Teil 1
" ... Esto no puede ser no más que una canción - Quisiera fuera una declaración de amor -Romántica sin reparar en formas tales ... " ... Das kann nicht nur ein Lied sein - Ich wünschte, es wäre eine Liebeserklärung - Romantisch, ohne auf solche Formen zu achten ... "
mit diesen ersten Zeilen aus dem wunderschönen Lied "Yolanda" des cubanischen Sängers Pablo Milanés möchte ich als Einstieg zu meinem Reisebericht beginnen.
Diese Lied hat mich während des Aufenthaltes auf der Karibik - Insel ständig begleitet. Sei es im Restaurant oder durch die unzähligen talentierten Straßenmusiker dargeboten. Es wurde meine persönliche Hymne an einen unvergesslichen und einzigartigen Urlaub. Nur leider vergass ich vor Ort zu fragen - bis am Ende der Zufall mir half es zu finden.
Täglich grüßt das Murmeltier nur heute nicht
Es ist drei Uhr in der Früh, der Wecker klingelt (wie fast jeden Tag) doch statt mit gebügeltem Hemd und kleinem Rucksack geht es heute mit großen Gepäck und legeren Outfit zuerst von Chemnitz nach Leipzig (wie fast jeden Tag) im "historischen" RE6 (Historische - deswegen weil die Strecke noch mit lokbespannten ex. Deutsche Reichsbahn UIC - Y Wagen betrieben wird). Ab Leipzig geht es tatsächlich pünktlich weiter nach Frankfurt/Main. Der kurze Sprung im RE vom HBf nach FRA ist on time.
Planespotting ...spottet jeder Beschreibung
First Time FRA - wow als Spotter war ich schon ein paar mal hier aber nicht als Fluggast. --- Deutschlands größter Flughafen ist schon imposant. Natürlich zog es mich sofort auf die Besucherterasse auf T1. Lohnt sich nicht - nein nein nein .
Zwei drei Flieger im Gegenlicht und Condor`s D-ANRB (die neu eigeflotttete "blaue Ringelsocke" knapp verpasst. Naja der Rest ging ja durch die Luftfahrtmedien)
Zurück im T2 - CheckIn DE 2198. Fensterplatz - ade. Upgrade auf Premium Eco war mir zu dekadent was sich aber als kleiner mittelschwerer Fehler heraustellte, ich aber überlebt habe.
Unser Flug sollte plan 1550 lcl abfliegen - Erfahrung DUS sagt Langstrecke geht nie pünktlich raus. Der LH Flug nach Delih blockierte unser Gate.
Irgendwann hat man den letzten Pax für Delih gefunden und geboardet und es war Platz für unsere D-ABUH das "Eisenschwein". Als Ultra-Airbus-Fan war ich happy doch in eine 767 einsteigen zu können. Die 767 ist auch ein echtes Arbeitstier bei Condor und a little bit faszinierend.
Teil 2
Tranquilo ... Herdentrieb und Atemberaubend ...
Econonmy Class, Reihe 44, Sitz D und ungefähr 11 Stunden später schallten endlich die Worte "...Bitte bleiben Sie noch solange angeschnallt bis wir unsere endgültige Parkposition erreicht haben - Wir würden uns freuen sie auch in Zukunft wieder an Board begrüßen zu dürfen - Ladies and Gentlemans ..." durch die Kabine.
Mittlerweile war über Cuba auch die Nacht angebrochen aber pünktlich und sanft setzte die "Uniform-Hotel" auf der Runway 06 des Aeropuerto Internacional Juan Gualberto Gómez (MUVR/VRA) in der kubanischen Provinz Matanzas auf.
Nach so vielen Jahren der Schwärmerei und einer immer stärker werdenden Liebe zu den lateinamerikanischen Ländern, den Menschen die zwischen Mexico und Tierra del Fuego trotz aller großen und kleinen Sorgen und Problemen in ihren Ländern ihr Leben meistern - bin ich, der Gringo in Lateinamerika angekommen.
Nur noch wenige Meter bis zur Kabinentür und ich bin nicht nur einem meiner größten Träume einen Schritt näher sondern auch direkt der cubanischen Mentalität und Realität.
