Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Das sehe ich ebenso. Sachliche Diskussion, aber ohne, das Spekulationen zu Fakten erklärt werden.
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Flieger sterben nicht, sie fliegen nur höher!
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Ich stimme dem voll und ganz zu. Spekulationen oder gar Vorverurteilungen einzelner handelnder Personen oder Personengruppen sind aus meiner Sicht völlig fehl am Platze. (So gern sich auch diverse Medien auch dazu hinreißen lassen, warum erwartet man dort eigentlich immer, daß bereits Minuten nach einem Unglück/einer Katastrophe der Hergang zu 100% geklärt ist und "der böse Mann" an den Pranger gestellt werden kann?)
Die Untersuchungen sind bei der BFU in guten Händen. Ich hoffe, meinen, wenn auch nur ganz kleinen Teil zur Klärung dieser Katastrophe beitragen zu können, indem ich der BFU meine Bilder, die Maschine und den Zeitraum betreffend, zur Verfügung gestellt habe.
Axel
Die Untersuchungen sind bei der BFU in guten Händen. Ich hoffe, meinen, wenn auch nur ganz kleinen Teil zur Klärung dieser Katastrophe beitragen zu können, indem ich der BFU meine Bilder, die Maschine und den Zeitraum betreffend, zur Verfügung gestellt habe.
Axel
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ex. Funker JG8 2.JS
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Folgende Meldung verbreitet der MDR.
29.04.2008 | 20:30 Uhr
Unglückspilot von Eisenach stand nicht auf Meldeliste
Der Unglückspilot der Flugschau am Wochenende bei Eisenach ist für die Veranstaltung nicht gemeldet gewesen. Nach bisherigen Ermittlungen des Thüringer Verkehrsministeriums stand sein Name nicht auf der Liste der genehmigten Flugzeugführer. Der Pilot selbst hatte die Aussage zu dem Unglück verweigert. Bei der Kollision eines historischen Agrarflugzeugs mit einem Verkaufsstand war eine 46 Jahre alte Verkäuferin getötet worden. Ein 14-jähriges Mädchen aus Hessen starb zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen. Ein 52 Jahre alter Mann schwebt weiter in Lebensgefahr.
Unglückspilot von Eisenach stand nicht auf Meldeliste
Der Unglückspilot der Flugschau am Wochenende bei Eisenach ist für die Veranstaltung nicht gemeldet gewesen. Nach bisherigen Ermittlungen des Thüringer Verkehrsministeriums stand sein Name nicht auf der Liste der genehmigten Flugzeugführer. Der Pilot selbst hatte die Aussage zu dem Unglück verweigert. Bei der Kollision eines historischen Agrarflugzeugs mit einem Verkaufsstand war eine 46 Jahre alte Verkäuferin getötet worden. Ein 14-jähriges Mädchen aus Hessen starb zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen. Ein 52 Jahre alter Mann schwebt weiter in Lebensgefahr.
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Hallo Gemeinde,
mal wieder ein trauriger Fall.
(Meine Erinnerung reicht zurück
bis zum 9.8.1896)
Es braucht manchmal sehr viel Zeit
bis solche Vorkommnisse wirklich geklärt
werden können und dann auch ehrlich in
die Wertung kommen. Ich habe in meiner
Fliegerlaufbahn auch manches erlebt
(Blut und Feuer) aber wir können nichts
bewerten ohne Kenntnisse. Deshalb gebe
ich hier meiner Trauer Ausdruck und warte
auf Untersuchungsergebnisse.
Flieger Bernd -- der Weg zum Licht
mal wieder ein trauriger Fall.
(Meine Erinnerung reicht zurück
bis zum 9.8.1896)
Es braucht manchmal sehr viel Zeit
bis solche Vorkommnisse wirklich geklärt
werden können und dann auch ehrlich in
die Wertung kommen. Ich habe in meiner
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(Blut und Feuer) aber wir können nichts
bewerten ohne Kenntnisse. Deshalb gebe
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Hier mal eine Grafik für die Leute, die nicht dabei waren, um mal einen verständlichen Überblick zu erhalten:
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Neue Beiträge in den Medien:
Der MDR meldet weiterhin, das der Pilot nicht gemeldet sei:
http://www.mdr.de/thueringen/5468160.html
Die Tageszeitung Thüringer Allgemeine meldet sich mit Aussagen der Veranstalter und der Behörden:
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.eisenach.volltext.php?kennung=on2taLOKStaEisenach39569&zulieferer=ta&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Eisenach&auftritt=TA&dbserver=1
Eine Zusammenfassung aller relavanten Meldungen der TA findet man hier:
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.extra12.startseite.php
Zu gegebener Zeit werde ich auch einen Bericht auf Luftfahrt-Eisenach online stellen, aber ich bin noch am Arbeiten und warte noch auf ein paar Infos von dritten Personen.
