Sadowa hat geschrieben:Rexrsph2011 hat geschrieben:... in der damaligen Zeit hat man zuwenig dokumentiert bzw. fotografiert , auch Kollegen von mir haben ihre Mühe alles wieder zu rekonstruieren.
Und genau deshalb sitzen Wir hier Virtuell zusammen um einzelne Puzzle-Stückchen mittels Erinnerungen & Nachweise zum Ganzen zu vereinen. :-P
Hallo Jungs,
ich will hier „Dresden“ noch einmal aufgreifen. Zwei interessante Dinge (möglicherweise auch nicht unbekannt):
1. hatte ich vor Jahren – IL-14 Fans aufgepasst- überwältigenderweise den Funkverkehr ausgegraben und stelle das gern zum Nachempfinden rein:
Funkverkehr DLH auf Skybird-eV.de
60-er Jahre, ein Glück, dass man das erhalten hat. Seltenes Zeitzeugnis
2. Zu den Anflügen Dresden
Diese waren sicherlich reglementiert auch aus der Tatsache, dass ungewöhnlicherweise eine Überlappung von zivilen UND militärischen Funkfeuern vorhanden war. Das heißt natürlich, dass die einbezogenen militärischen FF damit kompromittiert wurden, was bei der strikten Geheimhaltung im kalten Krieg schon ungewöhnlich war.
Die Kennungen der Funkfeuer FO und F (Hauptlanderichtung) wurden wie üblich aus dem ersten und letzten Buchstaben des Rufzeichens "FIGARO" abgeleitet.
(Militärisch
Das militärische Rufzeichen des Flugplatzes war FIGARO, des Flugleiters FIGARO-START (Frequenzen 132,0 und 124,0 MHz) und des Peilers FIGARO-PELENG (130,0 MHz).
Zivil
Die zivilen Rufzeichen waren DRESDEN APPROACH und DRESDEN TOWER (beide 127,7 MHz) sowie DRESDEN PRECISION für den PAR-Anflug (118,0 MHz).)
Ausstattung des Flugplatzes mit Instrumentenlandesystemen:
Noch Anfang der 1980er Jahre war der Platz anstelle eines ILS nur mit einem sowjetischen Landesystem KGSP/KRM für die Landebahn 04 ausgestattet !
>>> Folgende Anflugschemen gab es ab … ? (Quelle war www.mil-airfields.de, die Seiten von Bert Kondrass):
Die Funknavigationsausrüstung für den Anflug auf Dresden war ungewöhnlich: sie bestand aus jeweils 3 Funkfeuern für jede Anflugrichtung. Das Konstrukt entstand durch die Überlappung jeweils eines militärischen und eines zivilen Systems, denn das äußere Funkfeuer hat im zivilen System einen signifikant größeren Normabstand von der Landebahn (ca. 3..4 Seemeilen) als im militärischen System des Warschauer Paktes (4 km).
Anflugrichtung 221°:
- Militärisches System mit den Funkfeuern FO und F
- Ziviles System mit den Funkfeuern FS und F
Das Funkfeuer F war also Bestandteil sowohl des zivilen als auch des militärischen Systems. Das Funkfeuer FS war gleichzeitig Streckenfunkfeuer für die Luftstraße B52.
Anflugrichtung 041°:-
Militärisches System mit den Funkfeuern KW und K
- Ziviles System mit den Funkfeuern GPZ und K
Das Funkfeuer K war also Bestandteil sowohl des zivilen als auch des militärischen Systems. Das Funkfeuer GPZ war gleichzeitig Streckenfunkfeuer für die Luftstraßen B51 und B52 und hatte vermutlich deshalb einen deutlich größeren Abstand zur Landebahn 04 als üblich.
Ungefähr ab Mitte der 1980er Jahre sah der Landeanflug auf die Bahn 22 eine Peilung zum Funkfeuer "KZ" vor, dem Fernfunkfeuer vom Flugplatz Kamenz. Damit wurden Frequenz und Kennung dieses militärischen Funkfeuers international veröffentlicht, was bei der sonst so übertriebenen Geheimhaltung in der DDR schon sehr bemerkenswert war (!).
So, die Karten dazu gibt's hier:Flughafen Dresden-Klotsche auf Mil-Airfields.de
Aktuelle Ergänzung: Die Seiten "mil-airfields.de" wurden vom Betreiber leider vom Netz genommen. Er läßt momentan offen, wie es weitergeht. Finde es sehr schade, war es doch auch unsere Geschichte. Ein Dankeschön an Bert für die gesammelte Mühe!
http://www.kondruss.com/mad/index.htm
Rainer