Der Flughafen Varadero (wobei er ja eigentlich geographisch näher an der Stadt Mantanzas als an Varadero liegt) ist ein relativ kleiner Flughafen mit 4 Terminalpositionen und der tägliche Traffic ist sehr übersichtlich. Zwischen fünf und zehn Maschinen pro Tag steuern aktuell den Airport an. Der Großteil aus diversen kanadischen Metropolen, mindestens eine Maschine am Tag aus Russland und diverse Charter aus Europa (Condor aktuell 2x wöchentlich ex. FRA)und manchmal etwas Inlandtraffic.
Aber die gesamte Einreise (Entrada) - Procedure zog sich so in die Länge das man glaubte man befindet sich an einem großen Hub wie Atlanta. In Cuba ist eben alles etwas "tranquilo" und gepaart mit der akribischen Genauigkeit die ein Staatsbeamter an den Tag legen kann.
Herdentiere wie wir Deutschen nun mal sind stehen alle in einer Reihe vor einem der kleinen Holzbüdchen wo die Passkontrolle stattfindet. Mit meinen Freunden in der Halle wieder vereint und ein kurzer Check der Lage das nicht nur eine dieser Kontrollstellen offen war - sagte ich dummerweise lautstark zu meinen Freunden lasst uns darüber gehen da stehen nicht soviele Id **** äh Menschen an. Naja kaum hatte ich den Satz beendet, begann die Wartegemeinschaft bestehend aus den Sitzreihen 1-43 sich wie auf wundersame weise zu teilen und ein Teil strömte zu dem freien Kontrollpunkt. Wir standen dann auch am Ende. Aber egal ... es ist Urlaub --- Alles "tranquilo"
Passkontrolle.
Da ich ein paar Worte spanisch spreche und auch verstehe war ich natürlich der erste unseres kleinen Reisetrios welcher sich der cubanischen Bürokratie stellen musste.
Hola Senor - Buenas noches. - schoss es euophorisch über meine Lippen
.
Pasaporte! - quäkte ein etwas betagter und offensichtlich gelangweilter Staatsdiener aus seiner Holzhütte.
.
Por Favor
.
Confirmacion Securo Medico! - schallte es wieder barsch aber nicht unhöflich durch die Glascheibe
.
Por Favor
.
Informacion Adelanta del Viajero y Tarjeta del Turista !
.
Por Favor
Nachdem ich alle Dokumente durch den kleinen Schlitz geschoben hatte würdigte mir der Beamte den ersten Blick. Eigentlich war ein netter kleiner Opa in einer viel zu großen Uniform.
Mit einer Handbwegung deutet er auf die Kamera in der Mitte der Glasscheibe.
Por favor, mire a la cámara.
Ich freute mich auf den Moment wo der cubanische Einreisestempel mit meinem Reisepass eine Sympiose eingeht - aber ich wurde entäuscht. Es gab keinen Stempel,der dokumentiert das ich hier bin. Den Stempel den man vielleicht einmal voller Stolz seinen Kindern oder Freunden zeigen kann. "Schau da war ich auch schon mal"
Gracias y buenas vacaciones en Cuba ... ein kleines zaghaftes Lächeln zuckte über sein sonnengegerbtes Gesicht.
Muchas Gracias Senor. Hasta Luego.
Ein lautes summen öffnete die Tür und ich bin endlich in Cuba.
Die Gepäckausladung hinter der Passkontrolle lief bereits die letzten Koffer rotierten auf dem Band nur mein Rucksack und der eines meiner beiden Freunde fehlte. Zwischendurch liefen einige Angestellte des Flughafens gestikulierend am Gepäckband umher und entschuldigten sich. Kaputt - Flugzeug - keine Gepäck - por el momento.
Tja dann ist es eben so ... aber es ging dann letzlich doch relativ zügig.
Der letzte Schritt war die Zollkontrolle - eher nur eine formelle Sache weil es eigentlich niemand interessierte was in den Koffern und Rucksäcken war.
Ein Stückchen befremdliche Realität sind die cubanischen Toiletten. Die Örtlichkeit am Flughafen war zwar sauber, bieten aber alles andere als Privatsphäre. Die Türen (wen man es so nennen will) zu den Sitzörtchen machten eher den Eindruck das jeden Augenblick ein Cowboy in den Saloon durch diese typischen Schwingtüren tritt und lautstark einen 3 - X Whiskey bestellt. Aber gut es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde der erledigt werden müssen.
