EDGE-Henning hat geschrieben:...
Ich glaube aber, das Erfurt und Dresden sowieso zu wenig Passagiere gehabt hätten, um einen Bahnanschluss ökonomisch zu Vertreten.
Ich sehe das eher anders herum. Ein Flughafen, der keinen Bahnhof hat, ist ökonomisch nicht vertretbar und bleibt ein verkehrstechnischer Fremdkörper in der Landschaft.
Heute ist die Bahn allerdings bereits platt genug, um darauf zu verzichten. Das Geld für einen Bahnanschluß steckt man lieber in Parkhäuser und teure Kunstwerke aus verschlungenen Rampen. Das hat den Vorteil, daß man von den Passagieren während ihrer Abwesenheit kassieren kann. Nach ihrer Rückkkehr müssen sie ihr Auto ja erst wieder auslösen bzw. freikaufen. Bahnpassagiere dagegen zahlen nichts und sind daher vielleicht auch nicht so beliebt bei den Flughäfen.
Der alte Traum von der Integration der verschiedenen
öffentlichen Verkehrsträger scheint inzwischen begraben zu sein, obwohl er hochgradig vernünftig ist, auch unter ökologischen Gesichtspunkten.
Es ist eine Sünde, den Luftverkehr, die Eisenbahn und den Straßenverkehr in gegenseitige Konkurrenz zu bringen. Eine sinnvolle Aufteilung des Verkehrs ist dabei bislang nicht entstanden.
Erfurt hatte in den 80er Jahren nur 2 Prozent des gesamten Fluggastaufkommens der DDR. Zugverbindung in das Umland hätten die Situation sicher erheblich verbessert.
Der Bahnanschluß des Flughafens Berlin-Schönefeld ist übrigens eine lange Geschichte. Trotz optimaler Voraussetzungen ist das Ergebnis ein schlechter Kompromiß. Deshalb müssen sich die Passagiere auch heute noch auf den unnötig langen Weg vom Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld zum Abfertigungsgebäude machen. Dieser Mangel wird im Zuge des Flughafenausbaus jedoch beseitigt.
Der Flughafen Schönefeld verfügt sogar über zwei Bahnanschlüsse: den bereits erwähnten im Nordteil an die Hauptstrecke des Berliner Außenringes sowie im Südteil den Bahnzubringer des ehemaligen Henschel-Flugzeugwerks, der während der ILA auch für den Personenverkehr genutzt wird.