PZL M-15 Belphegor

DDR-TKB
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Re: PZL M-15 Belphegor

Ungelesener Beitragvon DDR-TKB » Di 4. Mär 2014, 21:32

Auch, wenn das alles sehr fragwürdige Aussagen sind, finde ich es trotzdem sehr interessant, dass und wie darüber an anderer Stelle diskutiert wird.
Kleine Anekdode aus Mielec:
Bei der Werksführung sah ich ein riesengroßes Bild der M15 an einer Wand prangen. Als ich unseren persönlichen Guide (kein Angehöriger von PZL) auf englisch fragte, ob dieses Flugzeug irgendwo auf dem Werksgelände zu betrachten sei, bekam dies ein Angestellter mit und begann sofort in einem unmissverständlich ärgerlichem Ton auf polnisch an zu erzählen, dass es eine Schande sei, dass die M15 nicht in Mielec ausgestellt sei, denn da sei schließlich sein Ursprung....
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EA-Henning
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Re: PZL M-15 Belphegor

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 5. Mär 2014, 14:43

Ich (!) glaube, die M-15 war bereits vor dem Bau zum Scheitern verurteilt. Ein solches Flugzeug braucht eine gute Infrastruktur, eine solche ist aber eher in stark besiedelten Gebieten vorhanden. Man stelle sich, aus heutiger Sicht, den Lärm vor, wenn da 1 oder 2 Maschinen arbeiten.
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Kilo Mike Sierra
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Re: PZL M-15 Belphegor

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 5. Mär 2014, 23:13

...und sie verfehlte die geforderten Leistungsdaten im erheblichen Maße, speziell Start- und Landestrecke, Treibstoffverbrauch pro Flugstunde und Nutzlast.

Während die Idee, die Applikationsmittel mit Zapfluft vom Triebwerk "auszublasen", sehr innovativ war, so erhöhte genau das den Treibstoffverbrauch sehr deutlich. Möglicherweise war auch nicht in jedem Flugzustand ausreichend Zapfluft verfügbar.

Ein ernstes Problem war auch die TL-typische langsame Reaktionszeit des AI-25 Triebwerkes bei Schubänderungen. In kritischen Flugsituationen, die im agrarflugtypischen Flugbetrieb (Manövrieren in Bodennähe) wahrscheinlich häufiger auftreten, kann das schnell gefährlich werden, z.B. wenn man einem Hindernis nach oben ausweichen muß. Die Schuberhöhung vor dem Einleiten der Arbeitskurve mußte daher auch deutlich früher als bei einem Kolbenmotor eingeleitet werden.

Die Anbringung der beiden Chemikalienbehälter in Tragflügelgondeln, d.h. mit weitem Abstand von der Rumpflängsachse, erhöht auf jeden Fall das Trägheitsmoment um diese Achse, insbesondere bei hohem Füllstand. Das kann m.E. nur bedeuten, daß die Querwendigkeit der M15 nicht besonders gut gewesen sein kann, zumal die Querruder der Maschine auch nicht sonderlich groß sind.

Ich kann mir daher gut vorstellen, daß die Piloten mit der Agilität der M15 nicht sonderlich zufrieden gewesen sind.


Mal sehen, ob Flugi oder Kollegen aus Ribnitz-Damgarten noch genaueres dazu sagen können.
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Thomas

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