Der technische Zustand läßt sehr zu wünschen übrig. Man beachte nicht nur die Kratzer am Rumpf und an dem einen noch vorhandenen Tragflügel, sondern auch das irgendwo geparkte linke Hauptfahrwerk.
Ansonsten finde ich diese Idee extrem pietätlos.
Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
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Thomas
Mein Auto kann ich innerhalb von 5 Minuten komplett "aufladen" (sogar überall unterwegs) und komme damit ca. 700 km weit.
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Zumal ich den Iran abseits fundamentalistischer Ideale für relativ Fortschrittlich hielt.
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Die traurigen Reste der ex DDR-SEY sind an ihrem letzten Standort nicht mehr zu sehen. Im Sommer 2012 lag nur noch das Leitwerk herum, was inzwischen auch verschwunden ist.
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Thomas
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Hier ist der Unfallbericht der iranischen Luftfahrtbehörde.
Die Besatzung hat bei Anflug und Landung viele Fehler gemacht. Besonders gravierend für den Ausgang war, daß der Flugingenieur die in etwas zu großer Höhe (22 m anstatt < 5 m) eingeschaltete Schubumkehr kurz vor dem Aufsetzen wieder deaktiviert hatte. Als nach dem Aufsetzen des Bugfahrwerkes der Copilot Umkehrschub ausrief, setzte der Flugingenieur die beiden äußeren Schubhebeln auf maximalen Schub - wohl im Glauben er hätte vorher den Umkehrschub aktiviert. Da das aber nicht der Fall war, liefen die Triebwerke 1 und 4 auf maximalen Vorwärtsschub hoch. Die Spoiler wurden nicht ausgefahren. Kurze Zeit später stellte der Flugingenieur die beiden inneren Triebwerke ab.
Ungefähr 12 Sekunden später rief der Navigator aus, daß sich die Rollgeschwindigkeit erhöhen würde (280 km/h wurden erreicht). Daraufhin stellte der Flugingenieur auch die beiden äußeren Triebwerke 1 und 4 ab.
Der Flugingenieur teilte seine Handlungen den anderen nicht mit, wobei die Kommunikation und Koordination der anderen Besatzungsmitglieder kein Stück besser war. Wenn ich den Bericht richtig deute, verfügte der Flugingenieur zudem über keine Sprechgarnitur, um mit den anderen über die Bordsprechanlage zu kommunizieren.
Das Flugzeug überschoß das Ende der Landebahn mit 200 km/h. Danach brach das Bugfahrwerk und das Flugzeug prallte gegen das Betonfundament einer 2,5 m hohen Mauer.
Heute werden keine Flugzeuge mehr zugelassen, bei denen der "Modus" Umkehrschub mit einem separaten Schalter eingestellt werden muß, was leicht vergessen werden kann, wie verschiedene Unfälle vor allem auch bei der Il-62 gezeigt haben. Auch darf der Umkehrschub nicht im gleichen Verstellbereich wie für den "normalen" Schub reguliert werden. Das hatte nämlich den großen Nachteil, daß der Fehler (Vorwärtsschub statt Umkehrschub) immer erst dann bemerkt werden konnte, wenn er bereits seine volle Wirkung entfaltet hatte. Genauso war es auch bei diesem Unfall.
Die Besatzung hat bei Anflug und Landung viele Fehler gemacht. Besonders gravierend für den Ausgang war, daß der Flugingenieur die in etwas zu großer Höhe (22 m anstatt < 5 m) eingeschaltete Schubumkehr kurz vor dem Aufsetzen wieder deaktiviert hatte. Als nach dem Aufsetzen des Bugfahrwerkes der Copilot Umkehrschub ausrief, setzte der Flugingenieur die beiden äußeren Schubhebeln auf maximalen Schub - wohl im Glauben er hätte vorher den Umkehrschub aktiviert. Da das aber nicht der Fall war, liefen die Triebwerke 1 und 4 auf maximalen Vorwärtsschub hoch. Die Spoiler wurden nicht ausgefahren. Kurze Zeit später stellte der Flugingenieur die beiden inneren Triebwerke ab.
Ungefähr 12 Sekunden später rief der Navigator aus, daß sich die Rollgeschwindigkeit erhöhen würde (280 km/h wurden erreicht). Daraufhin stellte der Flugingenieur auch die beiden äußeren Triebwerke 1 und 4 ab.
Der Flugingenieur teilte seine Handlungen den anderen nicht mit, wobei die Kommunikation und Koordination der anderen Besatzungsmitglieder kein Stück besser war. Wenn ich den Bericht richtig deute, verfügte der Flugingenieur zudem über keine Sprechgarnitur, um mit den anderen über die Bordsprechanlage zu kommunizieren.