Raus dem Flughafengebäude und der erste Moment - Atemberaubend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mittlerweile war es ca 22 Uhr und die Luftfeuchtigkeit und Temperatur war brutal für uns mitteleuropäische Mittelgebirgler fast unerträglich - zumindestens in diesem Augenblick. Die erste Zigarette (E-Zigaretten und deren Einfuhr sind in Cuba verboten) dannach habe ich dann tatsächlich gleich wieder ausgemacht.
Aber auch der zweite und vielleicht wichtigste Eindruck war atemberaubend.
Das Flair,die Palmen,die ersten Oldies (auf dem Foto oben nicht zusehen) waren sehr beindruckend und das "Tranquilo" - Lebensgefühl hat mich fest im Griff .
Aber jetzt geht es ersteinmal im klimatisierten Bus ins Hotel.
* Tranquilo = ruhig - kein Streß
Teil 3
"Auf" oder "In" Cuba - eine existentielle Frage. Dazu habe ich einmal das allwissende Internet befragt.
Hier die Kurzfassung:
In Cuba ist einzig der Besuch der República de Cuba
Auf Cuba ist der Aufenthalt auf der Karibik - Insel in seiner Gesamtheit inklusive eines unwahrscheinlichen touristischen Besuches der Guantanamo Bay Naval Base.
Als normaler Tourist sind wir tatsächlich in Cuba.
Auf dem Flughafen-Vorplatz wurden nun unser Reisetrio neben ein paar weitere Gäste von sehr nette Mitarbeitern des staatlichen Touristikunternehmen "Cubatur" welches den Transfer in die jeweiligen Hotels organiserte, mit einem herzlichen Bienvenido a Cuba in Empfang genommen.
Das ebenfalls staatlichen Unternehmens "Transtur" stellte den Bus. Der Großteil der Busse auf Cuba stammen mittlerweile aus der Produktion des chinesischen Herstellers "YUTONG" und unser Bus hatte statt einem sonst so typischen Namen für chinesische Produkte wie z.B. "großer blauer sanftmütiger Drache" oder "rollender Palast" die sehr kreativ nüchterne Typbezeichnung ZK6883HA.
Mit diesen Fahrzeugen sind Zeiten der eigenwilligen cubanischen Eigenbauten zumindestens in den größeren Städten und den touristischen Gebieten ein Fall für den automobilen Himmel.
Der erste Eindruck dieser modernen Fahrzeuge war sehr positiv überraschend und auch in der Praxis als Fahrgast überzeugend. Klimaanlage,sehr bequeme Sitze, relativ viel Beinfreiheit etc.
Die knapp 40 minütige Fahrt vom Flughafen über die Autopista Sur führte uns dann durch das knapp 7000 Einwohner zählende Varadero welches namensgebend für das Sondergebiet (Territorio especial) auf der knapp 20 Kilometer langen Halbinsel Hicacos ist.
Mittlerweile völlig übermüdet versuchte ich die dunkle Landschaft nicht gänzlich teilnahmslos an mir vorbei ziehen zu lassen. Jedes noch so kleine Licht das seine Umgebung erhellte und jedes Auto welches wir überholten wollte ich noch in irgendeiner Form optisch und mental erfassen und begreifen.
Abgesehen von dem kleinen urbanen Städtchen Varadero ist der Rest der Halbinsel eine endlose Aneinanderreihung von diversen Hotels und Resorts mit entsprechenden kleinen bis größeren optischen Bausünden.
Ankunft im Paradies
Ankunft im Hotel Melia Las Antillas, eigentlich mehr ein Resort im Hacienda -Stil welches im oberen Drittel der Halbinsel gelegen ist.
Die Lobby war gefühlt schon bisschen wie der Eingang zum Paradies ...
und vor der Tür standen die typischen US Veteranen.
Der Check In ging fix und ehe ich mich umsah war sofort ein Hotelmitarbeiter an meiner Seite welcher mir den schweren Rucksack abnahm und mich zu meinem Zimmer begleitete. Ich war im Gegensatz zu meinen beiden Companeros de Viaje (Reisebegleiter ) nicht im Hauptgebäude untergebracht sondern in einem der zahlreichen Appartment-Häuser auf dem Gelände.
Das Zimmer war echt angenehm eingerichtet. Ein großes Bett,ein Bad mit Dusche und Badewanne,eine gemütliche Sitzecke,TV,die unverzichtbare Klimaanlage und ein großer Balkon.
