50 m Höhe ein Strömungsabriß der TU-104 eintrat mit Totalverlust ( https://primamedia.ru/news/488481/ )

sind zwei Archivaufnahmen eingefügt - einmal die TU-104A CCCP-42332 und zum Anderen die TU-104Sch CCCP-42330
Erstere, die -42332, ist in der Statistik mit "Katastrophe" vermerkt, könnte also die bewußte Maschine gewesen sein.

Es geht mir hier um die Untere -104Sch -42330, die in Chabarowsk stand/oder noch steht, mit der besonderen Bugkonfiguration. Das hatte ich so noch nicht gesehen, es gab wohl auch nur 4 Stück davon.
- Was verbirgt sich dahinter, wenn da mal Henning (rsp. die Historiker) in die Mottenkiste schauen könnte?
Das auf ihrem Rumpf Aeroflot steht, muß nicht viel zu sagen haben, - eben noch gelesen::
"Entwickelt für die praktische Ausbildung von Navigatoren auf der Tu-16K" ... . Aber was man dort verbaut hatte, könnte wiederum ja nur etwas mit der TU-16K zu tun haben ...
R.

Die Tu-104Sch-1 war für die Navigatorenausbildung der Tu-16K-10 vorgesehen, die Tu-104Sch-2 für die Navigatorenausbildung der Tu-22M2.
https://igor113.livejournal.com/974108.html
https://www.rulit.me/books/mir-aviacii- ... 72-22.html
https://aviadejavu.ru/Site/Crafts/Craft22115.htm

Im livejournal eine phantastische Bildfülle und im rulit.me unglaubliche Details. Das ist doch eine wahre Fundgrube für jeden technologisch Interessierten. Da sind wir hier genau richtig.

>Also die besondere Nase brauchte ein "Ritsa" Radar, da hat sich Peter Batujew mit der Schnittzeichnung (Hut ab) der -104Sch riesige Mühe gemacht. (Da würde ich gern noch mal nachgrasen).
Die Bordnummer der Sch CCCP-42342 aus der Zeichnung steht leider auch nicht mehr in Puschkin.

Man darf heute anmerken, daß die Ingenieursarbeiten seinerzeit immer ein Maß an Hochachtung in sich trugen, so empfanden wir das als junge Leute in der Luftfahrt-Aufbruch-Zeit
R.