Re: Urlaub Türkei (heiko76)
Verfasst: Di 19. Mai 2015, 22:24
Manavgat ein bisschen wie Istanbul nur in klein ...
Fast genau in der Mitte zwischen Antalya und Alanya am Fuß des Taurusgebirge und direkt an Side angrenzend liegt die Kreisstadt Manavgat in welcher ein Großteil der in den umliegenden Touristenzentren arbeitenden Bevölkerung wohnt.
Eine Stadt die in meinen Augen ungeheuer gut mit dem Spagat zwischen Tourismus,Moderne und Tradition umgehen kann.
Um von Side aus nach Manvagat zu kommen gibt es diverse Möglichkeiten. Man kann die knappen sieben Kliometer gemütlich zu Fuss bewältigen oder man nimmt sich einen Mietwagen - aber in Anbetracht der uns Mitteleuropäern sehr chaotisch anmutenden Fahrweise in den mediteranen Ländern würde ich die letzere Variante nicht wirklich favorisieren.
Die flexibelste etwas abenteuerliche aber zugleich kostengünstigste Variante ist der "Dolmus"
Dieses in der gesamten Türkei anzufinden Fortbewegunsmittel ist eine Art Sammeltaxi welches den Vorteil hat das man nicht auf Fahrpläne und Haltestellen angewiesen ist.
Das einzigste was man wissen muss ist die grobe Richtung in die man möchte. Die Fahrziele sind aber in der Regel in der Windschutzscheibe angebracht. Der Dolmus (-Fahrer) selbst kündigt seine Dienstleistung von hinten durch lautstarkes kurzes Hupen an oder man signalisiert seinen Einsteigewunsch kurz am Straßenrand durch ein Handzeichen woraufhin der Bus unmittelbar anhält. (Sollte er trotz eindeutigen Handzeichen nicht anhalten dann ist er einfach voll und man nimmt den nächsten. Die in den Bussen angeschlagene Zahl der Begrenzung auf max. 20-25 Fahrgäste ist nur marginal eher ein grobe Orientierung denn es gehen in der Regel verständlicherweise immer ein paar mehr rein).
Im Bus selber gibt man dann lautstark sein Fahrziel auf der Route an und gibt das Fahrtgeld (irgendwo zwischen 3-5 Lira) direkt dem Fahrer oder sollte der Bus allzuvoll sein, läßt man es einfach vertrauensvoll durch die anderen Mitfahrer nach vorne geben und das Wechselgeld kommt auch (man staune) auf dem selben Weg zurück. Das Austeigen aus dem Dolmus geht übrigens auch so unkompliziert wie das einsteigen. Mit einem lautstarken "Stop" kündigt man seinen Wunsch an welcher in der Regel auch umgehend erfüllt wird.
Heil angekommen im Trubel der Stadt sollte man ersteinmal den Aussichtsberg erklimmen welcher sich direkt am Anfang der aus Richtung Side kommenden Hauptstraße befindet und kann Manavgat von oben auf sich wirken lassen und den sagenhaften Rundumblick geniessen.
Der 23 April ist in der Türkei ein Feiertag (Tag der Nationalen Souveränität und des Kindes) und genau an diesem verschlug es uns nach Manavgat.
Die Stadt war mit Blumen,Luftballons und sonstigen Accessoirs in ein leuchtendes Rot/Weiss getaucht.
Auf allen Straßen,Gassen oder Plätzen der Stadt traf man Kinder welche fröhlich,lachend unbeschwert in ihren besten Sachen oder in bunten Kostümen IHREN Tag feierten.
Vor der örtlichen Schule wurden selbstgeschriebene Theaterstücke aufgeführt,gesungen und getanzt unter dem Applaus der zurecht stolzen Eltern und Besucher.
(Leider habe ich davon keine Bilder wegen akkuten Strommangel in der Kamera aber wer einmal diesem Zeitraum in der Türkei Urlaub macht sollte sich das Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. )
Natürlich nicht entgehen lassen sollte man sich den Besuch eines typischen Basars. (hier zweimal die Woche).
Wenn nicht hier ... wo sonst kann man(n) und Frau noch so "günstig" Markenklamotten,Sonnenbrillen,Schuhe kaufen? Alle großen Namen sind hier vertreten BOSS,Prada,D&C,NIKE,Adidas und wie sie alle heißen. Man brauch keine teuren Einkaufsmeilen mit Boutiqen wie in Paris,Düsseldorf,Mailand hier gibt es einfach alles aus einer Hand. Da versteht es sich von selbst das man ganz ungezwungen zum Kaufrausch animiert wird. "Chef ... kommst Du ... gucken...alles gut Ware - kein Fälschung wie in andere Laden...kaufst du heute und kommst du bezahlen morgen..."