Man muss aber dazu sagen - man sollte nicht auf Details schauen. Ich könnte hier eine ganze Liste an Mängeln aufschreiben welche in Deutschland wohl keiner hinnehmen würde.
Ein kleines Beispiel: Nach ein paar Tagen ging mir der kleine Kühlschrank der Minibar geräuschmäßig in der Nacht auf die Nerven als zog ich das Gerät aus seinem Verschlag unter dem Tisch hervor jedoch nachdem ich die abenteuerliche Verkabelung entdeckt habe (Ein paar Drähte die durch ein in der Steckdose gebohrtes Loch geführt wurden) wieder mit aller Sorgfalt dahin wo er hingehört.
Glücklicherweise habe ich dann die zugehörige Sicherung gefunden.
Man muss sich immer bewusst sein das man in Cuba ist und man muss akzeptieren das viele Dinge die für uns selbstverständlich sind hier einfach nicht vorhanden sind oder nur mit viel Aufwand zu organisieren. (Ich werde auf diese Problematik später nocheinmal eingehen). Aber man gibt sich immer die allergrößte Mühe trotz der Umstände alles in einem funktionierenden Zustand zu halten und hat für Sorgen und Probleme immer ein offenes Ohr.
Und davor habe ich den größten Respekt und das Zimmer war für mich perfekt so wie es war.
Dannach ging es zusammen mit den Freunden nocheinmal an die Hotel-Bar und stießen auf die bevorstehenden vierzehn Tage an. Da es nun bis hier hin nun doch ein langer Tag war, so war zumindestens bei mir Feierabend und mit der Erfahrung die Zimmerkarte nicht in der Hülle des Handys zu deponieren ging es dann im zweiten Anlauf zu Bett.
Tante Anna auf Moskito - Jagd
Am nächsten Morgen war ich tatsächlich schon kurz vor sechs Uhr wach (was mir im normalen Leben an meinen freien Tagen nie passieren würde). Ein dumpfes Geräsuch drang durch die geschlossen Balkontür, ich vermutete das es von der naheliegenden Hauptstraße kam. Ich öffnete die Balkontür , draussen es war bereits schon drückend warm. Da wurde das Geräusch immer intensiver aber durch die umliegende Fauna (Ich liebe diese hohen Palmen) konnte ich die Richtung nicht zuordnen wo es herkam. Und dann passierte es ... im Tiefflug tauchte über den Palmen eine Antonov AN-2 der Empresa Nacional De Servicios Aéreos begleitet von der Symphonie des Schwezow ASch - Stermotors und flog über die Hotelanlage. Besser kann man den Morgen nicht beginnen.
(Die Maschine flog alle paar Tage über die Halbinsel und meine Vermutung ist das man damit die Moskitos bekämpft - auf einem Bild kann man die Sprühanlage erkennen. An dem folgendem Samstag - ich war frühmorgens immer ganz zeitig im Meer schwimmen flog sie knapp fünfzig bis siebzig Meter über den Strand.)
(Leider habe ich von den richtigen Tiefflügen keine entsprechende Bilder - weil meine Kamera/Handy stets dann immer an einem anderen Ort war - Deswegen nur diese Notfotos)
Der erste Tag war dann ganz der Erkundung der Hotelanlage und natürlich dem Strand gewidmet.
Und der Strand ist traumhaft - Weisser Sand - warmes türkisfarbenes klares Wasser - und dazu einen Cuba Libre von der Strandbar. Absolute Postkarten Romantik und Hochglanz Reiseprospekt Idylle.
Was hat das Hotel noch zu bieten ... natürlich Restaurants und Bars.
Das Essen war echt super und bezüglich der aktuellen Versorgungslage in Cuba dennoch sehr abwechslungsreich. Aber auch hier der Grundsatz nicht alles ist jeden Tag vorhanden. So gab es an mehrern Tagen zum Frühstück keine Butter. Milch oder Eier. Aber dafür sehr viel Obst und satt ist man definitiv immer geworden.
Klar einen Pool gab es auch aber ich bevorzugte das Meer was nur wenige Meter vom Hotel entfernt war.
