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Flugzeugunglück von Eisenach: Anklage-Erhebung

Verfasst: Fr 20. Feb 2009, 16:05
von EA-Henning
Gegen den Piloten des Agrarflugzuges, das im April in Eisenach-Kindel verunglückte, ist heute Klage erhoben wurden.
Mehr in den News von Luftfahrt-Eisenach.de http://www.luftfahrt-eisenach.de/News/News-index.html

Außerdem wird im Thüringenjournal im MDR-Fernsehen heute um 19 Uhr darüber berichtet. Dabei wird auch ein Querschnitt über die Berichterstattung auf Luftfahrt-Eisenach.de gezeigt.

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 09:01
von DDR-TKB
Ich finde die Art der Berichterstattung des MDR wirklich unangebracht! Irgendjemanden Reden zu lassen, der erklärt, wie man die Situation ganz einfach ohne Katastrophe hätte meistern können ist meiner Meinung nach nicht nur für den Piloten ein Schlag ins Gesicht!

Mir selber wird im Sendegebiet des MDR auch fahrlässige Tötung vorgeworfen und ich bin auch Teil einer völlig makaberen Berichterstattung. Natürlich trift es in so einem Fall die Hinterbliebenen noch viel härter als den vermeintlichen "Täter". Aber man sollte sich auch mal in die Haut dessen versetzen, der für sowas verantwortlich gemacht werden soll. Für mich persönlich bedeutet fahrlässige Tötung - das man in Kauf nimmt, das jemand zu Schaden kommt oder sogar ums Leben. Ich kenne den Piloten nicht, aber das kann ich mir nicht vorstellen!

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 09:18
von EA-Henning
Du hast offensichtlich die vorherhgehenden Berichte nicht verfolgt.
Hier ist auch keine reisserische Darstellung. Immerhin hatte der Pilot das gleiche bereits im Vorjahr hinter sich. Immerhin Flugschein Abgelaufen. Immerhin keine Erfahrung. Okay, könnte man mit viel gutem Willen meinen.

Viel schlimmer als das oben geschriebene wiegt etwas ganz anderes, was auch durch das Interview mit Herrn Haufe zur Sprache kam: Die Kontrollkette hat nicht funktioniert. Und hier ist das kleine, aber wichtigste Detail: Hätte der Verantwortliche so kontrolliert, wie es von der dem Verantwortlichen Übergeordneten Behörde (Ich glaube sogar, er war direkt unterstellt) vorgeschrieben ist, wäre der Unfall nicht passiert. Man muss sich hier auch die anderen Beteiligten vorstellen. Es gibt seidem fast keine Rundflüge mehr am Platz!

Den, den man Reden lies, ist übrigens langjähriger Agrarpilot und Fluglehrer.

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 10:07
von DDR-TKB
Das mag alles stimmen.

Ich frage mich trotzdem mit welchem Recht dieser Sender mit einer Meinungsbildung anfängt, bevor ein Urteil gesprochen ist ?!?

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 10:23
von EA-Henning
Wo ist das denn eine Meinungsbildung?

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 10:31
von DDR-TKB
Wird bei dem Zuschauer etwa keine Meinung gebildet, wenn jemand interviewt wird, der sagt, das die Maschine nach 51 Metern hätte stehen können und das man vermutet, das Pilot gedacht hat, das er es schafft das Flugzeug noch in die Luft zu bekommen???

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 10:41
von EA-Henning
DDR-TKB hat geschrieben:Wird bei dem Zuschauer etwa keine Meinung gebildet, wenn jemand interviewt wird, der sagt, das die Maschine nach 51 Metern hätte stehen können und das man vermutet, das Pilot gedacht hat, das er es schafft das Flugzeug noch in die Luft zu bekommen???

Das Verfahren des Bremsens ist bekannt. Die Neigung der Z-37A zum Ausbrechen ist bekannt und steht im FBH zur Z-37. Das lernt man übrigens in den ersten paar Flugstunden, wie man abremst. Der, der es sagte, hat die Z-37 und PZL-106 geflogen. Der Pilot hat nach Behördenangaben (!!!!) gesagt, er war 85 km/h schnell und "wollte Drüberfliegen, er dächte, er schafft es". Also, Mit MTOW und 85 km/h? Das ist unter Abhebegeschwindigkeit und funktioniert nicht. Das ist keine Meinungsbildung, sondern eine Meinungsäusserung nach Faktenlage. Die Z-37 wäre vermutlich sogar nur nach dem Rausnehmen des Gas stehen geblieben. Zu guter letzt gibts den Notabwurf. Naja, ich will und darf mich hier nicht weiter äussern, jedoch kommt innerhalb der nächsten 4 Wochen der Abschlussbericht der BFU. ICh betone aber nochmals: der gleiche Unfall passierte ein jahr vor Eisenach bereits genauso, nur ohne Puplikum, in Alkersleben. Mit erheblicher Beschädigung der D-ESVU. Da hätte sich eine Meinung bilden sollen - meine ich.