Der MDR meldet weiterhin, das der Pilot nicht gemeldet sei:
http://www.mdr.de/thueringen/5468160.html
Die Tageszeitung Thüringer Allgemeine meldet sich mit Aussagen der Veranstalter und der Behörden:
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.eisenach.volltext.php?kennung=on2taLOKStaEisenach39569&zulieferer=ta&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Eisenach&auftritt=TA&dbserver=1
Eine Zusammenfassung aller relavanten Meldungen der TA findet man hier:
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.extra12.startseite.php
Zu gegebener Zeit werde ich auch einen Bericht auf Luftfahrt-Eisenach online stellen, aber ich bin noch am Arbeiten und warte noch auf ein paar Infos von dritten Personen.
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Mein Persönliches zur obigen Skizze:
War der Propeller ein Rechtsdreher (?),
so kann es die Mühle ohne Seitenrudereinsatz
einfach aus der Bahn geworfen haben (Piloterror)
FlieBe.
War der Propeller ein Rechtsdreher (?),
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Hallo Bernd,
Ja, dieses wichtige Detail geht mir auch nicht aus dem Kopf.
Aus Sicht des Piloten dreht sich die Luftschraube der Z-37 nach links, gegen den Uhrzeigersinn. Bei positivem "Anstellwinkel" der Luftschraubenebene zieht somit der P-Factor* Effekt die Maschine nach rechts, was der Pilot mit dem Ausschlag des Seitenruders nach links kompensieren muss.
Da die Maschine zeitweilig mit einer Längsneigung von 20 Grad** auf dem Spornrad unterwegs war, kann von einer sehr grossen Schubasymmetrie ausgegangen werden.
Eine vollbeladene Z-37 kann zudem aus dieser extremen Lage nicht abgehoben werden. Hier gäbe es viel zu Schub und Widerstand zu sagen (vielleicht später).
Die Z-37 kann auch nicht einfach aus der Dreipunktlage (Hauptfahrwerk und Spornrad am Boden) gestartet werden - jedenfalls nicht wenn sie voll beladen ist. Die Maschine muss stattdessen mit angehobenem Heck auf die Abhebegeschwindigkeit beschleunigt werden. (So ist es mir damals bei der BAK Agrarflug in Leipzig-Mockau erklärt worden.)
Was ich hier darstelle, ist nur die theoretische Seite der Flugphysik, die aber Teil der PPL-Schulung ist. Ich denke, die Untersuchungskommision der BFU wird nicht umhin kommen, den Ablauf von einem gestandenen Interflug-Agrarpiloten beurteilen zu lassen.
Den spekulativen Rest verkneife ich mir wieder, weil das hier öffentlich ist.
*) Ich weiss leider nicht, wie dieser Effekt in Deutschland genannt wird. Meine "Flugschule" war woanders.
**) Gemessen mit Hilfe eines Fotos vom Unfallflug und einer Zeichnung der Z-37
PPL - Private Pilot License
Ja, dieses wichtige Detail geht mir auch nicht aus dem Kopf.
Aus Sicht des Piloten dreht sich die Luftschraube der Z-37 nach links, gegen den Uhrzeigersinn. Bei positivem "Anstellwinkel" der Luftschraubenebene zieht somit der P-Factor* Effekt die Maschine nach rechts, was der Pilot mit dem Ausschlag des Seitenruders nach links kompensieren muss.
Da die Maschine zeitweilig mit einer Längsneigung von 20 Grad** auf dem Spornrad unterwegs war, kann von einer sehr grossen Schubasymmetrie ausgegangen werden.
Eine vollbeladene Z-37 kann zudem aus dieser extremen Lage nicht abgehoben werden. Hier gäbe es viel zu Schub und Widerstand zu sagen (vielleicht später).