Ok dieser Teil das Basars erinnert stark an die Vietnamesen-Märkte in Polen oder Tschechien und es läuft am Ende selbstverständlich auch auf Produktpiraterie hinaus. Aber viele der Sachen werden (angeblich in regulären Fabriken) in der Türkei reproduziert und somit nicht von Kindern in Bangladesh oder Pakistan.
Wenn man hier etwas genauer auf die Verarbeitung achtet kann man sich aber getrost das eine oder andere Kleidungsstück kaufen. (Man sollte es nur nicht übertreiben sonst könnte es in Deutschland am Zoll ein böses erwachen geben.)
(Ein kleiner Tip von mir ... die Sachen am Anfang unbedingt getrennt waschen!!! Sie färben nämlich stellenweise ab)
Die Preise auf dem Basar sind größtenteils als Festpreise proklamiert - und mir ist aufgefallen wieviele Touristen den Preis anstandslos bezahlt haben. Warum? Warum nicht handeln? Warum für zwei Sweatshirts umgerechnet 70€ bezahlen wen man sie für 20€ Euro bekommt.
Natürlich tut das der Verkäufer nur unter großen Opfer für sich und seine Familie und man müsse doch auch die Qualität bedenken ... aber am Ende sind beide Vertragspartner glücklich mit dem Geschäft und man verabschiedet sich mit einem Handschlag.
Der zweite Teil des Basars ist eine Art Bauernmarkt ... hier gibt es alles was man so gebrauchen kann aber für diese Impressionen lasse ich jetzt mal einfach nur die Bilder sprechen.
Egal in welchem Land man zu Besuch ist ... abseits des touristichen Mainstreams ... da entdeckt man Land und Leute.
Hier in der Türkei trifft man in den abgelegenen Seitenstraßen,den Parks auf die kleinen Orientteppich-Läden,die Teestuben und das typische südliche Laissez-faire
Ob die beiden Herren gerade über die Errungenschaften von Kemal Atatürk,die Politik von Erdogan oder einfach lapidar das letzten Spiel von Manavgatspor diskutieren bleibt offen ....
apropos Atatürk ... vielerorts trifft man auf sein Konfertei, ja zu Recht sind die Türken stolz auf ihren Landesvater und sie verehren ihn aber man sollte als Tourist definitiv vermeiden eine Diskusionen und erst recht im negativen Sinne über Kemal Atatürk zu beginnen oder sich dazu verleiden lassen.
Mit diesem Bild beende ich meinen heutigen Bericht .... ja es gibt sie noch, die Ford Taunus,Granada,Transit und wie sie alle heißen fest verbunden mit den dem Klischee der türkischen Gastarbeiter in Deutschland.
Dritte Hand Familienerbstück ... ?
Fast genau in der Mitte zwischen Antalya und Alanya am Fuß des Taurusgebirge und direkt an Side angrenzend liegt die Kreisstadt Manavgat in welcher ein Großteil der in den umliegenden Touristenzentren arbeitenden Bevölkerung wohnt.
Eine Stadt die in meinen Augen ungeheuer gut mit dem Spagat zwischen Tourismus,Moderne und Tradition umgehen kann.
Um von Side aus nach Manvagat zu kommen gibt es diverse Möglichkeiten. Man kann die knappen sieben Kliometer gemütlich zu Fuss bewältigen oder man nimmt sich einen Mietwagen - aber in Anbetracht der uns Mitteleuropäern sehr chaotisch anmutenden Fahrweise in den mediteranen Ländern würde ich die letzere Variante nicht wirklich favorisieren.
Die flexibelste etwas abenteuerliche aber zugleich kostengünstigste Variante ist der "Dolmus"
Dieses in der gesamten Türkei anzufinden Fortbewegunsmittel ist eine Art Sammeltaxi welches den Vorteil hat das man nicht auf Fahrpläne und Haltestellen angewiesen ist.
Das einzigste was man wissen muss ist die grobe Richtung in die man möchte. Die Fahrziele sind aber in der Regel in der Windschutzscheibe angebracht. Der Dolmus (-Fahrer) selbst kündigt seine Dienstleistung von hinten durch lautstarkes kurzes Hupen an oder man signalisiert seinen Einsteigewunsch kurz am Straßenrand durch ein Handzeichen woraufhin der Bus unmittelbar anhält. (Sollte er trotz eindeutigen Handzeichen nicht anhalten dann ist er einfach voll und man nimmt den nächsten. Die in den Bussen angeschlagene Zahl der Begrenzung auf max. 20-25 Fahrgäste ist nur marginal eher ein grobe Orientierung denn es gehen in der Regel verständlicherweise immer ein paar mehr rein).
Im Bus selber gibt man dann lautstark sein Fahrziel auf der Route an und gibt das Fahrtgeld (irgendwo zwischen 3-5 Lira) direkt dem Fahrer oder sollte der Bus allzuvoll sein, läßt man es einfach vertrauensvoll durch die anderen Mitfahrer nach vorne geben und das Wechselgeld kommt auch (man staune) auf dem selben Weg zurück. Das Austeigen aus dem Dolmus geht übrigens auch so unkompliziert wie das einsteigen. Mit einem lautstarken "Stop" kündigt man seinen Wunsch an welcher in der Regel auch umgehend erfüllt wird.
