DDR-Bürger versus Devisen

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gallus001
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Ungelesener Beitragvon gallus001 » Mi 9. Feb 2011, 20:50

Wie war das eigentlich mit dem einkaufen im Ausland, konntet ihr problemlos Geld tauschen (SW) und wie hoch war die Entschädigung im NSW Bereich? Gab es für euch eigentlich dieses "Geld" für den Genex Shop oder etwas ähnliches? Komm nicht mehr auf den genauen Namen.
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EA-Henning
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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 9. Feb 2011, 20:53

Genex-Shops gabs nicht in der DDR, sondern Intershops. Dafür gabs DM ubnd die Forumscheks. Letztere gabs irgenswann, ich habe aber immer mit DM bezahlt, wenn ich welche hatte. DAs wurde auch nicht kontrolliert. Hier in Eisenach gabs 4 Intershops.
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gallus001
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Ungelesener Beitragvon gallus001 » Mi 9. Feb 2011, 21:10

Nee nee, Genex Shops gab es schon in der DDR. Normalerweise waren die Shops für die lieben Westverwandten gedacht, die dann hin und wieder etwas schenken konnten, angefangen von Lebensmitteln über Autos bis zum Neckermann Haus. In Berlin in der Friedrichstrasse/Französische Strasse befand sich so ein Shop, den ich Mitte der 80iger Jahre selbst besucht habe. Da kam man ohne weiteres rein. Habe dort den Katalog geblättert und mir die Autopreise angeschaut (der Golf II kam gerade auf den Markt). Ich habe auch von ehemaligen Kollegen gehört, die an der Trasse waren, dass sie dort mit "Valuta Mark" einkaufen konnten, ich glaube so hiess die Währung.
Das Kuriose an der Preisgestaltung war, dass ein Auto im Januar teurer war als im Dezember, da man die Steuer und Versicherung in DM mitbezahlen musste.
Tja und Intershops gab es zum Schluss ja wirklich überall
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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 9. Feb 2011, 21:16

Genex gabs in der Schweiz, Österreich, Dänemark und BRD für Geschenke in die DDR. Mir liegen übrigens noch Kataloge vor!

Meiner Wohnung gegenüber war ein Genex-Auslieferungslager für PKW.
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gallus001
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Ungelesener Beitragvon gallus001 » Mi 9. Feb 2011, 21:26

Mag sein, dass es in diesem Ländern eine Genex Vertretung gab, Genex war aber eine DDR Firma.
Zum Thema Trasse habe ich folgendes im Internet gefunden:

3.4 Geschenkdienst GmbH Genex

Alle Arbeiter, die an der Trasse arbeiteten, erhielten außerdem eine Auslöse von sechs Rubel. Davon konnten sie drei Rubel auf ein Genex- Konto einzahlen. Doch was sollten die Trassenerbauer mit dem vielen zusätzlichem Geld auf ihrem „Rubel- bzw. Genex- Konto" anfangen? Das ganze Geld konnten und wollten die meisten sicherlich nicht für Kleinigkeiten am Brett verschwenden. Das Brett war ja nur vergleichbar mit einem kleinen DDR- Konsum oder einer DDR- Imbissbude, wo man sich Lebensmittel und benötigte Gegenstände für den täglichen Bedarf kaufen konnte. Schließlich waren es pro Nase bis zu 270 Verrechnungsmark im Monat. Eine Firma schien gerade zu perfekt für die Trassenerbauer und ihr Geld zu sein- die „Genex Geschenkdienst GmbH". Die ehemals Geschenkdienst- und Kleinexport GmbH wurde am 20. Dezember 1956 von der DDR- Regierung gegründet. Genex gehörte zu einer der wichtigsten Devisenquellen der Kommerziellen Koordinierung, einer Abteilung des Außenhandelsministeriums der DDR. Zu anfänglichen Zeiten diente Genex nur als Geschenkdienst für Kirchengemeinden, wurde jedoch nach dem Mauerbau 1961 weiter ausgebaut und man lieferte dann sogar nach Dänemark und in die Schweiz. Doch welche Möglichkeiten bot Genex den Arbeitern an der Trasse? Für die Außenstehenden galt es als Lieblingswort an der Trasse, doch sahen es die Trassenerbauer auch so?