Ein kleines Highligt war ein künstlicher See in der Hotelanlage. Und viele der Touristen beschwerten sich das die See manchmal etwas streng roch. Wen man sich aber einmal die Mühe macht und die Schilder an dem See durch gelesen hätte dann wüsste man das dieses Kleinod ein Umweltschutzprojekt ist. Das Wasser wird aus natürlichen Quellen gefördert und ist leicht Schwefelhaltig und bietet einer Art von kleinen Haien die ideale Lebensgrundlage und ist Teil eines Projektes zur Arterhaltung.
Animation ... was wäre ein AI Urlaub ohne Animation. Nicht alles muss jeden gefallen. Aber auch hier gibt man sich die größte Mühe für jeden etwas passendes anzubieten.
Der wöchentliche "Dia Cubano" mit landestypische Essen, Coktails sowie Musik und Tanz von der Insel ist natürlich ein Muss.
Soweit der dritte Teil .... im nächsten Teil geht es dann endlich nach Vardero Stadt und über die Halbinsel.
Teil 4
Varadero ist nicht Cuba.
Lässt man einmal das „Delfinario“, die kleinen Höhlen (Habitat für tausende Fledermäuse) und den „Cactus Patriarch“ (der angeblich ältestes seiner Art) außer Acht dann hat die Halbinsel tasächlich keinerlei touristischen Highlights zu bieten.
An dem einen Ende der Insel liegt nun unsere kleine Stadt „Varadero“ und diese hat sicherlich wie die meisten Orte in den weltweiten Urlaubsregionen viel von ihrem Ursprung und Historie verloren und am anderen Ende ist eine große Marina von welcher aus diverse Bootstouren in die umliegende Riffe und faszinierende Unterwasserwelt angeboten werden. Dazwischen Hotels und Resorts.
An der Hauptstraße in Varadero (Stadt) gibt es viele Möglichkeiten für Touristen ihre Euros oder Dollars mehr oder weniger sinnvoll auszugeben.
An erster Stelle stehen hier natürlich die Devotionalien und Andenken, rund um die Väter der cubanischen Revolution zum Verkauf. Gefolgt von diverse handwerkliche Artikel (z.B. kleine Autos aus recycelten Cola -dosen oder diverse Holzarbeiten) ,Bilder, T-Shirts und anderen Nippes.
Zigarren und Rum u.a. die wichtigsten Devisenbringer des Landes findet man (zu mindestens in Varadero) „offiziell“ selten bis gar nicht auf diesen Märkten. Allerdings könnte ich mir vorstellen , wen man direkt danach fragt dann wird der Verkäufer bestimmt durch Zufall „dies“ oder „das“ unter dem Tisch „finden“ und wen nicht, dann hat er/sie bestimmt einen Amigo der das gesuchte Produkt eventuell rein „zufällig „vorrätig hat oder „zufällig“ kurzfristig organisieren kann oder zu mindestens wiederum selbst jemanden kennt …
Nun kann man sicherlich darüber sinnieren über die Sinnhaftigkeit des Kaufes von Souvenirs bzw. ob man es wirklich braucht. Auf der einen Seite primär ist es natürlich eine Frage der persönlichen finanziellen Situation aber in einem Land wie (stellvertretend) Cuba lindert jeder noch so kleiner verkaufter Gegenstand minimal die Not und Engpässe in den Familien der Verkäufer. Den hier handelt es sich nicht um mafiöse Strukturen sondern tatsächlich um das nackte Überleben.
Nun stellt sich die Frage wie kommt man als Tourist aus seinem „goldenen Gefängnis“ in Varadero (Insel) in das reale Varadero (Stadt).
Die erste Möglichkeit und wahrscheinlich für den „Erstbesucher“ die beste Alternative in Varadero sind die Doppeldeckerbusse (Varadero Beachtour/Transtur und ebenfalls YUTONG Fahrzeuge). Diese Busse fahren quasi fast den gesamten Tag zwischen Varadero (Stadt) und Marina mit Stops an den meisten Hotels/Resorts. Mit 10 EUR/USD (bezahlbar im Bus) ist man dabei und kann sich in den teils mit offenen Oberdeck ausgestatteten Fahrzeugen die karibische Luft um die Nase wehen lassen.
Nächste Variante und wohl die eleganteste ist einem US-Oldie , nahezu fast jeder Besitzer eines solchen Fahrzeuges bietet diesen Service an. Allerdings sollte man vorsichtig sein was die Kosten betrifft. Am Straßenrand mal eben in einen Cadillac oder Buick, springen kann für beiden Seiten durchaus negativ enden.
