AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Di 26. Okt 2021, 21:47

Ich bin skeptisch. Es gibt noch einige nicht lufttüchtige Maschinen bei der russischen Luftwaffe. Ich denke, das wäre im Zweifel günstiger, solch ein Flugzeug zu kaufen oder zu mieten. Meine ich.

Ich denke auch, wenn der Schaden eher gering ist, wäre die Endscheidung zur Reparatur sicher schon beantwortet worden.
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 31. Okt 2021, 19:26

Auch die Flugrevue schreibt zum Thema:
https://www.flugrevue.de/zivil/reparatu ... wosibirsk/

Es scheint sich herauszukristallisieren, daß die Maschine nie wieder fliegt.
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 31. Okt 2021, 19:41

Nu ja, das ist inhaltlich der russische Artikel dazu - bis auf den letzten Satz.
Insofern keine investigative Recherche des Blattes.

Das Jahresende wird zeigen (oder auch nicht), ob es eine Überraschung geben wird
R.
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 14. Aug 2022, 00:01

Eigentlich hatte ich eine Frage zur -82042, zu lesen war eher nichts

Dafür ein Bild heute, von Jewgeni Lebedjew vom 02. August in https://russianplanes.net/id306383#rem255675
RA-82042.png
mit zwei Aussagen:
- Im Kommentar russianplanes steht (noch) "Seit Dezember 2020 - eingelagert in Nowosibirsk. Es wird wiederhergestellt, parallel dazu wird die Frage nach einem möglichen weiteren Betrieb geklärt",
- Der Bildautor schreibt "Der Vorstand wird zur Entsorgung vorbereitet"
>kratz<
Dann hat sich meine Frage womöglich erledigt ...
R.
- In einem Gastkommentar steht : Алексей Морозов (фото) | 2022-08-13 14:03 | #
Очень жаль... До последнего надеялся в возможности его восстановления, до лётного состояния.
" Was für ein Pech... Bis zuletzt hoffte ich auf die Möglichkeit seiner Wiederherstellung, in einen fliegenden Zustand ..."
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 14. Aug 2022, 00:08

Dann ist der Schaden wohl doch höher, als angenommen.
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon bluemchen » So 14. Aug 2022, 11:30

N´ja, die Woronescher Kollegen werden den Status der Maschine seinerzeit schon ordentlich dokumentiert haben.

Ich vermute eher, daß hier die derzeitige Großwetterlage und insbesondere die sich entwickelte regressive Tendenz in der Volga-Dnepr-Group eine maßgeblichere Rolle gespielt haben dürfte
- wenn es denn tatsächlich so kommt, wie die Autoren vermuten

Noch wird vermutet, d.h. ein Fünkchen Hoffnung?
Noch steht die -42 unter "на хранении" - im Lager in der Statistik. Gewiß schwache Hoffnung
R.
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » So 14. Aug 2022, 15:12

Du meinst sicher die Kollegen aus Uljanowsk.
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RA-82042 wird verschrottet.

Ungelesener Beitragvon EA-Henning » Sa 17. Sep 2022, 04:46

Nun ist es entgültig:

RA-82042 wird entgültig verschrottet.

Der Aufwand, das Flugzeug vor Ort flugtüchtig zu machen und dann entgültig zu reparieren und zu modernisieren, ist zu aufwändig und vor allem zu teuer. Die Zerlegung der Maschine hat bereits begonnen. In einer diesbezüglichen Meldung auf "Telwcram" heisst es dazu:

Es wurde beschlossen, separate Antriebselemente der Flugzeugstruktur beizubehalten, Sie können für Forschungsarbeiten verwendet werden, um Daten über die An-124-100/150-Flotte zu sammeln.


Offenbar will Russland Klarheit zu den Problemen mir den PROGRESS D-18T-Triebwerken erhalten.

Das Triebwerk D-18T hatte zeitlebens Probleme mit der Gasstabilität und der Lebensdauer bis zur nächsten Überholung. Ursprünglich in der gesamten UDSSR entwickelt lag auch damals schon die Hauptlast der Entwicklung bei PROGRESS in Saporoshja in der Ukraine. Tatsächlich in Serie gefertigt wurde das Triebwerk bei MOTOR SICH, ebenfalls in der Ukraine. Ursprünglich wollten die Sowjets für Iljuschin IL-86 und Antonow AN-124 eine Lizenzproduktion des amerikanischen General Electric TF39-GE-1C- Triebwerk (Lockheed C-5 Galaxy) anstoßen. Hier wurde man sich nicht handelseinig. Zudem gab es auf beiden Seiten politische Vorbehalte. Anschliessend kam man mit den Briten ins Gespräch. Man wollte das Rolls-Royce RB-211Triebwerk nachbauen. Rolls-Royce machte zur Bedingung, daß die Sowjetunion erst Triebwerke für mindestens 100 Flugzeuge direkt in Großbritannien ordert, bevor man eine Lizenz erteile