Der Genex- Katalog, aus dem nicht nur die Trassniks bestellen konnten, ist eigentlich vergleichbar mit z.B. einem üblichen „Quelle"- Katalog. Ursprünglich war der Genex- Katalog „Geschenke in die DDR" nur für Bürger der Bundesrepublik Deutschland gedacht, die dann bestimmte Waren bestellen und mit Westgeld bezahlen konnten. Die gewünschten Waren wurden dann direkt an die Verwandten und Bekannten der DDR geschickt. Bis zu 90 Prozent der gesamten Waren des Genex- Katalogs waren aus DDR- Produktionen. So konnten die Arbeiter neben Möbeln für die Lieben zu Hause in der Heimat, Kosmetik, Kleidung und Hifi- Anlagen eigentlich auch Lebensmittel kaufen, was jedoch nicht besonders relevant für die Arbeiter war, da sie ja sehr gut versorgt wurden und man sich den Rest am „Brett" kaufen konnte. Der einzige und wohl auch größte Unterschied zwischen den Genex- und den heutigen Warenhaus- Katalogen war, dass man im Genex Motorräder und Autos ohne die üblichen mehrjährigen Wartezeiten sowie Campingwagen und sogar Fertigteilhäuser, die so genannten „Neckermannhäuser" bestellen konnte. Wo man heute meist etliche Autohäuser „abklappern" muss, brauchte man an der Trasse nur den Genex- Katalog öffnen, sofern man sich das nötige Kleingeld zusammen gespart hatte.

Das Bilanzvermögen von Genex belief sich am 31.12. 1989 laut „Neues Deutschland" vom 14. Juni 1990 auf geschätzte 44,1 Millionen DM.


und nun wäre es ja spannend zu wissen, ob auch die IF Piloten über ein solches Konto verfügten
Gallus
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Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 9. Feb 2011, 21:32

...ich glaube, das hätte die INTERFLUG innerlich völlig zerrissen.
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Thomas

Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.

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Ungelesener Beitragvon Nebules » Mi 9. Feb 2011, 21:41

EDGE-Henning hat geschrieben:Genex gabs in der Schweiz, Österreich, Dänemark und BRD für Geschenke in die DDR. Mir liegen übrigens noch Kataloge vor!

Meiner Wohnung gegenüber war ein Genex-Auslieferungslager für PKW.


Das muß aber sehr frustierend gewesen sein.
Bei uns in Brandenburg/ Havel war gegen über dem Hbf. ein eingezäuntes Grundstück, wo die zur Auslieferung wartenten PKW`S (Wartburg, Trabant Skoda Lada, Dacia) standen. Eigentlich warteten doch aber die Bürger-Konsumenten .Das hat mir schon gereicht. Einen PKW-Anhänger durfte ich da mal nach drei Jahren Wartezeit da abholen. Beim IFA- Vertieb hatte ich eine Anmeldung von 1979. Hatte sich dann nach 10 Jahren erledigt, von selbst !
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Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 9. Feb 2011, 22:02

PKW mit Genex:
Im Land gab es keine Genex-Möglichkeit.
Genex-Preisliste-KFZ-1989_Palatinus-Zuerich_W.jpg
Genex Preisliste für PKW
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Ungelesener Beitragvon gallus001 » Mi 9. Feb 2011, 22:03

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Bitte zum eigentlichen Thema zurückkehren.
Intershop und Genex könnte man auch im "Briefing Raum" diskutieren.



Mir ging es ja auch nicht um den Genex Shop im speziellen, sondern nur um die zusätzliche Möglichkeit dort einkaufen zu können, so zu sagen als Bestandteil eine Gehaltes.
Mich würde aber interessieren, ob die hier genannten 2200 Mark ein Durschnittswert waren? Wie hoch was das Einstiegsgehalt und wo das Ende der Fahnenstange.
Guten Abend Gallus
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Re: Verdienst eines IF-Piloten?

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mi 9. Feb 2011, 22:04

Nebules hat geschrieben:
EDGE-Henning hat geschrieben:Genex gabs in der Schweiz, Österreich, Dänemark und BRD für Geschenke in die DDR. Mir liegen übrigens noch Kataloge vor!

Meiner Wohnung gegenüber war ein Genex-Auslieferungslager für PKW.


Das muß aber sehr frustierend gewesen sein.
Bei uns in Brandenburg/ Havel war gegen über dem Hbf. ein eingezäuntes Grundstück, wo die zur Auslieferung wartenten PKW`S (Wartburg, Trabant Skoda Lada, Dacia) standen. Eigentlich warteten doch aber die Bürger-Konsumenten .Das hat mir schon gereicht. Einen PKW-Anhänger durfte ich da mal nach drei Jahren Wartezeit da abholen. Beim IFA- Vertieb hatte ich eine Anmeldung von 1979. Hatte sich dann nach 10 Jahren erledigt, von selbst !

Naja, das ist Relativ. Ich habe ja im AWE gearbeitet, da waren ja noch mehr. Dann gabs auch 3 Plätze mit lauter Neuwagen.
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