Der Berliner Tagesspiegel hat wieder eine fachkundige Steilvorlage des Sprechers der Berliner Flughäfen veröffentlicht. Das muß man einfach gelesen haben.
"Hobbyflieger" fliegen also "Pannenmaschinen".
Aus dem Gesagten wage ich zu schlußfolgern, daß ernsthafte Großpiloten mit ihren 747 richtig landen und niemals eine Piste blockieren. Ich habe schon anderes in diesem Zusammenhang gehört, doch das waren dann sicher nur böswillige Gerüchte.
Es ist noch nicht lange her, da hatte Berlin noch sechs Landebahnen anzubieten. Jetzt sind es bis auf weiteres nur noch drei. Drei Pisten sind weg - das sind 50 Prozent. Doch wenn es nun ganz überraschend zu Störungen des Verkehrsablaufes in Schönefeld kommt, so sind nun also die Kunkelschen Hobbypiloten mit ihren geplatzten Seitenwindreifen schuld.
Mein Vorschlag: Schiebelandungen in Berlin-Schönefeld bei Strafandrohung verbieten!
Der geneigte Hobbypilot - so er es denn immer noch wagt, den professionellen Flughafen BBI anzufliegen - solle sich doch gefälligst einer anderen Landetechnik befleißigen.
Den Satz „Hobbypiloten haben auf einem modernen Verkehrsflughafen aber generell nichts zu suchen“ sollte man aus dem Munde eines Flughafensprechers nicht vermuten, aber in Berlin gehen die Uhren halt langsamer als anderswo.
Der Blick über den Zaun lohnt da immer.
Auf dem den BBI-Barden vielleicht bekannten Flughafen New York - JFK landen u.a. auch Cessna 172. Die "kleinen" Piloten wissen allerdings, wie sie die schnelleren Flugzeuge am wenigsten stören. Sie ordnen sich in den Verkehrsfluß so gut wie möglich ein, indem sie ohne ausgefahrene Landeklappen anfliegen. Dadurch ist eine deutlich höhere Anfluggeschwindigkeit von ca. 100 kt möglich (anstatt nur 65-70 kt). Die großen Kollegen fliegen je nach Flugzeugtyp und Landegewicht mit ca. 120 bis 155 kt an.
Natürlich läßt sich die Verkehrssituation von JFK nicht mit der von Berlin vergleichen.

Außerdem gönnen sich die New Yorker wesentlich mehr Flughäfen und Landebahnen.
Auf dem Flughafen Luxemburg mit seiner 4-km-Piste gibt es sogar einen regelrechten Mischverkehr aus 737, 747, MD-11 und den kleinen Schulflugzeugen der am Platz ansässigen Flugschule. Alles ist gut geregelt. Die kleinen Flugzeuge fliegen kurz an (vierte Kurve über der Landeschwelle), landen in der Nähe ihrer Abrollbahn und ansonsten ist man nur durch die zeitliche Staffelung aufgrund der Wirbelschleppen des vorausfliegenden Flugzeuges limitiert.
Ob es für einen Privatpiloten immer zweckmäßig und preisgünstig ist, auf einem hochfrequentierten Großflughafen zu landen, das muß der Pilot selbst entscheiden. Verkehrsflughäfen sind jedenfalls Teil der öffentlichen Luftverkehrsinfrastruktur und unterliegen einer Betriebspflicht. Ich weiß, in Deutschland sieht man das anders. München ist hier bereits vor Jahren mit "gutem" Beispiel vorangegangen und so ist die bayerische Landeshauptstadt mit dem individuellen Flugzeug heute nicht mehr erreichbar. Jedenfalls weiß ich nicht, wo man in der Nähe von München noch landen könnte.
Ich höre jetzt lieber auf.