Es kam anders. Da man mit den USA und UK nicht einig wurde, ging man eigene Wege. Leider zum Nachteil. Für die IL-86 bohrte man das von der IL-62 und frühen TU-154 bekannte Triebwerk Kusnetzow NK-8 erneut zum NK-8-6, später als NK86 bezeichnet, auf. Nun erzeugte dieser Motor gerade so den erforderlichen Schub, soff aber unermessliche Kraftstoffmengen. Für die AN-124 nahm man sich das PROGRESS D-36 der JAK-42/AN72 vor und modifizierte es. Natürlich spielte das D-36 in einer ganz anderen Klasse als ein Triebwerk für superschwere Flugzeuge. Und das man hier den falschen Weg beschritt, zeigte sich schnell. Die Triebwerke waren anfangs sehr unzuverlässig. Nahezu kein einziges erreichte auch nur annähernd die Soll-Betriebszeit. Ausserdem gab es das Problem, daß die D-18T kurz vor dem Start relativ langsam hochgefahren werden müssen und die Flugzeuge vor dem Losrollen zum Start einige Zeit mit vollem Schub und angezogenen Bremsen warten, bis die Triebwerke exakt gleichmäßig laufen. An einigen Flughäfen macht das zuweilen zeitliche Probleme für den nachfolgenden Verkehr. Durch Triebwerksausfall gab es viele technische Vorkommnisse und Abstürze. Durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und der relativ schlechten wirtschaftlichen Situation in der Ukraine ging die Fertigung und die Modernisierung der Triebwerke nur schleppend voran. Die D-18 Serie 3 und 3A sind jetzt relativ zuverlässig. Das Problem des langen Startlaufes bleibt bestehen. Es werden jedoch nur sehr wenige produziert und die Reparatur dauert extrem lange. Die Version D-18T Serie 5 wurde als überarbeitete Variante lange erwartet. Diese kam aber nie und wird niemals kommen. Es gibt keine Produktionsanlagen dafür. Hinsichtlich der verhältnismäßig kleinen Anzahl von AN-124 erscheint das nicht wirtschaftlich. Aber selbst die Herstellung der früheren D-18T entspricht eher einer Prototypen Fertigung als eines Serienbaus.

Es ist klar, das Iljuschin im Staatsauftrag den AN-124-Nachfolger IL-106 und das Triebwerk PD-35 entwickelt.

Ob es eine Nachrüstmöglichkeit für AN-124 geben wird, um das PD-35 oder ein westliches Triebwerk geben wird, darf bezweifelt werden.

Zum einen kommen die AN-124 langsam aber sicher an ihr Lebensdauerende. Zum anderen existiert die Posse um die Zulassungshoheit der AN-124. Die Ukraine beansprucht die Rechte an der AN-124. Allerdings auch Russland. Kenner der sowjetischen Luftfahrt wissen, diese Rechte gehören Russland. Antonow war Russe. Die Firma Antonow war ein Entwicklungsbüro, das Flugzeuge "nur" entwickelte. Dieses Konstruktionsbüro wurde im Verlauf des zweiten Weltkriegs in die Ukraine verlagert. Und es blieb dort, um in der Ukraine eine Industrie aufzubauen. Gebaut wurden die Flugzeuge in unabhängigen HerstellerWerken in der gesamten UdSSR. Heute liegen diese Werke in Russland, Usbekistan und auch in der Ukraine. Die wenigsten Antonows wurden in der Ukraine gebaut. Die meisten Antonow wurden in Russland und in Polen gebaut. Zudem waren Flugzeugentwicklungen immer ein Gemeinschaftswerk verschiedener Institute, Behörden und dem beauftragten Konstruktionsbüros. Ausserdem kam das Geld dazu aus Moskau. Auch wurde die AN-124 in zwei Montagewerken, nämlich in Russland und der Ukraine gebaut. Das die Ukraine nun gegen Russland bezüglich der AN-124 juristische Schritte unternimmt, ist erstaunlich, dürfte aber aus juristischer Sicht keinen Bestand haben. Übrigens im gleichen Atemzug, wie die Ukraine Russland Produktpiraterie vorwirft, bietet die Ukraine auf dem Weltmarkt modernisierte MiL Mi-8, Mi-17 und Mi-24 an. Rein russische Typen. Die AN-149 wurde in Kiew montiert. Aus russischen Teilesätzen. Man wird sehen, wie diese Sache ausgeht.

Die RA-82042 wird abgewrackt, sie wurde immerhin 32 Jahre alt. Letztlich war das aber absehbar. Als Ersatz bekommt VDA offenbar die RA-82080, die letzte ausgelieferte AN-124 steht seit der Insolvenz des Betreibers seit vielen Jahren mit nur 8000 Flugstunden in Uljanowsk.

Artikel bei Flugrevue
https://www.flugrevue.de/zivil/nach-hav ... nY0IiOTK48
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Re: AN-124-100 RA-82042 VDA Bruchlandung in Novosibirsk

Ungelesener Beitragvon bluemchen » Sa 24. Sep 2022, 18:32

Es ist überhaupt nicht mein Ding,

unter "Bild der Woche" steht aber die Reg. - 82042 , so, wie sie eben diese Woche aussah

- 82042.png
Bildquelle: https://russianplanes.net/id308037 / https://russianplanes.net/f!b!t!a!c!d!l ... !ser!y!e!n

Tut mir leid, da tröstet auch der Azur-Himmel nicht,
- wenngleich man sich offensichtlich Mühe gab im Technologischen
R.
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