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 11:00
von DDR-TKB
Ich will hier weder dem Piloten noch anderen Verantwortlichen einen Heiligenschein aufsetzen. Ich möchte auch nicht zum Ausdruck bringen, das jemand, der im TV seine Meinung sagt nicht kompetent genug war. Ich bezweifel jedoch sehr stark die Kompetenz des Fernsehsenders und ich finde, das es für eine derartige Berichterstattung zu früh ist. Ich kann nicht leugnen, das ich selber gerade mit diesem Sender sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Es werden Fakten verdreht, es werden Sachen zuerst in den Medien veröffentlicht, bevor die betroffenen Personen durch die Staatsanwaltschaft informiert werden etc.

Auch wenn im Vergleich zu anderen Sendern nicht so offensichtlich ist, erhalte ich stark den Eindruck, das es sich um Sensationsjournalismus handelt.

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 11:37
von altho
Also ich verstehe die ganze Aufregung nicht, der Bericht im MDR Thüringen-Journal war in meinen Augen gut.
Man sollte nicht jede Aussage die im Fernsehen gesendet und getroffen wird auf die berühmte Goldwaage legen,sonst könnte man sich täglich über falsche oder sehr unzureichende Berichterstattungen aufregen.
Letztendlich gibt es irgentwann ein Gerichtsurteil mit dem der Pilot sowie die Hinterbliebenen der Opfer leben müssen.
Lasst uns nach vorne schauen und hoffen, dass es wieder bessere Tage für den Flugplatz Kindel gibt....

Gruß Alexander

Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel

Verfasst: Sa 21. Feb 2009, 11:46
von EA-Henning
Das Kamerateam setzte sich sehr lange mit dem Thema auseinander. Von vorn herein bestand Einigkeit, das man nicht Sensationsjournalismus abfällt. Andererseits wird bei neuen Fakten auch etwas gesendet. Das ist deren Handwerk und der Kunde will es. Ich bin gespannt auf Bild nächste Woche, oder Super-Illu. Wie soll man, bitteschön, sonst Reagieren? Dann müsste man jede kritische Diskussion in Frage stellen. Ich habe das im FF bereits aufgegeben.

Aber nur ueber schöne Dinge zu reden, das ist dann auch nicht mein Ding. Ich musste, wenn ich Deine Meinung aufgreifen würde, meine gesammte Internetseite schliessen. Denn da gehts notwendigerweise auch um Abstürze oder Vorkommnisse. Und fast immer ohne vorliegenden Untersuchungsbericht, immerhin bin ich keine Behörde.

Ich bin kein Förderer des MDR oder ARD oder ZDF, immerhin haben die mich via GEZ auf über 800 Euro verklagt. Ich habe nämlich aufgrund meiner Einkommenshöhe einen Antrag auf GEZ-Befreiung gestellt. Der ist angeblich nicht eingegangen. Nun muss ich den Zahlen. Es gibt per Gesetz keinen Erlass, wenn der Antrag nicht da ist. Ich habe ihn aber nicht per Einschreiben versendet..... Ich werde hier übrigens ohne Prüfung der Lage und ohne Gericht sozusagen "Verurteilt"!

Ich bin ja mit meiner Webseite auch so etwas ähnliches wie eine Zeitung. So langsam begreife ich, wie schwer das ist. Und es macht immer weniger Spass. Aber um Informationen muss man Kämpfen. Man erhält sie trotzdem meist nicht. man ist auch kein Spezialist. Aber genau jene Spezialisten, die man vorher um Infos bittet, lehnen ab/ haben keine Zeit / sonstige Ausreden. Nach Veröffentlichung kommen genau jene und fragen, warum man sie nicht fragte.....Andererseits ist die Arbeit eines Redakteurs von seinem Auftraggeber abhängig. Der wiederum von der Finazierung. Diese wiederum vom Kunden. Gut, das ich mit meiner Seite kein Geld verdiene. Ich überlege derzeit ernsthaft, ob ich nicht alle Unfälle, Vorkommnisse, Kennzeichen und Halterangabe entferne. Negativ dabei wäre, es würde nicht sehr viel übrigbleiben.