Die Z-37 kann auch nicht einfach aus der Dreipunktlage (Hauptfahrwerk und Spornrad am Boden) gestartet werden - jedenfalls nicht wenn sie voll beladen ist. Die Maschine muss stattdessen mit angehobenem Heck auf die Abhebegeschwindigkeit beschleunigt werden. (So ist es mir damals bei der BAK Agrarflug in Leipzig-Mockau erklärt worden.)
Was ich hier darstelle, ist nur die theoretische Seite der Flugphysik, die aber Teil der PPL-Schulung ist. Ich denke, die Untersuchungskommision der BFU wird nicht umhin kommen, den Ablauf von einem gestandenen Interflug-Agrarpiloten beurteilen zu lassen.
Den spekulativen Rest verkneife ich mir wieder, weil das hier öffentlich ist.
*) Ich weiss leider nicht, wie dieser Effekt in Deutschland genannt wird. Meine "Flugschule" war woanders.
**) Gemessen mit Hilfe eines Fotos vom Unfallflug und einer Zeichnung der Z-37
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Thomas
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
So ist es, KMS,
jedes Flugzeug mit Spornrad
muß erst (mit Höhenruder) in die Waagerechte
gebracht werden um in möglichst kurzer Zeit Fahrt
aufzunehmen, der große Anstellwinkel bietet zu viel
Widerstand.
Wie war das noch -- Fahrt ist das halbe Leben FlieBe.
*P-Faktor ich habe die "Übersetzung" gewählt
http://translate.google.com/translate?h ... D%26sa%3DG
Und was finden wir hier wieder Nase-up Situation
OT
P.S. -- das sind hier alles theorethische Abhandlungen der Aerodramatik...
wie mein Lektor, Herr Dr. Seidler, zu lesen pflegte(TU-Dresden, einziger Dr. Aerodynamik)
aber im Überschallbereich ... fängt das Aerodrama erst richtig an
jedes Flugzeug mit Spornrad
muß erst (mit Höhenruder) in die Waagerechte
gebracht werden um in möglichst kurzer Zeit Fahrt
aufzunehmen, der große Anstellwinkel bietet zu viel
Widerstand.
Wie war das noch -- Fahrt ist das halbe Leben FlieBe.
*P-Faktor ich habe die "Übersetzung" gewählt
http://translate.google.com/translate?h ... D%26sa%3DG
Und was finden wir hier wieder Nase-up Situation
OT
P.S. -- das sind hier alles theorethische Abhandlungen der Aerodramatik...
wie mein Lektor, Herr Dr. Seidler, zu lesen pflegte(TU-Dresden, einziger Dr. Aerodynamik)
aber im Überschallbereich ... fängt das Aerodrama erst richtig an
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Re: Flugshow-Unfall in Eisenach-Kindel
Flieger Bernd hat geschrieben:Mein Persönliches zur obigen Skizze:
War der Propeller ein Rechtsdreher (?),
so kann es die Mühle ohne Seitenrudereinsatz
einfach aus der Bahn geworfen haben (Piloterror)
FlieBe.
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Hallo Bernd,
Ja, dieses wichtige Detail geht mir auch nicht aus dem Kopf.
Aus Sicht des Piloten dreht sich die Luftschraube der Z-37 nach links, gegen den Uhrzeigersinn. Bei positivem "Anstellwinkel" der Luftschraubenebene zieht somit der P-Factor* Effekt die Maschine nach rechts, was der Pilot mit dem Ausschlag des Seitenruders nach links kompensieren muss.
Da die Maschine zeitweilig mit einer Längsneigung von 20 Grad** auf dem Spornrad unterwegs war, kann von einer sehr grossen Schubasymmetrie ausgegangen werden.
Dieser Meinung war ich bis jetzt auch. Ich fliege zwar nur am PC (Il-2 Sturmovik), aber da muß ich beim Start auch immer erst etwas gegensteuern um geradeaus zu starten.
Jetzt lese ich aber in "Illustrierte Reihe für den Typensammler ---> Z-37" folgenden Satz.
Die Seitenflosse ist zur Kompensation des Rückdrehmoments der Luftschraube mit einer konstanten Einstellung versehen.
Wirkt diese Einstellung nur während des Fluges und einer eventuell höheren Kompensation während des Starts muß dennoch mit Seitenruder entgegengewirkt werden?
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