Triebwerksfamilie Solowjew D-30

EA-Henning
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Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 24. Jun 2010, 10:30

Ich denke, das Triebwerk D-30 ist es wert, etwas genauer betrachtet zu werden.

Für mich ist es ein Baukastentrriebwerk, das einige Jahre zu spät kam.

Es wurde in verschiedenen Versionen und Bauserien in viele sowjetische Flugzeuge eingebaut:

TU-134: D-30-I; D-30-II und D-30-III;
IL-62: D-30-KU-I;
TU-154M: D-30-KU-152-II;
IL-76: D-30-KP-I, D-30-KP-II;
MiG-31: D-30-F6 (mit Nachbrenner).

Modernste Ausführung ist das D-30-KP-III Burlak, derzeit in der Erprobung.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 24. Jun 2010, 10:34

In der Flotte der Interflug kam neben der IL-62M das D-30 Triebwerk in der TU-134 vor. Der Unterschied der Ausführungen D-30-I und D-30-II ist relativ banal. In der neueren Version ist lediglich ein Schubumkehrsystem (Reverser) vorhanden. Das D-30-III Triebwerk hat auf den ersten Blick keine signifikanten Verbesserungen aufzuweisen. Ich denke aber, das hier die Laufleistungen bzw. Wartungsfristen stark vergrössert wurden.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Do 16. Mär 2017, 06:30

Inwieweit gibt es eigentlich Gleichteile zwischen D-30 und D-30KU ?
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 22. Mär 2017, 12:26

EA-Henning hat geschrieben:...
Das D-30-III Triebwerk hat auf den ersten Blick keine signifikanten Verbesserungen aufzuweisen. Ich denke aber, das hier die Laufleistungen bzw. Wartungsfristen stark vergrössert wurden.

Das Triebwerk D-30 Serie III weist gegenüber der Serie II drei signifikante konstruktive Veränderungen auf, daher ist ein gemeinsamer Betrieb von D-30 Serie II mit Serie III an einem Flugzeug nicht zulässig (obwohl Einbaumaße und Anschlüsse identisch sind).
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 22. Mär 2017, 12:29

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:
EA-Henning hat geschrieben:...
Das D-30-III Triebwerk hat auf den ersten Blick keine signifikanten Verbesserungen aufzuweisen. Ich denke aber, das hier die Laufleistungen bzw. Wartungsfristen stark vergrössert wurden.

Das Triebwerk D-30 Serie III weist gegenüber der Serie II drei signifikante technische Veränderungen auf, daher ist ein gemeinsamer Betrieb von D-30 Serie II mit Serie III an einem Flugzeug nicht zulässig (obwohl Einbaumaße und Anschlüsse identisch sind).

Wie ich hörte, soll der Lärmpegel trotzdem nicht geringer gegenüber den Vorläufern geworden sein.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 3. Apr 2017, 21:25

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:
EA-Henning hat geschrieben:...
Das D-30-III Triebwerk hat auf den ersten Blick keine signifikanten Verbesserungen aufzuweisen. Ich denke aber, das hier die Laufleistungen bzw. Wartungsfristen stark vergrössert wurden.

Das Triebwerk D-30 Serie III weist gegenüber der Serie II drei signifikante konstruktive Veränderungen auf, daher ist ein gemeinsamer Betrieb von D-30 Serie II mit Serie III an einem Flugzeug nicht zulässig (obwohl Einbaumaße und Anschlüsse identisch sind).

Eine dieser signifikanten Veränderungen zwischen Serie II und III war der von vier auf fünf Stufen vergrößerte Niederdruck-Verdichter.
Die Trockenmasse stieg von 1.765 kg auf 1.809 kg (Steigerung um 2,5 %).
Der Massendurchsatz bei Startschub erhöhte sich von 127 kg/s auf 128 kg/s.
Die Turbineneintrittstemperatur wurde von 1.084 °C auf 1,057 °C reduziert.
Der Startschub wurde von 6.800 auf 6.930 kp vergrößert (Steigerung um 1,9 %).
Der spezifische Kraftstoffverbrauch im Reiseflug stieg von 0,786 kg/kp h auf 0,793 kg/kp h.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 3. Apr 2017, 21:39

EA-Henning hat geschrieben:...
Der Unterschied der Ausführungen D-30-I und D-30-II ist relativ banal. In der neueren Version ist lediglich ein Schubumkehrsystem (Reverser) vorhanden. ...

Erwähnenswert wäre auf jeden Fall, daß die Serie I mittels eines elektrischen Starter-Generators angelassen wird, der entweder von den Bordbatterien oder durch Landstrom (Ground Power Unit) gespeist wird.
Im Gegensatz dazu werden die Serien II und III mittels eines Druckluftstarters angelassen, entweder unter Nutzung von APU-Zapfluft, Zapfluft vom anderen bereits laufenden Triebwerk (cross-bleed) oder einer bodenseitigen Druckluftversorgung.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Di 4. Apr 2017, 17:35

Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß das Solowjew D-30 Triebwerk das gelungenste oder beste Strahltriebwerk aus sowjetischer Produktion sei. Kennt jemand ähnliche Aussagen oder sogar eine Begründung dafür?
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Fr 7. Apr 2017, 10:40

Hat jemand eine Idee, wofür die Buchstaben bei den verschiedenen Varianten des D-30 Triebwerkes (D-30KU, D-30KP, D-30KPW, D-30TKPW, D-30F6) stehen?

Zumindest beim D-30KP hätte ich eine Idee, wofür das P steht: повёрнуто (gedreht).
Für den Einsatz an der Il-76 wurde bei dieser Version die Schubumkehr um 90° gedreht eingebaut.

Beim D-30KPW könnte das W für die Seeflugvariante stehen, da diese Variante für das Amphibienflugzeug A-40 "Albatros (Be-42) vorgesehen war. Eine Schubumkehr kann ich dort nicht erkennen, was mich dann wieder an dem P für die gedrehte Schubumkehr zweifeln läßt.
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Re: Triebwerksfamilie Solowjew D-30

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Fr 7. Apr 2017, 11:36

Das D-30F6 ist einfach.

Das "F" steht für "Nachbrenner", im russischen "Форсаж" genannt.
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