DDR-Luftfahrtforum !

Hallo,

seit einigen Jahren verbringe ich meinen Urlaub auf der schönen Insel Usedom.
Da mir die Anfahrt via PKW oder Bahn jedoch zu beschwerlich ist, benutze ich dafür den Flieger.

Beim Landeanflug auf den Flughafen Heringsdorf fällt mir aber immer wieder auf, daß man ziemlich im rechten Winkel zur Landebahn anfliegt, um dann in sehr niedriger Höhe über dem Oderhaff einige üble Kurven zu ziehen, um dann dennoch die Landebahn in Längsrichtung zu erwischen.

Mir scheint fast so, als ob man dadurch vermeiden will, die polnische Grenze beim Landeanflug zu überqueren.

Beim Rückflug vor knapp 3 Wochen wehte jedoch der Wind so, daß gen Osten gestartet werden mußte (in der Regel startet man dort gen Westen). Dabei war es aber kein Problem, während der Steigphase den Swinemünder Hafen zu überfliegen.

Meine Frage daher an die Techniker oder die Piloten, warum der Anflug quer zur Landebahn und die Kurverei in niedriger Höhe ?

Viele Grüße aus Augsburg.

Mittlerweile, wo Polen "Schengen-Mitglied" ist dürfte die Arugumentation die Grenze nicht überfliegen zu wollen hinfällig sein!

@joschie99
Polen ist zwar Schengen-Mitglied aber für die Luftfahrt dauert es noch ein wenig bis auch diese Grenzen fallen. Es mag einiges leichter sein aber ganz weg sind die Grenzen noch nicht. Und ich denke mal, man möchte die Überfluggebühren sparen solange es sich vermeiden lässt.
Im moment profitieren Pkw und Lkw vom wegfall der Grenzen.

Gruß Jürgen

Das geht aber auch nur so lange gut, bis deutsche Flugesellschaften vor EU-Gerichten wegen der Benachteiligung klagen werden!

Und dann werden auf den polnischen Staat ein Haufen Forderungen zu kommen!

So ist das halt im "vereinten Europa", jeder will "was vom Kuchen abhaben"!

Am Liebsten die "Stücke mit viel Schlagsahne"!

Muss nicht unbedingt vor Gerichte kommen. Wenn man in andere Schengen-Länder fliegen will muss man meines Wissens einen Flugplan aufgeben.
Aber da sich die Staaten mit der Umsetzung von Schengen schwer tun wird es wohl noch eine weile so bleiben. Die EU arbeitet daran, nur halt sehr langsam.
Aber da müssten sich mal @Capovau oder @Flugi zu Wort melden, die dürften das besser wissen als ich und werden wohl auch einiges von mir geschriebene wiederlegen.
Da mir es verwehrt bleibt Pilot zu werden, lese ich halt alles was mir in die Finger kommt.

Gruß Jürgen

Ich bin zwar auch kein Pilot!

Aber im FS 9 fliege ich den Landeanflug meist son Südwest. Über den Eisenbahnhaltepunkt "Wolgast-Fähre" und das sog. "Achterwasser".

Es könnte sich hierbei um einen Sichtanflug handeln. Die von Ihnen beschriebenen "üblen Kurven" währen dann der Wechsel vom Gegenanflug zum Queranflug und vom Queranflug zum Endanflug auf die Landebahn 28. Eine sog. Platzrunde. Der Sinn währe in diesem Fall aber eher der kürzere Flugweg im Vergleich zu Radarvektoren, die das Flugzeug dann auf das ILS bringen. Erst recht wenn man sich dem Flugplatz aus Westen nähert und das Wetter dem entsprechend gut ist macht das Sinn.

In Heringsdorf gibt es laut der Webseite vom Flugplatz ein Instrumtenanflugsystem (ILS) auf die Landebahn 28. Bei dem ILS ist kein Kurven in niedriger Höhe angesagt. In der Regel beginnt ein ILS aus 3000 Fuss bei ca. 10 NM bzw. 2000 Fuss bei 7 NM.

Es kann natürlich trotzdem sein, dass in Heringsdorf verucht werden soll bei Anflügen gen Westen den polnischen nicht zu durchqueren!

Hallo Marius und alle anderen,

erstaunlich, daß eine Anfrage von mir aus 2006 bis jetzt "lagern" mußte und nun eine kleine Flut von Antworten oder Vermutungen einfliegen ...

Es scheint wirklich so zu sein, daß durch diesen komplizierten Anflug der poln. Luftraum gemieden werden sollte. Bereits im Juli 2007 konnte ich beobachten, daß beim Anflug auf Heringsdorf gemütlich via Swinemünde nach Westen gewendet wurde.

Noch interessanter war der Anflug mit LH918 am 20.07.08. Von Düsseldorf über HH, dann über Rostock, Neubrandenburg (nanu, geht's wieder nach Hause ???) und dann eine gemütliche Kurve über Stettin, die Oder entlang, kurz übers Haff und dann Landung in Heringsdorf.
Da unter uns auch keine Wolken waren, war dieser Landeanflug echt was für's Auge

Vorgestern auf dem Rückflug Start gen Westen, also erstmal der lange Taxiway. Der ist ziemlich holprig, nicht nur, daß man das an den Bewegungen des Fliegers merkt. Meine Sitznachbarin meinte "hat der Vogel evtl. einen Platten ?". Allerdings muß ich gestehen, daß ich beim Einsteigen in die CRJ200 bissel komisch auf das Bugradfahrwerk guckte. Sieht irgendwie winzig aus ...

Gruß aus Augsburg
Jürgen

In den sechziger Jahren soll wohl, wie mir mein Vater erzählte die Heringsdorfer SLB nur ein "Knüppeldamm" gewesen sein.