Am besten man fragt im Hotel – ob man auch hier jemanden kennt bzw. ob der Amigo jemanden kennt. Das ist definitiv die sichere Alternative.
Als weiter Option stehen natürlich die staatlichen Taxis zur Wahl – diese sind erkennbar an einer offiziellen Lizenz (sichtbar am Fahrzeug) und in der Regel an ihrer markanten orangen Lackierung .
Die Preise sind staatlich reglementiert
Mitunter gibt es auch private Taxi ( hier meist natürlich US Oldie) allerdings müssen diese auch über eine Lizenz verfügen.
Preise meist Verhandlungssache und auch optionale Aufschläge möglich.
Die coolste Art der Fortbewegung nach den US-Fahrzeugen sind für mich persönlich die Coco-Taxis.
Im eigentlichen Sinn sind das keine Autos sondern nur Moped-Motoren mit drei Sitzplätzen (Fahrer + zwei Beifahrer) und einer fragilen Umhüllung aus Plastik. Man hält ein Coco-Taxi (meist betrieben von Frauen) aus dem fliesenden Verkehr an. Nennt grob sein Ziel und nimmt Platz in dem kuriosen Gefährt. Kein Gurt, kein Helm aber brutale 2 oder 3 PS unter dem Allerwertesten.
Die Fahrt endet mit einem kurzen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter des Fahrers und der Preis = – What you will -
Wir haben es ausprobiert und der Spaß für diese 10 Minutenfahrt war uns am Ende 15 Euro wert. Unsere Fahrerin war total Happy „ … Good Deal … Gracias … .“
Quiero más Cuba, pero ¿cómo? ... (Ich will mehr Cuba aber wie ?
Von individuellen Ausflügen in die nächsten größeren Städte wie Matanzas und Cardenas oder gar auf eigenen Faust nach Havanna zu reisen wurde uns von der einheimischen Reiseleitung zwar nicht verboten aber auch nicht wirklich unterstützt.
Janet unsere Ansprechpartnerin vor Ort zwar immer sehr nett und offen für Wünsche aber ich vermute ihr lag immer mehr daran die teureren Ausflüge zu verkaufen. Unter diesen Optionen wäre eine Tagestour nach Matanzas möglich gewesen aber eben nur gegen gutes Geld und mit einem Guide vor Ort. Im weiteren Verlauf wäre sie aber bereit gewesen uns ein Taxi zu organisieren für eine Fahrt in die Stadt. Wir haben uns dann aber primär für die Reise nach Havanna/Vinales entschieden und die Option Matanzas offen gehalten.
Ein öffentlicher Busverkehr von Varadero nach Matanzas scheint zwar theoretisch zu existieren aber so einfach ein Ticket kaufen und einsteigen funktioniert nicht wirklich und dazu kommt noch die unbeständige Variable fährt der Bus pünktlich, zwei Stunden später oder überhaupt heute.
Wir hätten es probieren sollen … aber am Ende blieb tatsächlich nur die organisierte Fahrt nach Havanna/Vineales. Aber auch das sollte eine großartige Erfahrung werden.
Nun noch abschließend zu diesem Teil ein paar Worte zu meiner Einleitung „Varadero ist nicht Cuba“
In unserem Hotel gab es einen kleinen Souvenirshop, eine kleine Hütte abseits vom Pool diesen besuchte ich in den ersten Tagen und mit der netten Dame kam ich sofort ins Gespräch. Mit etwas spanisch und englisch verstanden wir uns sofort. Ich erzählte ihr von meiner Liebe zu den Ländern in Lateinamerika u.a. die Beziehung zu meiner Freundin in Peru. Sie wollte wissen wie das Leben in Deutschland ist und war aber auch überrascht das in Deutschland nicht (mehr) alles so perfekt ist wie man es dort kennt. Wir konnten uns stundenlang unterhalten und philosophieren. Irgendwann sagte sie zu mir ...
