TU-134AK-1 // C/N: 5346300 // DDR-SDH // MfS

Der Geheimdienst der DDR verfügte über insgesamt 4 Flugzeuge.
Zuerst eine AN-24W, die später durch 2 Tupolew TU-134AK abgelösten wurden.
Ausserdem beschaffte man eine ausgediente, nicht mehr flugfähige TU-134A von der Aeroflot, um sie als Trainer für die terrorabwehr zu nutzen.

Moderator: Kilo Mike Sierra

Kilo Mike Sierra
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Re: Verbleib: DDR-SDH TU-134AK

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mo 10. Aug 2015, 15:24

Letzteres kann ich bestätigen. Mitte bis Ender der 80er Jahre standen die beiden Flugzeuge (DDR-SDH und DDR-SDI) in Berlin-Schönefeld fast immer nur untätig auf der Ramp herum. Ab Mitte 1989 wurden sie für ein paar Monate plötzlich sehr aktiv, als sie für die "Fesselflüge" zum Einsatz kamen, d.h. für die Rückführung von "Straftätern", die z.B. über Ungarn und Österreich oder auf anderen Wegen in die BRD gelangen wollten.
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Re: Verbleib: DDR-SDH TU-134AK

Ungelesener Beitragvon TU-134Fan » Mo 10. Aug 2015, 16:53

bei den Befindlichkeiten des MfS und seiner Umsicht der eigenen "" Sicherheit "", gehörten die Besatzungen und das Kabinenpersonal selbstredend dazu.Ist bei Stillstand der Flugtechnik das Personal bei der richtigen Interflug zum Einsatz gekommen oder beim TG-44 ?
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Re: Verbleib: DDR-SDH TU-134AK

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Mo 10. Aug 2015, 17:05

Ich denke, eher bei Interflug. Das TG-44 seinerseits hatte selbst zu wenig Flugstunden für seine Besatzungen.
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Re: Verbleib: DDR-SDH TU-134AK

Ungelesener Beitragvon historienquax » Di 12. Mai 2020, 17:07

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Letzteres kann ich bestätigen. Mitte bis Ender der 80er Jahre standen die beiden Flugzeuge (DDR-SDH und DDR-SDI) in Berlin-Schönefeld fast immer nur untätig auf der Ramp herum. Ab Mitte 1989 wurden sie für ein paar Monate plötzlich sehr aktiv, als sie für die "Fesselflüge" zum Einsatz kamen, d.h. für die Rückführung von "Straftätern", die z.B. über Ungarn und Österreich oder auf anderen Wegen in die BRD gelangen wollten.

Vielleicht kann man dazu ein paar Fragen loswerden. Wo genau stand das Flugzeug in Schönefeld? Erfolgte dort auch die Abfertigung vor dem Start bzw. nach der Landung? War diese Stelle irgendwie sichtgeschützt gewesen vor neugierigen Blicken?
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Re: TU-134AK-1 // C/N: 5346300 // DDR-SDH // MfS

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 13. Mai 2020, 14:14

Während der Zeit als diese beiden Flugzeuge relativ untätig waren, standen sie meist auf der Ramp 2 und wurden dort auch zu gelegentlichen Flügen abgefertigt.
Der eine "Fesselflug", den ich beobachten konnte, wurden dagegen auf der Ramp 1 abgefertigt, die von der Aussichtsterrasse der Neuen Passagierabfertigung (NPA) an der Ramp 3 nur teilweise und aufgrund der Entfernung schlecht eingesehen werden konnte.
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Re: TU-134AK-1 // C/N: 5346300 // DDR-SDH // MfS

Ungelesener Beitragvon historienquax » Mi 13. Mai 2020, 19:54

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Der eine "Fesselflug", den ich beobachten konnte, wurden dagegen auf der Ramp 1 abgefertigt, die von der Aussichtsterrasse der Neuen Passagierabfertigung (NPA) an der Ramp 3 nur teilweise und aufgrund der Entfernung schlecht eingesehen werden konnte.
Da du ein Zeitzeuge zu diesem Thema bist, eine Nachfrage sei erlaubt. Den Begriff "Fesselflug" kenne ich zwar nicht aber du kannst sagen wo das herkommt? Fessel könnte von fesseln kommen.
Wie muß man sich das eigentlich vorstellen, also die Passagierabfertigung. So ein Flughafen ist ja ein Sicherheitsbereich und selbst die Mitarbeiter eines Flughafen müssen durch einen Sicherheitskontrolle. Gab es denn damals so ein Sicherheitskontrolle für Passagiere die nicht über das Terminal auf das Flugfeld zu den Flugzeugen gelangten? Was mich ja auch wundert ist was nach der Landung passiert, wenn man diese Tu-134 als Gefangener verlässt. Muß da nicht eine Art Grenzkontrolle stattfinden? Mich würde hier wirklich mal die Prozedur der Abfertigung der Passagiere interessieren die mit diesem Flugzeug geflogen sind.
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Re: TU-134AK-1 // C/N: 5346300 // DDR-SDH // MfS

Ungelesener Beitragvon Kilo Mike Sierra » Mi 13. Mai 2020, 21:09

Die beiden dem Ministerium für Staatssicherheit zur Verfügung stehenden Tu-134A wurden im Sommer 1989 u.a. für die Rückführung von DDR-Bürgern eingesetzt, die in Ungarn (und Prag?), beim Versuch in den Westen oder in die Botschaft der Bundesrepublik zu gelangen, verhaftet worden waren. An Bord sollen alle (auch Kinder) mit Handschellen gefesselt gewesen sein. Daraus ist bei den Flughafen-Mitarbeitern die inoffizielle Bezeichnung "Fesselflüge" entstanden.

Ich habe einmal die Ankunft eines solches Fluges auf der Ramp 1 beobachtet. Dabei wurde ein W50-Lkw mit grauem Kastenaufbau rückwärts an die Gangway herangefahren. Die Menschen, darunter ca. fünf Kinder, kamen dann die Gangway herunter, wobei ich auch den Eindruck hatte, daß mehrere von ihnen die Hände vor dem Körper gefesselt hatten. Ich konnte aber nicht erkennen womit. Sie wurde von der Gangway direkt in den Lkw verfrachtet, der dann sofort durch das in direkter Nähe befindliche Flughafentor gefahren ist.

Oh je, das liegt jetzt schon 31 Jahre zurück. Die Erinnerungen an Details sind ziemlich verblaßt.

Eine Grenz- oder sogar Sicherheitskontrolle war bei diesen "Passagieren" sicher nicht nötig. Ganz bestimmt waren sie vor dem Abflug schon genauestens erfaßt und gründlich durchsucht worden. Nach der Ankunft in Schönefeld hatten alle Beteiligten und vor allem die Gefangenen andere Sorgen.
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Re: TU-134AK-1 // C/N: 5346300 // DDR-SDH // MfS

Ungelesener Beitragvon historienquax » Mi 13. Mai 2020, 21:15

Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Eine Grenz- oder sogar Sicherheitskontrolle war bei diesen "Passagieren" sicher nicht nötig.
Ich spreche auch andere Passagiere an, also "Nichtgefangenenrückführung". Wie hat man das damals mit der Abfertigung in Schönefeld gemacht? Gab es irgendwo eine Sonderabfertigung oder so etwas?
Ansonsten danke ich dir für die lebhafte Schilderung.
Zum Begriff Fesselflüge, den gibt es also erst seit 1989 oder wäre es möglich das die Mitarbeiter der Interflug in Schönefeld auch schon vorher diesen Begriff benutzt haben?
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