Heil angekommen im Trubel der Stadt sollte man ersteinmal den Aussichtsberg erklimmen welcher sich direkt am Anfang der aus Richtung Side kommenden Hauptstraße befindet und kann Manavgat von oben auf sich wirken lassen und den sagenhaften Rundumblick geniessen.
Der 23 April ist in der Türkei ein Feiertag (Tag der Nationalen Souveränität und des Kindes) und genau an diesem verschlug es uns nach Manavgat.
Die Stadt war mit Blumen,Luftballons und sonstigen Accessoirs in ein leuchtendes Rot/Weiss getaucht.
Auf allen Straßen,Gassen oder Plätzen der Stadt traf man Kinder welche fröhlich,lachend unbeschwert in ihren besten Sachen oder in bunten Kostümen IHREN Tag feierten.
Vor der örtlichen Schule wurden selbstgeschriebene Theaterstücke aufgeführt,gesungen und getanzt unter dem Applaus der zurecht stolzen Eltern und Besucher.
(Leider habe ich davon keine Bilder wegen akkuten Strommangel in der Kamera aber wer einmal diesem Zeitraum in der Türkei Urlaub macht sollte sich das Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. )
Natürlich nicht entgehen lassen sollte man sich den Besuch eines typischen Basars. (hier zweimal die Woche).
Wenn nicht hier ... wo sonst kann man(n) und Frau noch so "günstig" Markenklamotten,Sonnenbrillen,Schuhe kaufen? Alle großen Namen sind hier vertreten BOSS,Prada,D&C,NIKE,Adidas und wie sie alle heißen. Man brauch keine teuren Einkaufsmeilen mit Boutiqen wie in Paris,Düsseldorf,Mailand hier gibt es einfach alles aus einer Hand. Da versteht es sich von selbst das man ganz ungezwungen zum Kaufrausch animiert wird. "Chef ... kommst Du ... gucken...alles gut Ware - kein Fälschung wie in andere Laden...kaufst du heute und kommst du bezahlen morgen..."
Ok dieser Teil das Basars erinnert stark an die Vietnamesen-Märkte in Polen oder Tschechien und es läuft am Ende selbstverständlich auch auf Produktpiraterie hinaus. Aber viele der Sachen werden (angeblich in regulären Fabriken) in der Türkei reproduziert und somit nicht von Kindern in Bangladesh oder Pakistan.
Wenn man hier etwas genauer auf die Verarbeitung achtet kann man sich aber getrost das eine oder andere Kleidungsstück kaufen. (Man sollte es nur nicht übertreiben sonst könnte es in Deutschland am Zoll ein böses erwachen geben.)
(Ein kleiner Tip von mir ... die Sachen am Anfang unbedingt getrennt waschen!!! Sie färben nämlich stellenweise ab)
Die Preise auf dem Basar sind größtenteils als Festpreise proklamiert - und mir ist aufgefallen wieviele Touristen den Preis anstandslos bezahlt haben. Warum? Warum nicht handeln? Warum für zwei Sweatshirts umgerechnet 70€ bezahlen wen man sie für 20€ Euro bekommt.
Natürlich tut das der Verkäufer nur unter großen Opfer für sich und seine Familie und man müsse doch auch die Qualität bedenken ... aber am Ende sind beide Vertragspartner glücklich mit dem Geschäft und man verabschiedet sich mit einem Handschlag.
Der zweite Teil des Basars ist eine Art Bauernmarkt ... hier gibt es alles was man so gebrauchen kann aber für diese Impressionen lasse ich jetzt mal einfach nur die Bilder sprechen.
Egal in welchem Land man zu Besuch ist ... abseits des touristichen Mainstreams ... da entdeckt man Land und Leute.
Hier in der Türkei trifft man in den abgelegenen Seitenstraßen,den Parks auf die kleinen Orientteppich-Läden,die Teestuben und das typische südliche Laissez-faire
Ob die beiden Herren gerade über die Errungenschaften von Kemal Atatürk,die Politik von Erdogan oder einfach lapidar das letzten Spiel von Manavgatspor diskutieren bleibt offen ....
apropos Atatürk ... vielerorts trifft man auf sein Konfertei, ja zu Recht sind die Türken stolz auf ihren Landesvater und sie verehren ihn aber man sollte als Tourist definitiv vermeiden eine Diskusionen und erst recht im negativen Sinne über Kemal Atatürk zu beginnen oder sich dazu verleiden lassen.
Mit diesem Bild beende ich meinen heutigen Bericht .... ja es gibt sie noch, die Ford Taunus,Granada,Transit und wie sie alle heißen fest verbunden mit den dem Klischee der türkischen Gastarbeiter in Deutschland.
Dritte Hand Familienerbstück ... ?