„... versprechen sie mir … geben sie ihrer Freundin in Peru die Chance ein beständiger Teil ihres Lebens zu sein … sie soll ihnen die spanische Sprache lehren … und ich verspreche Ihnen sie werden unsere Länder hier in Lateinamerika besser verstehen und noch mehr lieben lernen. Sie sind jetzt hier in Varadero auf Cuba aber Varadero ist nicht Cuba … auch Havanna ist nicht Cuba. Cuba das ist Santa Clara, Trinidad und all die anderen schönen Städte … das ist Cuba … und nur dort erfahren Sie noch intensiver das Gefühl ,unsere Seele aber auch unseren Schmerz den wir alle zusammen mit unseren Freunden in allen Ländern in Lateinamerica teilen ...".
Die Bedeutung dieser Worte sind mir so richtig erst viele Wochen nach der Reise bewusst geworden.
... weiter geht es im Teil 5 mit der Reise nach Havanna ... der Höhepunkt unserer Reise.
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"A good airplane must primarily possess beautiful forms" ... A.N.Tupolev
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Re: Vamos compañeros
Na, beim aeroTELEGRAPH ist man wohl noch im Sommerloch. Diese ärgerlichen „Parkplatzschäden“ kommen leider häufiger vor. Wie alt das Flugzeug bei dem Bummser ist und welche Bemalung es trägt, spielt überhaupt keine Rolle. Aber wenn man unbedingt einen Artikel braucht …
Was ich eigentlich sagen wollte: Endlich wieder einmal ein ordentlicher Reisebericht im Forum. Hoffentlich mit vielen Fotos zur Illustration.
Was ich eigentlich sagen wollte: Endlich wieder einmal ein ordentlicher Reisebericht im Forum. Hoffentlich mit vielen Fotos zur Illustration.
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Thomas
Emissionsfreies Fliegen ist bereits vor mehr als 100 Jahren erfunden worden. Der Gummiseilstart von Gleitflugzeugen. Alle neueren Konzepte haben einen gemeinsamen Grundgedanken: Wunschdenken.
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Re: Vamos compañeros
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Was ich eigentlich sagen wollte: Endlich wieder einmal ein ordentlicher Reisebericht im Forum. Hoffentlich mit vielen Fotos zur Illustration.
Na klar ... Fotos gibt es auch. Ich habe die ersten im obigen Text eingefügt. Sind jetzt nicht die besten aber als Intro aussreichend.
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Re: Vamos compañeros
Zweiter Teil eingefügt
Viel Spaß beim lesen.
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Re: Vamos compañeros
Sehr, sehr lebhaft beschrieben. Man fühlt sich dabei. Sehr, sehr interressant
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Re: Vamos compañeros
Hoffentlich war das ein langer Urlaub. (Wegen mehr Berichte, mehr Fotos)
Da ich noch nie in/auf(?) Kuba war, interessiert mich Deine Reisereportage sehr.
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Thomas
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Re: Vamos compañeros
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Hoffentlich war das ein langer Urlaub. (Wegen mehr Berichte, mehr Fotos)
Da ich noch nie in/auf(?) Kuba war, interessiert mich Deine Reisereportage sehr.
Keine Sorge ich habe noch ein bisschen "Lektüre" und auch Bilder im Reisegepäck mitgebracht.
Viele Grüße
Heiko
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Re: Vamos compañeros
Liebes Forum der dritte Teil ist eingefügt.
Es geht in erster Linie um das Hotel bevor wir dann endlich in den nächsten Tagen zum interresanteren Teil kommen.
Ich wünsche trotzdem viel Spaß ...
Muchos Saludos Heiko
Es geht in erster Linie um das Hotel bevor wir dann endlich in den nächsten Tagen zum interresanteren Teil kommen.
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Muchos Saludos Heiko
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Re: Vamos compañeros
Bitte habt Geduld mit mir ... die Fortsetzung ist in Arbeit ist aber auf meine Laptop gespeichert und der liegt aktuell bei mir auf der Arbeit in Leipzig. Leider bin erst am Freitag wieder am Arbeitsplatz.
Bis dahin habe ich ein kleines Rätsel für Euch ... Wer kann erraten um was für ein Fahrzeug es sich hier handelt.
Ich habe nämlich keine Ahnung aber ich fand es irgendwie interessant.
Viele Grüße
Heiko
Bis dahin habe ich ein kleines Rätsel für Euch ... Wer kann erraten um was für ein Fahrzeug es sich hier handelt.
Ich habe nämlich keine Ahnung aber ich fand es irgendwie interessant.
Viele Grüße
Heiko
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