EA-Henning hat geschrieben:...im Wetlease im Einsatz bei Harco-Air Nigeria...
Das war die Gesellschaft Harka Air Services Ltd.
Basierend auf den Ergebnissen des Untersuchungsberichtes wurde der Unfall vor Gericht sogar als vorsätzlich herbeigeführter Unfall eingestuft. (Das erlaubt das Einklagen höherer Entschädigungssummen.)
Am Tage des Unfalls waren wegen des schlechten Wetters alle Flüge nach Lagos eingestellt worden - und das bereits zwei Stunden bevor die Tu-134 von Kaduna nach Lagos gestartet ist.
Die Besatzung hat den Flughafen Lagos dann auch noch ohne Landefreigabe angeflogen (Lagos war "wettertechnisch" geschlossen).
Als das Flugzeug viel zu hoch über der Landebahn ankam, fragte der Tower-Lotse, ob man nicht besser einen Goaround fliegen oder doch landen würde. (Er hätte den Goaround besser selbst angewiesen, zumal er keine Landefreigabe erteilt hatte.)
Nachdem das Flugzeug 60 Prozent der Landebahn überflogen hatte, setzte es endlich auf, war aber nicht mehr auf der Piste zum Stehen zu bringen.
Nach dem Aufsetzen verließ der Pilot die Landebahn absichtlich nach links, wobei das Flugzeug seitlich nach rechts über das Fahrwerk zu rutschen begann (Skidding als Versuch einer Notbremsung?). Bei der Berührung einer Betonstruktur brach das rechte Hauptfahrwerk und der rechte Tragflügel bekam Bodenberührung. Als Folge rissen die Tanks auf und der Treibstoff fing Feuer. Das Flugzeug kam 500 m außerhalb der Landebahn zum Stillstand.
Zur Evakuierung wurde festgestellt, daß die Kabinenbesatzung völlig versagte, indem sie nichts unternahm, was zu einer schnellen Evakuierung der Passagiere beigetragen hätte. Stattdessen hätte sie das allgemeine Chaos sogar noch vergrößert. Die Piloten verließen das Cockpit durch die Seitenfenster und unternahmen ansonsten auch nichts.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um diesen Unfall waren im Jahr 2011 (d.h. 16 Jahre später) noch nicht beendet.