Das Flugzeug überschoß das Ende der Landebahn mit 200 km/h. Danach brach das Bugfahrwerk und das Flugzeug prallte gegen das Betonfundament einer 2,5 m hohen Mauer.
Heute werden keine Flugzeuge mehr zugelassen, bei denen der "Modus" Umkehrschub mit einem separaten Schalter eingestellt werden muß, was leicht vergessen werden kann, wie verschiedene Unfälle vor allem auch bei der Il-62 gezeigt haben. Auch darf der Umkehrschub nicht im gleichen Verstellbereich wie für den "normalen" Schub reguliert werden. Das hatte nämlich den großen Nachteil, daß der Fehler (Vorwärtsschub statt Umkehrschub) immer erst dann bemerkt werden konnte, wenn er bereits seine volle Wirkung entfaltet hatte. Genauso war es auch bei diesem Unfall.
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Thomas
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Die IL-62 als Flugzeug der frühen 1960er Jahre hat sicher für heutige Verhältnisse ihre Defizite. Als Hauptproblem sehe ich aber die angesprochene (nicht-)Kommunikation im Cockpit.
In diesem Zusammenhang: man schaue sich das Foto des Seitenleitwerkes im Bericht auf Seite 34 an. Sieht aus, wie mit der Sprayflasche aus dem Baumarkt gemacht. Wenn der Rest der Wartung auf einem ähnlichen Niveau getätigt wurde........gut das das Flugzeug relativ jung war.
In diesem Zusammenhang: man schaue sich das Foto des Seitenleitwerkes im Bericht auf Seite 34 an. Sieht aus, wie mit der Sprayflasche aus dem Baumarkt gemacht. Wenn der Rest der Wartung auf einem ähnlichen Niveau getätigt wurde........gut das das Flugzeug relativ jung war.
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Vergeigt hat es hauptsächlich der Flugingenieur durch seine Fehlbedienung der Schubumkehr und anschließender Abschaltung aller Triebwerke. Letzteres bedeutet: kein Go-Around möglich, Ausfall der Hydraulik, Ausfall der Generatoren, Flugzeug nicht mehr steuerbar, Ausfall des normalen Bremssystems (nur noch Notbremssystem ohne Anti-Skid), keine Schubumkehr usw.
Sieht man sich die unkoordinierte Interaktion der einzelnen Besatzungsmitglieder an, fragt man sich, wie sie überhaupt einen Flug auf der Il-62M zustande gebracht haben. Die Untersuchungskommission vermutet, daß die Anwesenheit des Generaldirektors der Fluggesellschaft im Cockpit die Crew konfus gemacht haben könnte. Das war sicher auch ein Faktor. Das allein kann aber die Vorgänge im Cockpit nicht erklären. Der Flugbetrieb von Deta Air aus Kasachstan dürfte keinen sonderlich hohen Standard gehabt haben. Ansonsten wäre die Besatzung nicht derartig ins Chaos abgeglitten.
Die massive Flughafenmauer (bei uns unvorstellbar) wird von der Untersuchungskommission leider gar nicht als beitragender Faktor erkannt.
Sieht man sich die unkoordinierte Interaktion der einzelnen Besatzungsmitglieder an, fragt man sich, wie sie überhaupt einen Flug auf der Il-62M zustande gebracht haben. Die Untersuchungskommission vermutet, daß die Anwesenheit des Generaldirektors der Fluggesellschaft im Cockpit die Crew konfus gemacht haben könnte. Das war sicher auch ein Faktor. Das allein kann aber die Vorgänge im Cockpit nicht erklären. Der Flugbetrieb von Deta Air aus Kasachstan dürfte keinen sonderlich hohen Standard gehabt haben. Ansonsten wäre die Besatzung nicht derartig ins Chaos abgeglitten.
Die massive Flughafenmauer (bei uns unvorstellbar) wird von der Untersuchungskommission leider gar nicht als beitragender Faktor erkannt.
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Thomas
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Ich weiß nicht - dieses Bild tut mir irgendwie weh
http://www.airliners.net/photo/Deta-Air ... /2015098/L
R.
http://www.airliners.net/photo/Deta-Air ... /2015098/L
R.
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Mal abgesehen von der jetzigen Nutzung: Die Aufstellung mit diesem Unterstellbock ist ja alles andere als stabil.
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Das Flugzeug ist vor ca. fünf Jahren verschrottet worden.
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Thomas
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Re: Ehemalige IL-62M DDR-SEY im Iran verunglückt?
Kilo Mike Sierra hat geschrieben:Das Flugzeug ist vor ca. fünf Jahren verschrottet worden.
Dann kann Henning wohl den Deckel drauf machen,
emmm, den Urnen-Deckel
Immer irgendwie schade auch
R.
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